DE381330C

DE381330C - Stirnraederwechselgetriebe fuer Kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE381330C
Application number: DEB99976D
Authority: DE
Original assignee: PAUL BONTING
Current assignee: PAUL BONTING
Priority date: 1921-05-28
Filing date: 1921-05-28
Publication date: 1923-09-19

Description

Stirnräderwechselgetriebe für Kraftfahrzeuge. Bei den normalen Lastkraftwagen und Omnibussen wird die größte Getriebeübersetzung allgemein so gewählt, daß sie bei beladenen Wagen auf normaler Straße und auch bei geringen Steigungen durchzieht, ohne daß ein Umschalten auf eine niedrigere Getriebeübersetzung erforderlich ist. Erfahrungsgemäß wird der große Gang im normalen Betrieb auf 7o bis 8o Prozent der Fahrstrecke benutzt.
Im Interesse der Brennstoffersparnis kann es nun erwünscht sein, für Leerfahrten noch eine weitere Übersetzung zur Verfügung zu haben, die entweder eine höhere Geschwindigkeit erlaubte, was ja bei unbeladenen Fahrzeugen zulässig wäre, oder bei gleichbleibender Geschwindigkeit die Drehzahl des Motors herabzusetzen gestattete. Auch. bei Lastkraftwagen, die gewöhnlich mit Anhängewagen fahren und deren größte Übersetzung für diesen Fall gewählt ist, würde eine weitere Übersetzung, die eine noch größere Geschwindigkeit als der große Gang gestatten würde, für Leerfahrten und Fahrten ohne Anhänger eine bedeutende Brennstoffersparnis ergeben. Es ist sogar bei derartigen Lastwagen vorteilhaft, mehrere verschiedene Geschwindigkeitsstufen zur Verfügung zu haben, die über dem großen durch unmittelbaren Eingriff erzielten Gang liegen, weil man dann in der Lage ist, den Brennstoffverbrauch, je nachdem, ob das Fahrzeug gänzlich unbelastet oder nur minderbelastet ist, den jeweiligen Verhältnissen anzupassen.
Es ist intn bereits bekannt, bei einem normalen Wechselrädergetriebe von drei oder vier Geschwindigkeitsstufen die Übersetzung einer Vorgelegestufe so zii wählen, daß die höchste Wagengeschwindigkeit bei Einschaltung dieser Stufe anstatt des sogenannten (Iirekten Ganges erzielt wird. Man verliert hierbei aber eine der normalen Schaltstufen, die bei 4chweren Fahrzeugen nicht entbehrt werden kann. Andererseits hat man auch schon vorgeschlagen, dein normalen Wechselrärlergetriebe ein zweites Wechselräderwerk, bei welchem der Antrieb entweder durch unmittelbaren Eingriff oder über eine )'orgelegewelle weitergeleitet wird, vorzuschalten. Man muß dann aber dem normalen Getriebe mindestens zwei Räderpaare zufügen und erhält außerdem eine .dreiteilige Hauptwelle und eine zweiteilige Vorgelegewelle. Gemäß der Erfindung ist nun zum Zwecke der Zufügung von Übersetzungen, die über dem durch unmittelbaren Eingriff erzielten Gang liegen, das sonst in dauernrlein Eingriff befindliche Räderpaar der Haupt- un.1 Vorgeiegewelle als auswechselbares Räderpaar ausgebildet, d.li., es ist außer dem normalen Getriebe ein weiteres Räderpaar vorgesehen, we1-clies eine solche Übersetzung hat, daß die Vorgelegewelle finit einer höheren Geschwindigkeit als die treibende Welle gedreht wird. Auf diese Weise wird eine Verdoppelung der mittels der Vorgelegewelle einschaltbaren Geschwindigkeitsstufen erreicht, ohne daß (las normale Wechselrädergetriebe wesentlich beeinträchtigt wird, und ohne daß :lein normalen Getriebe ein besonderes Räderwerk finit eigener Vorgelegewelle vorgeschaltet zu werden braucht. Außer dieser baulichen Einfachheit dieses Getriebes besteht auch der Vorteil, ;laß das normale Schaltwerk nicht beeinträchtigt wird; es kommt nur ein besonderer Umschaltliebel für die über dein großen Gang liegenden Geschwindigkeiten hinzu. In der Zeichnung ist eine Ausführung tl:r Erfindung beispielsweise dargestellt.
Die ersten vier Geschwindigkeitsstufen A, B, C, I_) werden wie bei normalem Getriebe eingeschaltet. Uni auf höhere Geschwindigkeiten. übergehen zu können, wird mittels Hebels a Zahnrad h mit Zahnrad c in Eingriff gebracht, wodurch gleichzeitig Zahnrad d aus (lein Eingriff mit Zahnrad c ausgerückt wird. Hierdurch erreicht die Vorgelegewelle eine dem Verhältnis der Zähnezahlen entsprechende wesentlich höhere Umlaufzahl, so daß dann beim Einschalten der Getriebe A, B, C dem Wagen eine entsprechend größere Geschwindigkeit erteilt wird.
Ist eine Steigerung der Geschwindigkeit bei leer laufendem oder gering belastetem Wagen nicht beabsichtigt, so kann bei Einschaltung der über dem direkten Gang liegenden Geschwindigkeiten der Motor abgedrosselt werden, wodurch eine entsprechende Ersparnis an Brennstoff erzielt wird. Dies kann durch eine Cbertragung von dem Schalthebel aus geschehen, der zur Verschiebung des Hebels a dient. Es ist an sich bekannt, bei Einschaltung höherer Fahrgeschwindigkeiten die Gaszufuhr zum Motor stärker abzudrosseln. Bei den bekannten Vorrichtungen wird aber entweder ein mit dein Motor umlaufender Drehzahlregler bei jeder Schaltung einer Geschwindigkeitsstufe in entsprechender Weise beeinflußt, oder es wird bei Einschaltung der höheren Übersetzungen ein auf die Gaszufuhr wirkender Regler mit der angetriebenen NN'elle gekuppelt, so daß also der Regler in Abhängigkeit von der Wagengeschwindigkeit arbeitet. Bei dem Getriebe gemäß der Erfindung wirkt lediglich der zur Einschaltung der über dein direkten Gang liegenden Geschwindigkeiten dienende Hebel auf eine Einrichtung ein, welche die Motordrehzahl herabsetzt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Stirnrä(lerwechselgetriebe für Kraftfahrzeuge, dem ein mit Übersetzung ins Schnelle versehenes Getriebe vorgeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Wechselgetriebe zwischen treibender Welle und Vorgelegewelle ein weiteres Räderpaar eingeschaltet ist, welches eine solche Übersetzung hat, daß die Vorgelegeweile mit einer höheren Geschwindigkeit als die treibende Welle gedreht wird. z. Wechselrä(lergetriehe nach Anspruch i finit bei Einschaltung (fier höheren Wagengeschwindigkeit selbsttätig in Wirkung tretenderGasdrosselung, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltwerk für die Geschwindigkeiten, die über lern durch unmittelbaren Eingriff erhaltenen Gang liegen, zugleich auf eine Einrichtung zur Drosselung les dein Motor zugeführten Gasgemischs werkt.