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Motorwagen mit zwischen den beiderseitigen Teilen des Fahrwerks transportierbarem
Transportkübel Die Erfindung betrifft einen Motorwagen mit einem nach Art der sogenannten
Scraper oder "Motorschürfwagen" zwischen den beiderseitigen-Teilen des Fahrwerks
transportierbarem, durch den Schub des Fahrzeugs mit Baggergut zu füllendem Transportkübel.
Die bekannten Motorschürfwagen lösen das Baggergut mittels eines am Transportkübel
im Bereich der Wagenmitte angebrachten Schürfmessers und nehmen es durch eine über
dem Schürfmesser angebrachte Kübelöffnung auf, wobei das Ladegewicht bis zu 100
% des Wagenleergewichts und die größte noch wirtschaftliche Transportentfernung
bis zu 4000 m gehen kann. Sie sind demnach nur beschränkt verwendbar. Ihr Hauptmangel
besteht darin, daß sie mit der Schürfkante nicht dicht an eine senkrechte Wand oder
ein hohes Haufwerk herangefahren werden können, und daß ein Entladen nach oben unmöglich
ist. Sie können nicht vor Kopf über eine Abraumkante entladen,
können
nicht rückwärts fahren und müssen deshalb bei jeden Arbe-_Lsgang zweimal wenden.
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Man kennt auch sogenannte Schaufellader mit stirnseitig angeordneter
heb- und schwenkbarer Ladeschaufel, die bis zu 20 des Wagenleergewichts aufnehmen
und daher nur bis zu 60 m wirtschaftlich transportieren und meist zum Beladen von
Fremdfahrzeugen am Ort der Baggergutgewinnung bestimmt sind.
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Der Erfinder geht von der Erkenntnis aus, daß Erdbewegungsgeräte für
die europäischen Verhältnisse nicht in der in den Vereinigten Staaten üblichen Weise
spezialisiert werden sollten. Vielmehr sollten mit ein und demselben Gerät eine
Vielzahl von verschiedenen Arbeitsvorgängen durchgeführt werden können, wobei darauf
zu achten wäre, daß der Flächenbedarf des Arbeitsgerätes möglichst gering ist und
sein Einsatz auch auf den in Europa üblichen engen Baustellen möglich ist: Durch
längeren Regen aufgeweichter Grund darf das Arbeiten eines solchen Gerätes nicht
behindern. Der übergang von einer Arbeitsweise auf eine andere muß an einem zu schaffenden
Univemalgerät möglichst ohne Umbauten in einfachster Weise zulässig sein.
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Zur Erfüllung dieser Aufgabe ist an einem Motorwagen mit zwischen
den Radachsen liegendem, durch den Schub das Fahrzeug zu füllendem Transportkübel
gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Transportkübel mit seinem-einen En@e.das
Ende des Wagenfahrwerks überragt und als Ladeschaufel ausgebildet ist.
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Der Verwendungsbereich eines solchen Motorschürfwagens kann auch dadurch
erhöht werden, daß eine aus Boden- und Seitenwänden bestehende Ladeschaufel an der
Bodenkante des Kübels scharnierartig klappbar angelenkt und durch einen Kraftantrieb
verstellbar ist. Eine weitere Steigerung der Verwendungsmöglichkeiten ergibt sich
dann, wenn der Transportkübel oder die, Ladeschaufel sich zum
schaufelnden
Ende hin so erweitern, daß die Länge der Schaufelkante mindestens der Fahrwerksbreite
entspricht.
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Besonders günstig wirkt es sich aus, wenn der Kübel um eine waagerechte
Achse gegenüber dem Wagengrundkörper schwenkbar dst. Die doppelte Verwendbarkeit
des Kübels zum Schürfen und Schaufelladen wird noch verbessert, wenn der Kübel einen
nach den beiden Kübelenden hin im Sinne einer Entladung betätigbaren Zwangsentladeschild
mit zugehörigem Kraftantrieb aufweist. In einem solchen Gerät sind Arbeitsvorteile
eines Schaufelladers mit den Transportvorteilen eines Motorschürfwagens vereinigt.
Wenn vorgesehen wird, daß der Transportkübel im Bereich seines nicht als Ladeschaufel
ausgebildeten Endes in bekannter Weise zusätzlich mit einem Schürfmesser und einer
Öffnung zur Aufnahme des von diesem Schürfmesser geschürften Gutes versehen ist,
ist der Wagen auch nach Art eines Schürfwagens verwendbar.
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Um bei der Benützung des Kübels zum Schürfen die Eintrittsöffnung
freizugeben und dennoch ein Entladen über das Schaufelende zuzulassen, kann
noch vorgesehen sein, daß die Führung für den Zwangsentladeschild mindestens im
Bereich oberhalb des Schürfmessers ein Anheben des Entladeschildes zuläßt.
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Insbesondere zur Steigerung der maximalen Entladungshöhe des
Ladeschaufelendes des Kübels empfiehlt es sich, wenn Schwenkgelenke desselben an
einem heb- und senkbaren Teil des Wagens vorgesehen sind.
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Durch dieses Heben und Senken der Anlenkstellen des Kübels kann auch
die Schürftiefe des Schürfmessers variiert werden. Das Anheben des Anlenkpunkte
gestattet es auch, mit der Ladeschaufelkante eine größere freie Ausladung zu erreichen
und damit weiter in den Arbeitsraum hineinzureichen.
Wenn schließlich
noch vorgesehen wird, daß die neben dem Kübel angeordneten, auf dem Boden rollenden
Fahrwerksteile, z.B. Räder, an je eirw Schwinge gelagert sind, die beide um im Bereich
des Schürfendes des Schürfkübels liegende Gelenke am Wagengrundkörper auf- und abschwenkbar
gelagert und in ihrer Winkelstellung durch einen Kraftantrieb verstellbar sind;
läßt sich die erwähnte Höhenverstellung der Anlenkpunkte des Kübels in besonders
einfacher Weise bewerkstelligen. Außerdem wird dadurch erreicht, daß sieh bei verringertem
Achsabstand die freie Ausladung des Ladesc@aufelendes des Kübels vergrößert.
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Wird aber schließlich noch vorgesehen, daß die Schwingen einzeln verstellbar
sind, so kann man z.B. beim Fahren längs eines Hanges trotz geneigter Lage des Fahrzeugs
das Schürfmesser oder die Ladeschaufelkante waagerecht einstellen. Dies ist beim
Anlegen einer Straße an einem Hang von besonderem Wert. Die an den Schwingen gelagerten
Fahrwerksteile (Räder) können Einzelantriebsmotoren aufweisen.
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Ein Gerät gemäß der Erfindung kann im Abraumgebiet eines Steinbruches
zum Abtragen und Beiseitelegen des Mutterbodens als reiner Schürfwagen sowie ferner
zum Abtragen des Erdabraums durch Schürfen und anschließendes Weitertransportieren
zur Kippe verwendet werden. Ferner kann aber der Pickelfels entweder durch Schürfen
oder durch Schaufelladungen aufgenommen und abtransportiert werden. In gleicher
Weise wird der Felsabraum über die Ladeschaufel in den Kübel aufgenommen und wegtransportiert.
Im eigentlichen Steinbruch kann das Gerät das vor die Wand gespreng te Haufwerk
in seinen Kübel mit Hilfe der Ladeschaufel aufnehmen und auch das aufgenommene Material
zum Schotterwerk fahren und dort selbständig auch in einen hochliegenden Aufgabesilo
des Schotterwerkes entleeren. Am Schotterwerk kann das neuartige Gerät die ausgeschiedenen
Massen an Dreck oder überzähligen Körnungen mit Hilfe der Schaufel selbst aufnehmen
und in großen Beladung,en auf dem Lagerplatz auf Halde entladen. Auch zum Beladen
von am Schotterwerk
vorfahrenden Lastwagen oder Lastzügen, Eisenbahnwaggons
o. dgl. eignet sich das neue Gerät als Schaufellader besonders gut und besser als
ein Bagger oder als bekannte Schaufellader, weil das neue Gerät mit einem Kübelinhalt
vorgesehen we'den kann, der dem Inhalt eines ganzen Lastwagenzuges oder eines 20-t-Waggons
entspricht.
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Be#I dieser Schaufelladearbeit entfallen durch die Schluckfähigkeit
des Kübels die bei normalen Schaufelladern üblichen Verlustze,ten, welche durch
das mehrfache Hin- und Herfahren des Laders zwischen dem Haufwerk und dem Lastkraftwagen
entstehen.
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Andere Anwendungsbereiche des Gegenstandes der Erfindung sind z.B.
Kiesgärten, Kohlenhalden, Bergwerke, Tunnelbau.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schematisch dargestellt. hierin zeigen: Fig. 1 den Motorwagen in Seitenansicht
bei einer Fahrtrichtung gemäß Pfeil A und einer Benutzung als Schaufelläder; Fig.
2 eine Draufsicht hierz41; Fig. 3 eine Seitenansicht bei einer Stellung des Kübels,
wie sie zur Transportfahrt von der Entnahme- zur Ablegestelle des Ladegutes und
auch zum Entladen über das 3chaufelladeende hinweg vorzusehen ist; Fig. 4 eine Stellung
des Motorwagens während einer Entladung, bei der das Ladegut an einem sehr hochgelegenen
Punkt, z.B. auf einen Lastwagen, abgesetzt werden muß;
Fig. 5 eine
Seitenansicht des Motorwagens bei einer Fahrtrichtung gemäß Pfeil B während des
Schürfens mit dem Schürfmesser; Fig. 6 eine Stirnansicht gegen den Motorwagen mit
unterschiedlich eingestellten Radschwingen bei Benutzung der Ladeschaufel während
der Fahrt längs der Höhenlinie eines abfallenden Hanges bei waagerecht liegender
Ladeschau-C> 'Fig. 7 den Kübel mit angelenkter Ladeschaufel bei der einen Stellung
des Entladeschildes; Fig. 8 den gleichen Kübel bei der anderen Stellung des Entladeschildes;
Fig. 9 nochmals den gleichen Kübel bei angehobenem Entlade-schild;
Fig. 10
ein etwas abgewandeltes Ausführungsbeispiel während des Schürfvorgangs in Seitenansicht;
Fig. 1,1 das gleiche Gerät in Seitenansicht während der Transportstellung;
Fig. 12 wiederum das gleiche Gerät in Seitenansicht während der Entladung des Kübelinhalts
über die Schaufelseite; Fig. 13 wiederum das gleiche Gerät in Seitenansicht während
des Entladungsvorgangs über die Schürföffnung des Kübels; Fig. 14 eine Draufsicht
hierzu unter Weglassung der hydraulischen Triebe.
Der im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 bis 10 dargestellte Motorwagen besteht aus zwei Wagenteilen. Der eine
dieser Wagenteile umfaßt ein in einem geschlossenen Rahmen 11 gelagertes Achsaggregat
12 bis 14. Auf der Achse 14 dieses Achsaggregates sitzen ausserhalb des Rahmens
11 luftbereifte Räder 12. Innerhalb des Rahmens sitzt auf gleicher Achse 14 eine
Stahltrommel 13 mit am Umfang derselben vorgesehenen Greifrippen 13a. Diese Stahltrommel
dient in weichem Gelände, .in dem die Luftreifen der Räder 12 stark einsinken und
die Stahltrommel 13 zum Aufsitzen kommt, ale zusätzliches Antriebsrad.. Alle diese
Räder haben Einzelantrieb, z.B. durch in den Naben der Räder 12 und in der Trommel
13 eingebaute Elektromotoren: Räder und eommel können auch von einem einzigen innerhalb
der Trommel 13 untergebrachten Elektromotor angetrieben sein. Die Elektromotoren,
sind von einem später erwähnten Stromgenerator 30 gespeist: Auf den erwähnten Rahmen
1i ist der andere Wagenteil kardanisch aufgesattelt. Hierzu ist mit Hilfe von waagerechten
Gelenken 15 eine Gabel 16. an diesem Rahmen angelenkt. Sie trägt in ihrem Scheitel
einen Drehzapfen 17. Um diesen ist der Grundkörper 18 des anderen Wagenteils schwenkbar*.An
diesem Grundkörper 18 ist das Führerhaus 19 mit Scheinwerfern 20, seitlich
versetzt, angebracht. Von hier aus kann das Fahrzeug durch Schwenkung am Drehzapfen
gelenkt werden: An dem dem Drehzapfenende dieses Grundkörpers 18 abgekehrten Ende
desselben ist, ein Querträger 18a fest angebracht. Dieser . trägt an seinen beiden
Enden wiederum fest und unbeweglich je einen nach unten abgewinkelten Tragarm 18b.
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Am unteren Ende dieser Tragarme 18b sind außen Zapfen 21 vorgesehen,
auf denen je eine Schwinge 22 verschwenkbar gelagert ist. An dem der Schwenkstelle
abgekehrten Ende diesr Schwingen ist je ein luftbereiftes Rad 23 gelagert, von denen
jedes wiederum
seinen eigenen Antrieb, z.B. durch einen in die
Nabe eingebauten Elektromotor, hat. Die Schwingen 22 werden in der gewünschten Winkelstellung
zu den Tragarmen 18b mit Hilfe von aus einem Zylinder 24 und einem Kolben 25 bestehenden
hydraulischen Trieben gehalten, deren Zylinder in Lagergabeln 27 an den Stirnenden
des Trägers 18a um Zapfen 26 schwenken können.
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An der oben erwähnten Gabel 16 ist ein Kasten 28 in Dreipunktlagerung
federnd aufgehängt. Dieser Kasten enthält die gesamte di selelektrische Kraftzentrale
des Fahrzeugs. Zu dieser Zentrale gehören ein Dieselmotor 29, ein Stromgenerator
30, eine Hydraulikpumpe 31 und nicht gezeichnete Starterbatterien sowie ein Kraftstofftank
u. dgl. Der Generator erzeugt Gleichstrom. Er versorgt alle Stromverbraucher einschließlich
der Einzelantriebsmotoren der fünf Triebräder. Die Hydraulikpumpe 31 versorgt die
hydraulischen Triebe, von denen die Triebe 24, 25 bereits erwähnt wurden, mit Druckmedium.
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Wenn die drei Räder 12 und 13 des ersterwähnten Wagenteiles von einem
gemeinsamen, in der Stahltrommel 13 untergebrachten Motor angetrieben werden, sitzt
in der Stahltrommel noch ein Differential, welches für einen völligen Ausgleich
zwischen diesen drei Rädern sorgt. Die beiden anderen Räder 23 werden dann durch
je einen Getriebemotor angetrieben, der in der zugehörigen Schwinge 22 untergebracht
ist. Wenn für diese drei Antriebsmotoren Haupt-, strommaschinen vorgesehen werden,
genügen zwei Fahrgänge.
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Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel erreicht das Fahrzeug im
langsamen Gang einerseits eine maximale Zugkraft von etwa 20 t und andererseits
eine Höchstgeschwindigkeit von 11 km pro Stunde. im schnelleren Gang wird bei einer
maximalen Zugkraft von etwa 6 t eine Höchsteschwindigkeit von etwa 35 km pro Stunde
erreicht. Die Änderung der Fahrtrichtung wird durch Umpolen der drei Fahrmotoren
bewirkt.
Die bis jetzt beschriebenen Teile des Motorwagens stellen
ein eigentliches Fahrgestell dar. Im folgenden soll das an ihm angebrachte eigenartige
Arbeitsgerät erläutert.werden.
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Zwischen den beiden Schwingen 22 und den Laufrädern 23 liegt ein Kübel
32 und ist beim Ausführungsbeispiel etwa 1,80 m breit. Jedes Ende dieses Kübels
ist anders ausgestaltet. Das den Rädern 12 zugekehrte, also zwischen den beiden
Achsen des Fahrzeugs liegelde Ende des einen Boden. 32a und Seitenwände 32b aufweisende
Kübels 32 ist mit einem Schürf- oder Grabmesser 33 versehen, dessen eine Kante nach
unten abgewinkelt ist, so daß bei einer Fahrt in Richtung des Pfeiles B (Fig. 5)
und entsprechender Neigung und Höheneinstellung des Kübels 32 der Kübel als Schürfkübel.
verwendbar ist, da er anschließend an das Grabmesser 33 eine über seine ganze Breite
reichende Öffnung 32c aufweist, durch die bei der eben erwähnten Fahrtrichtung das
losgesc.hürfte Gut in Richtung des Pfeiles C in den Schürfkübel 32 eindringt. Die
oben erwähnte Öffnung 32c kann durch eine schwenkbare Schließklappe 34 mit Hilfe
eines hydraulischen Triebes 35 'geöffnet und geschlossen werden. Dieser hydraulische
Trieb 35, an dessen Stelle in allen er-wähnten Fällen auch ein pneumatischer
oder in anderer Weise arbeitender Trieb verwendet werden kann, sitzt schwenkbar
in einer Lagergabel 36 an der den Kübel abschließenden Stirnwand 32d.
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Für die Wiederentladung des beim Schürfen mit Schürfgut gefüllten
Kübels 32 ..durch die Schürföffnung 32c hinaus ist in bekannter Weise an
diesem Schürfkübel ein Entladeschild 37 vorgesehen. Dieses ist an einem den Kübel
32 überquerenden Fahrwerk 38-angebracht, das seinerseits mit je einem an seinen
Enden vorgesehenen Rollenpaar 39 im Hohlraum von U-Schienen 40 läuft, von denen
je eine am oberen.'Ende der Seitenwände 32b des Kübels 32 angebracht ist. Auf der
Oberseite dieser U-Schienen 40 ist jeweils eine Zahnstange 41 vorgesehen. In diese
greifen Zahnräder 42
ein, die jeweils am Ende einer querliegenden und am Fahrwerk
38 gelagerten Triebwelle 43 fest angebracht sind.Lb.ese Triebwelle
43
erhält ihren Antrieb über einen Kegeltrieb 44 von einem auf dem Fahrwerk sitzenden
Elektromotor 45. Bei der beschriebenen Art der Anbringung des Entladeschildes 37
kann dieses nicht nur in Richtung des Pfeiles D zum Entladen verwendet werden, sondern
. auch in entgegengesetzter Richtung, wie dies weiter unten noch zu beschreiben
ist. Um das Entladeschild 37 auch in der Weise verwenden zu können, daß es das Ladegut,
welches durch Schürfen durch die Schürföffnung 32c in den Kübel 32 eingebracht wurde,
auch an dem der Schürföffnung 32c abgekehrten Ende des Kübels 32 entladen kann,
ist in einer in Fig. 9 dargestellten Weise vorgesehen, daß der Entladeschild mindestens
im Bereich oberhalb der durch das Schürf- oder Grabmesser 33 gebildeten Schürfkante
ein Anheben des Entladeschildes zuläßt. Der eine Teil der U-Schiene 40 ist bei 53
aasgelenkt. An seinem freien Ende greift über das Gelenk 55 ein Trieb 54 an, mit
dessen Hilfe die Schiene 40 und damit das Entladeschild in die gezeigte angehobene
Stellung angebracht werden kann, bei der die Schürföffnung 32c freiliegt.
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Der Kübel 32 ist mit Hilfe von in Fig. 7 und 8 angedeuteten Zapfen
32e an der Innenseite der Enden der Tragarme 28b des Wagengrundkörpers
18 schwenkbar aasgelenkt und kann in seiner Winkelstellung zu diesen Armen
18b mit Hilfe eines hydraulischen Triebes 46 verschwenkt werden. Dieser ist seinerseits
in einer Lagergabel 47 am oberen Ende der Arme 18b schwenkbar gehalten. An das dem
Schürfende des Kübels 32 abgekehrte Ende dieses Kübels ist eine Ladeschaufel 48
angebaut, wobei sie um eine Achse 49 an der Stirnkante des Bodens 32a des
Kübels 32 verschwenkbar ist. Die Ladeschaufel hat Seitenwände 48a, die in ihrem
äußeren Teil divergieren und in ihrem inneren Teil parallel zu den Kübelseitenwänden
32b liegen und sich mit diesen in einem beträchtlichen Bereich überdecken. Für die
gewünschte Winkeleinstellung des Bodens der Ladeschaufel 48 zum Boden 32a des Kübels
32 ist an den beiden Seiten des Kübels ein hydraulischer Trieb
50
angelenkt, der mit seinem anderen Ende an der Ladeschaufel angreift.
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Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel liegen ungefähr folgende
Größenabmessungen vor: Bei der bereits erwähnten Kübelbreite von 1,80 m ist die
Ladeschaufel an ihrer Ladekante etwa 3,30 m breit. Bei der vorgesehenen Höhe dieser
Teile ergibt sich für den Kübelinhalt einschließlich des Inhaltes der hereingeklappten
Ladeschaufel in gestrichen gefülltem Zustand ein Volumen von 10 cbm, das bei entsprechender
Häufung noch auf 12,5 cbm Ladegut gesteigert werden kann. Der Inhalt der Ladeschaufel
allein erreicht bei gestrichener Füllung 3,5 cbm. Das Fahrzeug kann beim Transport
ein Ladegewicht von 18 t aufnehmen bei einem Arbeitseigengewicht von 23 t. Das Verhältnis
von Eigengewicht zur Ladung ist also sehr günstig und liegt bei"1,28 : 1. Die Grabtiefe
des 1,80 m langen Schürfmessers 33 des Kübels 32 beträgt bei entsprechender Winkeleinstellung
bis zu 400 mm. Beim Entladen über die Ladeschaufel und entsprechend steil angestellter
Kübellage kann eine größbe Ausschütthöhe von etwa 3,4 m erreicht werden.
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Die nachfolgende Schilderung einiger Benutzungsbeispiele des neuen
Motorwagens ist keineswegs erschöpfend.
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Durch die Verschwenkbarkeit der die Räder 23 tragenden Schwingen 22
einerseits und durch die Verschwenkbarkeit der Ladeschaufel 48 andererseits sowie
schließlich durch die Möglichkeit des Verstellers der Winkellage des ganzen Kübels
32 zu dem Grundkörper 18 bzw. seinen Tragarmen 18b sind besonders viele Möglichkeiten
der Verwendung dieses Geräts geschaffen, ohne daß es dabei für die Umstellung von
der einen auf die andere Möglichkeit besonderer Umbauten bedürfte.
Bei
der Stellung der Einzelteile nach Fig. 1 und der darin durch den Pfeil A angedeuteten
Fahrtrichtung kann vom Planum wie von der Wand gewachsenes Material oder Haufwerk
aufgenommen und in den Kübel 32 eingebracht werden. In der in Fig. 3 gezeigten Stellung
kann das aufgenommene und an eine andere Stelle transportierte Gut durch das Entladeschild
37, das in Richtung des Pfeiles E in Fig. 8 zu bewegen ist, entladen werden.
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Hier ist also der Kübel allein durch den hydraulischen Trieb 46 mit
dem Ladeschaufelende etwas angehoben. Die Ladeschaufel 43 selbst ist gegenüber der
Stellung in ig. 1 etwas nach unten abgeklappt.
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Um den Inhalt des Kübels auch in hohe Lastkraftwagen,Waggons oder
Silos entleeren zu können, muß er die Stellung nach.Fig. 4 einnehmen. Hierzu wurde
einerseits der Schwenkpunkt 32e des Kübels 32 dadurch angehoben, daß das die Räder
23 tragende Ende der Schwingen 22 durch den hydraulischen Trieb 24, 25 nach abwärts
gedrückt wurde, wodurch sich die Mitte des Fahrzeugs nach Art eines Katzenbuckels
anhebt und der Achsabstand wesentlich vermindert wird. Durch weiteres Verschwenken
des Kübels 32 um seinen Gelenkpunkt 32e wird schließlich die in Fig. 4 gezeichnete
Höchsteinstellung erreicht. Durch das erwähnte Abwärtsschwenken der Radschwingen
32 vergrößert sich auch die freie Ausladung der Ladeschaufel über das Fahrzeugende
hinaus, also der Abstand von den Reifen 23 bis zum Schaufelmesser 51 der Ladeschaufel
48. Infolge dieser vergrößerten Ausladung kann das Gerät im ganzen näher an das
zu beladende Fahrzeug oder an ein aufzunehmendes hohes Haufwerk herangefahren werden.
Diese große Reichweite der Schaufel wirkt sich also sowohl beim Aufnehmen als auch
beim Entladen vorteilhaft aus.
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Sollte beim Schaufeln von sehr zähen, bindigem Meterial die durch
die Fahrzeugbewegung ausgeübte Schaufelkraft nyht ausreichen,
um
das Material durch die sich zum Kübel 32 hin verengende Schaufel 48 in den Kübel
hinein weiterzupressen, kann man bei dem neuen Gerät so verfahren, daß nach restloser
Füllung der Schaufel 48 zunächst die Materialaufnahme unterbrochen und der Kübel
steil hochgestellt wird. Dabei rutscht das Material dann durch die Schwerkraft in
den Kübel, der nunmehr wieder abzusenken ist, um von neuem mit der Ladeschaufel
gegen das aufzunehmende Material gefahPn zu werden, das also "schluckweise" im Umfang
je einer Schaufelfüllung in den Kübel eingebracht wird. Die maximale Füllung des
gesamten Kübels mit Hilfe dieser einzelnen "Schluckbewegungen" bedarf höchstens
dreier solcher Bewegungen. Bei normalen trockenen oder sandigen Böden und erst recht
bei steinigem Material, in welchem die Schaufel vorzugweise einzusetzen ist, ist
ein derartiges schluckweises Füllen des Kübels überflüssig. Die in Fig. 9 gezeigte
Anhebung des einen Endes der Schiene 40 kann auch am Schaufelende für das andere
Ende der Schiene 40 vorgesehen sein. Dann kann man mit Hilfe des zunächst angehobenen
und dann auf bereits auf die Schaufel genommenes Gut abgesenkten Schildes 37 dieses
Schaufelgut ins Innere des Kübels befördern, insbesondere, wenn die Klebrigkeit
des Gutes ein Wandern des Gutes unter der Wirkung des Schaufel- oder "Schluck"-Vorgangs
verhindert.
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Die Ladeschaufel läßt sich auch bei leicht angehobenem Kübel so nach
unten klappen, daß sie gegenüber dem Boden wie ein Planierschild wirkt. Mit diesem
Planierschild kann entweder bereits vor der Maschine liegendes Material gelöst,
fortgeschoben und in jede beliebige Höhe aufgetragen werden oder aber das während
der Fahrt über die Ladeschaufel 48 entleerte Material ebenfalls in beliebiger Höhe
ausplaniert werden. Ein Motorwagen (Scraper) bisher üblicher Bauart entlädt grundsätzlich
das vom Schürfmesser gelöste und über die bei diesem Schürfmesser liegende Füllöffnung
aufgenommene
Gut wieder durch diese Füllöffnung hinaus. Diese Arbeitsweise kann auch beim beschriebenen
Gerät gemäß der Erfindung durchgeführt werden, wobei das Entleerungsschild 37 während
des Schürfens und Transportierens in seiner Endstellung ungefähr über dem Anlenkscharnier
der Ladeschaufel steht (vgl. Fig. 5). Oft ist es aber zweckmäßiger, die durch Schürfen
in den Kübel 32 aufgenommene Ladung mit dem Entleerungsschild 37, der nach beiden
Seiten hin eine Zwangsentleerung vornehmen kann, über die Ladeschaufel 48 vor Kopf
zu entleeren.
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Da die beiden Schwingen 22 unabhängig voneinander bewegt werden können,
kann sowohl der Schürf- und Grabmesserkante 33 am Kübel 32 als auch der Schaufelmesserkante
51 an der Ladeschaufel 48 jede beliebige seitliche Neigung bis zu 30o zu der durch
die Auflagepunkte der Räder 23 bestimmten Ebene gegeben werden. Das Fahrzeug kann
also an Hängen beim Fahren parallel zum Hang trotz der unterschiedlichen Höhenlage
der Räder 23 mit waagerechter Ladeschaufel oder waagerechtem Grabmesser des Schürfkübels
arbeiten (vgl. Fig. 6). Im horizontalen Gelände kann andererseits mit schrägen Schürf-
und Schaufelmessern gearbeitet werden, was einer zusätzlichen zeichnerischen Erläuterung
nicht bedarf. Das beschriebene Gerät eignet sich also für die verschiedensten Arbeitsgänge,
von denen nachstehend einige aufgezählt sind: Selbständiges Schürfen von Material
ohne Schubhilfe; Materialtransport bis zu 18 t auf Entfernungen bis zu 5000 m; Entleeren
des Materials unter gleichzeitigem Ausplanieren zu einer dünnen Schicht; Entleeren
des Materials vor Kopf über eine Böschungskante nach Art eines Hinterkippers; Walzen
und Verdichten des Materials durch den Eigenraddruck; Herstellen eines Planums;
Lösen, Transportieren und Ausplanieren von Material bei Entfernungen bis zu 40 n
mit der als Planierschild anF",@tellten Ladeschaufel; Lösen und schluckweises Aufnehmen
von Erdmaterial in
den einen Kübel an Orten einer Baustelle, welche
sonst einem Schürfkübel nicht mehr zugänglich ist; Herstellen von Profilen, welche
um bis zu 30o gegenüber dem gegebenen Gelände geneigt sind; Aufnehmen von Haufwerk
(Erde, gesprengter Fels, Steinbrocken, Kies, Schotter, Kohle o. dgl.) als Schaufellader
mit einem Gesamtschaufelinhalt von 10 cbm; selbständiges Transportieren des durch
die Schaufel in den eigenen Kübel gefüllten Materials; Entladen des Kübelinhalts
bzw. Schaufelinhalts auf große Höhe, d.h. auf andere Transportmittel oder in Silos.
Wenn aber keine allzu großen Entfernungen zurückzulegen sind, lohnt sich die Umladung
auf einen Lastkraftwagen nicht, weil der Kübel des Gerätes eine volle Lastwagenladung
enthält und somit ohne Umladung auf nicht allzu weite Entfernungen unmittelbar als
Lastwagen mit 18 t Nutzlast verwendet werden@ann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 10 - 14 ist das eigentliche
Fahrzeug das gleiche wie in den bisher beschriebenen Beispielen, weshalb die entsprechenden
Teile mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet sind und hier nicht näher erläutert
werden.
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Der Unterschied zu dem zuerst erwähnten Beispiel besteht in der anderen
Ausbildung und Aufhängung des Transportkübels. Während im zuerst beschriebenen Beispiel
der Kübel 32 mit an seinem schürfseitigen Ende angebrachten Gelenken 32 im Bereich
der Fahrzeugmitte und zwar in der Nähe der Schwenkachsen 21 für die Schwingen 22
vorgesehen war, sind diese Schwenkgelenke für den am zweiten Beispiel vorgesehenen
Kübel 132 im Bereich seiner Schaufelseite bei 132a vorgesehen, wobei diese Gelenke
132_-e getragen werden von zwei auslegerartigen Armen 118c. Diese Arme sind ihrerseits
an den Tragarmen 18b des Fahrzeugs angebracht.
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Infolge dieser Verlagerung des Schwenkpunktes des Kübels ist auch
eine entsprechend anders gestaltete Anbringung der hydraulischen Triebe für das
Anheben der Schwingen 22 einerseits und
für das Anheben des Kübels
132 andererseits vorzusehen. Der hydraulische Trieb 124 und 125 für die Anhebung
der Schwinge 22 ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 10 - 14 jeweils an einem Ausleger
127 in dessen gabelartigem Ende bei 126 angelenkt. Der Ausleger selbst ist - ebenso
wie die Tragarme 18b - an der Traverse 18a des Fahrgestells fest vorgesehen.
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Der hydraulische Trieb 146 für die Verschwenkung des Kübels 132 ist
bei 147, und zwar auf jeder Seite des Kübels, einmal an den Armen 118c angelenkt.
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Ebenfalls abweichend vom Beispiel nach Fig. 1 - 9 ist in dem Beispiel
nach den Fig. 10 - 14 die Ladeschaufel 148 nicht mehr gelenkig am Kübel 132, sondern
fest daran angebracht, weil - wie die weitere Beschreibung der Betriebsweise zeigen
wird - für die Be- und Entladung eine solche Schwenkbarkeit nicht mehr erforderlich
ist.
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Durch die wegen der Verlagerung des Schwenkpunktes 132e nach der Schaufelseite
des Kübels 132 hin erreichte Möglichkeit einer steileren Anstellung des Kübels ist
für dessen Entladung auch kein besonderes Ladeschild mehr erforderlich, und zwar
gleichgültig, ob der Kübel über die Schaufelseite oder über die Schürfmesserseite
entladen werden soll.
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Im übrigen ist auch an dem Kübel nach dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 10 - 14 ein Schürfmesser 133 und eine schwenkbare Schließklappe 134 vorgesehen,
wobei in diesem Falle auf die Wiedergabe des erforderlichen hydraulischen Triebes
zum Öffnen und Schließen dieser Klappe in der Zeichnung verzichtet worden ist. Bei
dem in Fig. 11 der Zeichnung dargestellten Fahrzustand ist . der Kübel 132 so weit
von der Bodenfläche abgehoben, daß-das Fahrzeug frei fahren kann und der Kübelinhalt
sich nicht entleert.
Bei der Beschreibung der Wirkungsweise des
Geräts sei von dieser Figur 11 ausgegangen und angenommen, daß der Kübel leer sei.
Wenn nun durch Einziehen des Kolbens 125 in den Zylinder 124 der Winkel zwischen
den Tragarmen 18b und den Schwingen 22 verkleinert wird, so sinkt das schürfseitige
Ende des Kübels 132 ab. Diese Absenkung des Schürfendes kann noch vergrößert werden,
indem auch am hydraulischen Trieb 146 der Kolben einwärts gezogen wird. Hierdurch
entsteht dann die Stellung der Einzelteile zueinander gemäß Fig. 10. Wenn dann das
Fahrzeug nach der in dieser Figur rechten Seite fährt, schürft das Schürfmesser
133 das Baggergut vom Boden los und füllt bei angehobener Schließklappe 134 durch
die oberhalb des Schürfmessers 133 gelegene Füllöffnung den Kübel 132. Nachbeendeter
Füllung wird einerseits die Schließklappe 134 geschlossen und andererseits durch
eine Rückbewegung der hydraulischen Triebe,entgegen den eben geschilderten Bewegungen
der Kübel, wieder in die Lage gemäß Fig. 11 gebracht. In dieser Lage kann dann der
Transport des Ladegutes a1 die gewünschte Stelle vorgenommen werden.
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Der Kübel 132 kann natürlich auch durch Schaufeln mit der Schaufel
148 gefüllt werden, wobei das schaufelseitige Ende des Kübels 132 durch entsprechend
weites Ausfahren des Triebes 146 entsprechend tief abgesenkt wird. Dieser Zustand
ist nicht besonders dargestellt. Auch in diesem Fall kann die Absenk- und Anhebebewegung
des Schaufelendes sowohl durch Verwendung des Triebes 124, 125 als auch des Triebes
146 bewirkt werden.
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In Fig. 12 ist das Entladen des Kübels 132 über sein Schaufelseitiges
Ende auf ein höheres Niveau, z.B. auf einen Lastwagen, dargestellt. Durch entsprechend
weites Ausfahren sowohl des Triebes 124, 125 als auch des Triebes 146 macht das
Fahrzeug einerseits einen "Katzenbuckel", wobei der Arm 118c mit seinem den Kübel
tragenden Ende sehr hoch angehoben wird. Der Kübel
selbst kann
durch Schwingen um das hochangehobene Gelenk 132e dann seinerseits so verschwenkt
werden, daß sein Boden um mehr als den Schüttwinkel des Ladegutes zur Waagerechten
geneigt ist und sich selbsttätig vollständig ohne irgendein Entladeschild entleert.
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Bei dem Zustand des Gerätes nach Fig. 13 ist durch Betätigung des
Triebes 124, 125, der ganz ausgefahren ist, das Fahrzeug wieder in "Katzenbuckel"-Stellung
gebracht. Jedoch ist durch völliges Einfahren des Triebes 146 der Kübel 132 um den
hochangehobenen Schwenkpunkt 132e so verschwenkt, daß sein schürfseitiges Ende tief
liegt und der Boden des Kübels eine Neigung zur Waagrechten einnimmt, bei der das
Ladegut ohne Zwangsentladung durch die Schürföffnung entleert werden kann.
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Anstelle des in den Ausführungsbeispielen gezeigten, Räder aufweisenden
Fahrwerks kann auch ein Fahrwerk mit anders gearteten .auf dem Boden abrollenden
Teilen; z.B. Gleiskettentrieben, vorgesehen sein.