DE3811409A1 - Differentialausgleich von antriebsachsen bei schienenfahrzeugen in kurven mit hilfe eines geteilten rades, dessen teile zueinander elektromotorisch bewegt werden - Google Patents
Differentialausgleich von antriebsachsen bei schienenfahrzeugen in kurven mit hilfe eines geteilten rades, dessen teile zueinander elektromotorisch bewegt werdenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein an den beiden Enden des An
triebsmotors, die die Abtriebsseite darstellt, ein zwei
geteiltes Rad, das jeweils dort befestigt ist.
Dessen innerer und äußerer Teil sind durch einen im
inneren Teil befestigten Elektromotor, der in einen
im äußeren Teil integrierten Zahnkranz greift, zueinan
der verstellbar.
Die Abtriebsseite des Antriebsmotors für das Schienen
fahrzeug kann nun wahlweise in den äußeren bzw. inneren
Teil des Rades eingreifen. Von dort aus muß der
Abtrieb vom jeweils anderen Teil des Rades ausgehen,
um den Achsantrieb mit Differentialausgleich herzu
stellen.
Wird also z. B. von der Abtriebsseite des Motors der
meist zweckmäßigere innere Teil des Rades angetrieben,
so hat der Abtrieb vom Rad zum Achsantrieb von der
Außenseite her zu erfolgen, damit der im Rad integrierte
Elektromotor eben dann, wenn es nötig ist (z. B. in Kurven)
den Differentialausgleich bewirken kann.
Bislang gibt es noch keinen Differentialausgleich für
Antriebsachsen von Schienenfahrzeugen in Kurven, wenn
man von Ausnahmen wie auf die Schienen gestellte Stra
ßenfahrzeuge, absieht. Diese behalten ihr bisheriges Dif
ferentialgetriebe weiter.
Bei den durch die hohe Antriebsleistung bedingten Mo
menten war ein Differentialausgleich zwischen dem
linken und rechten Antriebsrad auf einer Achse aus
Festigkeitsgründen nicht möglich.
Stand der Technik ist jedoch das von mir vor kurzem
unter der Nr. P 37 40 140.8 angemeldete geteilte Rad.
Es fungiert zugleich als Antriebsrad.
Durch die jetzige Anmeldung erfolgt eine Verbesserung
dieses Prinzips.
Als Antriebsrad verwendet, kann das geteilte Rad ver
schmutzen. Auch sind die ungefederten Massen gegen
über einem konventionellen Rad zwangsläufig höher.
Dies läßt sich durch die andere Anordnung des geteilten
Rades verbessern.
Nun kann wieder ein konventionelles Rad als Antriebsrad
verwendet werden. Das an der Abtriebsseite des An
triebsmotors des Schienenfahrzeugs angeordnete geteilte
Rad gehört zu den gefederten Massen und kann durch die
geschlossene Unterbringung im Aufbau der Lok bzw. des
Treibwagens vor Verschmutzung geschützt werden.
Dies dürfte vor allem der elektromotorischen Verstellung
zwischen dem inneren und äußeren Teil des geteilten
Rades zugute kommen.
Die bisherigen Vorteile des geteilten Rades bleiben er
halten. So wird auf der Antriebsseite des Schienen
fahrzeugs der Tatsache, daß in einer Gleitkurve das kur
veninnere Rad eine kürzere Wegstrecke als das kurven
äußere Rad zurückzulegen hat, Rechnung getragen. Des
halb kann es nicht mehr passieren, daß in scharfen Kur
ven das innere Rad nach vorne zieht und das äußere nach
hinten, was dann die Zugkraft aufhebt und das Rad, oder
genauer, die Antriebsachse durchdrehen läßt. Die volle
Zugkraft der Treibachse bleibt also erhalten. Da bei
de Räder der angetriebenen Achse in die Kurve hinein
ziehen, verbessert sich auch die Schienenlage des Fahr
zeugs, was höhere Geschwindigkeiten ohne Entgleisungs
gefahr ermöglicht. Außerdem steigen die Betriebszei
ten der Radsätze und der Schienen in Kurvenbereichen.
Darüber hinaus wird noch Energie gespart, da in Kurven
die volle Zugkraft erhalten bleibt und somit für kur
venreiche Strecken auf Vorspann verzichtet werden kann.
Dies ergibt auch noch niedrigere Personalkosten.
Da ein Schienenfahrzeug auf Geraden nie ganz geradeaus
läuft, kann durch bewußtes Verstellen des linken
Rades zum rechten der Aufbau der Sinuskurven gestört
und damit ein Hochschaukeln nebst Entgleisung vermieden
werden. Die Notwendigkeit einer um zwei Millimeter
geringeren Spurweite wie bei den Schnellstrecken der DB
entfällt daher.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 die Gesamtanordnung in der Sicht von oben.
Ein Motor, dessen Abtrieb auf beiden Seiten liegt, treibt
über diesen das geteilte Rad 3, wobei er das innere Seg
ment antreibt. Der Motor hat die Ziffer 1 und der Ab
trieb die Ziffer 2. Das innere Segment trägt die Elek
tromotoren 4, deren Anzahl vom zu übertragenden Drehmo
ment abhängt, die ihrerseits in einen an der Innenseite
des äußeren Segments integrierten Zahnring greifen und
damit den Außenring im Verhältnis zum inneren Segment
bewegen. Es ist somit möglich, bei Vorwärtsfahrt und
einer bestimmten Drehzahl des Antriebsmotors durch die
entsprechende Betätigung der Elektromotoren den Vor
wärtsdrang auf jeder Seite individuell zu mindern und
somit den unterschiedlichen Weglängen der linken und
rechten Seite in Kurven anzupassen.
Das geteilte Rad 3 ist auch auf der Außenseite gezahnt,
um von da aus das Zahnrad 5, das über die Achse mit dem
Laufrad 6 starr verbunden ist, anzutreiben.
Fig. 2 zeigt einen Teil der Anordnung von der Seite.
Hier ist der Eingriff des geteilten Rades 3 in das Zahn
rad 5 gesondert dargestellt. Das Laufrad 6 bewegt
sich dann entlang der Schiene 7, was dann eine Bewegung
des gesamten Fahrzeugs ergibt.
Da der Antriebsmotor 1 zu den gefederten Massen gehört,
erfolgt beim Einfedern des Rades 6 eine Relativbewegung
zu 1. Dies ist hier der Einfachheit halber nicht
dargestellt worden. Das Problem der Kraftübertragung
von einem Bauteil, das zu den gefederten Massen gehört
zu einem anderen, das zu den ungefederten Massen zählt,
gilt jedoch als gelöst.
Fig. 3 zeigt nochmals die genaue Funktion des geteilten Rades
3 nebst den Elektromotoren 4.
Grundsätzlich können die Motoren 1, die in der Regel
Elektromotoren sind, in Fahrtrichtung verschoben ein
gebaut werden, so daß sie in Fig. 2 entweder links
oder rechts von der Hochachse des Laufrades 6 ihre
Mitten haben.
Das geteilte Rad ist auch bei Verwendung längsliegen
der Verbrennungsmotoren anwendbar, falls diese einen
Generator antreiben. Von da aus geht der Strom zu
den querliegenden Elektromotoren, wobei das Antriebs
ergebnis dann wie oben beschrieben aussieht.
Die Stromzufuhr zu den Elektromotoren 4 kann als ge
löstes Problem betrachtet werden.
Fährt beispielsweise eine so ausgerüstete Lok eine
Linkskurve, dann ist in der Kurve auf der linken Sei
te das Gleis kürzer. Somit müssen die Räder auf
der linken Seite einen kürzeren Weg zurücklegen als
auf der rechten. Durch eine geeignete Schaltung,
die entweder über Sensoren, die die jeweilige Schienen
länge ermitteln, oder durch den fest einprogrammierten
Streckenverlauf mit den vorgegebenen Schienenlängen
in den Kurven, wird der Elektromotor 4 in Tätigkeit
gesetzt, damit er durch geeignete Drehung den Außen
ring des geteilten Rades 3 so lange entgegen der Fahrt
richtung laufen läßt, bis die unterschiedlichen Schie
nenlängen ausgeglichen sind.
Sind die Amplituden der Sinuslinien, in denen sich das
Fahrzeug auf den Schienen bewegt, zu stark, und droht des
wegen Entgleisen durch Aufschaukeln, so können diese
Linien durch Ingangsetzen der Elektromotoren 4 des ge
teiltes Rades wirksam gestört werden.
Claims (1)
- Differentialausgleich von Antriebsachsen bei Schienen fahrzeugen in Kurven mit Hilfe eines in einen inneren und äußeren Teil geteiltes Rades, dessen Teile durch einen auf dem inneren Teil angebrachten Elektromotor, der in einen in den äußeren Teil integrierten Zahn kranz greift, zueinander verschoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß das geteilte Rad auf der Abtriebsseite, d. h. an beiden Enden des Antriebsmotors sitzt und ein genau definiertes Sich-Verdrehen des äußeren zum inneren Teil des Rades den Differentialaus gleich bewirkt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883811409 DE3811409A1 (de) | 1987-11-26 | 1988-04-05 | Differentialausgleich von antriebsachsen bei schienenfahrzeugen in kurven mit hilfe eines geteilten rades, dessen teile zueinander elektromotorisch bewegt werden |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873740140 DE3740140A1 (de) | 1987-11-26 | 1987-11-26 | Geteiltes rad, dessen innerer und aeusserer teil mit hilfe eines elektromotorisch bewegten schneckengetriebes und eines in den aeusseren teil integrierten zahnkranzes zueinander verschoben werden |
DE19883811409 DE3811409A1 (de) | 1987-11-26 | 1988-04-05 | Differentialausgleich von antriebsachsen bei schienenfahrzeugen in kurven mit hilfe eines geteilten rades, dessen teile zueinander elektromotorisch bewegt werden |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3811409A1 true DE3811409A1 (de) | 1989-10-26 |
DE3811409C2 DE3811409C2 (de) | 1993-08-19 |
Family
ID=25862191
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883811409 Granted DE3811409A1 (de) | 1987-11-26 | 1988-04-05 | Differentialausgleich von antriebsachsen bei schienenfahrzeugen in kurven mit hilfe eines geteilten rades, dessen teile zueinander elektromotorisch bewegt werden |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3811409A1 (de) |
Cited By (3)
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DE19540089A1 (de) * | 1995-10-27 | 1997-04-30 | Linke Hofmann Busch | Verfahren zur Führung von Fahrzeugen nach dem Null-Ebenen-Konzept |
EP1199237A1 (de) * | 2000-10-20 | 2002-04-24 | ZF FRIEDRICHSHAFEN Aktiengesellschaft | Getriebe für Schienenfahrzeuge |
GB2371121A (en) * | 2001-01-13 | 2002-07-17 | Dawe John | Railway train control system |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE2614166B2 (de) * | 1976-04-02 | 1979-05-17 | Messerschmitt-Boelkow-Blohm Gmbh, 8000 Muenchen | Radsatz für Schienenfahrzeuge |
CH636811A5 (de) * | 1978-06-07 | 1983-06-30 | Paul Konrad Renkewitz | Radachse fuer schienenfahrzeuge. |
-
1988
- 1988-04-05 DE DE19883811409 patent/DE3811409A1/de active Granted
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3811409C2 (de) | 1993-08-19 |
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