DE218487C - - Google Patents

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DE218487C
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steam
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H3/00Isolation of glue or gelatine from raw materials, e.g. by extracting, by heating

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)
  • Extraction Or Liquid Replacement (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 218487 -KLASSE 22 i. GRUPPE
LORENZ DÖRNER in MANCHESTER, Engl.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1908 ab.
Gegenstand dieser Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Gewinnung von Leim und Fett aus Knochen in einer rascheren und billigeren Weise und von besserer Qualität, als mit den bekannten Verfahren der Gewinnung von Leim und Fett durch Dämpfen der Knochen erzielt werden kann. Nach letzteren werden die zerkleinerten gewaschenen Knochen in einen Kessel mit Siebboden gefüllt und dann gedämpft, die gewonnene Leimbrühe mit dem Fett abgezogen, nachträglich filtriert und das sich auf der Leimbrühe sammelnde Fett abgenommen. Da Fäulnisprodukte und Ammoniakverbindungen hierbei nicht gründlich von den Knochen entfernt werden, sondern größtenteils in die Leimbrühe und das Fett übergehen, und Fettteile in der erkaltenden Leimbrühe verbleiben, so ist der so erhaltene Leim und das Fett un- und viel minderwertiger als die durch
rein
vorherige Ausziehung des Fettes mittels Benzin und nachheriger Auskochung des Leimes gewonnenen Produkte.
Im Gegensatz dazu werden nach dem neuen Verfahren die zerkleinerten Knochen in der Vorrichtung selbsJ_.angesäiterlMd..gejw:aschen, die flüchtigen Ammoniakverbindungen durch Erhitzen im luftverdünnten Raum entfernt und kondensiert, die Knochen dann gedämpft und die sich bildende Leimbrühe filtriert, das Fett in heißflüssigem Zustande abgezogen und die Knochen schließlich ausgewaschen und getrocknet, ohne daß sie während der ganzen Behandlung umgelegt werden. Es wird durch dieses neue Verfahren nicht nur an Arbeitslohn gespart, sondern Fett in gleicher Reinheit und von gleichem Wert als durch Benzinausziehung ohne dessen Kosten, und Leim in heller bester Qualität gewonnen, während die belästigenden Gerüche der üblichen Leimher-Stellung vermieden werden.
Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung beispielsweise dargestellt, und es zeigt:
Fig. ι eine Seitenansicht der ganzen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Durchschnitt des oberen Teiles und
Fig. 3 einen solchen des unteren Teiles derselben.
Die Vorrichtung besteht aus dem üblichen stehenden Kessel, der oben ein verschließbares Mannloch 2 zur Einfüllung und unten ein Mannloch 3 zur Ausräumung der behandelten Knochen hat, und im mittleren Teil seines Bodens 4 siebartig gelocht ist und unter demselben einen Sammelbehälter 5 hat. Dieser ist bei der neuen Vorrichtung als Filter und Verdampfer ausgebildet.
Eine zweite gelochte Platte 6 ist in ihn eingesetzt und der Zwischenraum zwischen ihr und dem Kesselboden mit zerkleinertem Kork angefüllt, so daß ein Filter gebildet wird. Unterhalb dieses Filters befindet sich ein Heizkörper, durch dessen Querwände 7,8 Rohre 9 gezogen sind. Der Heizraum zwischen diesen wird durch Ventil 10 mit Kesseldampf gespeist und das Kondenswasser durch
Hahn Ii abgeführt. Am oberen Teil des Verdampfers 5 ist ein Wasserstandglas 12 angebracht. Vom Boden 4 des Kessels 1 geht ein Rohr 13 ab, mittels dessen die Flüssigkeiten im Kessel entweder durch den Hahn 14 abgelassen oder durch den Hahn 15 in das Zirkulationsrohr 16 geleitet werden können. Vom Boden des Verdampfers 5 führt ein Rohr 18 mit Hahnverschluß 19 gleichfalls in dieses Zirkulationsrohr 16, das unterhalb und oberhalb des Rohres 18 mit Halmen 20 und 21 versehen ist und zwischen ihnen in ein Zweigrohr mit Verschluß 21° übergeht.
Unter dem oberen Deckel 22 des Kessels ist ein ringförmiges gelochtes Rohr 23 angeordnet, welches einerseits mit dem Rohr 24 verbunden ist, dem durch den Hahn 25 Wasser und durch das Ventil 26 Dampf zugeführt werden kann, andererseits mit dem Zirkulationsrohr 16 kommuniziert. In letzteres ist ein Dampfstrahlwasserheber 28 mit Dampfventil 28° eingeschaltet, und ferner ein Absperrhahn 29. Ein weiteres Ventil 27 dient zum Ablassen des Leimes.
Auf dem Deckel 22 des Kessels 1 ist ein Rohr 30 von größerem Durchmesser aufgesetzt, das oben seitlich umgebogen und mit einem Hahn 31 versehen ist, der in das Rohr 32 führt. Durch den Hahn 33 kann diesem Rohr WTasser zugeleitet werden. Das Rohr 32 mündet weiter in das Rohr 34, welches mit einem Dampfstrahlgebläse 35 mit dazugehörigem Dampfventil 36 ausgerüstet ist. Durch ein Ventil 37 oberhalb des Rohres 32 kann Dampf von oben in den Kessel 1 eingeführt werden.
Der Deckel 22 trägt noch ein Druckmanometer 38 und das Rohr 30 ein Vakuummeter 39 und ein Wasserstandglas 40. Das mittels dieser Anlage ausgeführte Verfahren zur Gewinnung von Leim und Fett ist nun folgendes.
Die Knochen werden vorher zerkleinert und in den Kessel eingefüllt. Durch Hahn 25 und Rohr 24 wird dann der Kessel mit Wasser gefüllt, das mit Schwefelsäure schwäch angesäuert ist und durch das Ventil 26 mit Dampf angewärmt werden kann. Nach Abschluß dieser Zuleitungen und Öffnung der Hähne 15 und 29 wird das Wasser dann mittels des Dampfstrahlwasserhebers 28 in Umlauf gesetzt. Sind die_Knochen_ auf diese Weise dann genügend gewaschen, so wird das schmutzige Wasser durch die Hähne 15 und 21 abgelassen und der Verdampfer 5 gleichfalls entleert.
Das Waschen wird dann mit reinem Wasser erforderlichenfalls mehrmals wiederholt. Dann wird Dampf von etwa einer halben Atmo-Sphäre Druck durch das Rohr 23 oder durch das Ventil 37 eingelassen, der den Rest des Wassers austreibt. Darauf wird Wasser in den Verdampfer eingefüllt und Dampf in seinen Heizraum eingelassen, während gleichzeitig der Dampfstrahlsauger 36 bei geöffnetem Hahn 31 in Gang gesetzt wird. Dadurch wird in dem Kessel ein Vakuum erzeugt, vermöge dessen das Wasser im Verdampfer 5 bei niedriger Temperatur und bei geringerem als Atmosphärendruck verdampft. Ammoniak und andere sich verflüchtigende Fäulnisprodukte werden dadurch aus den Knochen abgetrieben und in dem Rohr 32 von Wasser^ das durch den Hahn 33 zugelassen wird, absorbiert. Das Wasser wird mittels Rohrleitung 34 zweckmäßig in einen Teich oder Kanal abgeführt. Nach etwa zwei Stunden ist das · Ammoniak fast vollständig ausgetrieben. Es wird nun der Absauger 36 abgestellt, der Hahn 31 geschlossen und das im Verdampfer befindliche Wasser abgelassen, und dann wird Dampf von einer Atmosphäre Kesseidruck! von oben her in den Kessel eingelassen und hierdurch~d'ie~Exträktiöri eier Knochen bewirkt.
Dieses" Dämpfen der Knochen wird etwa zwölf Stunden lang fortgesetzt. Das dabei kondensierte Wasser mit dem gelösten Leim fließt aus dem Kessel durch das Filter in den Verdampfer 5, und das ausgezogene Fett sammelt sich auf seiner Oberfläche an. Dieses wird von Zeit zu Zeit abgezapft, entweder durch das Wasserstandglas 12, durch welches seine Ansammlung beobachtet werden kann, oder auch durch den Hahn 14 am Boden des Kessels. 95
Die sich im Verdampfer 5 ansammelnde filtrierte Leimflüssigkeit wird etwa alle zwei Stunden aus dem Verdampfer durch die Rohre 18 und 16 unter Abschluß der Flähne 20 und 29 und Öffnung der Hähne 19, 21 und 27 abgelassen oder nach vorhergegangenem Konzentrieren auf die gewünschte Dichte im geheizten Verdampfer durch den Hahn 2ia.
Die abgezogene Leimflüssigkeit wird in einen Sammelbehälter geleitet. Nach Beendigung dieses Dämpfens wird Dampf von etwa zwei Atmosphären Überdruck etwa zwei Stunden lang in den Kessel 1 geleitet, damit auch der Leim aus dem Innern der Knochen ausgezogen werde, und schließlich werden die Knochen durch das Rohr 23 mit Wasser übergössen und dieses mit dem Rest des noch an den Knochen haftenden Leimes mittels Hochdruckdampfes ausgetrieben.
Die gewonnenen, in den Sammelbehälter geleiteten Leimflüssigkeiten werden dann, wenn gewünscht, in bekannter Weise mit schwefliger Säure gebleicht und in einer Vakuumpfanne eingedampft.
Die verbleibenden reinen Knochen werden in dem Kessel getrocknet, indem mittels des Dampfstrahlsaugers 36 Luft durch den ge-
heizten Verdampfer und die Knochen gesaugt wird. Letztere werden dann ausgeräumt und zu Kunstdünger oder zu anderen Zwecken verarbeitet.
5

Claims (2)

  1. Patent-An Sprüche:
    i. Vorrichtung zur Gewinnung von Leim und Fett aus Knochen, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Dampfkessel (i). mit Siebboden üblicher Art unten ein Verdampfer (5) mit zwischen ihm und dem Kessel angeordnetem Filter, und oben ein Rohr (30) mit Dampf Strahlsauger
    (36) und Wasserzuleitung angeschlossen sind und in dem oberen Teil des Kessels ein Berieselungsrohr (23) angeordnet ist, welchem einerseits ein Wasser- und Dampfzuleitungsrohr (24), andererseits ein Umlaufrohr (16) mit Dampfstrahlwasserheber (28) derart angeschlossen sind, daß mittels geeigneter Hahnabschlüsse Wasser oder Dampf oben in den Kessel eingeleitet, Dampf im Verdampfer erzeugt und aus dem Kessel abgesaugt, Wasser durch den Kessel und Verdampfer in Umlauf gesetzt und der gewonnene Leim und das Fett abgezapft werden können.
  2. 2. \^erfahren zur Gewinnung von Leim und Fett aus Knochen, dadurch gekennzeichnet, daß in der durch Anspruch' 1 gekennzeichneten Vorrichtung die zerkleinerten Knochen zunächst in dem Kessel mittels umlaufenden warmen Wassers.gewascher^ werden, dann das Ammoniak mittels im Verdampfer erzeugten Dampfes von weniger als Atmosphärendruck unter Absaugung und Kondensierung der Dämpfe abgetrieben wird, darauf die Knochen mittels von oben eingeleiteten Dampfes von etwa___ einer Atmosphäre
    Kesseldruck etwa zwölf Stünden lang
    unter periodischer Abzapfung des Fettes und der gewonnenen Leimflüssigkeit in an sich bekannter Weise gedämpft, dann noch etwa zwei Stunden lang mit^Dampf von etwa zwei Atmosphären Überdruck gedämpft und darauf mit Wasser Übergossen werden, welches durch Dampf von hoher Spannung ausgetrieben wird, worauf schließlich die.Knochen mittels durch sie gesaugter, im Verdampfen erhitzter Luft getrocknet werden.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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