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Fahrbarer Selbstlader Die Erfindung bezieht sich auf einen fahrbaren
Selbstlader mit einer sich über die Vorderachse hinaus nach vorn erstreckenden und
zur Entladung nach vorn um eine vor der Vorderachse liegende Kippachse kippbaren
Kippmulde und mit einer Ladeschaufel, deren Schaufelhubarme an der Kippmulde nach
vorn gerichtet angelenkt und zwischen einer Füllstellung der Schaufel am Boden und
einer Entleerungsstellung oberhalb der Kippmulde durch einen Schwenkantrieb bewegbar
sind.
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Es sind Selbstlader dieser Art bekannt, bei denen die Kippmulde hoch
über der Fahrzeugachse liegt, so daß sich ein ungünstiger hoher Schwerpunkt der
Ladung ergibt. Zufolge der hohen Anordnung der Kippmulde liegen auch die Kippachse
der Kippmulde und die Schwenkachse der Lenkerarme der Ladeschaufel hoch über der
Fahrzeugachse. Demzufolge ist mit Rücksicht auf den Schwenkbereich der Ladeschaufel
und der Kippmulde ein hoher freier Raum oberhalb des Selbstladers erforderlich,
so daß in niedrigen Räumen nicht gearbeitet werden kann. Schließlich ist die Lage
der Lenkerarme zufolge der hohen Jage ihrer Schwenkachse beim Hineinfahren der -,adeschaufel
in das zu verladende, am Boden liegende Material schräg, so daß der dabei von der
Ladeschaufel über die Lenkerarme auf die Kippmulde übertragene Rückdruck ein Kippmoment
auf die Kippmulde ausübt und demzufolge die Kippmulde angehoben wird.
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Es sind außerdem Fahrzeuge bekannt, die eine nach vorn kippbare Kippmulde
aufweisen, die durch hydraulische Zylinder betätigt wird. Diese Fahrzeuge müssen
jedoch durch andere Einrichtungen beladen werden, da sie keine Ladeschaufel besitzen.
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Schließlich sind Fahrzeuge mit einer Ladeschaufel bekannt, deren Hubarme
durch hydraulische Zylinder schwenkbar sind und die auch gegenüber den Schaufelhubarmen
hydraulisch schwenkbar ist. Das Fahrzeug verfügt aber selbst über keinen Laderaum,
so daß mit der Ladeschaufel nur andere Fahrzeuge bzw. Behälter beladen werden können.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Kippachse der Kippmulde tiefer
als die Vorderachse und vor dieser liegt, daß sich der hintere Teil der Kippmulde
auf beiderseits am Fahrgestell angeordnete Schrägflächen abstützt, die etwa von
der Höhe der Vorderachse auf die Höhe der Kippachse abfallen, daß die Anlenkpunkte
der Schaufelhubarme nahe dem unteren Ende der Stützflächen an der Kippmulde vorgesehen
sind und als Schwenkantriebe hydraulische Zylinder dienen, die einerseits an dem
vorderen Ende der Schaufelhubarme und andererseits nahe den oberen Enden der Stützflächen
an der Kippmulde angelenkt sind.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß zufolge der tiefen Anordnung
der Kippachse der Kippmulde und ihres hinteren Endes und der tiefen Anordnung der
Anlenkpunkte der Schaufelhubarme an der Kippmulde die Bauhöhe des Selbstladers gering
ist. Es kann demzufolge mit dem Selbstlader auch in niedrigen Räumen gearbeitet
werden. Da die Kippachse vor der Vorderachse des Fahrzeuges liegt, so kann die Kippmulde
vor dem Fahrzeug auch über eine niedrige Begrenzungswand hinweg entladen. Bei der
Füllung der Ladeschaufel wird von dieser auf die Kippmulde kein das hintere Ende
der Kippmulde anhebendes Kippmoment übertragen.
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Diese günstige Abstützung der Ladeschaufel beim Füllen derselben wird
erfindungsgemäß noch dadurch unterstützt, daß in ihrer Füllstellung die Schaufelhubarme
waagerecht liegen und an den vorderen Enden nach oben abgebogene Schenkel aufweisen,
an denen die Ladeschaufel und die Schwenkzylinder angelenkt sind, und daß unterhalb
der Schaufelhubarme und etwa parallel zu diesen Kippzylinder einerseits an der Ladeschaufel
und andererseits an den Schaufelhubarmen angelenkt sind.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise und
schematisch dargestellt. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht des Selbstladers mit
der Schaufel in der Ladestellung, F i g. 2 eine Seitenansicht des Selbstladers mit
der Schaufel in ihrer Entladestellung,
F i g. 3 eine Seitenansicht
des Selbstladers während des Kippens der Kippmulde, F i g. 4 eine Seitenansicht
des vorderen Endes des Selbstladers in der Stellung gemäß F i g. 1 in vergrößertem
Maßstab, F i g. 5 eine Draufsicht zu F i g. 4, F i g. 6 eine räumliche Darstellung
der Kippmulde, F i g. 7 eine räumliche Darstellung des vorderen Teils des Fahrgestells,
F i g. 8 eine schematische Darstellung der Kipplenkung der Ladeschaufel, F i g.
9 eine schematische Darstellung mechanischer Zusammenhänge zwischen der Ladeschaufel
und der Kippmulde, F i g. 10 eine schematische Darstellung des Antriebes für die
Kippmulde in der Beladestellung, F i g. 11 eine schematische Darstellung entsprechend
der in F i g. 10, jedoch in der Kippstellung der Kippmulde.
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Der Selbstlader 1 ist mit vier Rädern 3 ausgestattet, mit denen er
auf dem Boden 5 verfahrbar ist, beispielsweise auf dem Betonboden eines Gebäudes
oder auf dem Liegenden eines Stollens od. dgl. Das Fahrgestell ? besteht aus einem
Vorderteil 9 und einem Hinterteil 11.
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Vorder- und Hinterteil 9 und 11 des Fahrgestells sind durch ein Drehgelenk
13 mit waagerechter Achse, die in der Fahrtrichtung liegt, miteinander verbunden.
Die Achse des Gelenkes 13 liegt in der gleichen Ebene wie die Achsen der Räder 3,
jedoch senkrecht zu diesen.
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Am hinteren Ende des Fahrgestells 11 befindet sich der Antrieb 15
für die Hinterräder.
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Außerdem ist auf dem hinteren Fahrgestellteil 11 der Fahrersitz 17
vorgesehen, der während des Ladens nach vorn, d. h. in der Laderichtung, gerichtet
ist. Der Fahrersitz 17 kann geschwenkt werden, und es sind zwei Steuerungen vorgesehen,
so daß der Bedienungsmann sich auch nach hinten wenden kann, wenn er rückwärts fährt.
Das Fahrgestellvorderteil 9 trägt die Kippmulde 19, in der das aufgenommene Material
gespeichert wird, und eine in senkrechter Richtung schwenkbare Ladeschwinge 21 für
die Ladeschaufel. Die Ladeschwinge 21 besteht aus zwei Hubarmen 23, die an der Kippmulde
19 um eine waagerechte Achse schwenkbar gelagert sind. An den vorderen Enden der
Hubarme 23 ist die Ladeschaufel 25 angelenkt. Die Ladeschaufel bewegt sich also
mit der Kippmulde 19 und kann gegenüber der Kippmulde in senkrechter Ebene geschwenkt
werden.
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In den F i g. 1 bis 3 sind die verschiedenen Bewegungsvorgänge der
Kippmulde 19 und der Ladeschaufel 25 dargestellt. In der Stellung gemäß F i g. 1
fährt das Ladegerät an das zu verladende Material heran. Dabei hat die Ladeschaufel
25 die ausgezogen dargestellte Stellung. Beim Vorfahren in das Material wird dann
der vordere Teil der Ladeschaufel beladen. Dann wird bei stehendem Fahrzeug die
Ladeschaufel 25 nach vorn und nach aufwärts in die gestrichelt dargestellte Stellung
gekippt, wodurch die Beladung der Ladeschaufel vollendet wird. Aus dieser in F i
g. 1 gestrichelt dargestellten Stellung wird dann die Ladeschaufel von der Ladeschwinge
senkrecht in die in F i g. 2 gestrichelt dargestellte Stellung geschwenkt. Anschließend
erfolgt die Kippung der Ladeschaufel 25 in die ausgezogene Stellung in F i g. 2.
Dabei entleert die Ladeschaufel ihren Inhalt in die Kippmulde 19. Schließlich wird
die Ladeschaufel wieder in die ausgezogen dargestellte Stellung gemäß F i g. 1 gebracht
und der Ladevorgang so oft wiederholt, bis die Kippmulde die gewünschte Ladung enthält.
Danach kann der Selbstlader von der Beladestelle zur Entladestelle gefahren werden.
Hier wird die Kippmulde nach vorwärts und aufwärts gekippt, wie es in F i g. 3 dargestellt
ist. Die Kippmulde wird dadurch entladen. Dabei bleibt die Ladeschaufel
25
mit ihrer Ladeschwinge 21 in der nach oben geschwenkten Stellung gemäß
F i g. 2, so daß die Entladung der Kippmulde 19 nicht beeinträchtigt wird.
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Das Vorderteil 9 des Fahrgestells ist aus den F i g. 4 und 7 zu ersehen.
Es besteht aus einem hinteren Querträger 31, der in seiner Mitte einen Teil des
Gelenkes 13 aufnimmt und an seinen Enden nach vorwärts und abwärts sich erstreckende
Arme 33 aufweist, die nach vorwärts und abwärts geneigte obere Stützflächen 34 besitzen.
Die vorderen Enden der Arme 33 sind durch einen Querträger 35 miteinander verbunden.
An der Oberseite des Querträgers 35 sind zwei schräg nach oben und vorn gerichtete
Arme 37
angebracht, deren Abstand voneinander geringer ist als der der Arme
33. Näher ihren vorderen freien Enden als ihren hinteren Befestigungsenden tragen
die Arme 37 eine Radachse 39, durch die sie fest miteinander nahe ihrem oberen Stützflächen
verbunden sind. Durch die Achse 39 sind die Arme 37 zu einem festen Rahmen ergänzt.
Die die Arme 37 überragenden Enden der Achse 39 bilden die Achszapfen für die Vorderräder
3. Die die Befestigungsstellen der Achse 39 überragenden Enden 41 der Arme 37 ragen
schräg nach unten, so daß an ihren vorderen Enden vorgesehene Löcher 43 zur Aufnahme
von Gelenkzapfen für die Kippmulde etwas unterhalb der Achse 39 liegen.
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Das Vorderteil 9 des Fahrgestells ist hohl. Dadurch wird nicht nur
das Gewicht herabgesetzt ohne Beeinträchtigung der Festigkeit, sondern es ist auch
Raum geschaffen zur Unterbringung der hydraulischen Leitungen.
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Die Kippmulde 19 besteht aus einem breiteren Teil 45 am hinteren Ende
und einem schmaleren Teil 47 am vorderen Ende (s. F i g. 4, 5 und 6). Seitlich von
dem schmaleren Teil 47 befinden sich Aussparungen 49 für die Räder 3 (s. F i g.
6). Durch diese Anordnung mit dem schmaleren Teil zwischen den Rädern und dem breiteren
Teil am hinteren Ende der Kippmulde ist eine niedrige Schwerpunktslage des beladenen
Fahrzeuges gesichert.
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Am hinteren Ende weist die Kippmulde 19 eine Rückwand 51 auf, die
sich vom hochliegenden oberen Rand nach vorn abwärts bis zur tiefsten Stelle der
Mulde erstreckt (s. F i g. 4). Von dieser tiefsten Stege aus erstreckt sich der
Boden 53 nach vorn schräg nach oben und bildet zunächst einen breiteren Teil 55
im Bereich des breiteren Teils 45 der Kippmulde und anschließend einen schmaleren
Bodenteil 57 zwischen den Aussparungen 49 unterhalb des schmaleren Teils 47 der
Kippmulde. Am vorderen Ende läuft der Boden in den Rand 59 aus.
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Im Bereich des breiteren Teils 45 ist die Kippmulde seitlich durch
Seitenwände 61 begrenzt, die einen größeren Abstand voneinander haben. Im Bereich
des schmaleren Teils 47 zwischen den Aussparungen 49 haben die Seitenwandteile 63
geringeren Abstand. Die Aussparungen 49 sind nach oben und vorn durch gekrümmte
Wände 65 begrenzt, die die Seitenwände 61 größeren Abstandes und die
Seitenwandteile
63 geringeren Abstandes miteinander verbinden. Die Seitenwände 61 größeren Abstandes
sind durch Ränder 67 begrenzt, die in der Beladestellung der Kippmulde waagerecht
verlaufen (s. F i g. 4 und 6). Die vorderen Ränder 69 der Seitenwände 61, der Seitenwandteile
63 und der gekrümmten Wände 65 liegen in einer nach vorn abwärts geneigten Ebene.
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Am vorderen Ende der Kippmulde sind an der Unterseite Konsolen 71
befestigt, die sich unter dem schmaleren Teil 57 der Kippmulde unterhalb
der Seitenwandteile 63 befinden. Die Konsolen 71 sind mit Bohrungen 73 zur Aufnahme
von Gelenkzapfen versehen, die durch diese Bohrungen 73 und die Bohrungen 43 am
vorderen Ende des Fahrgestellvorderteils hindurchragen und die Kippmulde mit dem
Fahrgestell gelenkig verbinden. Die Radachse 39 liegt so hoch wie möglich in dem
Winkel zwischen dem Boden 53 der Kippmulde und den Konsolen 71. Auf der einen Seite
der Radachse 39 erstreckt sich der Boden 53 schräg nach unten und auf der anderen
Seite die Konsole 71.
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An den Seitenwänden und an der Rückwand der Kippmulde 19 ist ein U-förmiger
Bügel 75 befestigt, dessen Schenkel 77 an ihrem hinteren Enden durch waagerechte
und senkrechte Stege 79 miteinander verbunden sind, die an der Rückwand 51 der Kippmulde
19 angebracht sind. Die Schenkel 77 haben nach unten und vorwärts geneigte Unterseiten,
mit denen sie auf den Stützflächen 34 der Arme 33 des Fahrgestellvorderteils 9 aufliegen
und dadurch die Kippmulde in der Beladestellung auf dem Fahrgestell tragen. Die
Stege79 weisen ebenfalls waagerechte und senkrechte Flächen auf, die sich auf entsprechenden
Flächen des Querträgers 31 des Fahrgestellvorderteils 9 abstützen, wenn sich die
Kippmulde 19 in der Stellung gemäß F i g. 4 befindet.
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Die Schenkel 77 bilden an den unteren Enden Augen 81 für Bohrungen
83, die unterhalb der Ebene des Bodens 53 liegen und Gelenkbolzen zur Anlenkung
der Hubarme 23 der Ladeschaufel aufnehmen.
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Die Hubarme 23 für die Ladeschaufel 1 bestehen aus hinteren langen
Trägern 85, die in der Stellung gemäß F i g. 1 waagerecht liegen. Die äußeren Enden
dieser Träger sind durch einen Querträger 87 fest miteinander verbunden. Oberhalb
des Querträgers 87 sind an den Armen 23 sich nach oben erstreckende Ansätze 89 vorgesehen,
die rechtwinklig in waagerechte, nach vorn ragende Schenkel 91 abgebogen
sind, an deren vorderen Enden Bohrungen 93 zur Aufnahme von Gelenkbolzen der Ladeschaufel
25
vorgesehen sind. Somit kann die Ladeschaufel um die vorderen Enden der
Arme 23 kippen.
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Die Ladeschaufel 25 besteht aus einer hinteren Wand 95, die
in der Ladestellung gemäß F i g. 4 senkrecht steht und einen oberen Rand 97 aufweist,
der sich hinter der Schaufelaufhängung oberhalb derselben erstreckt. Der Boden 99
der Schaufel liegt in der Stellung gemäß F i g. 4 waagerecht. Sein vorderer Rand
ist mit Zähnen versehen. Zwischen der Rückwand 95 und dem Boden 99 erstrecken sich
die Seitenwände 100.
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An der Innenseite jeder Seitenwand 100 ist eine dreieckige Platte
101 mit ihrem unteren waagerechten Rand befestigt. Nach oben verlaufen die
Platten 101 nach der Schaufelmitte zu und entfernen sich demzufolge von den Seitenwänden
100 (s. F i g. 5). Demzufolge ist die Breite der Rückwand 95 im unteren Teil
größer als im oberen Teil. An den Außenseiten der Seitenwände 100 sind weitere
Platten 102 angebracht, die sich nach hinten zu von den Seitenwänden 100
entfernen und demzufolge von vorn nach hinten auseinanderlaufen. Die Schenkel 91
der Arme 23 ragen in den Raum zwischen den Seitenwänden 100 und den Platten 102,
und die Gelenkbolzen werden durch diese Platten gehalten. Die Arme 23 und alle mit
ihnen verbundenen außerhalb der Vorderräder 3 liegenden Teile der Schaufellenkung
sind auf diese Weise zum vorderen Ende des Schaufelladers zu abgedeckt und so gegen
Zerstörung geschützt. Außerdem ist durch die Wände 100,101 und 102 eine starke Abstützung
der Gelenkbolzen gesichert.
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Die Anlenkung der Ladeschaufel 25 an den Hubarmen 23 liegt vor der
Rückwand 95 der Ladeschaufel, unterhalb von deren oberem Rand 97 und oberhalb des
Bodens 99 und zwischen den äußeren Seitenplatten 102 der Schaufel.
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Die Konstruktion der Seitenwände 100 mit den zusätzlichen Platten
101 und 102 hat noch einen weiteren Vorteil, der sich beim Entladen
der Schaufel ergibt. In der ausgezogenen Stellung der Schaufel 25 in F i g. 2 verringert
sich der Abstand der inneren Platten 101 von oben nach unten, so daß aus der Schaufel
herausfallendes Gut nach der Mitte der Kippmulde 19 zu gelenkt wird. Durch das Hochschwenken
der Schaufel 25 wird diese aus der ausgezogen dargestellten Stellung gemäß F i g.
1 um 90° in die gestrichelt dargestellte Stellung gemäß F i g. 2 geschwenkt. Darüber
hinaus wird die Schaufel um weitere 90° gegenüber den Armen 23 geschwenkt, so daß
sie im ganzen um 180° geschwenkt wird, so daß die in der Stellung gemäß F i g. 4
von unten nach oben konvergierenden inneren Platten 101 nunmehr von oben nach unten
konvergieren.
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Die Platten 101 und 102 erfüllen eine doppelte Aufgabe. In der ausgezogen
dargestellten Stellung der Schaufel gemäß F i g. 1 schützen sie den Bedienungsmechanismus
der Schaufel bei deren Beladung. In der ausgezogenen Stellung gemäß F i g. 2 lenken
sie das Gut nach der Mitte der Kippmulde 19 zu. Dadurch werden nicht nur Spritzverluste
über die Seitenwände der Kippmulde 19 vermieden, sondern es wird sogar die Verwendung
einer Schaufel ermöglicht, die breiter ist als die Kippmulde 19.
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Für das Kippen der Ladeschaufel 25 um ihre Lagerung an den Armen 23
ist ein hydraulischer Antrieb 103 vorgesehen, der unter jedem Arm 23 angeordnet
ist und einerseits an einem Punkt unterhalb jedes Armes und andererseits unterhalb
der Schaufelaufhängung an der Schaufel angreift. Jeder hydraulische Antrieb besteht
aus einem Zylinder 105, der in senkrechter Ebene schwenkbar an einem Auge 107 unterhalb
des Armes 23 angebracht ist, während die Kolbenstange 109 an ein Auge
111 angelenkt ist. Beide Augen 111 sind an der Außenseite der Rückwand 95
der Ladeschaufel 25 nahe deren unterem Ende befestigt. Beide Gelenke sind nach vorn
zu durch die Schaufel abgeschirmt.
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Biegsame, nicht dargestellte Druckflüssigkeitsleitungen verbinden
die beiden Enden der Zylinder 105 mit einem nicht dargestellten hydraulischen System,
dessen Pumpe vom Antriebsmotor 15 angetrieben wird. Am Führerstand sind die Steuerhebel
vorgesehen, die es dem Bedienungsmann ermöglichen, in das eine Ende jedes Zylinders
Druckflüssigkeit zu
drücken und sie aus dem anderen Ende herauszupumpen.
Soll die Schaufel aus der ausgezogen dargestellten Stellung in die gestrichelt dargestellte
Stellung gemäß F i g. 1 oder aus der gestrichelt dargestellten Stellung in die ausgezogen
dargestellte Stellung gemäß F i g. 2 bewegt werden, so wird im Zylinder die nach
dem hinteren Fahrzeugende zu liegende Kolbenseite beaufschlagt und auf der anderen
Seite des Kolbens Druckflüssigkeit abgesaugt. Soll jedoch die Schaufel aus der ausgezogen
dargestellten Stellung gemäß F i g. 2 in die gestrichelt dargestellte Stellung geschwenkt
werden, so wird der Kolben im Zylinder 105 in umgekehrter Weise beaufschlagt.
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Nach Beladen der Schaufel durch Betätigung des hydraulischen Antriebes
103 wird die Ladeschwinge in die voll ausgezogene Stellung gemäß F i g. 2 geschwenkt.
Dabei wird die Schaufel zunächst in die gestrichelt dargestellte Stellung gemäß
F i g. 2 gebracht und dann erst in die voll ausgezogene Stellung, um das Material
weiter nach hinten in die Kippmulde fallen zu lassen. Das Heben der Arme wird durch
einen hydraulischen Antrieb 113 bewirkt, der oberhalb eines jeden Armes 23 in Form
eines Zylinders 115 angebracht ist. Der Zylinder 115 ist an Augen
117 der Bügelschenkel 77 angelenkt. Die Kolbenstangen 119 der Zylinder 115 greifen
an Augen 121 an, die im Scheitelpunkt der Schenkel 91 an den Armen
23 angeordnet sind.
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Nach Füllung der Kippmulde 19 durch wiederholtes Auskippen
der Schaufel 25 wird das Fahrzeug von der Beladungsstelle zur Entladungsstelle verfahren.
Danach wird die Kippmulde 19 aufwärts und nach vorn um seine Anlenkung an den vorderen
Enden 41 des Fahrgestellvorderteils 9 geschwenkt. Hierzu dienen zwei hydraulische
Antriebe 123, die aus mehreren teleskopartig ineinander verschiebbaren Zylindern
125 bestehen können, um eine geringe Baulänge zu ermöglichen. Die Zylinder 125 sind
an Augen 127 angelenkt, die am vorderen Querträger des Fahrgestellvorderteils 9
zwischen den Armen 37 befestigt sind (s. F i g. 4 und 7). Die Kolbenstangen 129
dieser Zylinder sind in senkrechter Ebene schwenkbar an Augen 131 angelenkt, die
an der Unterseite der Kippmulde befestigt sind. Werden die Kolben in den Zylindern
125 auf der den Kolbenstangen entgegengesetzten Seite beaufschlagt, so wird die
Kippmulde in die Stellung gemäß F i g. 3 gekippt, in der der Schwerpunkt der leeren
Kippmulde vor der Schwenkachse desselben liegt.
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Um die Bewegung der Kippmulde am Ende der Kippstellung dämpfend aufzufangen
und die Rückwärtsbewegung einzuleiten, ist ein weiterer hydraulischer Antrieb 133
zwischen dem Fahrgestellvorderteil und der Kippmulde vorgesehen, der aus einem Zylinder
135 besteht. Dieser ist in senkrechter Ebene schwenkbar an einem Auge 137 angelenkt,
das an der rückwärtigen Seite des Querträgers 35 zwischen den Armen 33 des Fahrgestellvorderteils
9 befestigt ist (s. F i g. 4 und 7). Die Kolbenstange 139 ist an einem Auge 141
an der Unterseite der Kippmulde 19 angelenkt. Am Kolbenstangenende in den Zylinder
135 eingeleitete Druckflüssigkeit bildet ein Kissen, das gegen Ende der Kippbewegung
der Kippmulde 19 diese dämpft und die Rückwärtsbewegung einleitet, bis der Zylinder
125 das rückwärtige Kippen der Kippmulde 19 in die Stellung gemäß F i g.
1 übernimmt. In den F i g. 8 und 9 ist der hydraulische Antrieb 103 stark ausgezogen
dargestellt, und die verschiedenen starr verbundenen Achsen sind durch stark ausgezogene
Linien miteinander verbunden.
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Wird in F i g. 8 der hydraulische Antrieb 103 betätigt, um
die Ladeschaufel 25 um die Achse 207 zu schwenken, so wirkt auf den
Punkt 209 eine Reaktionskraft in Richtung des gestrichelt dargestellten Pfeils,
der konzentrisch zur Achse 207 dargestellt ist. Diese Reaktionskraft wird
von der Achse 209 aus in Richtung auf die Achse 211 und in Richtung auf die Achse
207 übertragen. Die auf die Achse 207 wirkende Kraftkomponente versucht,
diese entgegen dem Uhrzeigersinne um die Achse 205 zu schwenken. Jedoch ist die
Achse 213 fest mit der Achse 207 verbunden, da sie beide in den Armen 23 angeordnet
sind. Die Achse 213 ist gegenüber der Achse 215 durch den nicht zusammendrückbaren
hydraulischen Antrieb 113 abgestützt. Außerdem sind die Achsen 205 und
215 gegeneinander festgelegt. Daraus folgt, daß die Achse 207 sich nicht
entgegen dem Uhrzeigersinne gegenüber der Achse 205 bewegen kann, wenn der
hydraulische Antrieb 103 auf die Achse 209 wirkt.
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In F i g. 9 ist durch eine stark ausgezogene Linie dargestellt, daß
die Schwenkachse 205 der Ladeschaufelarme 23 und die Schwenkachse 203 der
Kippmulde 19 starr miteinander verbunden sind. Um die Schwenkachse 203 kann die
Achse 205 geschwenkt werden. Wirkt auf die Achse 209 der hydraulische Antrieb
103, so wirkt auf die Achse 205 eine Kraftkomponente, die die Kippmulde
19 um die Achse 203 schwenken will. Da die Kippmulde schwer genug ist, so
findet diese Schwenkbewegung nicht statt. Da diese Kippachse 203 der Kippmulde 19
oberhalb des hydraulischen Antriebes 103 liegt, so wird die bei Betätigung
des hydraulischen Antriebes auf die Achse 205 wirkende, die Kippmulde anhebende
Kraftkomponente von dem Gewicht der Kippmulde und ihrer Ladung aufgenommen.
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Aus den F i g. 10 und 11 ist ersichtlich, welche Bedeutung der Lage
der Achsen 217, 219, 221 und 223 zu den Achsen 203 und 201
zukommt. Die Achsen 217 und 221, in denen die hydraulischen Antriebe 123 und 133
an der Kippmulde 19 angreifen, liegen möglichst hoch und vorn, ohne jedoch mit der
durchgehenden Vorderradachse 201 Störungen zu verursachen. Die Achse
217 liegt entfernter von der Achse 203 als die Achse 221. Die Achsen der
hydraulischen Antriebe 123 bilden in der Stellung gemäß F i g. 10 mit der durch
die Achsen 203 und 217 verlaufenden Ebene einen möglichst großen Winkel.
Demzufolge liegt die Achse 219 näher an der Achse 203 als die Achse 223.
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In der Kippstellung gemäß F i g. 11 liegt die Achse des hydraulischen
Motors 133 angenähert senkrecht zu der den Achsen 203 und 221 gemeinsamen Ebene,
während die Achsen der hydraulischen Antriebe 123 einen wesentlich kleineren Winkel
mit der Ebene durch die Achsen 203 und 217 einschließen.
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Die Bedeutung der Achse 225, um die das Fahrgestellvorderteil gegenüber
dem Fahrgestellhinterteil sich bewegen kann, liegt darin, daß jedes Rad auch in
unebenem Gelände sich auf dem Boden abstützt. Dies hat besondere Bedeutung für Schaufellader
mit an Vorderende angeordneter Schaufel, da die Schaufel stets parallel zu der Bodenfläche
bleibt, auf der sich die Vorderräder abstützen. Die Ladeschaufel kann
immer
so nahe als möglich am Boden beladen werden. Mit der Gelenkachse 225 können bei
Verwendung eines Vierradantriebes oder von Vierradbremsen größere Antriebskräfte
beim Beladen der Ladeschaufel und beim Bremsen ausgeübt werden. Wird die Ladeschaufel
ausschließlich durch Vortrieb in das Gut beladen, dann ist die größere Antriebskraft,
die durch das Fahrwerk übertragen werden kann, von besonderer Bedeutung, während
beim Beladen der Ladeschaufel25 durch Schwenken um die Achse 207 die gesteigerte
Bremskraft des Fahrzeugs von besonderer Bedeutung ist.
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Die Achse 225 liegt möglichst niedrig, so daß ihr Abstand von der
Ebene, in der die Räder den Boden berühren, möglichst klein ist. Auf jeden Fall
soll die Achse 225 nicht höher als die Radachsen sein. Auf diese Weise werden die
seitlichen Kräfte, die auf eines der drei unterstützten Räder wirken, wenn das vierte
Rad absinkt und demzufolge die Radachsen gegeneinander um die Radachse 225 schwenken,
möglichst klein gehalten.