DE3808651C2 - Vorrichtung zum Ergreifen und Vereinzeln des unteren Zuschnittes eines Stapels von Zuschnitten aus kaschiertem Papier o. dgl., insbesondere für eine Buchdeckenmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum Ergreifen und Vereinzeln des unteren Zuschnittes eines Stapels von Zuschnitten aus kaschiertem Papier o. dgl., insbesondere für eine BuchdeckenmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ergreifen und Ver
einzeln eines Zuschnittes nach dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Solche Vorrichtungen sind aus der DE-OS 27 51 422 bekannt. Man
hat dort in einem schwenkbar gelagerten Magazin einen Stapel
von einzelnen Bögen gelagert, die durch eine Öffnung am Boden
des Magazins von unten zugängig sind. Unterhalb dieser Öffnung
ist eine Saugwalze vorgesehen, an der auf der dem Bogenstapel
zugewandten Seite in der Ausgangsstellung ein elastischer Saug
napf vorgesehen ist, dessen Rand über den Umfang der Saugwalze
vorsteht. Durch Abkippen des Magazins wird der unterste Zu
schnitt zur Anlage auf den Rand des Saugnapfes gebracht. Nach
dem Anlegen von Unterdruck wird das Magazin in der Gegenrich
tung weggeschwenkt, so daß dadurch der unterste und am Saugnapf
festgehaltene Bogen vom übrigen Stapel entfernt wird.
Solche Vorrichtungen sind zum einen wegen des schwenkbaren Ma
gazins verhältnismäßig aufwendig in der Steuerung. Sie lassen
sich für die Verarbeitung von Zuschnitten, die aus einem ge
prägten oder textilkaschierten Papier bestehen, wie es für
Buchdeckenbezüge üblich ist, nicht einsetzen. Die Oberfläche
solcher Buchdeckenbezüge ist nicht plan, was dazu führt, daß
Falschluft angesaugt wird, die den Wirkungsgrad der Saugwalze
beeinträchtigt.
Es sind auch Vorrichtungen bekannt (Buchdeckenmaschine der Fir
ma Hörauf Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Donzdorf), bei denen
man eine Abflachung an der Saugwelle im Bereich der Saugnäpfe
deshalb vorgesehen hat, um bei einer Drehung der Saugwelle den
Stapel anheben zu können, ohne daß ein Magazin abgesenkt und
wieder angehoben werden muß. Auch dort steht aber der freie
Rand der Saugnäpfe auch noch nach dem Erfassen des unteren Zu
schnittes aus den Saugöffnungen hervor und überragt daher auch
die plane Abflachung. Dies bedeutet, daß es auch bei solchen
Bauarten zu Schwierigkeiten beim Ablösen des unteren Zuschnit
tes vom Stapel kommen kann, wenn geprägte oder textilkaschierte
Buchdeckenbezüge zu erfassen sind.
Plane Auflageflächen bei nicht gattungsgemäßen Saugwellen sind
durch die US 3 423 084 an sich bekannt, jedoch sind dort die
Saugöffnungen als schmale, sich über einen Teil des Wellenum
fangs erstreckende Schlitze ausgebildet, die zur Aufnahme von
Saugnäpfen nicht geeignet sind. Die plane Auflagefläche soll
das Erfassen schwerer und steifer Zuschnitte möglich machen,
ohne daß Ventile zum Ein- und Ausschalten des Saugdruckes er
forderlich sind.
Es ist bei anderen Vereinzelungsvorrichtungen, die mit einem
mit Saugnäpfen ausgestatten Schwenkarm arbeiten (DE-AS 12 58
424 bzw. US 4 564 188) zwar schon bekannt, Faltenbälge in topf
artigen Führungen anzuordnen. Dort ist die Ausgestaltung aber
entweder so vorgesehen, daß der Faltenbalg zur Anpassung an
einen schräg zu ihm liegenden Bogen weit genug aus seiner Topf
lagerung herausstehen muß, oder (US 4 564 188) die Ausgestal
tung ist so getroffen, daß zur Lösung des zu erfassenden Bogens
vom übrigen Stapel die Topfhalterung für den Faltenbalg so groß
ausgebildet wird, daß sich der Faltenbalg und ein Teil des zu
erfassenden Bogens in den Innenraum Topfhalterungen hereinbe
wegen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dafür zu sor
gen, daß auch Buchdeckenbezüge mit einer nicht ebenen Ober
fläche sicher erfaßt und vereinzelt werden können.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst. Durch diese Ausgestaltung wird die Abflachung zu einer
planen Auflagefläche, auf der der Zuschnitt in jedem Fall eben
aufliegt. Da der Zuschnitt plan und in einer definierten Stel
lung liegt, können sich die Saugnäpfe besser an das Material
des Zuschnittes anlegen. Der Eintritt von Falschluft wird ver
mieden.
Die Merkmale des Anspruches 2 stellen eine Weiterbildung dar
und eröffnet die Möglichkeit zu einer einfachen Herstellung.
In der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spieles dargestellt, das im folgenden beschrieben werden wird.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Vereinzelungs
vorrichtung einer Buchdeckenmaschine, die unterhalb
eines Stapels von Zuschnitten angeordnet ist,
Fig. 2 die schematische Darstellung der Kinematik für die
Bewegung der in der Vorrichtung der Fig. 1 vorgese
henen Saugwelle und
Fig. 3 eine vergrößerte Teilschnittdarstellung durch den
Bereich einer Saugöffnung der Saugwelle, wobei in
der linken Hälfte die Ausgangsstellung und in der
rechten Hälfte die Position des Saugnapfes gezeigt
ist, die er bei einem angesaugten Zuschnitt ein
nimmt.
In der Fig. 1 ist ein Stapel (1) aus Zuschnitten aus kaschier
tem Papier o. dgl. unten an einer Bodenplatte (2) abgestützt und
seitlich durch einen Anschlag (3) justiert. An dem vom Anschlag
(3) abgewandten Ende (4) des Stapels (1) ist die Bodenplatte
(2) mit einer Aussparung (5) versehen, in die ein Greifer (6)
mit einer Saugwelle (7) eingreift. Diese Saugwelle (7) kann je
weils den unteren Zuschnitt (8) des Stapels (1) erfassen. Dabei
wird der untere Zuschnitt (8), der auf einer Auflagefläche (9)
der Saugwalze (7) zur planen Auflage gebracht wird, durch Dre
hung der Saugwelle (7) nach unten abgebogen werden, ohne jedoch
aus dem Stapel (1) herausgezogen zu werden. Zum Herausziehen
des unteren Zuschnittes (8) aus dem Stapel (1) dienen andere
Greifelemente, die später in Funktion treten, nicht zur Erfin
dung gehören und deshalb nicht dargestellt sind.
In der planen Auflagefläche (9) der Saugwelle (7) münden
mehrere Saugöffnungen (10), die an eine Unterdruckleitung (11)
angeschlossen sind, welche koaxial zur Saugwelle (7) verläuft.
Die Saugwelle (7) erstreckt sich über die gesamte Breite des
Stapels (1). Sie kann zwischen der mit durchgezogenen Linien
gekennzeichneten Lage bis zu einer strichpunktiert gezeichneten
Lage, die mit (7′) gekennzeichnet ist, bewegt werden, in wel
cher die Auflagefläche (9) die ebenfalls strichpunktiert dar
gestellte Lage (9′) einnimmt, in welcher sie sich von unten
horizontal an den unteren Zuschnitt (8) anlegt. Dabei wird der
Stapel (1) im Bereich der Saugwelle (7) des Greifers (6) leicht
angehoben, was das Lösen des unteren Zuschnittes (8) erleich
tert.
Die Saugwelle (7) führt zum Erfassen und Abbiegen des unteren
Zuschnittes (8) vom Stapel (1) eine zweifache Bewegung durch.
Zum einen führt sie eine Drehbewegung und zum anderen eine Pa
rallelverschiebung parallel zur Bodenplatte (2) aus. Die ent
sprechende Kinematik zeigt Fig. 2.
Zur Drehbewegung der Saugwelle (7) dient ein in Fig. 2 strich
punktiert dargestelltes Zahnrad (14), welches koaxial an der
Saugwelle (7) befestigt ist. Dieses Zahnrad (14) greift in eine
stationär angeordnete Zahnstange (15) ein. Durch eine Parallel
verschiebung der Achse (21) der Saugwelle (7) rollt das Zahn
rad (14) und mit ihr die Saugwelle (7) an der Zahnstange (15)
ab und kommt in die mit (14′) durchgezogene dargestellte Lage.
Dabei führt das Zahnrad (14) - und die Saugwelle (7) - eine
Drehung in der Richtung des Pfeiles (16) aus. Diese Verschiebe
bewegung wird mit Hilfe eines Hebels (24) erreicht, der mittels
eines nicht näher dargestellten Antriebes in die Lage (24′)
überführt werden kann. Der Hebel (24) ist mit einem Ende an der
Achse (21) der Saugwelle (7) angeordnet, an der auch das Zahn
rad (14) sitzt. Mit dem anderen Ende wird der Hebel (24) mit
einem Führungsteil (26) zwischen den Positionen (26 und 26′) im
Sinne der beiden Pfeile (23 und 25) auf einer Führungskurve
(27) hin und her bewegt. Diese Führungskurve (27) kann bei
spielsweise ein Kreisbogen sein, der vom einen Ende eines mit
dem anderen Ende an einer Schwenkachse angelenkten, aber nicht
dargestellten Hebel durchlaufen werden kann.
Wie ohne weiteres aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich wird, kann
durch die in der Fig. 2 dargestellte Kinematik erreicht werden,
daß aus dem in Fig. 1 gezeigten Stapel (1) jeweils das vordere
Ende (34) des untersten Zuschnittes (8) an einer Stelle, näm
lich in der Position (7′) der Saugwelle (7) erfaßt und dann in
die nach unten abgebogene Lage gebracht wird, in der die Saug
welle (7) die ausgezogen dargestellte Position (7) in Fig. 1
einnimmt. Das Zahnrad (14) nimmt dabei die korrespondierenden,
in der Fig. 2 gezeigten Lagen ein. Der unterste Zuschnitt (8)
wird dabei nicht aus dem Stapel (1) herausgezogen. Es ist
wichtig, daß die Saugwelle (7) im Bereich der Endkante (34) des
untersten Zuschnittes (8) angreift.
Aus der Fig. 3 wird deutlich, daß die in der Fig. 1 nur ange
deuteten Saugöffnungen (10) der Saugwelle (7) mit Saugnäpfen
(29) ausgerüstet sind. Die Saugnäpfe (29) sind als Faltenbälge
ausgeführt, bestehen aus einem elastischen Material und ragen
mit ihrem oberen, freien Rand (30) um einen Betrag (H) über die
Auflagefläche (9) der Saugwelle (7) über. Die balgartigen Saug
näpfe (29) sind in einer Erweiterung (35) der Saugöffnungen
(10) angeordnet. Diese Erweiterungen (35) sind weitgehend
zylindrisch ausgebildet und besitzen einen Durchmesser der
etwas größer ist als der Durchmesser (D), der dem Außendurch
messer der im wesentlichen zylindrischen, faltenbalgartigen
Saugnäpfe (29) entspricht, deren Faltkanten (36) diesen
Durchmesser (D) nicht überschreiten. Beim Anlegen von Unter
druck und beim Abschluß des freien Endes der faltenbalgartigen
Saugnäpfe durch die Anlage am untersten Zuschnitt ziehen sich
die Faltenbälge daher unter der Unterdruckwirkung axial
zusammen.
Wie in der rechten Hälfte der Fig. 2 zu erkennen ist, wird der
freie Rand (30) der Saugnäpfe (29) dann, wenn in der Stellung
(7′) der Saugwelle (7) der Fig. 1 die Vorderkante (34) des un
tersten Zuschnittes (8) erfaßt wird, durch das auf die Auflage
fläche (9) drückende Gewicht des Stapels (29) und durch den
Unterdruck in die Erweiterung (35) hereingeführt, gleichzeitig
aber auch fest an der Oberfläche des Zuschnittes (8) ange
saugt. Der unterste Zuschnitt (8) liegt daher mit seinem
vorderen Ende (34) plan auf der Auflagefläche (9) auf und
bleibt in dieser Lage, wenn die Saugwelle (7) die Drehbewegung
gemäß Fig. 2 ausführt und ihre Endstellung (7) in Fig. 1 ein
nimmt. Der Saugnapf (29) nimmt dann die in Fig. 3 gezeigte
Position (29′) ein und der freie Rand die Lage (30′). Auch der
gesamte Faltenbalg hat sich dabei unter Verformung der Falt
kanten (36) in die Lage (36′) zusammengezogen. Die innere
Elastizität der balgartigen Saugnäpfe (29) sorgt dabei dafür,
daß Prägungen der Kaschierung eines Papierzuschnittes nicht
mehr zu einem unzulässigen Ansaugen von Falschluft führen. Dies
wird begünstigt durch die plane Auflage des Zuschnittes (8) auf
der Auflagefläche (9). Sobald nämlich der jeweils abzuziehende
untere Zuschnitt auch nur einen Saugnapf (29) abdeckt, geht
dieser nicht nur durch das Gewicht des Stapeldruckes, sondern
auch aufgrund der vorhandenen Unterdruckwirkung nach unten.
Dadurch kommt es als Folgeerscheinung zwangsläufig zur satten
Auflage dieses Zuschnittes an benachbartigen Saugnäpfen, selbst
bei welligen Zuschnitten oder geprägten Bezügen. Die Folge: Es
werden durch die Unterdruckwirkung sukzessive alle Saugnäpfe
nach unten gezogen, bis der gesamte untere Zuschnitt plan
aufliegt.
Wie Fig. 3 zeigt, sind die Saugnäpfe (29) an ihrem unteren Ende
mit einem nach innen weisenden Rand (29a) versehen, der einen
Wulst (37) des Endstückes (31) der Saugöffnungen (10) form
schlüssig umgreift. Die Saugnäpfe (29) lassen sich daher in
einfacher Weise beispielsweise dadurch montieren, daß sie zu
nächst auf den Einsätzen (31) angeordnet und dann in entspre
chende Öffnungen in der Saugwelle (7) eingesetzt werden.
Die Saugwelle (7) ist auf ihrer ganzen Breite mit Saugöffnungen
(10) ausgerüstet, die einen geringen Abstand voneinander auf
weisen. Über ein nicht dargestelltes Ventil werden die Saugöff
nungen (10) belüftet, wenn der abgebogene und abgelöste untere
Zuschnitt (8) von der weiteren, nicht gezeigten Greifeinrich
tung erfaßt und aus dem Stapel (1) herausgezogen wird. Zum Er
leichtern des Herausziehens können in der Bodenplatte (2) meh
rere Druckluftdüsen angeordnet sein, die das Bestreben haben,
den unteren Zuschnitt (8) etwas von der Bodenplatte (2) abzuhe
ben. In gleicher Weise können nach dem Abbiegen des unteren Zu
schnittes (8) in den zwischen dem Zuschnitt (8) und dem Stapel
(1) entstehenden Zwickel Blasdüsen gerichtet sein, so daß der
untere Zuschnitt (8) beim Herausziehen aus dem Stapel (1) beid
seits auf einem Luftpolster schwimmt.
Es ist nicht unbedingt nötig, daß die Erweiterungen (35) die
faltenbalgartigen Saugnäpfe (29) auf den ganzen Umfang um
hüllen. Die geschilderten Funktionen und Vorteile treten auch
ein, wenn die Erweiterungen (35) mit seitlichen Ausnehmungen
versehen sind, die z. B. zum Einfahren anderer Bauteile in den
Bereich der Saugwelle dienen.
Claims (2)
1. Vorrichtung zum Ergreifen und Vereinzeln des unteren
Zuschnittes eines Stapels von Zuschnitten aus Papier o. dgl.,
insbesondere für eine Buchdeckenmaschine, mit einer den Stapel
abstützenden Bodenplatte, die an einem Ende des Stapels eine
Aussparung für einen Greifer aufweist, der eine am unteren Zu
schnitt angreifende, eine Anlagefläche für den Zuschnitt auf
weisende Saugwelle enthält, die mit Saugöffnungen und mit die
sen zugeordneten elastischen Saugnäpfen versehen ist, die zum
Erfassen des unteren Zuschnittes über den Umfang der Saugwelle
vorragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlagefläche durch
eine plane Auflagefläche (9) gebildet ist, daß die Saugöffnun
gen (10) mit einer in die Auflagefläche (9) der Saugwelle (7)
mündenden Erweiterung (35) versehen sind, daß die Saugnäpfe als
Faltenbälge (29) ausgebildet sind, deren Balgfalten (36) einen
Außendurchmesser (D) aufweisen, der etwas kleiner ist als der
Durchmesser der zylindrisch ausgebildeten Erweiterungen (35),
so daß der freie Rand (30) des zugeordneten Faltenbalges (29),
der in der Ausgangslage unter der Eigenelastizität über die
Auflagefläche (9) übersteht, beim Anlegen des Saugdruckes in
die Erweiterung (35) versenkbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Faltenbälge (29) mit ihren Enden (29a) auf einem Be
festigungswulst (37) im Bereich der Einmündung der Saugöffnung
(10) in die Erweiterung (35) formschlüssig aufgeschoben sind.
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DE3808651C2 true DE3808651C2 (de) | 1997-12-04 |
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