DE3808292A1 - Selbsttragendes stuetzsystem - Google Patents
Selbsttragendes stuetzsystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Selbsttragendes Stützsystem zur Aufnahme
von Balkonanlagen, Treppen oder dergleichen an der Wandung eines
Bauwerks, insbesondere der Fassade eines Gebäudes, mittels vertikal
angeordneter, als Tragrohre ausgebildete Stützen.
Selbsttragende Stützsysteme sind beispielsweise in Form von Baugerüsten
bekannt, welche dazu dienen, die Fassaden oder Außenseiten eines
Bauwerks für Handwerker zur Durchführung von Außenarbeiten zugängig zu
machen, Materialien zuzuführen und kurzfristig zu lagern. Moderne
Gerüste dieser Art bestehen aus Stahlrohre, welche als zusammen
steckbare Rahmenstücke vorgefertigt sind. Die Rahmen weisen eine Breite
auf, welche ein gefahrloses Gehen und Arbeiten ermöglicht. Ein Geländer
sorgt für die Sicherheit nach außen und Einzelstangen, welche als
X-förmige Querverbinder mit den zusammengesteckten Rahmenteilen
verbunden werden, bewirken die erforderliche Querstabilität. In die
Fassade eingeschlagene Haken werden mit Hilfe von Schnüren, Drähten
oder Seilen mit den an der Außenwand zugeordneten Rohrteilen verbunden,
um das Auftreten eines Kippmomentes aufzufangen.
Derartige Gerüste sollen einen schnellen Auf- und Abbau mit Hilfe
möglichst weniger Personen gestatten, wobei an die Belastbarkeit des
Gerüstes üblicherweise relativ geringe Anforderungen gestellt werden.
Die Sicherung der zusammensteckbaren Rohr-Rahmenteile erfolgt daher mit
Hilfe von Stiften oder Splinten, welche durch Bohrungen gesteckt
werden, die sich an den Steckenden der Rohrteile befinden. Die
Schwächung der Rohrenden durch die Bohrungen ist bezüglich der
geforderten Festigkeit noch tragbar. Die Höhe der Arbeitsflächen bzw.
ihre Zuordnung zur zu bearbeitenden Außenfläche eines Bauwerks ist in
den meisten Fällen ohne Bedeutung, da ein Ausgleich oder eine Anpassung
mit Hilfe von Böcken, Leitern oder dergleichen erreicht werden kann,
wenn dies in Sonderfällen erforderlich sein sollte. Zur Erstellung
permanenter Bauwerke, welche einer hohen Belastung ausgesetzt werden
können, sind die bekannten Gerüste ungeeignet.
Bei einem nachträglichen Aufbau einer Balkonanlage tritt, je nach
Baualter des Gebäudes, das Problem der Berücksichtigung unterschied
licher Geschoßhöhen auf. Der Balkon muß nach dem heutigen Baustandard
einen stufenlosen Übergang zum Innenwohnbereich ermöglichen. Hierzu ist
es erforderlich, daß das Gebäude exakte Höhenmaße aufweist. Ist dies
nicht der Fall, wie beispielsweise bei Altbauten, so sind genaue
Messungen und Anpassungen der Stützen erforderlich, wodurch ein
erheblicher Aufwand an Arbeit und Kosten verursacht wird.
Bei einem nachträglichen Einbau von Balkonlagen, insbesondere bei einer
älteren Bausubstanz, müssen Balkonträger durch Aufbrüche in der Fassade
eingezogen werden, um diese mit der Tragkonstruktion des Gebäudes zu
verbinden. In vielen Fällen sind die vorhandenen Zeichnungsunterlagen
ungenau, so daß sich während des Bauvorhabens erhebliche Bauänderungen
ergeben. Die sich mit dem nachträglichen Einbau einer Balkonanlage
ergebenden statischen Unsicherheiten müssen überkompensiert werden,
wodurch ebenfalls erhebliche Mehrkosten entstehen.
In vielen Fällen sollen nachträglich nicht nur Balkone, sondern teil
weise oder vollständig zu schließende Vorräume erstellt werden, welche
beispielsweise glasverkleidet sind und gleichzeitig wärmedämmende
Wirkungen aufweisen. Die bisher bekannten Systeme eignen sich aus den
aufgeführten Gründen nicht zur Lösung dieser Probleme.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein selbsttragendes
Stützsystem vorzuschlagen, welches eine ausreichende statische Sicher
heit besitzt, eine einfache Anpassung an vorhandene Höhenmaße ermög
licht und einen großen Spielraum der baulichen Gestaltung offen läßt,
insbesondere für Verkleidungen vorzugsweise aus Glas oder für die Zu-
und Abführung von Versorgungsleitungen, ohne daß die vorhandene
Bausubstanz hiervon hinsichtlich der Statik nennenswert tangiert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung bei dem eingangs
aufgeführten Stützsystem dadurch, daß die Stützen höhenverstellbare,
aus mehreren Manschettenflanschteilen bestehende und mit den Stützen
verklemmbare Klemmanschetten aufweisen, wobei jeweils zwei zusammen
wirkende Manschettenflanschpaare zur Schraubbefestigung eines Halte
elementes ausgebildet sind und zu einem benachbart angeordneten
Manschettenflanschpaar der gleichen Klemmanschette einen beliebig
definierbaren Bogenwinkel einnehmen. Mit einer derartigen Klemm
manschette wird an einer Rohrstütze ein Knotenpunkt gebildet, der mit
mindestens einem Träger verbunden ist, welcher bis zum endgültigen
Festziehen der Schraubverbindungen höhenverstellbar bleibt, so daß eine
genaue und einfache Anpassung hinsichtlich der festzulegenden Höhe
erfolgen kann.
Die Klemmanschette läßt sich dabei vielfältig gestalten, so daß sich
Winkelverbindungen jeder gewünschten Art herstellen lassen.
Nach der Erfindung stoßen die vertikalen Stützen in einer Klemm
manschette stumpf gegeneinander, wobei die Verbindungsstellen im
montierten Zustand im Bereich der Klemmanschetten liegen. Zur Erzielung
einer ausreichenden Abhebfestigkeit werden werkseitig in die Klemm
manschetten jeweils im unteren und im oberen Drittel einer Klemm
manschette eine Bohrung vorgesehen. Nach der Montage des Stützsystems
wird durch diese Bohrung in die Stützen ein Edelstahlstift getrieben,
der die Klemmanschette gegen Rutschen bei unterschiedlichen Temperatur
ausdehnungen auf der einen Seite, jedoch auch den oberen Balkonteil
gegen Abheben auf der anderen Seite sichert. Das Stützsystem läßt sich
somit über mehrere Stockwerke erstrecken. Hierbei kann auch die
Wandstärke der Stützen mit zunehmender Stockwerkshöhe geringer werden.
Der Außenradius bleibt jedoch stets gleich, so daß die Klemmanschetten
in vorteilhafter Weise nicht aufgefüttert werden müssen.
Der Bogenwinkel zwischen zwei benachbart angeordneten Flanschpaaren
einer Klemmanschette kann 45° und/oder 90° und/oder 180° betragen,
wobei auch Zwischenmaße möglich sind, um allen Anforderungen der
gewünschten Konstruktion gerecht werden zu können.
In Weiterbildung der Erfindung ist das Halteelement als rechtwinklig
geformtes Knotenblech ausgebildet, dessen Schenkellänge mindestens
gleich der Länge der zugeordneten Klemmanschette ist. Das Knotenblech
ist aus architektonischen Gründen mit einer zentralen Bohrung versehen
und besitzt zur weiteren Befestigung Schraubenlöcher an den recht
winkligen Schenkeln.
In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung sind an mindestens
einem Rohrteil der Klemmanschette Flanschpaare zur Aufnahme jeweils
eines Halteelementes mittels Schraubverbindung angeschweißt. Diese
Flanschteile üben daher bei der Befestigung eines Halteelementes keine
Klemmwirkung auf die Stütze aus, so daß ein solches Halteelement zu
einem späteren Zeitpunkt nach der Justierung der Klemmanschette
verschraubt werden kann. Damit wird der Montageablauf in vorteilhafter
Weise verbessert und vereinfacht.
Mit dem im montierten Zustand horizontal verlaufenden Schenkel des
Knotenbleches sind in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung zwei
gleichartige Profilträger zur Herstellung einer horizontal verlaufenden
Verbindung mit einer benachbarten Stütze gegeneinander verschraubbar
ausgebildet. Die Profilträger sind vorzugsweise L-förmig ausgebildet
und die dem Bauwerk zugekehrten Träger weisen angeschweißte Laschen zur
Befestigung von Bodenträgern auf, welche beispielsweise als platten
förmige Holzelemente ausgebildet sein können.
Eine Reihe von vertikalen Stützen, welche unmittelbar entlang der
Fassade oder der äußeren Wandung des Bauwerks geführt sind, weisen zum
Auffangen eines Kippmomentes an definierten Stellen eine punktuelle
Verankerung mit der Wand des Bauwerks auf, wobei die Bauwerksanker mit
den Stützen mittels entsprechender Klemmanschetten verbunden sind.
Hierdurch wird das Bauwerk nur minimal beansprucht und derartige
Verankerungen lassen sich in einfacher Weise herstellen.
Vorteilhaft ist es, das untere Ende der untersten Stütze mit einer
Fußplatte und das obere Ende der obersten Stütze mit einem
Abschlußdeckel zu versehen, so daß der Innenraum einer jeden Stütze
gegen eindringende Feuchtigkeit verschlossen ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist das Stützsystem eine
Verkleidung aus Metall, Kunststoff, Stein oder Holz mit jeweils einem
entsprechenden Dekor versehen auf. Das Erscheinungsbild einer
technisch-nüchternen Konstruktion läßt sich damit kaschieren und eine
Anpassung an jedes architektonisch vorgegebene Umfeld erreichen.
Die Stützen weisen ferner Bohrungen zur Aufnahme von Versorgungs
leitungen auf, wobei wasserdichte Verschlüsse vorgesehen sein können,
um das Eindringen von Feuchtigkeit auszuschließen. Hierdurch lassen sich
Strom- und Wasserversorgungsleitungen in einfacher Weise nachträglich
einbauen.
Im montierten Zustand des Stützsystems sind horizontal verlaufende als
Geländerelemente ausgebildete Rohre an ihren Enden mit Klemmanschetten
nebeneinander angeordneter vertikaler Stützen verbunden, wobei die
Geländerelemente ihrerseits Flanschverbindungen zur Befestigung von
Verkleidungs- und Sicherheitselemente aufweisen. Mit diesen Elementen
lassen sich auch teilweise oder vollständig verschlossene Glasver
kleidungen statisch einwandfrei befestigen.
Die Erfindung wird anhand der im folgenden beschriebenen Zeichnungen
näher dargestellt. Hierbei zeigt
Fig. 1 die Ansicht eines montierten Stützsystems, welches mit einer
Hausfassade befestigt ist;
Fig. 2 den Grundriß des montierten Stützsystems nach Fig. 1;
Fig. 3 die Ansicht einer an einer Stütze montierten Klemmanschette
mit Knotenblech in im Vergleich zu den Fig. 1 und 2
vergrößerten Darstellung;
Fig. 4 der Schnitt durch das Knotenblech mit montierten L-Profil
trägern nach Fig. 3;
Fig. 5 der Querschnitt der montierten Klemmanschette mit Knotenblech
nach Fig. 3;
Fig. 6a-d Querschnitte verschiedener Klemmanschetten;
Fig. 7 die Ansicht eines seitlichen Geländers mit auskragendem Podest
im Erdgeschoß;
Fig. 8 die Ansicht eines seitlichen Geländers;
Fig. 9a-c die Geländerbefestigung mit einer verkleinerten Klemman
schette an einer Stütze;
Fig. 10 die Ansicht einer Mauerbefestigung mit einer Mauer-Ankerschraube
und einer Klemmanschette an einer Stütze, und
Fig. 11 einen Schnitt nach Fig. 10.
In der folgenden Figurenbeschreibung sind gleiche Elemente mit gleichem
Bezugszeichen versehen.
Die Fig. 1 zeigt den montierten Aufbau eines Stützsystems 1 mit seinen
rohrförmigen und vertikal ausgerichteten Stützen 2, 3 und 4. In der
Fig. 1 ist lediglich ein Balkon 5 in einer Ebene wiedergegeben. Das
Stützsystem ist jedoch nicht nur auf eine Ebene oder ein Geschoß be
schränkt, sondern es lassen sich auch drei und mehr Geschosse aufbauen.
Jede Stütze 2, 3 und 4 kann aus miteinander verbundenen Teilen
bestehen, welche im Bereich der Klemmanschetten 6, 7 und 8 durch Stoß
verbindung zusammengesteckt sind. Zur Befestigung der Balkongeländer 12
und 13 und damit auch der Balkonverkleidungen 14, 15 und 16 sind
weitere Klemmanschetten 9, 10 und 11, welche später noch eingehender
beschrieben werden, mit den Stützen 2, 3 und 4 durch Klemmverbindungen
befestigt.
Der obere Teil des Stützsystems endet mit einer Dachkonstruktion 17,
die eine entsprechende Dachschräge aufweist und mit Sparren 18 abge
deckt ist, welche unterhalb der Dachkante 19 enden. Die Sperren 18
können aus Metall oder auch aus Holz bestehen.
Die Fig. 2 zeigt den Grundriß des montierten Stützsystems 1 mit den
Stützen 2, 3 und 4 sowie 20 und 21. Die Stützen 20, 21 und 4 sind mit
dem Außenmauerwerk 22 durch Anker 23 befestigt und damit gegen ein
auftretendes Kippmoment gesichert. Dies wird anhand der Fig. 10 und
11 später näher beschrieben.
Die Stützen 3 und 4 zeigen die Klemmanschetten 7 und 8, welche
Winkelverbindungen ermöglichen, die von 180° und 90° abweichen und wie
in dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ersichtlich ist, 45° betragen.
Klemmanschetten, welche derartige Verbindungen ermöglichen, werden
anhand der Fig. 6a bis d näher beschrieben.
Die Fig. 3 zeigt die Ansicht einer an der Stütze 2 montierten
Klemmanschette 6 mit dem Knotenblech 24; die Fig. 4 den Schnitt durch
das Knotenblech 24 mit montierten und gegeneinander verschraubten
L-Profilträgern 25 und 26 nach Fig. 3, und die Fig. 5 den Querschnitt
der auf die Stütze 2 montierte Klemmanschette 6 mit Knotenblech 24
nach Fig. 3.
Die Klemmanschette 6 ist mit vier Flanschpaaren 27, 28, 29 und 30
versehen, wobei die Flanschpaare 27 und 28 jeweils mit einem vertikalen
Schenkel 32 eines rechtwinkligen Knotenbleches 24 verschraubt sind.
An dem horizontal verlaufenden Schenkel 31 des Knotenbleches 24 sind
die langen Schenkel 33 und 34 der L-förmigen Profile 25 und 26
verschraubt. An dem außen liegenden langen Schenkel 33 des L-Profil
trägers 25 ist ein Hohlprofil 35 a angeschraubt, welches zur unteren
Befestigung der Balkonverkleidung 14, 15 und 16 und des Balkongeländers
dient.
An dem innenliegenden langen Schenkel 33 des L-Profilträgers 25 ist
eine U-förmige Lasche 36 angeschweißt, welche zur Aufnahme eines
Balkon-Bodenbalkens 37 dient, der sich mit seinem Ende auf dem kurzen
Profil des Profilträgers 24 abstützt, jeweils zwei einander rechteck
förmig zugeordnete L-Profilträger bilden somit einen Rahmen zur
Aufnahme des Balkonbodens.
Die Fig. 6 zeigt unter a bis d verschiedene Ausführungsformen der
Klemmanschetten, welche aus mehreren Manschettenflanschteilen be
stehen. So zeigt die Fig. 6a vier Rohrmanschettenteile 38, 39, 40
und 41, wobei jeweils zwei zusammenwirkende Manschettenflanschpaare 27,
28, 42 und 43 zur Schraubbefestigung eines Halteelementes, wie
beispielsweise das Knotenblech 24, ausgebildet sind. In diesem Aus
führungsbeispiel betragen die Bogenwinkel zwischen jedem benachbart
angeordneten Manschettenflanschpaar der gleichen Klemmanschette 90°.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6b beträgt einer der Bogenwinkel
180° und die beiden anderen jeweils 90°.
Die Fig. 6c zeigt eine Klemmanschette bestehend aus zwei Rohr
manschettenteilen 44 und 45 mit Rohrstücken eines Bogens von jeweils
180°, jedoch mit vier Manschettenflanschpaaren 27 und 42 sowie 46 und
47. Die Manschettenpaare 46 und 47 sind hierbei auf die Rohrmanschet
tenteile 44 bzw. 45 geschweißt. Sie üben daher keine Klemmwirkung auf
die entsprechende Stütze aus, sondern dienen nur der Befestigung eines
Halteelementes. Die Montage dieser Teile kann daher erfolgen, nachdem
die Klemmanschette in ihrer definierten Höhe endgültig befestigt ist.
Die Montage wird hierdurch erheblich erleichtert.
Die Fig. 6d zeigt die Ausführungsform einer weiteren Klemmanschette,
bestehend aus zwei Rohrmanschettenteilen mit Rohrstücken eines Bogens
von jeweils 180°, jedoch mit zwei Manschettenflanschpaaren und einem
angeschweißten Flansch 48.
Mit den dargestellten Klemmanschetten lassen sich die unterschied
lichsten und wesentlichsten Grundrißformen verwirklichen. So lassen sich
ferner auch Bogenwinkel anderer Maße herstellen, sofern hierfür Bedarf
besteht.
Die Fig. 7 und 8 zeigen Ansichten von Balkongeländern und Ver
kleidungen in geringfügig vergrößerter Darstellung zur Fig. 1. Die
Fig. 7 zeigt die Ansicht eines Balkonseitengeländers mit einem
auskragenden Podest 49. Die Stütze 50 entspricht einer der Stützen 2, 3
oder 4 und die Klemmanschette 51 entspricht einer der zuvor
beschriebenen Klemmanschetten.
Die Fig. 8 zeigt eine weitere Geländeranordnung eines Seitengeländers
mit den Stützen 2 und 20 und den Klemmanschetten 6 und 52. Die Stütze
20 wird mit einer Manschette 53 und einer Verankerung 23 im Mauerwerk
22 des Gebäudes gegen ein auftretendes Kippmoment gesichert. Das
Balkongeländer 12 ist mit Hilfe von Manschetten 54 und 55 gehalten,
welche anhand der Fig. 9 beschrieben werden.
Die in Fig. 9 ersichtliche Manschette 55 ist mit der Stütze 2
verklemmt und weist ein Flanschpaar 56 auf, an das die Lasche 57 des
Geländers 12 verschraubt ist. Das als Rohr ausgebildete Geländer 12 ist
im Bereich seines Endes mit einer weiteren Lasche 57 verschweißt, mit
der ein Vierkantstück 58 einer Verkleidung 14 verschraubt ist. In
entsprechender Weise ist das rechtwinklig dazu angeordnete
Balkongeländer 59 mit dem in der Fig. 9 nicht sichtbaren Flanschpaar,
welches zum Flanschpaar 56 um 180° versetzt angeordnet ist,
verschraubt.
Die Fig. 10 und 11 zeigen die Sicherungen der Stütze 20 gegen ein
auftretendes Kippmoment durch Verankerung mit dem Mauerwerk 22 des
Gebäudes. Hierfür eignet sich besonders ein Anker 23 mit einer
Ankerplatte 60. Der als Schraube ausgebildete Anker 23 mit der
Ankerplatte 60 wird nach Durchbohrung des Mauerwerks vom hausseitigen
Innenraum nach außen durchgesteckt. Im Bereich der Ankerplatte 60,
welche etwa 10 mm stark ist, wird der innenliegende Wandputz entfernt,
so daß die Ankerplatte fest auf dem Mauerwerk aufliegen kann. Nach
Verspannung des Ankers wird die Ankerplatte 60 am innenliegenden
Mauerwerk 22 überspachtelt, so daß die Verbindung zum Balkon zur
Sicherung des Kippmomentes vom innenliegenden Raum nicht mehr
ersichtlich ist. Die Widerlager 62 bilden die Gegenstücke zu dem Anker
und der Ankerplatte 60 und verspannen somit das Mauerwerk 22.
Abstandshalter 61 sorgen für einen definierten Abstand der Stütze 20
vom Mauerwerk 22.
Mit der Erfindung ist es nunmehr möglich, in einfacher und kosten
sparender Weise an einem bereits errichteten Gebäude Balkone oder
entsprechende Vorbauten zu errichten, ohne daß die Tragfähigkeit des
Gebäudes oder Teile seines Tragsystems und damit die Bewohnbarkeit des
Gebäudes beeinflußt werden. Die Verankerungen zum Auffangen eines
Kippmomentes sind minimal. Die Konstruktion läßt alle geometrischen
Anpassungen an das bestehende Gebäude zu, wobei Angleichungen an
bestehende unterschiedliche Höhenmaße in einfacher Weise während der
Aufbauphase des Systems durchgeführt werden können. Der Einbau von
Verkleidungen gestattet darüber hinaus auch die architektonischen
Anpassung an das vorgegebene Umfeld.
Claims (13)
1. Selbsttragendes Stützsystem zur Aufnahme von Balkonanlagen,
Treppen oder dergleichen an der Wandung eines Bauwerks, insbe
sondere der Fassade eines Gebäudes, mittels vertikal angeordneter,
als Tragrohre ausgebildete Stützen, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützen (2, 3, 4) höhenverstellbare, aus mehreren Manschetten
flanschteilen (38, 39, 40, 41) bestehende und mit den Stützen (2,
3, 4) verklemmbare Klemmanschetten (6, 7, 8) aufweisen, wobei
jeweils zwei zusammenwirkende Manschettenflanschpaare (46, 47) zur
Schraubbefestigung eines Halteelementes (24) ausgebildet sind und
zu einem benachbart angeordneten Manschettenflanschpaar der
gleichen Klemmanschette einen beliebig definierbaren Bogenwinkel
einnehmen.
2. Selbsttragendes Stützsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vertikalen Stützen (2, 3, 4) mittels Stoß- oder
Steckverbindung verlängerbar ausgebildet sind und die Verbindungs
stellen im montierten Zustand im Bereich der Klemmanschetten (6,
7, 8) liegen.
3. Selbsttragendes Stützsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Bogenwinkel zwischen zwei benachbart angeordneten
Flanschpaaren einer Klemmanschette 45° und/oder 90° und/oder 180°
beträgt.
4. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteelement als
rechtwinklig geformtes Knotenblech (24) ausgebildet ist, dessen
Schenkellänge mindestens gleich der Länge der zugeordneten
Klemmanschette ist.
5. Selbsttragendes Stützsystem nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Knotenblech mit einer zentralen Bohrung und
Schraubenlöchern an den rechtwinkligen Schenkeln ausgebildet ist.
6. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an mindestens einem Rohrteil
der Klemmanschette Flanschpaare zur Aufnahme jeweils eines Halte
elementes mittels Schraubverbindung angeschweißt sind.
7. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem im montierten
Zustand horizontal verlaufenden Schenkel des Knotenbleches zwei
gleichartige Profilträger zur Herstellung einer horizontal
verlaufenden Verbindung mit einer benachbarten Stütze gegeneinander
verschraubbar ausgebildet sind.
8. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilträger L-förmig
ausgebildet sind und die dem Bauwerk zugekehrten Träger
angeschweißte Laschen zur Befestigung von Bodenträgern aufweisen.
9. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Reihe von vertikalen
Stützen unmittelbar entlang der Fassade oder der äußeren Wandung
des Bauwerks geführt sind und zum Auffangen eines Kippmomentes an
definierten Stellen eine punktuelle Verankerung mit der Wand des
Bauwerks aufweisen, wobei die Bauwerksanker mit den Stützen mittels
entsprechender Klemmanschetten verbunden sind.
10. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der untersten
Stütze eine Fußplatte und das obere Ende der obersten Stütze einen
Abschlußdeckel aufweist.
11. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Verkleidung aus
Metall, Kunststoff oder Holz, jeweils mit einem entsprechenden
Dekor versehen, aufweist.
12. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützen Bohrungen mit
wasserdichten Verschlüssen zur Aufnahme von Versorgungsleitungen
aufweisen.
13. Selbsttragendes Stützsystem nach einem der voranstehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im montierten Zustand
horizontal verlaufende als Geländerelemente ausgebildete Rohre an
ihren Enden mit Klemmanschetten nebeneinander angeordneter
vertikaler Stützen verbunden sind, wobei die Geländerelemente
ihrerseits Flanschverbindungen zur Befestigung von Verkleidungs-
und Sicherheitselementen aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808292 DE3808292A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Selbsttragendes stuetzsystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883808292 DE3808292A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Selbsttragendes stuetzsystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3808292A1 true DE3808292A1 (de) | 1989-09-21 |
Family
ID=6349570
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883808292 Ceased DE3808292A1 (de) | 1988-03-12 | 1988-03-12 | Selbsttragendes stuetzsystem |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3808292A1 (de) |
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WO1994001640A1 (en) * | 1992-07-08 | 1994-01-20 | Sjur Middelthon Moe | A free mountable device with a vertical wall construction constituting a rail |
WO1998030762A1 (de) * | 1997-01-13 | 1998-07-16 | Alois Doblinger | Balkonturm und verfahren zu seiner herstellung und verfahren und vorrichtung zu seiner montage |
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1988
- 1988-03-12 DE DE19883808292 patent/DE3808292A1/de not_active Ceased
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