DE3806512A1 - Verfahren und vorrichtung zum aufsetzen eines deckels auf eine schachtel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufsetzen eines Deckels auf eine Schachtel.

Ein Verfahren und eine Vorrichtung der genannten Art sind grundsätzlich bekannt und bei einschlägigen Herstellern erhältlich. Die Vorrichtung umfaßt ein Deckelmagazin, an dessen unterem Ende einzeln entnommen, seitlich verschoben und dann auf heranbewegte Schachteln dadurch aufgesetzt werden, daß diese von unten in den Deckel hineingeschoben werden. In der angehobenen Position wird die Schachtel sodann von schwenkbaren Haltern abgestützt, damit der nächste Deckel und die nächste Schachtel in die Aufsetz- bzw. Hubposition gebracht werden können. Die mit Deckeln versehenen Schachteln werden schließlich unmittelbar über der Deckel-Aufsetzposition gestapelt und schließlich von dort abgenommen.

Dieses bekannte Verfahren und die zugehörige Vorrichtung arbeiten grundsätzlich zufriedenstellend. Sie setzen aber einen intermittierenden Arbeitsablauf voraus und bringen jeweils dann Schwierigkeiten mit sich, wenn der Deckel nicht absolut exakt mit seinen Deckelrändern zu den Rändern der Schachtelöffnung ausgerichtet ist bzw. sich nur geringfügig verkantet. Die einzuhaltenden Toleranzen sind daher sehr eng.

Der Erfindung liegt aus diesem Grund die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufsetzen von Deckeln auf Schachteln zu schaffen, die konstruktiv einfach gestaltet, ferner gegenüber Störungen bei der exakten Zuordnung von Deckel und Schachtel weitgehend unempfindlich sind und einen kontinuierlichen Arbeitsablauf gestatten.

Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß der Deckel zunächst derart schräg abgesenkt und auf die Schachtelöffnung einer bewegbaren Schachtel gelegt wird, daß sein in Bewegungsrichtung vorderer Deckelrand über den in Bewegungsrichtung vorderen Rand der Schachtelöffnung greift, während sein schräg nach oben ragender, in Bewegungsrichtung hinterer Deckelrand noch anderweitig abgestützt ist, daß daraufhin die Schachtel in einer vorgegebenen Richtung bewegt wird, wobei sie den Deckel von der Abstützfläche für seinen hinteren Deckelrand zieht und er auf die Schachtelöffnung fällt und daß schließlich ein Druck von oben auf den Deckel ausgeübt wird, um ihn vollends über die Ränder der Schachtelöffnung zu drücken.

Bei diesem Verfahren wird der Deckel noch im Magazin an einer Seite erfaßt und sodann nur an dieser Seite nach unten bewegt, bis er auf der Schachtel im wesentlichen linienförmig aufliegt. Sodann wird die Schachtel gegen den schräg stehenden Deckel bewegt, wobei sie ihn aus dem Magazin herauszieht und er vollends auf die Schachtelöffnung fällt. Alle Bewegungsabläufe lassen sich kontinuierlich durchführen, da die Schachtel nur in einer einzigen Richtung bewegt werden muß. Hierbei läuft sie von einer Seite her in eine Position unter dem Magazin und verläßt diese Position wieder auf der anderen Seite des Magazins. Bei exakter Abstimmung aller Bewegungsabläufe aufeinander ist ein kontinuierlicher oder nahezu kontinuierlicher Betrieb möglich.

Weiterbildungen und besondere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus Unteransprüchen hervor.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt ist, näher beschrieben. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Prinzipskizze der Vorrichtung zum Aufsetzen eines Deckels auf eine Schachtel in perspektivischer Ansicht,

Fig. 2 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht mit einer Schachtel vor Erreichen der Aufsetzposition,

Fig. 3 eine schematische Stirnansicht von Magazin und Schachtel bei Freigabe des untersten, auf die Schachtel aufzusetzenden Deckels,

Fig. 4 eine Ansicht ähnlich wie Fig. 2 nach teilweisem Aufsetzen des Deckels auf die Schachtel,

Fig. 5 eine Stirnansicht von Magazin, Deckel und Schachtel in der Position gem. Fig. 4,

Fig. 6 eine Seitenansicht der Vorrichtung wie in den Fig. 2 und 4 beim Aufdrücken des Deckels auf die Schachtel und

Fig. 7 eine Stirnansicht von Magazin und Schachtel mit Deckel.

Eine Vorrichtung 1 zum Aufsetzen eines Deckels 2 auf eine Schachtel 3 umfaßt gemäß der schematischen Darstellung in Fig. 1 ein Deckelmagazin 4, zwischen dessen Halte- und Führungssäulen 5 mehrere übereinandergestapelte Deckel 2 in Pfeilrichtung frei bewegbar sind und an seinem unteren Ende 6 vereinzelt werden. Zum Abstützen und Vereinzeln der Deckel 2 in dem Deckelmagazin 4 dienen schwenkbar gelagerte Trennfinger 7, die entweder gemäß Fig. 7 mit einem Vorsprung 8 den jeweils untersten Deckel 2 untergreifen oder mit einem Andruckelement 9 gemäß der Darstellung in Fig. 3 den über dem freizugebenden Deckel 2 befindlichen Deckel 2 a zwischen sich festklemmen und dadurch den gesamten Deckelstapel an einem Durchrutschen nach unten hindern. Die Trennfinger 7 sind in den Fig. 2-7 jeweils dargestellt, fehlen jedoch in Fig. 1 aus Gründen der Übersicht.

Das Deckelmagazin 4 ist im Abstand über einer Transportvorrichtung 10 für die Schachteln 3 angeordnet. Diese Transportvorrichtung 10 kann gemäß Fig. 1 aus mehreren, in Transportrichtung hintereinander angeordneten Transportbändern 11 bestehen, die jeweils in gesonderte Tische 12 integriert sind. Mit Hilfe seitlicher Führungsrollen 13 werden die Schachteln 3 schließlich unterhalb von dem Deckelmagazin 4 seitlich ausgerichtet, wie aus Fig. 1 hervorgeht.

Die Einrichtung zum Vereinzeln, Absenken und Aufsetzen der Deckel 2 auf die Schachteln 3 umfaßt jedoch nicht nur die zum Vereinzeln erforderlichen Trennfinger 7, sondern zusätzlich mindestens einen absenkbaren Deckelträger 14 an der einen Seite 15 des Deckelmagazins 4 und eine starr angeordnete Deckelstütze 16 an der gegenüberliegenden Seite 17 des Deckelmagazins 4. Sobald die Trennfinger 7 durch Zurückschwenken der Vorsprünge 8 den untersten Deckel 2 im Deckelmagazin 4 freigegeben haben, liegt dieser nur noch auf der starren Deckelstütze 16 und dem absenkbaren Deckelträger 14 auf. Durch Absenken des Deckelträgers 14 wird der Deckel 2 in eine Schräglage gemäß den Fig. 1 und 4 gebracht, wobei sich der Deckel 2 auf den vorderen Rand 18 der Schachtelöffnung 19 auflegt bzw. wobei sich die Schachtel 3 gleichzeitig mit ihrem vorderen Rand 18 unter den in Bewegungsrichtung vorderen Deckelrand 20 bewegt. Der in Bewegungsrichtung hintere Deckelrand 21 wird in diesem Zeitpunkt noch von der starr angeordneten Deckelstütze 16 abgestützt (siehe Fig. 1 und 4).

Wenn sich nunmehr die Schachtel 3 entsprechend der Bewegungsrichtung des Transportbandes 11 in Pfeilrichtung weiterbewegt, so zieht die Schachtel 3 den Deckel 2 mit seinem hinteren Deckelrand 21 von der Deckelstütze 16 mit der Folge, daß der Deckel 2 vollständig auf die Schachtelöffnung 19 gleitet. Hierbei kann der Deckelträger 14 noch einen gewissen Druck auf den vorderen Deckelrand 20 ausüben, um hierdurch das Aufgleiten des Deckels 2 auf die Schachtelöffnung 19 günstig zu beeinflussen.

Der absenkbare Deckelträger 14 ist vorzugsweise ein Saughalter, von dem in den Figuren lediglich ein Saugnapf dargestellt ist. Die zugehörigen Unterdruckleitungen, Unterdruckerzeuger und die gesamte Ansteuerung dieser Elemente sind in den Figuren nicht dargestellt. Dies gilt ferner auch für die Antriebe und Ansteuerung der Trennfinger 7.

Sobald sich der Deckel 2 auf der Schachtel 3 befindet, gibt der absenkbare Deckelträger 14 den Deckel 2 frei und entfernt sich aus der Bewegungsbahn der Schachtel 3. Um einen derartigen Bewegungsablauf des absenkbaren Deckelträgers 14 zu erzielen, ist dieser bzw. sein Sauger am freien Ende 22 der Kolbenstange 23 einer schwenkbar gelagerten Kolben-Zylindereinrichtung 24 angeordnet. Diese Kolben-Zylindereinrichtung ist selbst schwenkbar gelagert und über einen Antrieb 25, der ebenfalls eine Kolben-Zylindereinrichtung sein kann, verschwenkbar.

Sobald der Deckel 2 auf der Schachtel 3 aufliegt, löst sich der Deckelträger 14 von dem Deckel 2 und schwenkt in Bewegungsrichtung nach vorne bzw. oben, so daß die Schachtel 3 mit dem Deckel 2 sich ungehindert weiterbewegen kann. Dabei erreicht sie noch eine Einrichtung 26, mit deren Hilfe ein Druck auf den Deckel 2 erzeugt wird. Diese Einrichtung 26 umfaßt eine anhebbare Andrückwalze 27, gegen die die Schachtel 3 mit ihrem Deckel 2 läuft, wie aus einem Vergleich der Fig. 2, 4 und 6 hervorgeht.

Sowohl der absenkbare Deckelträger 14 als auch die starre Deckelstütze 16 und die Einrichtung 26 sind vorzugsweise unmittelbar am Deckelmagazin 4 angeordnet, wie aus der schematischen Darstellung in den Figuren hervorgeht.

Das Verfahren zum Aufsetzen des Deckels 2 auf eine Schachtel 3 erfolgt gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß der Deckel 2 noch im Deckelmagazin an einer Seite entsprechend dem vorderen Deckelrand 20 erfaßt wird und sodann mit dieser Seite voran nach unten bewegt wird, wobei gleichzeitig die Schachtel 3 in den sich schräg stellenden Deckel 2 hineinläuft und ihn bei Weiterbewegung aus dem Deckelmagazin 4 herauszieht, woraufhin er auf die Schachtelöffnung 19 fällt. Die Einrichtung 26 stellt dann nur noch sicher, daß der Deckel 2 auch fest auf die Schachtel 3 gedrückt wird.

Claims (9)

1. Verfahren zum Aufsetzen eines Deckels auf eine Schachtel, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (2) zunächst derart schräg abgesenkt und auf die Schachtelöffnung (19) einer bewegbaren Schachtel (3) gelegt wird, daß sein in Bewegungsrichtung vorderer Deckelrand (20) über den in Bewegungsrichtung vorderen Rand (18) der Schachtelöffnung (19) greift, während sein schräg nach oben ragender, in Bewegungsrichtung hinterer Deckelrand (21) noch anderweitig abgestützt ist, daß daraufhin die Schachtel (3) in einer vorgegebenen Richtung bewegt bzw. weiterbewegt wird, wobei sie den Deckel (2) von der Abstützfläche für seinen hinteren Deckelrand (21) zieht und er sich auf die Schachtelöffnung (19) legt und daß schließlich ein Druck von oben auf den Deckel (2) ausgeübt wird, um ihn vollends über die Ränder der Schachtelöffnung (19) zu drücken.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (2) im Deckelmagazin (4) an einer Seite erfaßt und sodann mit dieser Seite voran nach unten bewegt wird, daß gleichzeitig die Schachtel (3) in den sich schräg stellenden Deckel (2) läuft und ihn bei Weiterbewegung aus dem Deckelmagazin (4) herauszieht.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachtel (3) beim Aufsetzen des Deckels (2) geradlinig in Transportrichtung bewegt wird.

4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem Deckelmagazin, einer Deckelzuführeinrichtung und einer Transportvorrichtung für Schachteln, gekennzeichnet durch je mindestens einen absenkbaren Deckelträger (14) an der einen Seite (15) des Deckelmagazins (4) und eine starr angeordnete Deckelstütze (16) an der gegenüberliegenden Seite (17) des Deckelmagazins (4) und ferner eine unter dem Deckelmagazin (4) vorbeiführende Transportrichtung (10) für die Schachteln (3).

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Deckelzuführeinrichtung mehrere schwenkbar gelagerte Trennfinger (7) zusammen mit mindestens einem bewegbaren Saughalter (14) als absenkbarem Deckelträger (14) vorgesehen sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Saughalter (14) am freien Ende (22) der Kolbenstange (23) einer schwenkbar gelagerten Kolben-Zylindereinrichtung (24) angeordnet ist.

7. Vorrichtung nach Anspruch 4-6, dadurch gekennzeichnet, daß der absenkbare Deckelträger (14) und die starre Deckelstütze (16) am Deckelmagazin (4) angeordnet sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (26) zum Erzeugen von Druck auf den Deckel (2) vorgesehen ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (26) zum Erzeugen von Druck eine anhebbare Andrückwalze (27) umfaßt.