DE218487C - - Google Patents
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- DE218487C DE218487C DENDAT218487D DE218487DA DE218487C DE 218487 C DE218487 C DE 218487C DE NDAT218487 D DENDAT218487 D DE NDAT218487D DE 218487D A DE218487D A DE 218487DA DE 218487 C DE218487 C DE 218487C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C09H—PREPARATION OF GLUE OR GELATINE
- C09H3/00—Isolation of glue or gelatine from raw materials, e.g. by extracting, by heating
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
- Extraction Or Liquid Replacement (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 218487 -KLASSE 22 i. GRUPPE
LORENZ DÖRNER in MANCHESTER, Engl.
Gegenstand dieser Erfindung ist eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Gewinnung
von Leim und Fett aus Knochen in einer rascheren und billigeren Weise und von besserer
Qualität, als mit den bekannten Verfahren der Gewinnung von Leim und Fett durch Dämpfen der Knochen erzielt werden kann.
Nach letzteren werden die zerkleinerten gewaschenen Knochen in einen Kessel mit Siebboden
gefüllt und dann gedämpft, die gewonnene Leimbrühe mit dem Fett abgezogen, nachträglich filtriert und das sich auf der
Leimbrühe sammelnde Fett abgenommen. Da Fäulnisprodukte und Ammoniakverbindungen
hierbei nicht gründlich von den Knochen entfernt werden, sondern größtenteils in die
Leimbrühe und das Fett übergehen, und Fettteile in der erkaltenden Leimbrühe verbleiben,
so ist der so erhaltene Leim und das Fett un- und viel minderwertiger als die durch
rein
vorherige Ausziehung des Fettes mittels Benzin und nachheriger Auskochung des
Leimes gewonnenen Produkte.
Im Gegensatz dazu werden nach dem neuen Verfahren die zerkleinerten Knochen in der
Vorrichtung selbsJ_.angesäiterlMd..gejw:aschen,
die flüchtigen Ammoniakverbindungen durch Erhitzen im luftverdünnten Raum entfernt
und kondensiert, die Knochen dann gedämpft und die sich bildende Leimbrühe filtriert, das
Fett in heißflüssigem Zustande abgezogen und die Knochen schließlich ausgewaschen und
getrocknet, ohne daß sie während der ganzen Behandlung umgelegt werden. Es wird durch
dieses neue Verfahren nicht nur an Arbeitslohn gespart, sondern Fett in gleicher Reinheit
und von gleichem Wert als durch Benzinausziehung ohne dessen Kosten, und Leim in
heller bester Qualität gewonnen, während die belästigenden Gerüche der üblichen Leimher-Stellung
vermieden werden.
Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Vorrichtung beispielsweise dargestellt,
und es zeigt:
Fig. ι eine Seitenansicht der ganzen Vorrichtung,
Fig. 2 einen Durchschnitt des oberen Teiles und
Fig. 3 einen solchen des unteren Teiles derselben.
Die Vorrichtung besteht aus dem üblichen stehenden Kessel, der oben ein verschließbares
Mannloch 2 zur Einfüllung und unten ein Mannloch 3 zur Ausräumung der behandelten
Knochen hat, und im mittleren Teil seines Bodens 4 siebartig gelocht ist und unter demselben
einen Sammelbehälter 5 hat. Dieser ist bei der neuen Vorrichtung als Filter und Verdampfer
ausgebildet.
Eine zweite gelochte Platte 6 ist in ihn eingesetzt und der Zwischenraum zwischen ihr
und dem Kesselboden mit zerkleinertem Kork angefüllt, so daß ein Filter gebildet wird.
Unterhalb dieses Filters befindet sich ein Heizkörper, durch dessen Querwände 7,8
Rohre 9 gezogen sind. Der Heizraum zwischen diesen wird durch Ventil 10 mit Kesseldampf
gespeist und das Kondenswasser durch
Hahn Ii abgeführt. Am oberen Teil des Verdampfers 5 ist ein Wasserstandglas 12 angebracht.
Vom Boden 4 des Kessels 1 geht ein Rohr 13 ab, mittels dessen die Flüssigkeiten
im Kessel entweder durch den Hahn 14 abgelassen oder durch den Hahn 15 in das Zirkulationsrohr
16 geleitet werden können. Vom Boden des Verdampfers 5 führt ein Rohr 18
mit Hahnverschluß 19 gleichfalls in dieses Zirkulationsrohr
16, das unterhalb und oberhalb des Rohres 18 mit Halmen 20 und 21 versehen
ist und zwischen ihnen in ein Zweigrohr mit Verschluß 21° übergeht.
Unter dem oberen Deckel 22 des Kessels ist ein ringförmiges gelochtes Rohr 23 angeordnet,
welches einerseits mit dem Rohr 24 verbunden ist, dem durch den Hahn 25 Wasser und durch das Ventil 26 Dampf zugeführt
werden kann, andererseits mit dem Zirkulationsrohr 16 kommuniziert. In letzteres ist
ein Dampfstrahlwasserheber 28 mit Dampfventil 28° eingeschaltet, und ferner ein Absperrhahn
29. Ein weiteres Ventil 27 dient zum Ablassen des Leimes.
Auf dem Deckel 22 des Kessels 1 ist ein Rohr 30 von größerem Durchmesser aufgesetzt,
das oben seitlich umgebogen und mit einem Hahn 31 versehen ist, der in das Rohr
32 führt. Durch den Hahn 33 kann diesem Rohr WTasser zugeleitet werden. Das Rohr 32
mündet weiter in das Rohr 34, welches mit einem Dampfstrahlgebläse 35 mit dazugehörigem
Dampfventil 36 ausgerüstet ist. Durch ein Ventil 37 oberhalb des Rohres 32 kann Dampf von oben in den Kessel 1 eingeführt
werden.
Der Deckel 22 trägt noch ein Druckmanometer 38 und das Rohr 30 ein Vakuummeter
39 und ein Wasserstandglas 40. Das mittels dieser Anlage ausgeführte Verfahren zur Gewinnung
von Leim und Fett ist nun folgendes.
Die Knochen werden vorher zerkleinert und in den Kessel eingefüllt. Durch Hahn 25 und
Rohr 24 wird dann der Kessel mit Wasser gefüllt, das mit Schwefelsäure schwäch angesäuert
ist und durch das Ventil 26 mit Dampf angewärmt werden kann. Nach Abschluß dieser
Zuleitungen und Öffnung der Hähne 15 und 29 wird das Wasser dann mittels des
Dampfstrahlwasserhebers 28 in Umlauf gesetzt. Sind die_Knochen_ auf diese Weise dann
genügend gewaschen, so wird das schmutzige Wasser durch die Hähne 15 und 21 abgelassen
und der Verdampfer 5 gleichfalls entleert.
Das Waschen wird dann mit reinem Wasser erforderlichenfalls mehrmals wiederholt. Dann
wird Dampf von etwa einer halben Atmo-Sphäre Druck durch das Rohr 23 oder durch das Ventil 37 eingelassen, der den Rest des
Wassers austreibt. Darauf wird Wasser in den Verdampfer eingefüllt und Dampf in seinen
Heizraum eingelassen, während gleichzeitig der Dampfstrahlsauger 36 bei geöffnetem
Hahn 31 in Gang gesetzt wird. Dadurch wird in dem Kessel ein Vakuum erzeugt, vermöge
dessen das Wasser im Verdampfer 5 bei niedriger Temperatur und bei geringerem als
Atmosphärendruck verdampft. Ammoniak und andere sich verflüchtigende Fäulnisprodukte
werden dadurch aus den Knochen abgetrieben und in dem Rohr 32 von Wasser^ das
durch den Hahn 33 zugelassen wird, absorbiert. Das Wasser wird mittels Rohrleitung
34 zweckmäßig in einen Teich oder Kanal abgeführt. Nach etwa zwei Stunden ist das ·
Ammoniak fast vollständig ausgetrieben. Es wird nun der Absauger 36 abgestellt, der
Hahn 31 geschlossen und das im Verdampfer befindliche Wasser abgelassen, und dann wird
Dampf von einer Atmosphäre Kesseidruck! von oben her in den Kessel eingelassen und hierdurch~d'ie~Exträktiöri
eier Knochen bewirkt.
Dieses" Dämpfen der Knochen wird etwa zwölf Stunden lang fortgesetzt. Das dabei
kondensierte Wasser mit dem gelösten Leim fließt aus dem Kessel durch das Filter in den
Verdampfer 5, und das ausgezogene Fett sammelt sich auf seiner Oberfläche an. Dieses
wird von Zeit zu Zeit abgezapft, entweder durch das Wasserstandglas 12, durch welches
seine Ansammlung beobachtet werden kann, oder auch durch den Hahn 14 am Boden des
Kessels. 95
Die sich im Verdampfer 5 ansammelnde filtrierte Leimflüssigkeit wird etwa alle zwei
Stunden aus dem Verdampfer durch die Rohre 18 und 16 unter Abschluß der Flähne 20 und
29 und Öffnung der Hähne 19, 21 und 27 abgelassen
oder nach vorhergegangenem Konzentrieren auf die gewünschte Dichte im geheizten Verdampfer durch den Hahn 2ia.
Die abgezogene Leimflüssigkeit wird in einen Sammelbehälter geleitet. Nach Beendigung
dieses Dämpfens wird Dampf von etwa zwei Atmosphären Überdruck etwa zwei Stunden lang in den Kessel 1 geleitet, damit
auch der Leim aus dem Innern der Knochen ausgezogen werde, und schließlich werden die
Knochen durch das Rohr 23 mit Wasser übergössen und dieses mit dem Rest des noch an
den Knochen haftenden Leimes mittels Hochdruckdampfes ausgetrieben.
Die gewonnenen, in den Sammelbehälter geleiteten Leimflüssigkeiten werden dann,
wenn gewünscht, in bekannter Weise mit schwefliger Säure gebleicht und in einer
Vakuumpfanne eingedampft.
Die verbleibenden reinen Knochen werden in dem Kessel getrocknet, indem mittels des
Dampfstrahlsaugers 36 Luft durch den ge-
heizten Verdampfer und die Knochen gesaugt wird. Letztere werden dann ausgeräumt und
zu Kunstdünger oder zu anderen Zwecken verarbeitet.
5
5
Claims (2)
- Patent-An Sprüche:i. Vorrichtung zur Gewinnung von Leim und Fett aus Knochen, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Dampfkessel (i). mit Siebboden üblicher Art unten ein Verdampfer (5) mit zwischen ihm und dem Kessel angeordnetem Filter, und oben ein Rohr (30) mit Dampf Strahlsauger(36) und Wasserzuleitung angeschlossen sind und in dem oberen Teil des Kessels ein Berieselungsrohr (23) angeordnet ist, welchem einerseits ein Wasser- und Dampfzuleitungsrohr (24), andererseits ein Umlaufrohr (16) mit Dampfstrahlwasserheber (28) derart angeschlossen sind, daß mittels geeigneter Hahnabschlüsse Wasser oder Dampf oben in den Kessel eingeleitet, Dampf im Verdampfer erzeugt und aus dem Kessel abgesaugt, Wasser durch den Kessel und Verdampfer in Umlauf gesetzt und der gewonnene Leim und das Fett abgezapft werden können.
- 2. \^erfahren zur Gewinnung von Leim und Fett aus Knochen, dadurch gekennzeichnet, daß in der durch Anspruch' 1 gekennzeichneten Vorrichtung die zerkleinerten Knochen zunächst in dem Kessel mittels umlaufenden warmen Wassers.gewascher^ werden, dann das Ammoniak mittels im Verdampfer erzeugten Dampfes von weniger als Atmosphärendruck unter Absaugung und Kondensierung der Dämpfe abgetrieben wird, darauf die Knochen mittels von oben eingeleiteten Dampfes von etwa___ einer AtmosphäreKesseldruck etwa zwölf Stünden langunter periodischer Abzapfung des Fettes und der gewonnenen Leimflüssigkeit in an sich bekannter Weise gedämpft, dann noch etwa zwei Stunden lang mit^Dampf von etwa zwei Atmosphären Überdruck gedämpft und darauf mit Wasser Übergossen werden, welches durch Dampf von hoher Spannung ausgetrieben wird, worauf schließlich die.Knochen mittels durch sie gesaugter, im Verdampfen erhitzter Luft getrocknet werden.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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