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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Brikettierpresse zum Herstellen
von Briketts aus Stäuben, Spänen, Fasern,
Schnitzeln oder dergleichen brikettierbarem Material mit Mitteln
zum Zuführen
des zu brikettierbaren Materials, Mitteln zum Verbringen des zu
brikettierbaren Materials in eine Presskammer, Mitteln zum Bilden
eines aufweitbaren Kanals, in dem bereits hergestellte Briketts
zeitweise klemmend fixierbar sind zum Bilden eines Widerlagers während des
Pressvorgangs eines weiteren Briketts, und einen in der Presskammer
auf das zu brikettierbare Material einwirkenden Pressstempel.
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Derartige
Brikettierpressen dienen der wirtschaftlichen Entsorgung oder Aufbereitung
unterschiedlichster Materialen, die aufgrund ihrer Struktur ein
relativ großes
Volumen im Verhältnis
zu ihrer Dichte einnehmen. Durch die Brikettierung wird dieses Volumen
deutlich verringert. Im täglichen
Einsatz müssen
derartige Pressen außerordentlich
robust sein und eine hohe Zuverlässigkeit
bei gleichzeitig hohem Gebrauchsnutzen gewährleisten, um einen wirtschaftlichen
Einsatz zu ermöglichen.
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Als
zu brikettierbarem Material kommen beispielsweise Holzstäube und
Holzspäne,
Kupferspäne,
Aluminiumspäne,
Papierstaub, Tabak, Wolle, Zellstoffe, Spanplatten, Schnitzeln,
Stroh, Styropor oder dergleichen in Betracht.
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STAND DER TECHNIK
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Es
sind Brikettierpressen der eingangs genannten Art bekannt, die nach
folgendem Funktionsprinzip arbeiten:
Über eine Förderschnecke wird das zu brikettierende Material
in den Füllturm
transportiert. Dieses baut sich dabei im Füllturm auf. Bei Erreichen einer
vorgegebenen Menge stoppt die Förderschnecke.
Im nächsten
Arbeitsschritt wird das Brikettiervolumen durch einen Füllschieber
in eine zylindrische Pressbuchse gedrückt, die in der Regel aus gehärtetem Stahl
besteht und oberseitig eine langlochförmige Ausnehmung aufweist.
Der Füllschieber
hält seine untere
Endlage, während
ein Pressstempel nach vorne fährt
und dadurch das Brikett innerhalb der Pressbuchse presst. Als Widerlager
dienen dabei die im Schritt zuvor gepressten Briketts innerhalb
des Kanals, da diese zum Zeitpunkt des Pressens klemmend in dem
Kanal gehalten werden. Der Kanal wird dabei durch zwei Zangeneinheiten
gebildet, die um einen Drehpunkt aufweitbar gegeneinander ausgebildet
sind, wobei die Klemmkraft der Zangeneinheiten über einen hydraulisch beaufschlagten
Zangenzylinder gewährleistet
wird. Nach Erreichen eines voreingestellten Druckwertes auf Seiten
des Pressstempels öffnen
sich die beiden Zangeneinheiten um ein vorgegebenes Maß und das
fertige Brikett wird durch einen weiteren Hub des Pressstempels
ausgeschoben. Der Zyklus beginnt erneut durch Schließen der Zangeneinheiten
sowie durch Zurückfahren
des Pressstempels und des Füllschiebers
mit anschließender
erneuter Befüllung.
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Bei
derartigen Brikettpressen kommt es bei manchen Materialen vor, dass
das in der Pressbuchse verpresste Brikett sich nicht mehr aus dieser
lösen lässt, da
das Brikett von einer mehr oder minder starren Wandung umgeben ist.
Dies ist insbesondere bei Stäuben
auf mineralischer Basis, bei Steinwolleprodukten, bei Eternitstäuben oder
bei leimhaltigen Stoffen der Fall, die beim Pressvorgang eine sehr
große Haftung
mit der sie umgebenden Wandung entwickeln. Ein derartiges "Verstopfen" der Pressbuchse führt zum
Stillstand der gesamten Brikettierpresse und ist häufig nur
durch Austausch der Pressbuchse behebbar.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend
von dem genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
das technische Problem beziehungsweise die Aufgabe zugrunde, eine
Brikettierpresse der eingangs genannten Art anzugeben, die einen
robusten Aufbau aufweist, einen hohen Gebrauchsnutzen besitzt und
eine dauerhaft zuverlässige
Funktion gewährleistet.
Insbesondere soll ein "Zusetzen" des Pressraumes
mit der Folge des Stillstandes der Presse zuverlässig vermieden werden.
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Die
erfindungsgemäße Brikettierpresse
ist durch die Merkmale des unabhängigen
Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand
der von dem unabhängigen
Anspruch 1 direkt oder indirekt abhängigen Ansprüche.
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Die
erfindungsgemäße Brikettierpresse zeichnet
sich demgemäß dadurch
aus, dass die Presskammer durch den Anfangsbereich des Presskanals
gebildet wird. Durch die Verlegung der Presskammer in den Anfangsbereich
des Presskanals kann die im Stand der Technik üblicherweise verwendete Pressbuchse
vollständig
entfallen. Da der Presskanal als solcher aufweitbar ausgebildet
ist, kann ein "Verstopfen" beziehungsweise "Zusetzen" nicht stattfinden,
da beim Ausschieben des fertig gepressten Briketts aus dem Pressraum
die dieses Brikett umgebende Wandung nachgibt und sich dadurch kein
hoher Widerstand zum Ausschieben aufbauen kann.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Brikettierpresse
zeichnet sich dadurch aus, dass die Mittel zum Bilden eines Kanals
eine untere feststehende Zangeneinheit und eine gegenüber der
unteren Zangeneinheit verschiebbare und/oder drehbare obere Zangeneinheit aufweisen.
Dadurch, dass eine Verschiebbarkeit zwischen den beiden Zangeneinheiten
ermöglicht
wird, können
sich die im Kanal befindlichen gepressten Briketts zum Zeitpunkt
des Ausschiebens in Folge des Nachgeben der sich umgebenden Kanalwandung
entspannen, was ein problemlosen Ausschiebevorgang zur Folge hat.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung, die konstruktiv besonders einfach
aufgebaut ist und eine dauerhaft zuverlässige Funktion gewährleistet zeichnet
sich dadurch aus, dass die obere und untere Zangeneinheit zwischen
zwei Seitenplatten angeordnet sind, wobei die obere Zangeneinheit über einen Kurbelhebel
beweglich an die untere Zangeneinheit beziehungsweise die beiden
Seitenplatten angeschlossen ist. Dabei kann eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung
umgesetzt werden, die sich dadurch auszeichnet, dass der Kurbelhebel über eine
erste Drehachse an der oberen Zangeneinheit und jeweils über eine
zweite Drehachse an den beiden Seitenplatten gelenkig angeschlossen
ist.
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Bei
den bekannten Brikettierpressen ist der Innenquerschnitt des Kanals
und der Querschnitt des Pressstempels als Kreisquerschnitt ausgebildet.
Gemäß einer
erfindungsgemäßen Variante
kann der Querschnitt des Kanals und des Pressstempels als regelmäßige Polygonkontur,
insbesondere regelmäßige Sechseckkontur
ausgebildet sein. Vergleicht man die Querschnittsfläche eines
regelmäßigen Sechsecks
mit der Fläche
einer einbeschriebenen Kreisinnenkontur, so ist die querschnittsmäßig zu sehende
Sechseckfläche
geringfügig
größer, was
eine größere Presskraft
zur folge hat, jedoch ist ein deutlich höheres Volumen bezüglich der
Einfülllänge vorhanden.
Dadurch ergibt sich ein in das zunächst unverdichtete Volumen
des Füllraums
einbringbares Volumen, das ca. um 30 Prozent höher liegt als bei einer zylindrischen
Kontur. Damit ist ein höherer Durchsatz
pro Takteinheit gewährleistet.
Darüber
hinaus ist die Einfüllbreite
bei einer Sechseckkontur größer, da
die Diagonalenlänge
der Sechseckkontur gegenüber
dem Radius eines einbeschriebenen Kreises größer ist. Auch dies wirkt sich
vorteilhaft auf einen erhöhten
Durchsatz aus. Damit kann der wirtschaftliche Einsatz derartiger
Brikettierpressen gesteigert werden.
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Eine
konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung, bei der die Grundstruktur
der bereits bekannten Brikettierpresse weitestgehend umgesetzt werden
kann, zeichnet sich dadurch aus, dass ein der Presskammer vorgelagerter
Füllraum
vorhanden ist, in dem das eingebrachte zu brikettierbare Material
durch einen Füllschieber
vorverdichtet wird.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung bringt hierbei der Pressstempel
das vorverdichtete zu brikettierbare Material in den Pressraum durch
einfaches Einschieben.
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Sowohl
der Pressstempel als auch der Füllschieber
sind bevorzugt Bestandteil eines, insbesondere hydraulisch betreibbaren
Zylindersystems, das entsprechend von einer Steuereinrichtung angesteuert
wird.
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Auch
die zeitweise Klemmung der Zangeneinheiten, die den Kanal bilden,
wird bevorzugt über Zangenzylindereinheiten
umgesetzt, die insbesondere hydraulisch betrieben werden können und
auch über
eine Steuereinrichtung angesteuert werden.
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Eine
konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung des Füllraumes
zeichnet sich dadurch aus, dass der untere Bereich des Füllraums
durch die obere Kontur der über
die obere Zangeneinheit in diesem Bereich überstehenden unteren Zangeneinheit
gebildet wird, wobei gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausgestaltung die Füllraumgeometrie dadurch vervollständigt wird,
dass der Füllschieber
in seiner dem Füllraum
zugewandten Stirnseite eine Querschnittskontur aufweist, die zusammen
mit der Kontur des überstehenden
Bereichs der unteren Zangeneinheit einen dem Querschnitt des Kanals entsprechenden
Querschnitt ergibt.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung, die eine dauerhaft zuverlässige Funktion
der bereits gepressten Briketts innerhalb des Kanals bei der zeitweisen
Klemmung zur Herstellung eines weiteren Briketts gewährleistet,
zeichnet sich dadurch aus, dass der Kanal eine in Längsrichtung
von der Presskammer weg verlaufende leicht konisch sich verjüngende Innenkontur
aufweist.
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Weitere
Ausführungsformen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner
aufgeführten
Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele.
Die Merkmale der Ansprüche
können
in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie
sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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Die
Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
derselben werden im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten
Beispiele näher
beschrieben und erläutert. Die
der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt
werden. Es zeigen:
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1 stark
schematisierte Darstellung einer Brikettierpresse, bei der der Pressraum
in dem Bereich der durch die beiden relativ zueinander beweglichen
Zangeneinheiten am Anfang desselben gebildet wird,
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2 schematisierte
durchsichtige Detailseitenansicht einer Brikettierpresse im Bereich
der Bildung der Briketts,
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3 schematische
Detailstirnansicht der Brikettierpresse gemäß 2 in teilweise
explosionsartiger Darstellung,
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4 stark
schematisierte perspektivische Explosionsdarstellung der Brikettierpresse
gemäß 2 (um
180° gedreht),
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5 stark
schematisierte Perspektivdarstellung der Brikettierpresse gemäß 4 in
durchsichtiger Darstellung (ohne Pressstempel) und
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6a bis
e stark schematisierte Seitenansicht der Verfahrensabläufe zur
Bildung eines Briketts mit der Brikettierpresse nach 2.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER
ERFINDUNG
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Eine
in 1 stark schematisierte Brikettierpresse 10 weist
einen Füllturm 14 mit
einem vertikal verschieblichen (Pfeil FS) Füllschieber 16 auf,
wobei der Füllturm 14 aus
einem Vorratsbehälter 12 heraus über nicht
in 1 dargestellte Fördermittel mit zu brikettierenden
Material 80 beaufschlagt wird. Der Vorratsbehälter 12 wird
von außen
her befüllt
(Pfeil B in 1). Der Einfüllvorgang ist in 1 schematisch
mit dem Pfeil F dargestellt.
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Der
untere Bereich des Füllturms 14 weist
einen Füllraum 18 auf,
in den das zu brikettierende Material 80 beim Befüllvorgang
gelangt. Unmittelbar neben dem Füllraum 18 ist
eine untere, ortsfeste Zangeneinheit 26 vorhanden, auf
der eine obere Zangeneinheit 24 gelagert ist, wobei die
obere Zangeneinheit 24 relativ zur unteren Zangeneinheit 26 eine
Dreh- und Verschiebebewegung (Pfeile D und V in 1) ausführen kann.
Die obere Zangeneinheit 24 und die untere Zangeneinheit 26 bilden
einen Kanal 22, der mit dem Füllraum 18 in Kommunikationsverbindung steht.
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Auf
die obere Zangeneinheit 24 kann über nicht näher dargestellte Zangenzylinder
eine Klemmkraft (Pfeil K in 1) ausgeübt werden,
je nach dem, in welchem Verfahrensschritt sich die Brikettierpresse 10 befindet.
Das Herstellverfahren der Briketts wird weiter unten beschrieben.
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Auf
der den Zangeneinheiten 24, 26 gegenüberliegenden
Seite des Füllraums 18 ist
ein Pressstempel 28 vorhanden, der durch den Füllraum 18 hindurch
bis in den Kanal 22 hinein verfahren werden kann (Hubweg
H). Pressstempel 28, Füllraum 18 und Kanal 22 liegen
auf einer gemeinsamen Längsachse.
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Innerhalb
des Kanals 22 werden taktweise Briketts 50 hergestellt,
wobei jeweils pro Herstelltakt ein Brikett 54 aus dem rechten
Endbereich des Kanals 22 ausgestossen beziehungsweise abgetrennt wird.
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In
den 2 bis 5 ist stark schematisiert eine
konstruktive Ausgestaltung der Brikettierpresse 10 mit
den wesentlichen Bauteilen dargestellt, wobei auf eine Darstellung
von Steuereinrichtung mit entsprechenden Leitungen zum Ansteuern
der Bewegungen der einzelnen Bauteile verzichtet worden ist.
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Die
Brikettierpresse 10 besitzt zwei parallel beabstandete
Seitenplatten 40, in deren Zwischenraum die obere und untere
Zangeneinheit 24, 26 und der Pressstempel 28 angeordnet
sind. In der in 2 rechten Hälfte der Seitenplatten 40 ist
bündig
mit dem unteren Randbereich die untere Zangeneinheit 26 fest
mit den Seitenplatten 40 verbunden. Die untere Zangeneinheit 26 weist
eine obere Querschnittskontur 72 auf, die der halben Kontur
eines regelmäßigen Sechsecks
entspricht. Oberseitig ist auf der unteren Zangeneinheit 26 die
obere Zangeneinheit 24 angeordnet, die unterseitig eine
untere Querschnittskontur 74 aufweist, die ebenfalls der
Kontur eines halben regelmäßigen Sechsecks
entspricht. Die beiden Konturen 74, 72 bilden
den Kanal 22, der somit eine regelmäßige Sechsecksumfangskontur
aufweist.
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Die
untere Zangeneinheit 26 ragt in ihrem in 2 linken
Endbereich über
die obere Zangeneinheit 24 hinaus und bildet in diesem überragenden
Bereich den unteren Teil des Füllraums 18.
Oberhalb des Füllraums 18 ist
der Füllturm 14 angeordnet,
der zwei beabstandete Stirnwangen 30, die quer zum Kanal 22 angeordnet
sind, und zwei Seitenwände 34, die
parallel zum Kanal 22 angeordnet sind aufweist. Die Stirnwände 30 verlaufen
bis zur Oberkante des überstehenden
Bereichs der unteren Zangeneinheit 26 und besitzen unterseitig
in Querrichtung eine Außenkontur 32,
die der unteren Kontur 74 der oberen Zangeneinheit 24 entspricht.
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Die
dem Betrachter der 2 zugewandte Seitenwand 34 ist
im unteren Bereich verkürzt,
so dass sich dort eine Füllöffnung 20 ergibt,
durch die hindurch von außen
her das zu brikettierende Material eingebracht werden kann (Pfeil
F in 2).
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Innerhalb
des Füllturms 18 ist
ein in vertikale Richtung beweglicher (Pfeil FS in 2)
Füllschieber 16 vorhanden,
der eine untere Außenkontur 70 aufweist,
die der unteren Kontur 74 der oberen Zangeneinheit 24 ebenfalls
entspricht.
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Auf
der dem Kanal 22 gegenüberliegenden Seite
des Füllraums 18 ist
auf dessen Höhe
ein in Längsrichtung
verschiebbarer Pressstempel 28 vorhanden, wobei in den
Seitenwänden 34 auf
Höhe des Pressstempels 28 jeweils
eine in Längsrichtung
verlaufende Freisparung 36 vorhanden ist. Der Pressstempel 28 besitzt
einen Querschnitt, der als regelmäßiges Sechseck ausgebildet
ist, der so bemessen ist, dass der Pressstempel 28 durch
den Füllraum 18 bis
in den Kanal 22 hinein verschoben werden kann. Der Pressstempel 28 ist
Teil eines über
eine Steuereinrichtung beaufschlagbaren hydraulischen Presszylinders.
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Der
unmittelbar an den Füllraum 18 anschließende Anfangsbereich
des Kanals 22 ist als Presskammer 38 ausgebildet,
was weiter unten beschrieben werden wird.
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Die
Darstellungen der Perspektiven gemäß 4 und 5 sind
gegenüber
der Darstellung in 2 um 180° in einer Draufsicht gesehen
gedreht. Gemäß der übersichtlichen
Darstellung in 4 beziehungsweise in 5 erfolgt
der dreh- und verschiebbare
Anschluss der oberen Zangeneinheit 24 jeweils über einen
in einer nach innen offenen Aussparung der Seitenplatten 40 vorhandenen
Kurbelhebel 42. Der Kurbelhebel 42 besitzt eine
erste Hebelbohrung 62 und eine zweite Hebelbohrung 64.
Die obere Zangeneinheit 24 weist ein quer zu ihrer Längsrichtung
durchgehende Zangenbohrung 66 auf, die in einer Flucht
mit der ersten Hebelbohrung 62 liegt, wobei der drehbare
Anschluss durch einen nicht näher
dargestellten Bolzen erfolgt (Drehachse 44 in 4 beziehungsweise 5).
In der Wandung jeder Seitenplatte 40 ist eine Seitenwandbohrung 68 vorhanden,
die fluchtend mit der zweiten Hebelbohrung 64 angeordnet
ist. In der zweiten Hebelbohrung 64 und der Seitenwandbohrung 68 wird ebenfalls
ein in 4 beziehungsweise 5 nicht näher dargestellte
Bolzen eingeführt,
so dass zu beiden Seiten jeweils eine zweite Drehachse 46 vorhanden
ist. Durch diesen "kurbelwellenartigen" Anschluss kann die
obere Zangeneinheit 24 eine gekoppelte Dreh- und Verschiebebewegung
relativ zur unteren Zangeneinheit 26 durchführen.
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Oberseitig
sind auf der oberen Zangeneinheit 24 jeweils zwei in Längsrichtung
beabstandete Aufnahmen 48 vorhanden, die zur Aufnahme von Axialgelenklagern 49 (siehe 2)
von darüber
angeordneten Klemmzylindern 60 dienen, die ebenfalls von
der Steuereinrichtung beaufschlagt werden.
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Mittels
der Klemmzylinder 60 kann die obere Zangeneinheit 24 auf
die untere Zangeneinheit 26 geklemmt werden. Hierzu sind
die Klemmzylinder 60 zumindest mit den Seitenplatten 40 ortsfest
verbunden, was in den Fig. nicht dargestellt ist.
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Die
Herstellung von Briketts 50 wird im Folgenden anhand der
stark schematisierten Darstellung gemäß den 6a bis
e beschrieben. Ausgehend von 6a wird
der Füllraum 18 über die
Füllöffnung 20 mit
zu brikettierenden Material 80 befüllt. In dem Kanal 22 befinden
sich zu diesem Zeitpunkt bereits in vergangenen Verfahrensschritten
hergestellte Briketts 50. Auf die obere Zangeneinheit 24 wirken
die in 6 nicht dargestellten Klemmzylinder
ein (symbolisch durch den Pfeil K dargestellt), so dass die im Kanal 22 vorhandenen Briketts 50 aufgrund
dieser Klemmkraft K klemmend innerhalb des Kanals 22 fixiert
werden und bei einem späteren Pressvorgang
ein Widerlager bilden können.
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Sobald
das zu brikettierende Material 80 eingefüllt ist
fährt der
Füllschieber 16 – angesteuert über die
Steuereinrichtung – nach
unten (FS in 6a) und sorgt für eine gewisse
Vorkomprimierung des zu brikettierenden Materials 80 innerhalb
des Füllraums 18.
Die unmittelbar neben dem Füllraum 18 vorhandene
Presskammer 38 ist zu diesem Zeitpunkt noch leer.
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Der
geschlossene Füllraum 18 wird
somit durch die untere Kontur 70 des Füllschiebers 16 und bereichsweise
die obere Kontur 72 der unteren Zangeneinheit 26 gebildet.
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Sobald
der Füllschieber
seine untere Endposition gemäß 6b erreicht
hat, fährt
der Pressstempel 28 in Richtung Kanal 22 aus und
verbringt das im Füllraum
vorkomprimiert vorhandene zu brikettierende Material 80 in
den Pressraum 38 (Hubweg H1 in 6b).
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Nun
beginnt der eigentliche Pressvorgang durch weiteres Ausfahren des
Pressstempels 28 (Hubweg H2 in 6c), wobei
in diesem Zustand die bereits hergestellten Briketts 50 innerhalb
des Kanals 22 ein Widerlager bilden.
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Sobald
eine voreingestellte Presskraft P (siehe 6d) erreicht
ist, werden über
eine Steuereinheit die Klemmzylinder 60 drucklos geschalten,
das heißt
die Klemmkraft K entfällt
vollständig,
und gleichzeitig wird der Pressstempel 28 um das Hubmaß H3 weiter
ausgefahren. Da in diesem Zustand die Klemmkraft K entfällt, kann
sich der Kanal 22 in Folge der beweglichen Lagerung der
oberen Zangeneinheit 24 aufweiten, so dass ein problemloses Verschieben
der bereits hergestellten Briketts 50 und des aktuell hergestellten
Briketts 52 innerhalb des Kanals 22 möglich ist
und ein ausgestossenes Brikett 54 kann entnommen werden.
Das in diesem Verfahrenszyklus hergestellte Brikett ist in den 6d und e
mit dem Bezugszeichen 52 angegeben.
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Dadurch,
dass erfindungsgemäß der Pressraum 38 in
dem Anfangsbereich des aufweitbaren Kanals 22 gelegt wird,
kann auf das Vorsehen einer Pressbuchse, die im Stand der Technik
im Bereich des Füllraums 18 angeordnet
ist, vollständig
verzichtet werden. Ein Zusetzen des Kanals 22 durch Verbacken
des Briketts 52 mit der umgebenen Wandung wird zuverlässig verhindert,
da die Kanalwandung sich zum gegebenen Zeitpunkt aufweitet und dadurch
ein Weitertransport des hergestellen Briketts 52 durch
weiteres Ausschieben des Pressstempels 28 problemlos gewährleistet
ist. Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
findet das "Aufweiten" des Kanals 22 durch
drucklos schalten der Klemmzylinder 60 (das heißt K = O)
statt, da das brikettierte Material die Tendenz hat, sich nach Entlastung
geringfügig
auszudehnen.
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Die
Aufweitung des Kanals 22 kann auch definiert über ansteuerbare
Verschiebemittel, wie beispielsweise Hubzylinder oder dergleichen,
erfolgen. Es ist auch denkbar, dass das obere Zangenteil zum Heben
(Entlasten) und Senken (Klemmen) nur eine Verschiebebewegung in
vertikaler Richtung ausführt.