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Titel: Auf einer StUtsvorrichtung stehende Raumeinheit.
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Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft eine auf einer Stützvorrichtung
stehende hohle Raumeinheit, vorzugsweise in Form eines Gebäudes, mit mindestens
einem Etagenbereich.
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Bekannt ist os, Gebäude Mit einer Vielzahl von Stockwerken auf Stützen
zu stellen. Dazu werden zunächst die Stützen aus Beton gegossen und auf diese stutzen
wird eine Plattform gesetzt, die das Fundament ttr du Gebäude bildet, Auf diesem
Fundament wird dann du Gebäude in konventioneller Weise aufgebaut.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine auf mindestens
einer Stütze stehende hohle Raumeinheit der eingangs genannten Art zu schaffen,
die in einfacher Weise in wesentlichen Teilen vorgefertigt und an Ort und Stelle
schnell montiert werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die
Raumeinheit zumindest skelettartig oder hüllenartig vorgefertigt ist und an einer
einzigen mittigen, ebenfalls vorgefertigten und mit dem Untergrund verankerbaren
Stütze gehalten ist.
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Eine solche, in ihren wesentlichen Teilen vorgefertigte Raumeinheit
kann innerhalb kurzer Zeit Mit relativ wenig Arbeitsaufwand an Ort und Stelle montiert
werden. Dabei ist bei einer bevorzugten Ausführungsform die Rauneinheit als Polyeder
ausgebildet, der vorzugsweise eine rechteckförmige Grundfläche und eine achteckförmige
vertikale Querschnittsfläche besitzt. Ist der Polyeder derart an der Stütze gehalten,
daß die jeweils in der horizontalen bzw, in der vertikalen Längsmittalebene äußerete
umlaufende Kante die andere überragt, so ist gewährleistet, daß Ende der Seitenflächen
oder -kanten im wesentlichen dieselben Xrl£te aufnimmt. Auf diene Weise
sind
Verspannungen innerhalb des Polyeders vermieden.
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Bei einer Ausführungsform vorliegender Erfindung weist die Stütze
ein Rohr auf, das mit einem Zugang zur Raumeinheit versehen ist. Zweckmäßigerweise
umgibt dieses Rohr eine im Untergrund verankerbare Säule konzentrisch, so daß zwischen
diesen beiden Teilen der Zugang, beispielsweise in Form einer Wendeltreppe, angeordnet
werden kann.
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Die vorgefertigten Elemente können entweder aus Stahl oder aus Beton
sein, wobei es auch möglich ist, die Teile der Stütze aus dem einen Material und
die Raumeinheit selbst aus dem anderen Material vorzufertigen. Wird die Raumeinheit
aus Stahl hergestellt, wie es bei einem bevorzugten Asuführungsbeispiel vorliegender
Erfindung verwirklicht ist, dann wird die Raumeinheit als Gerippe btw. Skelett in
Form der von oben nach unten verlaufenden Kanten des Polyeder, die durch Langsträger
gebildet sind, vorgefertigt. Dieses Vorfertigen geht soweit, daß die obersten Languträger
bei der Herstellung am oberen Ende der StUtze angolenkt und die folgenden Längsträger
untereinander @banfalls gelenkig verbunden werden. Die Längs träger hängen dann
währand des Transports zur Baustelle an der Stütze> so daß das gerippe der Raumeinheit
ein relativ schmales Bündel bildet, das einfach zu transportieren ist.
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Diese Gelenkverbindung der Längsträger untereinander und an der StUtze
ermöglicht es, das Gerippe bzw. Skelett der Raulleinheit vor oder nach dem Aufstellen
der Stütze und ihrer Verankerung im Untergrund wie einen Regenschirm aufzuspannen.
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In aufgespanntem Zustand bilden die Längsträger dann die Kanten der
polyederartigen Raumeinheit. Dabei werden die untersten bzw. letzten Läng6trAger
am unteren Bereich der Stütze befestigt. Die Aussteifung in allen Richtungen einschließlich
der Torsionsfestigkeit ergibt sich durch die Anordnung von horizontalen Bodenträgern
zwischen der Stütze und den betreffenden Enden bzw. Kanten des Polyeders und durch
QuerverbindunOen zwischen den einzelnen Langsträgern. Gegebenenfalls ist es auch
möglich, die an sich gelenkigen Verbindungen der LSngsträger an ihren Oberlappungsbereichen
miteinander zu verschrauben oder punktartig zu verschweißen. Das Oberdecken der
einzelnen Vielecke des Polyeders kann beispielsweise mittels einer Verschalung aus
Holz oder anderen Materialien erfolgen. Diese Verschalung bzw Verkleidung gestattet
es auch, Hohlräume für die übliche Wärmeisolierung, Dampfsperre, für Installationskanäle,
Lüftungskanäle u. dgl. vorzusehen, wobei die Zuführung bzw. Ableitung der Installationen
in den Erdboden zweckmäßigerweise über die Hohlräume der Stütze erfolgt.
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Gemäß einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung
wird die Raumeinheit aus im wesentlichen zwei
Betonhalbschalen
vorgefertigt, die dann an Ort und Stelle mit der ebenfalls vorgefertigten Stütze
verbunden werden können.
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Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, daß die untere ilalbschale
huber die noch lose oder über die bereits verankerte Stütze geschoben und am unteren
Bereich dieser Stütze befestigt wird. Anschließend kann dann die obere Halbschale
glockenförmig darüber gesetzt und auf die untere Halbschale aufgesetzt werden.
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Je nach der Befestigung der unteren llalbschale kann es ausreichen,
die obere Halbschale an der Stütze und gelen eine Querverschiebung zu sichern. Es
versteht sich, daß in beiden Arten der Vorfertigung Auswechselungen bzw. Aussparungen
fdr Fenster, Luken u. dgl. vorgesehen sein können. Jei der Vorfertigung der Raunteinheit
aus Beton ist es auch möglich, der Raumeinheit eine Kugelform zu geben.
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Mehrere der erfindungsgaäßen Einheiten können auch zu einer einzigen
großen Raumeinheit derart zusammengesetzt werden, daß ihre äußeren horizontalen
Kanten in einem bestimmten Bereich aneinanderstoßen und daß in dem oder den dadurch
entstehenden keilförmigen Spalten oberhalb undloder unterhalb dieser Kante ein oder
mehrere keilartige Verbindungsstücke eingesetzt werden.
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Die dadurch aneinandergrenzenden Vielecke werden schon bei der Vorfertigunz
mit einer entsprechenden Verbindungsöffnung versehen. Bei mehreren solchen, auf
einer mittigen Stütze
stehenden Raumeinheiten ist es zweckmäßi,
diese Raumeinheiten oder Stützen gegeneinander zu verankern, so daß Relativverschiebungen
der Raumeinheiten zueinander vermieden sind.
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Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden
Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele naher beschrieben und erläutert wird. Es zeigen: Figur 1 eine
perspektivische Ansicht mehrerer aneinandergesetzter, auf einer mittigen Stütze
stehender erfindungsgemäßer Raumeinheiten, Figur 2 einen vertikalen Längs schnitt
durch eine Raumeinheit aus Beton, gemäß einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Fisur 3 einen Ilalbschnitt ähnlich dem Schnitt der Fig. 2, jedoch durch du gerippeartige
Stahltragwerk eines anderen Ausfthrungsbeispiels vorliegender Erfindung, wobei in
strichpunktierten Linien der zusammengefaltete Zustand für den Transport und in
aus gezogenen Linien der aufgespannte montiert Zustand dargestellt ist, Figur 4
eine Draufsicht auf das Tragwerk gemäß Pfeil IV der Fig. 3, und
Figur
5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig 3, jedoch in zur Längsmittelebene spiegelverkehrter
Anordnung.
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Die in der Zeichnung dargestellte, auf einer einzigen mittigen Stütze
11 stehende, hohle Raumeinheit 10 besitzt die Gestalt eines Polyeders, und zwar
in der Form, daß der Polyeder eine im wesentlichen regelmäßige sechseckfFrmige,
horizontale Grundfläche und eine ebenfalls im wesentlichen regelmäßige achteckförmige
vertikale Querschnittsfläche besitzt. Die Polyeder-Raumeinheit 10 ist derart über
die sie in der vertikalen Längsmittelebene durchdringende Stütze 11 gesetzt und
an dieser gehalten, daß sämtliche Oberflächen der den Polyeder zusammensetzenden
Vielecke unter einen spitzen Winkel zur Horizontalen und zur Vertikalen verlaufen.
Die Raumeinheit 10 ist also derart angeordnet, daß in ihrer horizontalen Quermittelebene
und in ihrer vertikalen Längamittelebene eine umlaufende Kante angeordnet ist. Die
Raumeinheit 10 weist einen oberen Etagenbereich 12 und einen unteren Etagenbereich
13 auf, wobei der obere Boden 16 in der horizontalen Quermittelebene, also zwischen
der mittleren umlaufenden Kantb 18 und der untere Boden 17 zwischen einer unteren
umlaufenden Kante 19 angeordnet ist. Einer oder mehrere der Oberflächenbereiche
der die Raume einheit 10 zusammensetzenden Vielecke ist bzw sind an geei.
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neter Stelle mit Ausnehmungen od. dgl. für Fenster 21, Luken od. dgl.
geeigneter Größe und Art (Wende-, Dreh-, Kippfenster) versehen. Das obere Ende der
Raumeinheit 10 ist mit einer kreisrunden Öffnung 22 versehen, die von einer Lichtkuppel
23 abgedeckt ist.
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Die beiden Böden 16, 17 und das untere Ende der Rauraeinheit 10 sind
mit einer zentrischen oeffnung 24 versehen, die von der Stütze 11 durchdrungen wird.
Die Stütze 11 besteht aus einer in einem Betonfundament 26 zu verankernden, vorzugsweise
hohlzylinderförmigen Säule 27, die die Raumeinheit 10 in ihrer gesamten Höhe durchdringt
und bis in die Lichtkuppel 23 ragt, und aus einem die Säule 27 konzentrisch umgebenden
rohrförmigen Bauteil 28, das im Querschnitt sechseckförmig ist und entweder die
gesamte Höhe der Raumeinheit 10 oder zumindest bis in die Mitte des oberen Etagenbereichs
12 ragt. Zwischen dem rohrförmigen Bauteil 28 und der Säule 27 sind Treppenstufen
einer Wendeltreppe 29 befestigt, die von einem in Höhe des Fundaments 26 in das
Bauteil 28 eingesetzten Eingang 31 aus nach oben bis in die obere Etage 12 reicht,
wobei in jeder Etage 12, 13 mindestens ein Ausgang 32 vorgesehen ist.
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Der Abstand zwischen dem unteren Etagenbereich 13 und dem Fundament
26 kann beispielsweise etwa 2,90 Meter, die lichte Höhe des unteren Etagenbereichs
13 etwa 2,50 Meter und die Gesamthdhe der auf der Stütze 11 stehenden Raumeinheit
10 etwa 6,25 Meter betragen. Die größte Außenabmessung der Raumeinheit
10
kann beim Ausführungsbeispiel etwa 8,20 Meter betragen.
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In Fig. 1 ist eine Gruppe 36 aus drei nebeneinander angeordneten und
aneinander angebauten, erfindungsgemäßen Raumeinheiten 10 dargestellt, von denen
jede auf einer Stütze 11 angeordnet ist. Eine solche Gruppe 36 kann beispielsweise
als Wohneinheit, als Restaurant od. dgl. verwendet w rden, wobei beispielsweise
im letzteren Fall die Treppe in der Stütze einer Raut.
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einheit 10 als Eingang und diejenige einer anderen Paurneirheit 10
als Ausgang benutzt werden kann. Die Raumeinheiten 10 sind derart aneinandergesetzt,
daß sich bestimmte bereiche ihrer mittleren umlaufenden Kanten 18 berühren. Bein
Beispiel der Fig. 1 ist zwischen den drei Raumeinheiten 10 jeweils ein Durchgang
im oberen Etagenbereich 12 dadurch geschaffen, daß die zwischen den betreffenden,
schräg zueinander verlaufenden, gegenüberliegenden Oberflächenbereichen gebildeten
Spalte 38 durch ein keilförmiges Bauteil 37 ausgefüllt sind. Wenn auch die keilförmigen
Bauteile 37 gemäß Fig. 1 nur in den oberen Keilspalten 38 angeordnet sind, versteht
es sich, daß sie auch genau so but gleichzeitig in den unteren Keilspalten 39 vorgesehen
sein kennen, um die unteren Etagenbereiche 13 der einzelnen Raumeinheiten 10 miteinander
zu verbinden. In jeden Fall sind die Bauteile 37 zumindest zur äußeren keilförmigen
Seite
hin geschlossen, während sie der betreffenden Vieleckseite der Raumeinheit 10 zugewandt,
mit einer Durchgansöffnung versehen sind, die einen Teil oder die Gesamtbreite und
-höhe der betreffenden Vieleckfläche einnehilen kann.
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Bein Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind die verwendeten drei keilförmigen
Bauteile 37 zu einem einzigen Bauteil zusammenQefaßt; sie können aber auch einzeln
oder nur als entsprechende seitliche und obere oder untere Begrenzungswände zwischen
die Raumeinheiten 10 gesetzt werden. Es versteht sich ferner, daß eine beliebige
Anzahl der Raumeinheiten 10 an einer Stütze 11 befestigt ist. Bei einer solchen
Gruppe anordnung kann es zweckmäßig sein, die Stützen 11 miteinander zu verankern
bzw. auszusteifen, um eine RelativbewebunO der einzelnen Raumeinheiten 10 zueinander
zu verhindern.
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Jede erfindungsgemäße Raumeinheit 10 ist einschließlich ihrer Stütze
11 in ihren wesentlichen Teilen fabrikmäßig vorgefertigt, so daß die einzelnen Teile
zur Baustelle leicht transportiert und dort in einfacher Weise errichtet und montiert
werden können.
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Gemäß Fig. 2 sind die vorgefertigten Bauelemente der erfindunOsgemäßen
Raumeinheit 10 im wesentlichen aus Beton. So ist beispielsweise die Säule 27 als
hohl- oder voll zylindrisches Betonfertigteil ausgebildet. Auch das im Querschnitt
sechseckförmige,
hier beispielsweise einstückige Bauteil 28 und
die Treppe 29 sind aus Beton. Der Polyeder bzw. die Raumeinheit 10 selbst ist im
wesentlichen aus einer oberen und einer unteren iialbschale 41, 42 aus Beton zusammengesetzt.
Die Montage erfolgt dabei derart, daß die untere Betonhalbschale 42 vor oder nach
dem Errichten der Stütze 11 huber das rohrförmige Bauteil 28 geschoben und in der
entsprechenden @öhenlage an einer um das Bauteil 28 umlaufenden Auflage 43 befestigt
und gehalten ist. Daraufhin wird die obere BetonhalD-schale 41 von oben her glockenartig
aufgesetzt und mit der unteren Halbschale 42 in der Trennt ene 44 verbunden, die
in Bereich des Bodens 16 der oberen Etage 12, also in der horizontalen Quermittelebene
angeordnet ist. Die obere Betonhalbschale 41 stützt sich sowohl auf der unteren
Betonhalbschale 42 als auch auf der oberen konischen Stirn 46 des rohrförmigen Bauteils
28 ab, an welchem sie auch gegen seitliches Verschieben gesichert ist. Die angedeuteten
Fußböden 16, 17 der aus Betonfertigteilen zusammengesetzten Raumeinheit 10 können
in nicht dargestellter Weise aus miteinander verbundenen Längs-und Querträgern zwischen
der Betonhaut und dem Bauteil 28 oder als gegossene Betonplatte hergestellt sein.
Die Betonhalbschalen können in ebenfalls nicht dargestellter Weise t!lit Kanälen
für die Installationen u. dgl. versehen sein. Des weiteren ist es möglich, die Betonhaibschalen
innen- oder
außenseitig zu verschalen, zu isolieren und mit dergleichen
üblichen Baumaßnahmen zu versehen. Die Installationen können huber Durchbrüche und
dgl. durch die Stütze 11 bzw. die hohle Säule 27 in den Untergrund geleistet werden.
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Gemäß dem in Fig. 3 bis 5 dargestellten anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel
vorliegender Erfindung ist die Raumeinheit 10 in ihren wesentlichen Teilen aus Stahlelementen
vorgefertigt. Die Säule 27 besteht aus einem Stahlrohr von nach DIN genormter Größe.
Das sechseckförmige Bauteil 28, das ebenfalls aus Stahl ist, ist aus sechs mit einer
Isolierung 51 ausgefüllten Doppelstahlplatten 52 als Wände und sechs senkrecht stehenden
Profilstäben 53, welche an den Rändern zwischen den beiden parallelen Stahlplatten
52 angeordnet sind und benachbarte Wände miteinander verbinden, zusammengesetzt.
Die Raumeinheit 10 selbst besitzt ein gerippeartiges Tragwerk 54 aus Stahl, das
aus einzelnen gelenkig miteinander verbundenen Längs trägern 56 bis 59 zusaJImengesetzt
ist.
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Die Längsträger 56 bis 59 verlaufen vom oberen Ende der Säule 27 aus
strahlenförmig derart, daß jeweils ein Polygonzug 55 dieser Längs träger 56 bis
59 eine von oben nach unten verlaufende, halbe Umfangskante des Polyeders bildet.
Damit sind also insgesamt sechs solcher aus den Längs trägern 56 bis 59 gebildeter,
offener Polygonzüge vorhanden. Beim Ausführungsbeispiel
besitzen
die Längsträger 56 bis 59 jeweils einen hohlen, rechteckförmigen Querschnitt derart,
daß beispielsweise die querschnittskleineren Längsträger 56 bzw. 58 einschiebbar
sind. Dabei sind die Längsträger 56, 58 mit der größeren lichten Weite an ihren
durch eine Achse 61 gebildeten Gelenkverbindungen zur winkligen Bewegung relativ
zu den anderen entsprechend angeschnitten bzw ausgeklinkt.
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Da alle sechs Polygonzüge 55 im wesentlichen gleich ausgebildet sind,
wird im folgenden nur noch auf einen einzigen, aus den Längsträgern 56 bis 59 zusammengesetzten,
offenen Poly£onzug, wie er beispielsweise aus Fig. 3 ersichtlich ist, Bezu genommen.
Der oberste Langeträger 56 ist an einem am oberen Ende der Säule 27 angeschweißten
Flansch 62 angelenkt. An das andere Ende des obersten Längs trägers 56 schließt
sich ebenfalls Uber eine Gelenkverbindung 61 der zweite Längsträger 57 und an diesen
ebenfalls über eine Gelenkverbindung 61 der dritte uLngsträger 58 und an diesen
der unterste, vierte L3ngsträger 59 gelenkig an. Das freie Ende des untersten LängstrJers
59 ist an einem doppel-T-förmigen Auflager 63 gehalten, das umlaufend am Bauteil
28 befestigbar ist. Am obersten Langsträger 56 ist in einem Bereich zwischen seinen
beiden Gelenkverbindungen 61 über eine Achse 65 eine Winkelstrebe 64 angelenkt,
die sich in montiertem Zustand des Tragwerks 54 mit ihrem freien Ende an einem an
der Säule 27 angeschweißten
Winkelstück 66 abstützen kann. Das
Vorfertigen der Raurneingleit 10 erfolt derart, daß bereits bei der Herstellun beispielsweise
die beiden oberen Längsträger 56, 57 des Tragwerks 54 an der Säule 27 gelenkig befestig@
werden, wobei dieses vorgefertigte Bauteil zum Transport in einem Zustand belassen
wird, in dem die beiden Längsträger 56, 57 jedes der sechs Polygonzüge 55 vom oberen
Cnde der Säule 27 lose herabhingen, wie dies in Fig. 3 strichpunktiert darGestellt
ist. Diese vorgefertigte Baueinheit kann auch das aechseckförmige Bauteil 28 mit
Stahlwendel-treppe 29 enthalten. Es ist ferner möglich, statt der obersten zwei
die obersten drei Längsträger oder auch alle vier Längsträger 56 bis 59 einschließlich
der Winkelstrebe 64 an die Säule 27 zu hängen.
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Der Transport des skelettartigen Stahltragwerks 54 nit zumindest einem
Teil der Stütze 11 zum Montageort kann damit als zwar lange, jedoch relativ schmale
Baueinheit erfolgen lierbei ist das sechseckförmige Bauteil entweder nur so lang,
daß es, wie Fig. 3 zeigt, bis etwa in die Mitte des oberen Etagenbereichs 12 reicht,
oder es wird, wenn es länger ist, während des Transports zurückgezogen, um das Tragwerk
54 zusammenklappen zu können. Dadurch wird in jedem Fall sichergestellt, daß sich
die an der Säule 27 hängenden Längsträger während des Transports der Baueinheit
möglichst en an das Bauteil 28 anlegen können, Auf der Baustelle können dann die
aus
zwei oder mehr der Längsträger 56 bis 59 bestehenden Polygonzüge 55 des Tragwerks
54 mittels eines Hubgerätes od. dgl., das entweder an geeigneter Stelle der Polygonzüge
oder am Bauteil 28 angreifen kann, regenschirmartio aufbespannt werden. Beim Aufspannen
dieser Trägerzüge 55 wird das freie Ende der Winkelstrebe 64 in sein Auf lager 66
eingelegt. Dadurch sind in jedem Falle die obersten Längsträger 56 automatisch in
ihrer richtigen dachartigen Winkellage gehalten. Die richtige Anordnung der übrigen
Längsträger 57 bis 59 erfolgt dadurch, daß das freie Ende des untersten Längsträgers
59 mit seinem Auflager 63 verbunden wird. Das Aufspannen bzw. Montieren dieses Tragwerks
54 ist somit relativ einfach und wenig zeitaufwendig. Das Aufspannen des Tragwerks
54 ähnlich einem Regenschirm kann entweder vor oder nach dem Verankern der Saule
27 im Fundament 26 erfolgen.
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Um eine ausreichende Torsionsfestigkeit und eine genügende Aussteifung
des Tragwerks 54 iu arreichen, werden nach dem Aufspannen der Polygonztige 55 die
Llngsträger 56 bis 59 mit beispielsweise einer in Fig. 3 dargestellten Anzahl von
Querträgern 57, SO au. Holzleimbindern, aus Stahl, Aluminium oder einem anderen
geeigneten Material und entsprechendem rechteckförmigem Quer.chnLtt in geeigneter
Weise miteinander verbunden Dabei werden die Querträger 67, 68 außenseitig
auf
die Längsträger 56 bis 59 aufgebracht, so daß sich in Draufsicht das in Fig. 4 dargestellte
Tragwerkgerippe 54 ergibt. Bei dieser Maßnahme zur Aussteifung können bereits Auswechselungen
69 für die Fenster, Luken, Durchgänge zwischen zwei Raumeinheiten u. dgl. vorgesehen
werden.
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Eine weitere Versteifung des Tragwerks 54 ergibt sich durch die Anordnung
von oberen und unteren Fußbodenträgern 71, 72, die ebenfalls aus Holz, Stahl, Aluminium
od. dgl. hergestellt sind und einen rechteckförmigen Querschnitt besitzen können.
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Die Fußbodenträger 71, 72 verlaufen, wie sich aus Fig. 5 ergibt, zwischen
den durch die Profilstäbe 53 gebildeten senkrechten Kanten des Aufteils 28 und den
Ecken 74, die durch die mittlere bzw. untere umlaufende Kante 18, 19 des Polyeders
gebildet sind. Dabei liegen die Fußbodenträger 71, 72 mit ihrem einen Ende auf dem
Doppel-T-Auflager 76 auf, das umlaufend am Bauteil 28 befestigt ist; mit ihrem anderen
Ende sind sie mit der Gelenkverbindungsstelle 61 der Längsträger 57 und 59 bzw 58
und 59 fest verbunden. Auf den Fußbodenträgern 71, 72 liegen ebenfalls rechteckförmige
Verbindungsstreben 77 aus Holz, Stahl Aluminium od. dgl. und sind mit diesen in
geeigneter Weise fest verbunden. Eine weitere Erhöhung der Torsionssteifigkeit ergibt
sich dann, wenn nach dem Aufspannen der Polygons 56 die einzelnen Gelenkverbindungen
61
der Längsträger 56 bis 59 derart miteinander fest verbunden
werden, daß die einander überlappenden Bereiche der Lansträger miteinander verschraubt
oder punktförmig verschwelt werden, wie dies in Fig. 3 durch kleine Kreuze 78 angedeuter
ist.
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Die Außenhaut der Raumeinheit 10 kann beispielsweise durch eine Lattung,
Schalung od. dgl. aus Holz oder einem anderen Werkstoff, wie beispielsweise Kunststoff
gebildet sein. Dazu kann die Verkleidung in nicht dargestellter Weise auf die Außenseite
der Querträger 67, 68 aufgebracht werden, und irl Raum zwischen den Querträgern
kann eine Wärmeisolierung, eine Dampfsperre, eine freibleibende Zone für die Hinterlüftun
od. dgl. vorgesehen sein. Ähnliches gilt für die Innenverkleidung der freien Raume
zwischen den Längs trägern 56 bis 59, die auch zum Verlegen der notwendigen Installationen
od.
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dgl. verwendet werden können. Ähnliches gilt für die Fußböden 16,
17, die dadurch gebildet werden, daß die Verbindungsstreben 77 in geeigneter Weise
durch Platten 79 abgedeckt werden. Auch in den Hohlräumen der Fußböden 16, 17 kann
eine Isolierung und Platz zur Verlegung der notwendigen Installationen vorgesehen
werden, wobei die Zu- und Wegführung der Installation durch das hohle Bauteil 28
und die hohle Säule 27 erfolgen kann.
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Es versteht sich, daß die erfindungsgemäße Raumeinheit auch die Form
eines anderen regelmäßigen oder unregelmäßigen Polyeders besitzen kann, oder auch,
insbesondere was die vorgefertigte Betonausführung anbetrifft, kugelförmig sein
kann. Je nach den Außenabmessungen der montierten Raumeinheit können bei der Betonausführung
statt der zwei Halbschalen auch vier Viertelschalen vorgesehen sein. Bei der Ausführung
in Stahl bzw. in verzinkter Eisenkonstruktion hängt die Anzahl der bereits in vorgefertigtem
Zustand angehängter Längs träger der Polygonzüge von deren Länge ab, die sie in
im wesentlichen gestrecktem Zustand relativ zur Länge der Säule einnehmen.
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Es versteht sich, daß es insbesondere auch möglich ist, während des
Transports nur die beiden oberen Längsträger vorzusehen, diese an Ort und Stelle
aufzuspannen und, noch bevor die beiden oder auch mehrere unteren Längsträger angesetzt
werden, zunächst den Fußboden des oberen Etagenbereichs zu montieren.
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Wesentlich ist in jedem Fall die sehr weitgehende Vorfertigung der
Raumeinheit in Form eines an der Säule angelenkten gerippeartigen Tragwerks und
dessen gelenkige Ausbildung, so daß das Tragwerk am Montageort schnell und einfach
wie ein Regenschirm aufgespannt werden kann.