DE3811133C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gelenkbroschüre gemäß dem Ober­ begriff des Anspruches 1.

Eine solche Broschüre ist durch die FR-PS 9 84 179 mit FR-PS (Zusatz) 60 335 bekannt. Nachteilig ist dabei, daß keine Gelenkausbildung vorhanden ist. Eine Zweifachrillung mit plazierter Leimspur ist nicht möglich. Vor allem der Umschlag mit hohlem Rücken knickt im Rückbereich völlig unkontrolliert.

Bei der Broschüre nach der US-PS 42 99 410 ist der Fälzel mit dem ersten und letzten Blatt verklebt, wodurch die Haltbarkeit wesentlich eingeschränkt ist. Es ergeben sich damit erhebliche Schwachstellen zwischen dem ersten und zweiten bzw. zwischen dem vorletzten und letzten Blatt. Außerdem schlägt beim Öffnen des Umschlages das erste bzw. letzte Blatt hoch, die beide am Ende der Klebestelle zum Knicken neigen. Dabei können Umschlagklappen nur über dem ersten und letzten Blatt eingeschlagen werden, was aber wegen der Verklebung des Fälzels mit dem ersten und letzten Blatt eine zusätzliche Gefährdung der Haltbarkeit bedingt.

Durch die DE-AS 12 99 594 ist eine Buchdeckenherstellung für ein Hard-Cover bekannt, die für eine Gelenkbroschüre völlig ungeeignet ist, so daß auch nicht Einzelmerkmale der bekannten Buchdecke für eine Gelenkbroschüre verwendbar sind.

Aufgabe der Erfindung ist, es eine Gelenkbroschüre der eingangs genannten Art anzugeben, bei der ein spannungs­ freies Aufschlagen der Broschüre ohne Knickungen des flexibel gehaltenen Umschlagrückens ermöglicht sein soll.

Die Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.

Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer Ausführungs­ beispiele beschrieben, die in der beigefügten Zeichnung nur schematisch und zur Verdeutlichung der Erfindung nicht maßstabsgerecht dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Broschüre in einer ersten Ausführung

Fig. 2 einen entsprechenden Querschnitt durch eine zweite Ausführung,

Fig. 3 einen weiteren Querschnitt zur Veranschau­ lichung zweier weiterer Ausführungen und

Fig. 4 einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 3.

In den Figuren sind entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

In Fig. 1 ist der quergeschnittene Buchblock einer Broschüre (Paperback) mit 1 bezeichnet. Zwischen einem Fälzel (Gelenkstreifen) 2 und dem Rücken 3 des Buchblockes 1 be­ findet sich eine Rückenklebeschicht 4, durch die die losen Blätter des Buchblockes 1 rückenseitig an der Rückenklebe­ schicht festgehalten werden. An der Rückenklebeschicht 4 ist zusätzlich das Fälzel 2 festgehalten, das seitliche, den Rücken 3 überragende Abschnitte 5 und 6 aufweist, welche dem ersten und den letzten Blatt 7 und 8 des Buchblockes 1 gegenüberliegen. Wesentlich ist dabei, daß diese seitlichen Gelenkstreifenabschnitte 5 und 6 mit den Blättern 7 und 8 nicht verklebt sind, so daß deren freie Beweglichkeit auch nicht behindert ist.

An den Enden der Gelenkstreifenabschnitte 5 und 6 befinden sich Endbereiche 9 und 10, die erfindungsgemäß außenseitig mit den Deckeln 11 und 12 eines Umschlages 13 mittels schmaler Klebeschichten 14 und 15 verklebt sind. Im übrigen sind der Umschlag und der Gelenkstreifen erfindungsgemäß unverklebt, wodurch ein hohler Buchrücken gebildet ist. Anschließend an den schmalen Klebeschichten 14 und 15 oder in deren Nähe befinden sich in den beiden Umschlagdeckeln seitliche Rillen 16 und 17. Zwischen den seitlichen Klebe­ schichten 14 und 15 und der Rückenklebeschicht 4 sind klebe­ freie Gelenkstreifenabschnitte gebildet, die zusammen mit den seitlichen Rillen 16 und 17 und den gerillten Rücken­ kanten 18 und 19 Gelenke bilden, die sicherstellen, daß beim Aufklappen der Broschüre eine knitterfreie Planlage des Umschlagrückens 20 zwischen den Rückenkanten 18 und 19 ge­ geben ist und auch die sonst vorhandenen Spannungen beim Aufklappen herkömmlicher Broschüren vermieden sind.

Die Qualität und Funktion der beidseitigen Gelenke sind abhängig von dem gewählten Material für das Fälzel 2. Die Breite des Gelenkes richtet sich nach der Steifigkeit des Fälzelmaterials. Je steifer das Fälzelmaterial desto breiter können die Rillen 16, 17 gearbeitet sein. Das Fälzel 2 kann z.B. aus einem Gewebe bestehen. Der Umschlag ist im Beispielsfalle vierfach gerillt.

Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungs­ gemäßen Gelenkbroschüre. Im Unterschied zur Ausführung nach Fig. 1 sind zwischen den seitlichen Klebeschichten 14 und 15 zum Verkleben der Umschlagdeckel 11 und 12 mit den Endbereichen 9 und 10 an den seitlichen Abschnitten 5 und 6 des Fälzels und der Rückenklebeschicht 4 im wesentlichen keine klebefreien Gelenkstreifenabschnitte vorhanden.

Die seitlichen Rillen 16 und 17 befinden sich an oder nahe an den Rückenkanten 18 und 19 des Umschlagrückens 20.

Fig. 3 zeigt einen weiteren Querschnitt durch eine erfindungs­ gemäße Gelenkbroschüre in zwei Ausführungen. Entsprechende Teile der vorstehenden Fig. 1 und 2 sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Die beiden Ausführungen nach Fig. 3 unterscheiden sich von den Ausführungen nach Fig. 1 und 2 vor allem darin, daß Umschlagklappen 11′ und 12′ eingeschlagen sind und die inneren Enden 21 und 22 der Einschläge 23 und 24 an die Klebeverbindungen 14 und 15 zwischen den seitlichen Fälzel­ abschnitten 5 und 6 und den Umschlagklappen 11′ und 12′ anschließen. Die Umschlagklappen sind also nicht aufschlagbar, so daß der versteifte Umschlag mit dem hohlen Buchrücken buch­ deckelartige Qualität erhält.

In der einen Ausführung nach Fig. 3 bleiben die einge­ schlagenen Umschlagklappen 11′ und 12′ hohl, wie die obere Umschlagklappe 11′ in Fig. 3 zeigt.

In der weiteren Ausführungsform nach Fig. 3 sind die einge­ schlagenen Umschlagklappen vollflächig miteinander verklebt, wie die untere Umschlagklappe 12′ zeigt.

In Fig. 4 ist ein in Fig. 3 mit IV gekennzeichneter Aus­ schnitt vergrößert dargestellt.

Hierdurch ist die Klebeverbindung 14 zwischen den Enden 9 (10) der seitlichen Abschnitte 5 (6) des Fälzels 2 und den äußeren Umschlagklappen 11 (12) sowie den inneren Enden 21 (22) der Einschläge 23 (24) weiter verdeutlicht, wobei hier die eingeschlagene Umschlagklappe zwischen den äußeren und inneren Klappenteilen unverklebt bleibt.

In beiden Ausführungsbeispielen nach Fig. 3 überragen die eingeschlagenen Umschlagklappen 11′ und 12′ nur vorder­ seitig oder auch dreiseitig den Buchblock 1 mit überstehenden Kanten 25.

Im übrigen sind die Umschlaggelenke in Fig. 3 und Fig. 4 im wesentlichen entsprechend Fig. 1 ausgebildet, d.h. zwischen der Rückenverklebung des Fälzels 2 und der seit­ lichen Verklebung der Fälzelabschnitte 5 und 6 mit dem Außen- und Innenumschlag verbleiben seitliche freie, unver­ klebte Fälzelabschnitte. Zwischen den Klebestellen 14 und 15 ist der Umschlag vierfach gerillt.

Claims (8)

1. Gelenkbroschüre mit flexiblem Buchrücken, wobei zur Bildung eines hohlen Umschlagrückens ein Fälzel (Gelenkstreifen) frei vom Umschlagrücken innenseitig lediglich mit dem klebege­ bundenen Buchblockrücken und außenseitig lediglich mit seinem den Rücken seitlich überragenden Fälzelabschnitten mit dem Vorder- und der Rückendeckel des Umschlages verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der innenseitigen Verklebung des Fälzels (2) mit dem Buchblockrücken (3) und seinen außenseitigen Ver­ klebungen mit den Umschlagdeckeln (11, 12) unverklebte Gelenk­ streifenabschnitte vorhanden sind, die sowohl frei von den ersten und letzten Seiten (7, 8) des Buchblockes (1) als auch frei von dem Umschlag (13) sind.

2. Gelenkbroschüre nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Umschlag (13) wenigstens zweifach gerillt ist.

3. Gelenkbroschüre nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Umschlag (13) an oder in unmittelbarer Nähe der seitlichen Umschlagrückenkanten (18, 19) gerillt ist.

4. Gelenkbroschüre nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Umschlag (13) zwischen den seitlichen Ver­ klebungen mit dem Fälzel (2) vierfach gerillt ist.

5. Gelenkbroschüre nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß Umschlaglappen (11′, 12′) eingeschlagen sind und die inneren Enden der (23, 24) an die Klebeverbindungen zwischen den seitlichen Fälzelabschnitten und den Außenklappen anschließen.

6. Gelenkbroschüre nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die eingeschlagenen Umschlagklappen (12′) vollflächig miteinander verklebt sind.

7. Gelenkbroschüre nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die eingeschlagenen Umschlagklappen wenigstens vorderseitig überstehende Kanten aufweisen.

8. Gelenkbroschüre nach Anspruch 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die eingeschlagenen Umschlagklappen dreiseitig überstehende Kanten aufweisen.