DE3807609A1 - Presszange insbesondere fuer brikettierpressen - Google Patents
Presszange insbesondere fuer brikettierpressenInfo
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- B30B11/224—Extrusion chambers
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Description
Die Erfindung betrifft eine Preßzange insbesondere
für Brikettierpressen mit mindestens zwei Backen,
die den Durchlaßquerschnitt für das Preßgut bilden,
von denen wenigstens eine zum Verändern des Durch
laßquerschnitts im wesentlichen radial verstellbar
ist und die mit einem Stellglied in Verbindung
steht.
Preßzangen sind allgemein bekannt und werden bei der
Verdichtung und Brikettierung einer Vielzahl von
Stoffen, insbesondere Abfallstoffe, wie beispiels
weise Staub und Spänen aus Holz und Kunststoff,
Stroh, Papier, Textilien, Pflanzenabfälle usw. ein
gesetzt. Hierzu wird als Material einer als Kolben
strangpresse arbeitenden Brikettierpresse zugeführt,
das Pressgut zunächst verdichtet, in Form eines
Stranges ausgeschoben und der Preßzange zugeführt.
Dann erfolgt eine weitere Verdichtung dadurch, daß
der Bewegung des strangförmigen Preßgutes ein Wider
stand entgegengesetzt wird, wobei die Eigenschaf
ten des fertigen Briketts durch entsprechende Ein
stellung der Preßzange beeinflußt und bestimmt wird.
Um trotz Schwankungen in der Zusammensetzung, Ver
dichtbarkeit und den Gleiteigenschaften des Preß
gutes ein homogenes Endprodukt zu erreichen, ist
wenigstens eine Backe der Preßzange bewegbar gela
gert, um den Durchlaßquerschnitt veränderbar zu
gestalten. Hierzu ist diese Backe um eine im Bezug
auf den Durchlaß segmentartig verlaufende Schwenk
achse befestigt und über ein dahinter angreifendes
Stellglied mehr oder weniger nach unten gepreßt.
Bei Erhöhung des Drucks des Preßgutes wird der
durch die Backen gebildete Durchlaßquerschnitt
vergrößert. Umgekehrt wird bei Druckabnahme der
Querschnitt verkleinert, so daß man über die Quer
schnittsveränderung einen Druckausgleich und als
Resultat davon eine gleichmäßige Verdichtung des
Preßstranges erhält. Bei derartigen Konstruktio
nen wird im Eingangsbereich der Preßzange das an
kommende Preßgut im Bereich der Schwenkachse
durch einen vergleichsweise engen Querschnitt ge
zwungen, was in diesem Bereich einen sehr hohen
Verschleiß der Preßzange zur Folge hat. Insbeson
dere bei hochverdichtetem Preßgut, d.h. bei aus
gangsseitig sich öffnender Zange wird der Einlaß
querschnitt durch die äußeren, dann nach innen zu
sich bewegenden Berandungen der Backe zusätzlich
noch verengt. Bedingt durch diese Verengung steigt
der Preßdruck an, was zur völligen Blockade und
zum Ausschalten des Antriebsmotors führen kann.
Ähnliches gilt auch bei erneutem Einschalten der
Brikettierpresse, da das als erstes die Preßzange
erreichende, in den Preßwerkzeugen abgekühlte
Preßgut dann besonders verfestigt ist, häufig zu
Anlaufschwierigkeiten und Schäden an der Maschine
führt.
Aus diesen Gründen hat sich die Erfindung die
Verbesserung derartiger Preßzangen dahingehend
zur Aufgabe gemacht, daß trotz unterschiedlicher
Materialien und inhomogenen Preßgutes die gleiche
Dichte des fertigen Briketts erzielt werden kann.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß da
durch, daß das Stellglied in etwa mittig an
greift, daß der Backen um den Angriffspunkt des
Stellgliedes pendelnd befestigt ist und daß am
Backen einlaßseitig eine im Öffnungssinn wirken
de Kraft angreift.
Der Backen erfährt durch das Stellglied eine im we
sentlichen in radialer Richtung auf das Zentrum des
Durchlaßquerschnitts zu wirkende Kraft, durch die
letztlich die Verdichtung des beaufschlagten Preß
gutes erfolgt. Die Verbindung zwischen Backen und
Stellglied ist schwenkbar ausgebildet, so daß ei
ne Pendelbewegung möglich wird. Sie gestattet die
Anpassung an über die gesamte Länge der Preßzange
sich ändernde Durchlaßquerschnitte. Befinden sich
innerhalb der Preßzange Bereiche höherer Material
dichte, kann allein aufgrund der Pendelbewegung
während des Durchlaufens der Preßzange eine Aus
gleichsbewegung im Sinne eines in diesem Bereich
größeren Querschnittes erfolgen. Das Ergebnis ist
ein Brikett homogener Dichte, jedoch mit geringfü
gigen Änderungen des Durchmessers. Dabei ist eine
Backe in radialer Richtung verstellbar, in axialer
Richtung hingegen festgehalten. Eine mögliche Reali
sierung ist die Anbringung eines in den raumfesten
Backen eingreifenden Bolzens. Eine Mitführung in Be
wegungsrichtung des Preßgutes ist dann mit Sicher
heit ausgeschlossen.
Einlaßseitig wirkt eine den Backen öffnende Kraft.
Während des Betriebes herrscht ein Gleichgewicht
zwischen dem durch das Stellglied auf den Backen
ausgeübte Kraft und andererseits der Summe der aus
dem beaufschlagten Preßgut erzeugten und der ein
laßseitigen Gegenkräfte.
Bei geringer Kraftausübung mit Hilfe des Stell
gliedes ist der Backen einlaßseitig weit geöffnet.
Dies hat den entscheidenden Vorteil, daß bei er
neutem Einschalten das gerade zu Beginn des Preß
stranges befindliche Preßgut besonders problem
los in die Preßzange gelangen kann. Die besondere
Bedeutung besteht darin zu vermeiden, daß das mit
Einschalten anfänglich die Preßzange erreichende
Preßgut in besonderer Weise hart und verfestigt
ist, sich leicht einlaßseitig in der Preßzange
verklemmt und die Maschine zum Stillstand bringt
oder in besonders häufiger Weise Verschleißschäden
am Preßzangen-Oberteil bedingt.
Die durch die Erfindung erreichbaren Vorteile be
stehen in der Möglichkeit der Anpassung an unter
schiedliche Preßgutdichten und der Homogenisierung
des Brikettes über die Änderung des Strangdurch
messers. Gegenüber herkömmlichen Maschinen wird
der Regelbereich wesentlich vergrößert sowie die
Einsatzmöglichkeiten im Hinblick auf die verschie
denen Materialien erweitert. Vor allem wird durch
das einlaßseitige Öffnen im Einschaltmoment ein
Überlasten, Abwürgen oder Beschädigen der Maschine
weitgehendst vermieden, der Verschleiß wird erheb
lich reduziert, was die Lebensdauer entsprechend
verlängert.
In vorteilhafter Weiterbildung wird im Hinblick auf
die Steuerung des Stellgliedes vorgesehen, den
Durchlaßquerschnitt bei sich erhöhendem Durchfluß
widerstand zu vergrößern. Umgekehrt soll bei ge
ringerem Durchflußwiderstand eine Verkleinerung
des Durchflußquerschnittes eintreten. Das Stell
glied wird entsprechend dem Durchflußwiderstand
und damit lastabhängig gesteuert. Bei hoher Dichte
des Preßgutes vergrößert sich der Durchflußwider
stand. Bevorzugt ist, den Durchflußwiderstand mit
telbar dadurch zu erfassen, daß die Leistungsauf
nahme des Antriebsmotors erfaßt und zur Steuerung
des Stellgliedes benutzt wird. Hierbei macht man
sich zunutze, daß eine Vergrößerung des Durchfluß
widerstandes eine Erhöhung der Leistungsaufnahme
des Antriebsmotors bewirkt, bzw. sich in einer hö
heren Belastung bemerkbar macht. Die unmittelbare
Erfassung des Durchflußwiderstandes ist dann nicht
erforderlich.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Bewe
gung des Backens nach außen über einen Anschlag
begrenzt. Für den Fall, daß sich der Anschlag ein
laßseitig befindet, wird sie durch die dort im Öff
nungssinne wirkende Kraft anschlagmäßig begrenzt.
Mit Erreichen des Anschlages ergeben sich in kine
matischer Hinsicht etwa die gleichen, bei den bis
her bekannten Preßzangen bereits vorliegende Ver
hältnisse.
Aufgrund der Pendelbewegungen des Backens und der
unter Einwirkung des Stellgliedes radialen Ver
schiebung ist die Rundung der Kontaktfläche des
Anschlages von Vorteil, weil dann eine großflä
chige Anlage und ein entsprechender Kraftfluß
möglich wird. Bevorzugt ist, den Krümmungsmittel
punkt der Rundung der Kontaktfläche mit der Dreh
achse des Backens bei eingangsseitig maximaler
Öffnung zusammenfallen zu lassen.
Als Stellglied können Hydraulik- oder Pneumatik
zylinder oder Gewindespindeln oder Federn Verwen
dung finden, die im letzteren Fall zur Änderung der
ausgeübten Kraft axial verschiebbar sein müssen.
Ähnliches gilt für die Realisierung der einlaßsei
tigen Kraft, wobei die Verwendung von Federn je
doch besonders bevorzugt ist.
Schließlich wird noch zur weiteren Verminderung des
Veschleißes und zur Erhöhung der Lebensdauer vor
geschlagen, die Backen zumindest einlaßseitig mit
Verschleißschalen und/oder -leisten auszurüsten oder
mit Keramikmaterial bzw. Hartmetall auszukleiden.
Die Verschleißleisten bieten den Vorteil, daß sie
herausgenommen, gedreht und erneut eingesetzt werden
können, so daß bis zum erforderlichen Austausch eine
vierfache Lebensdauer erreichbar wird. Keramikmate
rial ist bekanntermaßen verschleißfest und eignet
sich in besonderer Weise für Bearbeitungsverfahren,
die hohe Anforderungen an die Verschleißfestigkeit
der Werkzeuge stellen.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der
Erfindung lassen sich dem nachfolgenden Beschrei
bungsteil entnehmen, in dem anhand der Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher er
läutert wird. Es zeigen in prinzipienhafter Dar
stellung:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Preßzange in
Seitenansicht
Fig. 2 die Preßzange gemäß Fig. 1 in Vor
deransicht.
Sie besteht in ihrem prinzipiellen Aufbau aus
einer unteren, raumfesten Backe 1 und einer obe
ren, hiergegen relativ bewegbaren Backe 2. Die
Preßzange in ihrer Gesamtheit wird im wesentlichen
durch diese beiden Backen 1, 2 gebildet, die in
ihrem Abstand den vom Preßgut zu durchlaufenden
Durchlaßquerschnitt definieren.
In der Mitte über der oberen Backe 2 befindet sich
ein Zylinder 3, der über einen Bolzen 4 im wesent
lichen in radialer Richtung eine Kraft überträgt.
Sie verschiebt die obere Backe 2 in radialer
Richtung und ändert hierdurch den Durchlaßquer
schnitt. Neben der Kraftübertragung besteht die
Funktion des Bolzens 4 darin, eine Pendelbewegung
der oberen Backe 2 zuzulassen, um hierdurch loka
le Dichteschwankungen des Preßgutes ausgleichen
zu können. Um trotz radialer Bewegung eine Ver
schiebung in Förderrichtung zu unterbinden, ist
an der oberen Backe 2 ein Preßzangenbolzen 5 be
festigt, der in einen entsprechend vertikal ver
laufenden Schlitz 6 in der unteren Backe 1 ein
greift und verschieblich ist.
Die vertikale Beweglichkeit ist auch deshalb er
forderlich, da die auf der unteren Backe 1 sich
abstützenden Federn 7 an der oberen Backe 2 bzw.
dem Preßzangenbolzen 5 anliegen und im Öffnungs
sinne wirken. Die Federn 7 stellen sicher, daß die
Preßzange eingangsseitig zur besseren Aufnahme
des in Pfeilrichtung geförderten Preßgutes stets
geöffnet ist. Die durch die Federn 7 radial nach
außen erfolgende Verschiebung wird in ihrer Amp
litude durch einen verstellbaren Anschlag 8 be
grenzt. Zur Erreichung einer großflächigen Kraft
übertragung in den unterschiedlichen Betriebsstel
lungen des oberen Backens 2 ist die Kontaktfläche
9 gerundet und zwar vorzugsweise in Form eines
Kreisbogens, dessen Mittelpunkt mit der Achse der
Drehung des Backens 2 um den Preßzangenbolzen 5
zusammenfällt.
Zur Verhinderung frühzeitigen Verschleißes und zur
Erhöhung der Lebensdauer sind die besonders ge
fährdeten einlaßseitigen Berandungen des Durchlaß
querschnittes mit Verschleißschalen 10 und Ver
schleißleisten 11 ausgestattet.
Im Ergebnis erhält man eine Preßzange, die die
Herstellung von Briketts homogener Dichte auch
bei unterschiedlichen Materialien und inhomogenen
Preßgutes bei gleichzeitig höherer Lebensdauer
erlaubt.
Claims (9)
1. Preßzange insbesondere für Brikettierpressen
mit mindestens zwei Backen, die den Durchlaß
querschnitt für das Preßgut bilden, von denen
wenigstens eine zum Verändern des Durchlaß
querschnitts im wesentlichen radial verstell
bar ist und die mit einem Stellglied in Ver
bindung steht, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stellglied in
etwa mittig angreift, daß der Backen 2 um den
Angriffspunkt des Stellgliedes pendelnd be
festigt ist und daß am Backen 2 einlaßseitig
eine im Öffnungssinn wirkende Kraft angreift.
2. Zange nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stellglied
bei sich erhöhendem Durchflußwiderstand den
Durchlaßquerschnitt vergrößert.
3. Zange nach Anspruch 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stellglied
über die Antriebsmotorleistung gesteuert wird.
4. Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß
der Backen 2 eine die Bewegung nach außen be
grenzenden Anschlag 8 aufweist, der sich be
vorzugt einlaßseitig befindet.
5. Zange nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kontaktfläche
9 gerundet ist.
6. Preßzange nach einem der Ansprüche 1 bis 5 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellglied ein Hydraulik- oder Pneuma
tikzylinder oder eine Gewindespindel oder eine
Feder ist.
7. Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß
die einlaßseitige Kraft eine Feder 7 erzeugt.
8. Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß
an die Backen 1, 2 mit Verschleißschalen 10
versehen und/oder in der Übergangszone beider
Backen 1, 2 Verschleißleisten 11 angeordnet sind.
9. Zange nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß
der Backen 1, 2 zumindest einlaßseitig mit Ke
ramikmaterial oder Hartmetall ausgekleidet ist.
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