-
Vorrichtung zur Regelung des Vorschubs der Preßstempel von Metallrohr-,
insbesondere Kabelummantelungspressen Das Patent 893 182 bezieht sich auf eine Vorrichtung
zur Regelung des Vorschubs der Preßstempel von Metallrohr-, insbesondere Kabelummantelungspressen,
bei denen der Werkstoff aus zwei entgegengesetzt zueinander angeordneten Blockaufnehmern
durch die Matrize -gedrückt wird. Der eine der Preßstempel ist ortsfest. Die Blockaufnehmer
und Matrize befinden sich in einem zum Kabeldurchlauf quer beweglichen Preßkopf.
Die Erfindung des Hauptpatents besteht in der Anordnung eines zusätzlichen Druckkolbens,
mit dem eine Drucksteigerung auf den einen oder anderen Preßstempel ausgeübt werden
,kann. Zweck der Erfindung ist, einen gleichmäßigen Zufluß des Werkstoffes aus den
beiden Blockaufnehmern zur Matrize sicherzustellen.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel des Hauptpatents handelt es sich um eine
Presse, bei der beide Aufnehmer gleich große Bohrungen und gleich dimensionierte
Zuflußkanäle zur Matrize besitzen. Bei diesen Verhältnissen fließt jeweils der wärmere
Block zuerst und stärker als der andere Block. Da im voraus nicht zu übersehen ist,
in welchen Blockaufnehmer der wärmere Block gelangt, ist auch
unbekannt,
auf welchen Blockaufnehmer ein zusätzlicher Druck ausgeübt werden muß, um den erwünschten
Zuflüß zu erzielen. Die Steuerung nach dem genannten Ausführungsbeispiel sieht deshalb
vor, daß je nach den Verhältnisgen,der Druck auf den einen oder anderen Preßstempel
erhöht wird. In einer solchen Steuerung liegt eine gewisse Schwierigkeit, die gemäß
der vorliegenden Erfindung vermieden werden .soll.
-
Die Erfindung bezweckt, die Vorrichtung so auszubilden, daß in jedem
Betriebsfall nur der gegen einen bestimmten Preßstempel ausgeübte -Druck geändert
wird, während der gegen den anderen Preßstempel ausgeübte Druck immer gleich bleibt.
-
Die Erfindung besteht darin, d.aß_ die beiden Blockaufnehmer unterschiedlichen
Querschnitt haben und der zusätzliche Druckkolben nur in Richtung gegen den größeren
Aufnehmer wirkt. Bei unterschiedlichem Querschnitt der Blockaufnehmer ist nämlich
.der spezifische Druck in dem Blockaufnehmer mit :geringerem Querschnitt stets größer
als in dem Blockaufnehmer mit größerem Querschnitt, wenn der zusätzliche Druckkolben
nicht wirkt. Wird der Unterschied der Querschnitte groß genug gewählt, so kann auch
eine unterschiedliche Erwärmung der beiden Blöcke in -gewissen Grenzen niemals eine
Druckerhöhung gegen den Preßstempe'1 im Blockaufnehmer mit geringerem Querschnitt
erforderlich machen.
-
Es genügt daher, die zusätzliche Steuerung so abzustellen, daß nur
der Druck :gegen den Preßstempel mit dem kleineren Querschnitt verschieden stark
vermindert wird.
-
Wenn der bewegliche Preßstempel den größeren Querschnitt und der feststehende
Preßstempel den kleineren Querschnitt hat, wirkt der zusätzliche Druckkolben dem
Arbeitskolben des Preßstempels mit größerem Querschnitt entgegen und wird durch
Ablassen von Druckflüssigkeit aus dem Zylinder des Zusatzkolbens gesteuert. Wenn
aber der bewegliche Preßstempel den kleineren Querschnitt hat, so wirkt der zusätzliche
Druckkolben in gleicher Richtung wie der Arbeitskolben, so daß die auf den Block
größeren Querschnittes wirkende Kraft aus der Summe der Druckkraft des Arbeitskolbens
und der Druckkraft des Zusatzkolbens besteht, der dann durch mehr oder weniger starken
Zufluß von Druckmittel gesteuert wird. In diesem Falle kann also der Preßkolben
des beweglichen Preßstempels etwas kleiner ausgeführt werden als im ersteren Falle.
-
Die Presse wird zweckmäßig so angeordnet, daß sich der Hauptdruckstempel
oben befindet, während der axial zu ersterem liegende ortsfeste Stempel sich unten
befindet, und daß der zusätzliche Druckkolben unten angeordnet ist. Die Steuerung
des zusätzlichen Druckkolbens erfolgt vorteilhafterweise durch Ablassen von Druckflüssigkeit
aus dem Zylinder des Zusatzkolbens.
-
Vorteilhafter-,veise besitzen die unterschiedlich weiten Blockaufnehmer
derartige Längen, daß sie Blöcke gleichen Volumens aufnehmen können. Da dann von
beiden Seiten der Matrize gleiche Mengen Preßgut zugeführt werden, -so sind auch
die Blockreste volumenmäßig einander gleich und gestatten nach dem Preßhub die Zuführung
neuer Blöcke entsprechender Form gleicher Volumen.
-
Die Zeichnung bringt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Der Preßstempel
i ist in senkrechter Stellung ortsfest auf dem Unterholm :2 angeordnet. Das Werkzeug
3, durch dessen Bohrung 4 das Preßgut austritt und durch welches bei Kabelummantelungspressen
auch das Kabel geführt wird, befindet sich zwischen den beiden Aufnehmern 5 und
6. Das Ganze wird von: einem Rahmen 7 gehalten, der in senkrechter Richtung beweglich
ist.
-
Oben befindet sich der Hauptdruckzylinder 8 mit dem Hauptpreßkolben
g und dem Preßstempel io, der also in ,senkrechter Richtung beweglich ist. An dem
Rahmen 7 ist mittels Stangen i i ein Querhaupt 12 angeschlossen, Idas den zusätzlichen
Druckkolben 2o trägt, der in einem Preßzylinder 21 beweglich ist. Der feststehende
Stempel i besitzt einen geringeren Querschnitt als der Preßstempel io, jedoch dafür
eine größere Länge. Die Aufnehmer 6 und 5 sind entsprechend gestaltet. Diesen Maßen
entsprechen die einzuführenden Blöcke 22 und 23. Der spezifische Druck auf den Block
22 ist bei voller Entlastung des zusätzlichen Druckkolbens 2o infolge des geringen
Querschnittes dieses Blockes größer als der spezifische Druck auf den Block 23.
Bei steigender Belastung des zusätzlichen Druckkolbens, 2o verringert sich der spezifische
Drucke auf den Block 22 und kann gleich oder auch geringer werden als der spezifische
Truck auf den Block 23. Der Block 22 kann also bei Entlastung des zusätzlichen Druckkolbens
20 eher zu fließen beginnen als der Block 23. Der Unterschied der spezifischen Drücke
auf die beiden Blöcke 22 und 23 ist derart gewählt, daß der Block 22 auch dann eher
zu fließen beginnt als der Block 23, wenn der B-10C1e 23 etwas stärker erwärmt ist
als der Block 22. Um gleichwohl einen gleichen Zufluß des Preßgutes von beiden Seiten
zum Werkzeug 3 zu gewährleisten, wird der Zusatzkolben 20 unter Druck gesetzt, sobald
das Verhältnis der Zuflüsse von beiden Seiten zum Werkzeug 3 ungleich wird. Dabei
ist es niemals erforderlich, den Druck auf den Block 22 zu erhöhen. Deshalb ist
der Zusatzkolben 2o so ausgebildet, daß er einen Teil des vom Preßkolben g ausgeübten
Druckes auffängt und dadurch den auf den Block 22 ausgeübten Druck vermindert. Die
Steuerung des Zylinders 21 des Zusatzkolbens erfolgt durch Ablassen von Druckflüssigkeit
aus dem Zylinder. D.ie Vorrichtung zur Steuerung des Abflusses aus dem Zylinder
2i ist ebenso ausgebildet wie beim IHauphpatent und besteht aus. den beiden Zahnstangen
13 und 14, den Ritzeln 15 und 16 sowie den Zeigern 17 und 18, die sich auf einer
Skalenscheibe ig bewegen können.
-
Da bei einem Arbeitsgang oben und unten stets gleiche Preßgutmengen
verarbeitet werden, wird die Länge der Blöcke 22 und 23 so bemessen, daß sie trotz
ihrer ungleichen Querschnitte gleiches Volumen besitzen. Es sind dann auch die Blockreste
einander
gleich, so daß anschließend Blöcke oben und unten nachgeführt werden können, deren
Volumen untereinander gleich und auch gleich den Volumen der vorhergehenden Blöcke
ist.
-
Selbstverständlich ist es möglich, die Anordnung auch so zu treffen,
daß der Block mit kleinerem Querschnitt nach oben und der Block mit größerem Querschnitt
nach unten gesetzt wird. In diesem Falle ist nur eine Änderung des Kolbens 20 und
seines Zylinders 21 erforderlich in der Weise, daß an Stelle des Vollkolbens 20
ein Kolben mit Kolbenstange angeordnet wird, wobei der Kolben von oben durch Druck
.beaufschlagt werden kann. In diesem Falle übt der Kolben eine nach unten gerichtete
Zugkraft aus, erhöht also den Druck auf den dann unten befindlichen Block mit größerem
Querschnitt.
-
Es ist offenbar, daß die Steuerung eines Kolbens, der nur in einer
Richtung Kraft auszuüben braucht, einfacher ist als die Steuerung eines Kolbens,
der wechselweise in verschiedenen Richtungen Druck ausüben muß. Mithin stellt die
vorstehende Erfindung eine Verbesserung gegenüber dem Gegenstand des Hauptpatents
dar.