DE38120C - Neuerung an dem unter Patent Nr. 37 209 geschützten Verfahren zur Extraktion von phosphorsaurem Kalk aus Phosphaten - Google Patents
Neuerung an dem unter Patent Nr. 37 209 geschützten Verfahren zur Extraktion von phosphorsaurem Kalk aus PhosphatenInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05B—PHOSPHATIC FERTILISERS
- C05B1/00—Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly
- C05B1/10—Apparatus for the manufacture of superphosphates
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT,
KLASSE 16: Düngerbereitung.
Die nach dem Hauptverfahren erhaltene Lösung von phosphorsaurem Kalk in wässeriger
schwefliger Säure wurde zur Austreibung der schwefligen Säure und Fällung des phosphorsauren
Kalkes nach dem bisherigen Verfahren mittelst Dampfes auf . Siedetemperatur erhitzt
und dann direct aus den Fällgefäfsen zur Filtration abgelassen. Da es nicht gelingt, mittelst
Dampfes die schweflige Säure bis auf die letzte Spur aus der Lösung zu entfernen, so
entwickelt sich beim Ueberleiten und Filtriren der siedend heifsen Lösungen schweflige Säure
enthaltender Wasserdampf, welcher in belästigender Weise die Arbeitsräume erfüllt.
Andererseits ist .es nur mit Schwierigkeiten durchführbar, die mit dem Phosphatniederschlag
gemischte Lauge in geschlossenen Kühlapparaten durch indirecte Wasserkühlung vor
dem Filtriren auf niedrige Temperatur abzukühlen, weil der Phosphatniederschlag zu Verstopfungen
Veranlassung gie'b't, und weil sich auch die Kühlflächen bald mit phosphorsaurem
Kalk inkrustiren und unwirksam werden.
Die nachstehend beschriebene Neuerung bezweckt, die mit Dampf behandelte Lauge vor
dem Abfiltriren des Phosphatniederschlages in dem Fällcylinder selbst zu kühlen, und zwar
in der Weise, dais nach dem Abstellen des Dampfes- ein starker kalter Luftstrom eingeblasen
wird, welcher sowohl durch seine eigene niedrige Temperatur, als auch durch
die durch ihn bewirkte. Dampfentziehung eine schnelle Kühlung der Lauge hervorruft. Gleichzeitig
reifst derselbe auch . noch Spuren von schwefliger Säure mit, so dafs auf diesem
Wege eine Flüssigkeit resultirt, welche nicht nur allein weniger schweflige Säure besitzt,
sondern diese schweflige Säure wegen der niedrigen Temperatur, auch weniger leicht abgiebt,
als die nach der Dampfeinblasung direct abgelassene Lauge. .
Zur Ausführung dieses combinirten Fäll·
und Kühlverfahrens dient am besten die in der Zeichnung dargestellte Einrichtung, welche
aus drei mit einander durch verschiedene Rohrleitungen verbundenen, innen mit Blei bekleideten
Fällcylindern besteht. Der in den ersten Cylinder zur Fällung des Phosphats eingeblasene Dampf passirt, soweit er nicht condensirt
wird, gemischt mit der der Lauge entzogenen schwefligen Säure, zugleich noch denv
zweiten Cylinder, damit die in diesem befindliche frische Lauge durch die Abhitze des
ersten Cylinders vorgewärmt werde. Erst vom zweiten Cylinder wird die jetzt ziemlich dampffreie
schweflige Säure nach den Absorptionskästen zur Wiedergewinnung abgeleitet. Zu gleicher Zeil, in welcher in den beiden ersten
Cylindern die Erhitzung und Fällung stattfindet, wird in dem dritten Cylinder die be-
reits in der vorhergehenden Operation erhitzte und gefällte Lauge durch Einblasen von Luft
wieder abgekühlt. Zu diesem Zwecke wird dieselbe Bleischlange benutzt, welche vorher
zum Einblasen des Dampfes gedient hat. Die hierbei entweichende, Dampf und Spuren von
schwefliger Säure enthaltende Luft wird durch eine besondere Rohrleitung abgeführt. Nachdem
diese Operationen beendet sind, schreitet der Procefs im Kreise weiter, indem die gekühlte
Lauge aus Cylinder III in die Filtrationskästen durch Ventil k abgelassen wird,
und indem sodann dieser Cylinder mit frischer Phosphatlauge gefüllt wird. Bei der nun folgenden
Operation werden die Ventilstellungen so regulirt, dafs in ^den bereits mit vorgewärmter
Lauge gefüllten Cylinder II der directe Dampf und in den frisch gefüllten Cylinder III
der Abdampf von Cylinder II eingeleitet wird, während jetzt der mit ausgefällter Lauge gefüllte
Cylinder I dem Kühlprocefs mit Luft ,unterworfen wird u. s. f.
Die diesem Verfahren dienenden, an allen drei Kochern enthaltenen gleichen Ventilvorrichtungen
sind am besten aus dem Schnitt C-D ersichtlich. Es sei an diesem Schnitt
die Aufeinanderfolge aller Ventilstellungen bei den verschiedenen Operationen beschrieben,
welchen die Kocher vom Anfang bis zum Ende des Processes zu dienen haben. Von den sechs Rohren, welche an den drei Kochern
vorbeiführen und die durch Abzweigungen und Ventile mit denselben verbunden sind, dient
Rohr α zur Herbeiführung der frischen Lauge, b zur Herbeiführung des Dampfes und c zur
Herbeiführung der Luft; d ist das Abführungs- :rohr für die entwickelte schweflige Säure nach
den Lösekästen, e dient zur Ableitung der beim Kühlungsprocefs entweichenden, mit Dampf
gemengten Luft, während schliefslich / die drei Cylinder noch unter einander verbindet.
Nachdem Kocher I frisch mit Lauge durch Rohr und Ventil α gefüllt ist, wird durch
Oeffnen des Ventils b durch Rohr und Schlange g Dampf in den Kocher eingeblasen.
Der Dampf erhitzt die Lauge und entwickelt die schweflige Säure, welche durch Ventil h
in das gemeinschaftliche Verbindungsrohr/ einströmt. Alle anderen Ventile, aufser den genannten
Ventilen b und h, sind in dieser Periode am Kessel I geschlossen. Die noch
stark dampfhaltige schweflige Säure gelangt nun durch Rohr f nach dem zweiten Kocher,
tritt daselbst durch das geöffnete Ventil i in Rohr und Schlange g über, durchströmt unter
Abgabe des Dampfes die in dem Cylinder befindliche frische Lauge und wird sodann,
ziemlich von Dampf befreit, durch Ventil und Rohr <i nach den Absorptionskästen abgeführt.
Alle anderen Ventile, aufser i und d, sind in der gedachten Periode an diesem Kocher geschlossen.
Der dritte Kocher dient während der Dampfeinblasung in die beiden ersten Kocher zur Kühlung der von der vorhergehenden
Operation in ihm zurückgebliebenen, noch mit dem ausgefällten Niederschlag gemischten
heifsen Lauge. Bei ihm sind alle anderen Ventile, aufser. dem Lufteinführungsventil
c und dem Abführungsventil e, geschlossen. Sind die betreffenden Processe beendet,
so wird der Cylinder III durch Oeffnen des Ventils k entleert und sodann mit frischen
Lauge gefüllt, worauf durch Umstellung der betreffenden Ventile die Operation so geleitet
wird, dafs jetzt Kessel I durch Lufteinblasen gekühlt, Kessel II durch Dampfeinblasen erhitzt
und Kessel III durch Abdampf vorgewärmt wird u. s. f.
Die durch Ventil k abgelassene Lauge gelangt zur Abscheidung des Niederschlages in
den Filtrirkasten /, von hier zur vollständigen Abkühlung nach dem durch indirecte Wasserkühlung
wirkenden Laugenkühler m und sodann nach dem Sammelbassin n, von wo dieselbe
zur Wiederbenutzung nach den schwefligen Säure-Absorptionsapparaten gehoben wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch: ;Bei dem durch Patent No. 37209 geschützten Verfahren das Abkühlen der durch Dampfeinblasen zum Sieden gebrachten und dadurch von schwefliger Säure zum Theil bereits befreiten Kalkphosphatlösung vor dem Abfiltriren des ausgeschiedenen Niederschlages durch Einblasen von kalter Luft im Fällkessel selbst, zum Zweck, ein Ausströmen von schwefliger Säure bei dem nachfolgenden Filtriren möglichst zu verhindern und um gleichzeitig noch einen Theil der in der Flüssigkeit noch vorhandenen schwefligen Säure auszutreiben.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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