DE3808731A1 - Verfahren zum abtransport von in untertaegigem langfrontabbau abgebautem mineralhaltigen gestein und transportgeraete zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum abtransport von in untertaegigem langfrontabbau abgebautem mineralhaltigen gestein und transportgeraete zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abtransport
von mineralhaltigem Gestein in flözartigen
Lagerstätten, die im Langfrontbau abgebaut werden, und
ferner gleislose Transportfahrzeuge zur Durchführung
des Verfahrens.
Der Abbau von beispielsweise goldhaltigem Gestein
erfolgt in der Regel im Langfrontbau. Entsprechend
dieser z.B. in Südafrika üblichen Standardmethode
werden Kopf- und Fußstrecken vorgetrieben und das Reef,
das eine Mächtigkeit von 1 bis 1,5 m hat, mit ca. 30 m
langen Fronten im Streichen abgebaut.
Für die Gewinnung des mineralhaltigen Gesteins wird die
Bohr- und Schießtechnik angewandt. Für den Ausbau im
Reef werden Holzpfeiler im Abstand von ca. 2 m gesetzt.
Nach dem Schießen wird das gewonnene Gestein im Reef
mit Hilfe von Schrappern zur Fußstrecke abgefördert.
Dort findet vielfach noch eine Zwischenlagerung statt.
Anschließend wird das Material in der Fußstrecke
mittels Schrappern größerer KW-Leistung
weitertransportiert. Für die Förderung in der
Fußstrecke werden aber auch Fahrlader oder andere
gleislose Transporter eingesetzt.
Die Förderstrecken werden auf 2 bis 3 m Höhe und Breite
aufgefahren, wobei die Streckensohle horizontal
ausgerichtet wird und je nach Mächtigkeit des Reefs ins
Liegende versenkt wird zur Erzielung der notwendigen
Streckenhöhe. Kopf- und Fußstrecke werden mit dem
Abbaufortschritt vorgetrieben.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Abtransport im
Abbaufeld und in der Förderstrecke vollständig auf
Gleislosfahrzeuge umzustellen, wobei eine quasi
kontinuierliche Förderung ohne Zwischendeponie erzielt
und außerdem die Transportleistung erhöht werden soll.
Diese Aufgabe wird durch ein Transportverfahren gelöst,
wie es Gegenstand des Anspruchs 1 ist. Die zur
Durchführung dieses Verfahrens vorgesehenen Fahrzeuge
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Wenn man bei dem Beispiel Goldbergbau bleibt, so werden
durch die Erfindung nicht nur die gestellten Aufgaben
gelöst, sondern es ergeben sich darüber hinaus
vorteilhafte Möglichkeiten, die Gewinnungsleistung
unter Tage zu erhöhen und die Abbaumethode zu
vereinfachen. Der Einsatz von Fahrladern mit einer
Nutzlast von z.B. 3,5 t im Reef, verbunden mit der
großen Beweglichkeit derartiger Fahrzeuge, läßt eine
Herabsetzung der Förderzeit gegenüber dem Einsatz von
Schrappern zu.
Außerdem eröffnet die Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens und die Beschaffenheit der Fahrzeuge die
Möglichkeit, die Front des Langfrontbaus zu verlängern,
d.h. größere Abbaufelder zu schaffen infolge der großen
Bewegungsradien von Fahrladern. Die Bohr- und
Schießarbeit kann verringert werden, weil es mit Hilfe
von Fahrladern gelingt, auch großstückiges Gestein zu
transportieren. Im Gegensatz zu bisher im Reef
eingesetzten Schrappern, bei denen mit dem
Abbaufortschritt ein regelmäßiges Umsetzen der
Schrapperanlage erforderlich ist, entfällt bei
Fahrladerbetrieb ein solcher Arbeits- und
Kostenaufwand.
Dadurch, daß der Fahrlader, der den Transport im Abbau
übernimmt, bis an das Strecken-Transportfahrzeug
heranfährt und dieses in Streckenrichtung gesehen von
rückwärts belädt, entfällt eine ansonsten übliche
Zwischenlagerung des Gesteins. Infolge der 3 bis 4 mal
so großen Nutzlast des Strecken-Transporters im
Vergleich zum Fahrlader im Reef wird ein quasi
kontinuierlicher Abtransport ermöglicht.
Das große Fassungsvermögen des Strecken-
Transportfahrzeuges und die Ausrüstung dieses
Fahrzeuges mit einer als Schiebekasten bzw. Pendelboden
ausgebildeten Lademulde bewirkt eine gleichmäßige
Verteilung des geladenen Materials über die Ladefläche.
Das mit Knicklenkung und beispielsweise Allradantrieb
versehene Streckentransportfahrzeug ermöglicht infolge
seiner Wendigkeit einen problemlosen Fahrbetrieb in der
Förderstrecke.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf den
Goldbergbau beschränkt, sondern läßt sich in gleicher
Weise beispielsweise im Chrom- oder Platinbergbau
anwenden.
Fahrzeuge zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Transportverfahrens werden nachstehend an Hand der
schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1-3 Ladefahrzeug (Fahrlader) und
Transportfahrzeug
(Schiebekastentransporter) im
Zusammenwirken und
Fig. 4-7 Funktionsschemata des Pendelbodens beim
Transportfahrzeug.
Das Ladefahrzeug, ein an sich bekannter Fahrlader (1),
weist in der für die erfindungsgemäße Verwendung
vorgesehenen Konstruktion eine max. Gesamthöhe von
1,2 m auf.
Das Ladefahrzeug (Fahrlader 1) dient der Aufnahme und
dem Abtransport des Haufwerks (24) im Abbaufeld sowie
dem Transport des Haufwerks zum in der Förderstrecke
befindlichen Transportfahrzeug (11). Der Fahrzeugrahmen
des Fahrladers (1) besteht aus dem Vorderrahmen (9) und
dem Hinterrahmen (10), die über ein Knickgelenk (3)
schwenkbar miteinander verbunden sind. Die Fortbewegung
erfolgt mittels gummibereifter Räder, deren vordere
Tragachse den Vorderrahmen (9) und deren hintere
Tragachse den Hinterrahmen (10) trägt. Ein Fahrerstand
(7) befindet sich zwischen den Vorder- und
Hinterrädern. lm hinteren Teil des Hinterrahmens (10)
ist der Antrieb (8) des Fahrladers angeordnet.
Am Vorderrahmen (9) ist die Ladeschaufel (2) mittels
des aus zwei Hubarmwangen bestehenden Hubarmes (4)
angelenkt. Die Hubbewegung wird hydraulisch
durchgeführt. Die Kippzylinder zum Kippen der
Ladeschaufel (2) ist mit (5) bezeichnet.
In Fig. 2 ist in der Ladeschaufel (2) eine
doppelgelenkige Ausdrückwand (6) angedeutet, die
hydraulisch betätigt wird und der vollständigen
Entleerung der Ladeschaufel dient, sofern der Fahrlader
sich auf gleichem Niveau wie das Transportfahrzeug
befindet.
Das zweiachsige, wie das Ladefahrzeug mit Knicklenkung
(3) ausgestattete Transportfahrzeug (11), im
Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1-3 ein
vorzugsweise allradangetriebenes Fahrzeug, bestehend
aus dem vorderen Antriebsteil (12) und dem hinteren
Nutzlastteil (13), ist hier als Schiebekasten-Laster
konzipiert.
Auf dem Nutzlastteil (13) des Transportfahrzeuges (11)
ist ein Nutzlastkasten (14) fest angeordnet. Dieser
Kasten hat eine hintere, hydraulisch zu betätigende
Heckklappe (19). Innerhalb des feststehenden Kastens
(14) läßt sich ein hydraulisch in Längsrichtung des
Transportfahrzeuges bewegbarer Schiebekasten (15) hin-
und herschieben. Der Hydraulikantrieb (16) zum
Verschieben des Schiebekastens (15) ist durch eine
strichpunktierte Linie angedeutet.
Zum Ausdrücken des Haufwerks (24) aus den Kästen (14,
15) dient eine Schiebewand (17), die mit Hilfe des
Hydraulikzylinders (18) vor- und zurückbewegt werden
kann.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Fahrzeuge während des
Beladevorganges. In Fig. 1 sieht man das
Transportfahrzeug (11) in der Förderstrecke. Der
Schiebekasten (15) ist noch in den feststehenden Kasten
(14) eingefahren. Die Schiebewand (17) liegt an der
Rückwand des Schiebekastens an. Die Heckklappe (19) des
feststehenden Kastens (14) ist geöffnet. Der
Schiebekasten (15) ist bereits mit Haufwerk (24)
gefüllt.
Das Ladefahrzeug (Fahrlader 1) steht mit angehobener
Ladeschaufel (2) hinter dem Transportfahrzeug (11),
dessen Nutzlast-Kästen (14, 15) von rückwärts beladen
werden.
Fig. 2 zeigt das Transportfahrzeug (11) mit in Richtung
Antriebsteil (12) geschobenem Schiebekasten (15). Beide
Kästen (14, 15) sind fast voll beladen mit Haufwerk
(24).
Das Ladefahrzeug (Fahrlader 1) befindet sich direkt
hinter dem Nutzlastteil (13) des Transportfahrzeuges
(11) und die Kipphydraulik (16) hat die Ladeschaufel
(2) bei geöffneter Heckklappe (19) in
Entleerungsposition gefahren. Die Andrückwand (6)
innerhalb der Ladeschaufel (2) ist zum Ausdrücken des
Haufwerks vorgefahren.
Sobald die Nutzlast-Kästen (14, 15) des
Transportfahrzeuges (11) gefüllt sind und die
Heckklappe (19) geschlossen ist, fährt das Fahrzeug in
der Förderstrecke zur Entleerungsstelle, beispielsweise
einem Rolloch. Dort wird das Haufwerk (24) mit Hilfe
der hydraulisch angetriebenen Schiebewand (15) aus den
Kästen (14, 15) ausgedrückt. Im Zuge der Entleerung
fährt der Schiebekasten (15) in den stationären Kasten
(14) hinein.
Damit der Fahrer des Transportfahrzeuges den Belade-
und Entladevorgang sowie die Rückwärtsfahrbewegung
seines Fahrzeuges vom Fahrerstand aus beobachten kann,
ist es vorteilhaft, wenn das Fahrzeug mit einer
Videokamera ausgerüstet ist.
Fig. 3 zeigt das Transportfahrzeug (11) mit
eingeschobenem Schiebekasten (15) während der Beladung
in der Förderstrecke. Hinter dem Transportfahrzeug
befindet sich das Ladefahrzeug (Fahrlader 1) auf einer
Rampe, z.B. dem Abbaufeld. In dieser erhöhten Position
kann die Ladeschaufel (2) so weit in den Kasten (14)
des Transportfahrzeuges gekippt werden, daß eine
vollständige Entleerung der Ladeschaufel durch
Schwerkraft stattfindet. In diesem Fall erübrigt sich
also die Betätigung der Ausdrückwand (6) innerhalb der
Ladeschaufel.
Die Fig. 4 bis 7 zeigen die Funktion des an sich
bekannten Pendelbodens, mit welchem der Nutzlastkasten
des Transportfahrzeuges (11) alternativ ausgerüstet
werden kann.
Der Pendelboden ist in drei voneinander unabhängig vor-
und zurückbewegbaren, gleitend gelagerten
Pendelbalkengruppen (20 bis 22) aufgeteilt. Die Balken
sind aus Stahlprofilen hergestellt. Die Bewegung der
einzelnen Balkengruppen erfolgt hydraulisch. Die
entsprechenden (nicht dargestellten) Hydraulikantriebe
befinden sich unterhalb der Pendelbalken auf dem
Nutzlastkastenboden des Transportfahrzeuges.
Fig. 4 zeigt den Transporthub. Dabei werden alle
Balkengruppen (20 bis 22) gleichzeitig in Pfeilrichtung
bewegt, und zwar um den Förderhub (23). Das auf dem
Pendelboden befindliche Haufwerk (dargestellt durch ein
Oval) wird in Pfeilrichtung bewegt (aus der Lage des
gestrichelten Ovals in die Lage des durchgezogenen
Ovals).
Fig. 5 bis 7 zeigen die Rückhübe der einzelnen
Pendelbalkengruppen. Gemäß Fig. 5 bewegt sich die erste
Balkengruppe (20) zurück in die Ausgangslage (Fig. 4
gestrichelt). Fig. 6 bis 7 zeigen, daß sich die zweite
Balkengruppe (21) und die dritte Balkengruppe (22) in
Pfeilrichtung nacheinander in die ursprüngliche Lage
zurückbewegen.
Nachdem wieder die Ausgangsstellung (gem. Fig. 2,
gestrichelt) erreicht ist, kann der Fördervorgang von
neuem beginnen.
Beim Rückhub nimmt das auf dem Pendelboden aufliegende
Haufwerk aufgrund der Reibbedingungen nicht an der
Bewegung der Balken teil, d.h. die einzelnen
Pendelbalkengruppen werden unter dem Haufwerk
zurückgezogen.
Je nach Steuerung des hydraulischen Antriebs läßt sich
der Pendelboden für den Beladevorgang oder zur
Entladung des Nutzlastkastens des Transportfahrzeuges
benutzen.
Bezugsziffernliste.
1 Ladefahrzeug (Fahrlader)
2 Ladeschaufel
3 Knicklenkung
4 Kippzylinder für Ladeschaufel
6 Ausdrückwand in der Ladeschaufel
7 Fahrerstand
8 Fahrantrieb
9 Vorderrahmen von 1
10 Hinterrahmen von 1
11 Transportfahrzeug
12 Antriebsteil
13 Nutzlastteil
14 feststehender Kasten
15 Schiebekasten
16 Hydraulik für Schiebekasten
17 Schiebewand in 15
18 Hydraulik für 17
19 Heckklappe
20 1. Pendelboden-Balkengruppe
21 2. Pendelboden-Balkengruppe
22 3. Pendelboden-Balkengruppe
23 Förderhub Balkengruppen 1-3
24 Haufwerk
2 Ladeschaufel
3 Knicklenkung
4 Kippzylinder für Ladeschaufel
6 Ausdrückwand in der Ladeschaufel
7 Fahrerstand
8 Fahrantrieb
9 Vorderrahmen von 1
10 Hinterrahmen von 1
11 Transportfahrzeug
12 Antriebsteil
13 Nutzlastteil
14 feststehender Kasten
15 Schiebekasten
16 Hydraulik für Schiebekasten
17 Schiebewand in 15
18 Hydraulik für 17
19 Heckklappe
20 1. Pendelboden-Balkengruppe
21 2. Pendelboden-Balkengruppe
22 3. Pendelboden-Balkengruppe
23 Förderhub Balkengruppen 1-3
24 Haufwerk
Claims (6)
1. Verfahren zum Abtransport von mineralhaltigem
Gestein in flözartigen Lagerstätten, die im
Langfrontbau abgebaut werden,
gekennzeichnet durch
das Zusammenwirken von ausschließlich gleislosen,
diesel- oder elektromotorisch angetriebenen
Fahrzeugen in der Weise, daß im Streb
Ladefahrzeuge (sog. Fahrlader) (1) in extrem
niedriger Bauweise eingesetzt werden, die das
abgebaute Material aufnehmen, aus dem Streb
transportieren und unmittelbar in Streckenrichtung
von rückwärts auf ein Transportfahrzeug übergeben,
dessen Höhen- und Breitenabmessungen niedrig
gehalten sind.
2. Gleisloses Ladefahrzeug (sog. Fahrlader) zur
Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Ladefahrzeug (1) knickgelenkt,
allradgetrieben ist und eine Höhe von nicht mehr
als 1,2 m aufweist.
3. Gleisloses Ladefahrzeug (sog. Fahrlader) nach
Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Ladeschaufel (2) eine hydraulisch zu
betätigende Ausdrückwand (6) angeordnet ist.
4. Gleisloses Transportfahrzeug zur Durchführung des
Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Transportfahrzeug (11) eine Knicklenkung
(3), einen Allrad- oder Einachsantrieb und einen
hydrodynamischen oder hydrostatischen Antrieb (12)
aufweist, die Transportkapazität das 3-4fache
der Nutzlast des Ladefahrzeuges (1) beträgt und
daß die Fahrzeugbreite 2 m nicht übersteigt.
5. Gleisloses Transportfahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Nutzlast-Kasten (14) als Schiebekasten
(15) ausgeführt ist, d.h. als Ganzes in
Fahrzeuglängsrichtung bewegbar ist.
6. Gleisloses Transportfahrzeug nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ladekastenboden eine Fördereinrichtung in
Gestalt eines Pendelbodens (20-22) aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3808731A DE3808731A1 (de) | 1988-03-16 | 1988-03-16 | Verfahren zum abtransport von in untertaegigem langfrontabbau abgebautem mineralhaltigen gestein und transportgeraete zur durchfuehrung des verfahrens |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3808731A1 true DE3808731A1 (de) | 1989-10-26 |
DE3808731C2 DE3808731C2 (de) | 1990-08-30 |
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Also Published As
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ZA892022B (en) | 1989-11-29 |
DE3808731C2 (de) | 1990-08-30 |
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