DE38038C - Neuerung an Oefen zur Verhüttung von Zinkerzen und sauerstoffhaltigen zinkischen Materialien - Google Patents
Neuerung an Oefen zur Verhüttung von Zinkerzen und sauerstoffhaltigen zinkischen MaterialienInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Es besteht dieser Ofen aus einer nach Umständen gröfseren oder geringeren Anzahl mit
gemeinschaftlichen Grenzpfeilern neben einander vertical angelegter Reductionsrä'ume a1, welche
oben mit verschliefsbarer Füllöffnung g versehen sind und unten mit vertieftem Boden a11
in die Rösche reichen. Unter jeder Bodenöffnung liegt zum Entfernen der Reductionsrückstände
ein verschliefsbarer Kasten h.
An die Vorderseite von αl sind in bezüglich
ihrer Höhe und Weite sich anpassender Ausbreitung die Condensationsvorrichtungen gelegt
und durch damit in Uebereinstimmung über einander angelegte Züge d mit a1 verbunden.
Hinter den Reductionsräumen und an der .Rückseite liegen, durch die Züge c mit ihnen
verbunden, Feuerungsanlagen oder Feuerkammern b, welche letzteren sonach in Verbindung
mit c die Beschickungssäule an der Rückseite mit ihren Gasen von oben bis herab querüber
zur Vorderseite deckende Feuerungen darstellen.
Die Feuerkammern b werden durch für Gebläsebetrieb eingerichtete Gasgeneratoren und
davon ausgehende Wege k k1 mit Gas versehen, welches bei η mit der Verbrennungsluft
zusammentrifft, die durch m dahin gelangt, und ist für die bei c nicht erforderlichen
Gase die Anordnung getroffen, dafs sie, von i durch r nach r1 abziehend, auf diesen
Wegen zugleich die Seitenwände des Reductionsraumes ähnlich einer Retorte erhitzen.
Kurz zusammengefafst, gestaltet sich hiernach
der Betrieb in der Weise, dafs die Beschickungs-
- säule von a1 an dem durch die Züge c der
Feuerkammer blofsgelegten Theile zunächst in Glut versetzt, senkrecht an der Rückseite auch
zuerst der Reductionsprocefs bezw. Abtrieb der Zinkdämpfe, und zwar gleichzeitig von oben
bis herab beginnt, auf dieser Grundlage alsdann querüber durch die ganze Masse zur
Vorderseite vorrückt und dort gleichzeitig von oben bis herab endigt.
Damit die aus a1 in a11 zwischen die dort
die Bodenlage bildenden Reductionsrückstände eingedrungenen Zinkdämpfe, sei es als solche
oder zufolge in a11 schon herabgegangener
Temperatur, als Zinkstaub bezw. Zink nicht zurückbleiben können, wird zu ihrer Ableitung
nach den Condensationsvorrichtungen, in h am Punkte q oder an anderer Stelle Luft eingeblasen
und dadurch eine bei den Reductionsrückständen noch mögliche Nachreduction zugleich
bewirkt.
Bei der Einführung dieses Ofensystems in die Praxis wird aber der naheliegende Gedanke
sich noch zur Berücksichtigung empfehlen, ob mit Hülfe der dazu erforderlichen Vorkehrungen bei h an Stelle der Luft vortheilhafter
nicht etwa mit den Zügen c einheitlich Gas einzuführen wäre.
Was die auf der Zeichnung mit den Reductionsräumen in Verbindung gebrachten
Condensationsvorrichtungen betrifft, so beziehen sich die in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Einrichtungen
auf die Gewinnung von Zink. .
Dazu befindet sich an der Vorderseite von a1 ein Vorgewölbe %, in welchem (d) angesteckte
Vorlagen e liegen, die in ihren gemeinschaftlichen Kopf bildende Röhren f münden und
dabei am Boden die Einrichtungen zum Sammeln und Ablassen des Zinks sich befinden.
Oben führen von f den Gasstrom theilende Verbindungsstücke u zu nebenan liegenden,
den Niederschlag der entweichenden Zinkdä'mpfe als Zinkstaub bezweckenden Blechrohrleitungen
f1, von welchen das Ende bei ο in
die Vorgewölbe \ führt, um dahin die nunmehr aus f1 noch entweichenden Gase zu
ihrer Zündung zu entlassen, worauf dieselben, im Aufsteigen zu dem auf \ gesetzten Schornstein
die Vorlagen umspülend, zugleich die Vorderseite von a1 erwärmen. Die dazu erforderliche
Verbrennungsluft wird auf dem Wege durch χ und, wenn nöthig, noch durch
vorn neben den Vorlagenköpfen angebrachte Oeffnungen eingelassen. Eventuell können die
entweichenden Reductionsgase in \ umgekehrt, nämlich von oben zum Abzüge nach unten
eingeführt werden.
Bei den Fig. 5 bis 7 ist al mit Vorrichtungen
zur directen Gewinnung von Zinkstaub verbunden.
Vorlagen und Vorgewölbe fehlen hier, und hängt a1 bezw. d unmittelbar oder durch
Stützen e1 mit Kühlräumen f11 von eckigem
oder rundem Querschnitt, an welche sich Nebenapparate der Fig. 8 und 9 oder anderer
Construction anschliefsen, zusammen. Zur Begünstigung der Abkühlung ist fn ebenfalls aus
Blech angegeben, kann aber auch gemauert sein. Aehnlich wie f ist fn mit Vorsetzern
(Thüren) und Spuröffnungeny versehen; / sind Abzüge für die entweichenden Gase.
Ebenso stände der Verbindung von a1 mit
den bekannten Einrichtungen zur Gewinnung von Zinkoxyd nichts im Wege, χ ist eine
untery*angebrachte Feuerung, welche die Unterstützung
der Wirkung von der Verbrennung der in die Vorgewölbe bei 0 eingeführten Kohlenoxyde
bezweckt; ν und w sind Zugänge zum Freihalten der Züge c i und Kanäle r; s sind
Oeffnungen zum Beseitigen der dahin aus den Kanälen T und r1 abgekehrten Flugasche; t
sind die in mit Esse verbundenem Kanal t1 ausmündende Oeffnungen zur Beförderung des
Luftwechsels in der Rösche.
Es ist einleuchtend, dafs an dem Erfolge von diesem Ofenbetriebe ein wesentlicher Antheil
auch dem von den Feuerkammern zu machenden Gebrauch zufallen wird, weil dabei ins Auge zu fassen ist, dafs nicht allein der
Anlafs zu störenden Schlackenbildungen, sondern ebenso ein nachtheiliges Auftreten von
suspendirter atmosphärischer Luft und Kohlensäure bei d, sowie ein Hinübertragen schädlicher
Mengen Flugstaubes in die Condensationsapparate zu vermeiden sind. Wird somit nicht blos das letztere, sondern auch die
nothwendige Vermeidung störender Schlackenbildungen für den in b zu beobachtenden
Gasdruck mafsgebend sein, so könnte dagegen in Ansehung der bei d zu vermeidenden schädlichen
Mengen suspendirter atmosphärischer Luft und Kohlensäure, hierzu eine event, in b
zugleich so geleitete Verbrennung, dafs bei den von dort sich auf a1 und i verteilenden
Gasen das Kohlenoxyd überwiegt, sich am vortheilhaftesten erweisen.
Zu den auf diese Ziele bei den Gasgeneratoren und bei b zu richtenden Operationen
sind die Mittel durch die Windregulirungsvorrichtungen an den Gasgeneratoren und bei m,
sowie über r1 gelegte Platten zur Regulirung der aus b abzuleitenden Gasüberschüsse in die
Hand gegeben und kann für die darin vertretenen unverbrannten Gase r mit m verbunden
sein.
Die in Beziehung auf den Reductionsprocefs selbst völlige Unabhängigkeit der Reductionsräume
von einander gestattet es, dafs dieselben sowohl einzeln, als auch zwei, drei, vier und
mehr pro Ofen, und zwar bis zu jeder mit den Arbeitsvorrichtungen und sonst noch unerläfslichen
Erwägungen in Einklang zu bringenden Höhe ausgeführt werden können. Ihre Höhe ist alsdann für die Anzahl der über einander
anzubringenden Oeffnungen d mafsgebend und richtet sich nach der Ausdehnung
von αI in die Breite, ob so, wie auf der
Zeichnung, nur eine Reihe Oeffnungen d zur Deckung von a1 mit den Condensationsvorrichtungen
genügen wird oder dazu mehr erforderlich sein werden, und verhält es sich ähnlich in Betreff der Deckung des Reductionsraumes
durch c.
Bei der als Beispiel gewählten Ofenansicht ist die Benutzung bereits bestehender Zinkhütten
(Ofenhallen) ins Auge gefafst, wo a1 in jeder für gut befundenen Breitenausdehnung
selbst der beschränktesten Höhe anpafsbar ist und durch die vorgeführte Anlage der Reductionsräume
in Gruppen der Vortheil der dadurch erzielten Ersparnifs an Flächenraum hervorgehoben
werden sollte. Für den Fall, dafs die Resultate darunter nicht leiden, können
nach Mafsgabe der den Reductionsräumen gegebenen Breite deren zwei oder mehr von
einer Feuerkammer umfafst werden.
Unter Voraussetzung dazu sich eignender Verhältnisse kann die Gebläsewirkung Exhaustoren
oder Essen ersetzen.
Da die Art der Disposition von a1 den Betrieb
dabei vielleicht richtiger nicht mehr als Schachtofen, sondern als Kammerofenbetrieb
auffassen lassen dürfte, so läge hier in Ansehung der Verbindung von αl mit a11 bezw. h
eine Combination des letzteren mit Eigenschaften von ersterem auch vor.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:An Oefen zur Verhüttung von Zinkerzen und sauerstoffhaltigen zinkischen Materialien, z. B. zinkischen Ofenbrüchen u. dergl.:a) ein, zwei oder mehr verticale Reductionsräume, deren Wandungen zur Vollziehung des Reductionsprocesses und des seitlichen Abtriebes der Zinkdämpfe nach den Condensationsvorrichtungen auf der einen Seite von Zügen c für den Eintritt von Feuerungsgasen und auf der anderen von Zügen d zur Verbindung mit den Condensationsvorrichtungen durchbrochen sind;b) ein jeden Reductionsraum nach unten abschliefsender, zum Entfernen der Reductionsrückstände dienender Kasten h, in welchen bei q oder an anderer Stelle Luft oder Gas zur Ableitung der Zinkdämpfe nach den Condensationsvorrichtungen eingeblasen wird;c) die Anordnung von Kanälen i, welche die Feuerungskammern mit den die Reductionsräume umgebenden Heizkanälen r verbinden, zu dem Zwecke, um die aus den Feuerungskammern in die Reductionsräume nicht gelangenden überschüssigen Gase zur Heizung derselben zu benutzen;d) in Verbindung mit den unter a) bezeichneten Reductionsräumen die Anordnung von Röhren f, welche einen gemeinschaftlichen Kopf oder Zinksammler von zwei oder mehreren in einem Vorgewölbe ^ über einander angeordneten Vorlagen e bilden;e) die Verbindung des unter d) angegebenen Condensationsapparates oder dessen Modification auf der von d d . . . gebildeten Basis mit aufserhalb des Vorgewölbes \ zum Niederschlag der entweichenden Zinkdämpfe aufgestellten Apparaten von der in den Fig. 8 und 9 angegebenen oder anderer Construction und die Leitung der aus denselben entweichenden Reductionsgase in die Vorgewölbe zur Erwärmung des dortigen Raumes;f) an Stelle der Condensationsvorrichtungen für Zink zur directen Gewinnung von Zinkstaub mit den unter a) angegebenen Reductionsräumen unmittelbar oder durch Stutzen e1 verbundene Kühlräume von rundem oder eckigem Querschnitt mit der Weiterleitung durch Nebenapparate von der in den Fig. 8 und 9 angegebenen oder anderer Construction.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE (1) | DE38038C (de) |
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