DE19127C - Verfahren und Regenerativ-Schachtofen zur Reduktion von oxydirten Erzen - Google Patents
Verfahren und Regenerativ-Schachtofen zur Reduktion von oxydirten ErzenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C22B—PRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
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- F27B1/005—Shaft or like vertical or substantially vertical furnaces wherein no smelting of the charge occurs, e.g. calcining or sintering furnaces
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 40: Hüttenwesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. November 1881 ab.
Alle bisher gemachten Versuche, Zinkerze direct in Schachtöfen zu reduciren, haben sich
wegen der Schwierigkeit, den oxydirenden Einflufs der Kohlensäure zu vermeiden, als mifsglückt
erwiesen. Diese Schwierigkeit wird durch die von mir erfundene Construction eines Regenerativ-Schachtofens
beseitigt, und aufserdem durch dieselbe eine Ersparnifs an Kohlen erzielt.
Meine Methode gründet sich darauf, dafs das Zinkerz hauptsächlich durch Kohle reducirt
wird, während die zur Reduction nothwendige Wärme von reducirenden Gasen zugeführt wird.
Gleichwohl ist diese Circulation der Gase nicht nothwendig für alle Arten Erz, aber der Ofen
ist auf diese Weise eingerichtet worden für Erze, welche flüchtige Metalle enthalten, wie
z. B. Zink.
Um die ganze Wärmequantität zu Gute machen zu können, wende ich zwei Schachtöfen
mit dazu gehörenden Regeneratoren an, welche zu einander, zu den Kanälen und zu den Ventilen für Gas und Luft vollkommen
symmetrisch sind.
Der Ofen α wird durch die auf gewöhnliche
Weise eingerichteten Schütttrichter b mit abwechselnden Lagen von genügend grob geröstetem
Erz und Kohlen angefüllt. Ich nehme an, dafs das Zink in dem einen Ofen schon reducirt und verflüchtigt worden ist. Um dann
die zurückbleibenden Kohlen zu Gute zu machen und daraus reducirende Gase zu bilden,
läfst man warmen Gebläsewind durch die Formen d, Fig. ι und 2, sowie die schematische
Darstellung in Fig. 8 eintreten; dieser Wind wird aus dem Kanal c den Formen zugeleitet.
Die hierdurch gebildeten, hauptsächlich aus Kohlenoxyd und Stickstoff bestehenden
Gase treten durch die oberen Kanäle e in die Röhren f aus, gehen durch diese in die
Kasten g hinab, Fig. r, 2, 5 und 8, von deren hinteren Enden (die vorderen werden auf eine
oder andere Weise geschlossen gehalten) sie durch die Röhren h, Fig. 2 und 5, hinaufsteigen
und weiter von diesen (von beiden Seiten des Ofens) zum Gasventil i, Fig. 1, 3
und 9, fortgeleitet werden.
Alle Ventile i A1 h? und m, Fig. 9 bis 11,
welche ich anwende, bestehen aus einem unteren, festsitzenden Theil, welcher Scheidewände
hat, die vom Mittelpunkt ausgehen und die also den Untertheil in eine gewisse Anzahl
gleich grofse, gleich geformte und um den Mittelpunkt symmetrisch angeordnete Räume
theilen. Alle diese Räume sind an der Oberseite offen. Alle Räume im Untertheil der
Ventile i und m laufen seitwärts in Kanäle aus, aber in den Ventilen /z1 und /ι2 sind es nur
drei Räume, welche auf diese Weise nach den Seiten hin fortgesetzt werden, während die beiden
vierten Räume geschlossen sind und keine Fortsetzung haben. Der Obertheil aller Ventile
besteht aus einem Cylinder, der den gleichen Durchmesser wie der Untertheil hat und
der auf ähnliche Weise mittelst Zwischenwände in Räume eingetheilt ist, aber die Anzahl der
Zwischenwände in den Obertheilen ist nur halb so grofs wie in den Unterteilen, weshalb auch
nur halb so viele Räume entstehen, von denen einer in Form und Gröfse zwei Räumen im
Untertheil entspricht. Die Räume im Obertheil sind an der Unterseite offen, aber an den
Seiten und nach oben hin geschlossen. Der Untertheil wird auf passende Weise mit einem
Ring versehen, welcher dazu dient, den Obertheil auf dem Untertheil einzustellen, und beide
Theile sind an den gegen einander gekehrten Seiten gehobelt oder geschliffen, so dafs sie
gegen einander dichten, wenn der Obertheil mitten auf den Untertheil gesetzt wird, so dafs
die· Scheidewände im Obertheil mitten über die Scheidewände im Untertheil zu liegen kommen.
Wie vorher erwähnt, hat der. Obertheil nur halb so viele Scheidewände, als der Untertheil,
und können also dadurch, dafs der Obertheil gedreht oder auf verschiedene Weise aufgelegt
wird, zwei an einander grenzende Räume im Untertheil beliebig mit einem der doppelt so
grofsen Räume im Obertheil in Communication gesetzt werden. Fig. 9,10 und 11 zeigen die
Obertheile (von unten gesehen), die Untertheile (von oben gesehen) und die Verticaldurchschnitte
(nebst Theilen der Röhren oder Kanäle, welche von den Ventilen ausgehen) der Ventile i, hx und A2, m.
Vom Ventil i aus gehen die Gase durch die Röhre K, Fig. 5, zum Raum / im grofsen Gasventil
m.
Aus diesem Ventil kann das Gas zum anderen Ofen übergeführt werden. Die Oefen
und Kanäle sind vollkommen symmetrisch, so dafs man von dem Wege der Gase leicht ein
Bild sich machen kann, ohne dafs dies durch Zeichnung besonders dargestellt wird. In der
Zeichnung ist deshalb ein Ofen im Durchschnitt dargestellt. Vom Raum / des Gasventiles geht
das Gas in den Raum η über, Fig. 2.
Das Gas entweicht dann weiter durch den Kanal ο in den leer gezeichneten Regenerator/,
worin es noch stärker erwärmt wird, dann durch die Oeffnung q, Fig. 2, zu den Kanälen
r, f und s, Fig. 4, von wo es durch die Oeffnungen 11, Fig. 1, 2 und 3, hoch erwärmt
in den anderen Ofen α eintritt.
Dieser ist dann mit Erz und Kohlen gefüllt. Durch die starke Wärme wird das Erz reducirt
und das Zink abdestillirt. Das Zink und die Gase gehen vermischt durch die Kanäle e und
die Röhren /. Diese letzteren sind von weiteren Röhren umgeben. Durch den Raum zwischen
den Röhren passirt der Gebläsewind und wird erwärmt, während die Gasmischung abgekühlt
wird, so dafs das Zink in den Kästen g condensirt wird, wo es am offenen Vorderende
herausfliefst oder abgeschöpft wird. Die Gase "dagegen steigen durch die Röhren h aufwärts
bis zum Gasventil i, weiter durch das Rohr ic, Fig. 5, den Condensator v, der in den Fig. 6
und 7 besonders dargestellt ist und in welchem die letzte Spur von Zinkgasen condensirt wird,
zum Rohr w, Fig: 1, 2 und 6, und dem Raum χ im grofsen Ventil m. Von da treten
die Gase in den Raum y, Fig. 2, ein, weiter durch die Kanäle ζ und α1 zur Oeffnung q.
Hier werden die Gase von dem aus den Formen 61 61 kommenden Gebläsewind getroffen
und erwärmen bei ihrer Verbrennung den Regenerator p. Nachdem die Verbrennungsproducte
diesen durchströmt haben, treten si6 durch den Kanal 0, die Ventilräume η und cl
und den Kanal d' in den Schornsteinkanal el
aus, von wo sie endlich in den Schornstein fortgeleitet werden. "
, Der Gebläsewind geht durch die Leitung _/',
von dieser in den Raum zwischen den Röhren f und den weiteren Röhren, welche
diese umgeben, hinab. Nachher theilt sich der Gebläsewind. Von den Innenseiten der Oefen
wird der Wind durch die Röhren ol zum Gebläseventil
/z1 geleitet und von diesem weiter
durch die Kanäle 2'1 und c zu den Düsen d, worauf der Kreislauf auf. oben beschriebene
Weise wieder beginnt.
Der von der Aufsenseite der Oefen kommende andere Theil des Gebläsewindes wird
durch die Röhren g1 zum anderen Gebläseventil h'2 geleitet. Von diesem geht der Wind
durch das Rohr r' und den Kanal i1, Fig. 1,
zu den Formen b1 bx, wo er den vom Kanal
αλ, Fig. i, 2 und 3, kommenden Gasen
begegnet, welche dann verbrannt werden. Die Verbrennungsproducte durchstreichen nachher,
wie beschrieben, den Regenerator p und erwärmen
diesen. Das geschmolzene Zink wird, wie vorher erwähnt, an den offenen Vorderenden
der Kästen g gesammelt. Diese haben vorn einen nach unten hervortretenden Rand σ,
Fig. 5, welcher die Gase verhindert, auf demselben Wege zu entweichen. Die Oefen haben
Vorherde k1, Fig. 2 und 3, worin die Schlacken
und die nicht flüchtigen reducirten Metalle sich sammeln, um dann herausgenommen werden
zu können. Der Condensator ist ein gewöhnlicher Rollkondensator, Fig. 6 und 7, und
ebenfalls mit einem Vorherd zum Aufsammeln des Zinkes versehen, das hierin condensirt werden
kann.
Manchmal kann es vortheilhaft oder nothwendig sein, bei.dem Ofen, worin das Zinkerz
gerade reducirt wird, bald dessen eigenen Regenerator, bald denjenigen des anderen Ofens
behufs Erwärmung der zu reducirenden Gase anwenden zu können. Der nicht benutzte Regenerator
wird dann selbst durch die Verbrennung der anderen Gase erwärmt. Zu diesem Zweck ist der Kanal t1 angeordnet, welcher
die beiden Systeme von Gaskanälen direct verbindet und die Klappen u1 ul u1.
Diese können entweder drehbare Klappen oder gewöhnliche Schieber zum Aus- und Einziehen
sein.
Fig. 3 zeigt unter dem Kanal 2 ein im Mauerwerk angebrachtes Loch, worin man sich
eine Stange an einer Klappe angebracht denken
kann; die Klappe kann zum Drehen oder zum Aus- und Einschieben vermittelst der Stange
eingerichtet sein. Das Loch für die Klappenstange ist durch Fig. 3 dargestellt worden, da
keine der anderen Figuren sich dazu eignete.
Es wurde schon beschrieben, wie man vermittelst der beiden Gebläseventile h1 und /z2
das Gebläse je nach Belieben zu dem einen oder anderen Ofen oder Regenerator leiten kann, und
es ist leicht ersichtlich, wie man durch Umstellen des grofsen Gasventils m und durch
eine angemessene Anordnung der sechs Klappen u\ Fig. ι und 4, durch welche die Kanäle
r s und tl in Wechselverbindung gebracht werden können, abwechselnd den einen oder
den anderen Regenerator zum Erwärmem der zu reducirenden Gase anwenden kann, während
einer der beiden selbst erwärmt wird.
Die beschriebenen Oefen können auch zur Reduction anderer Erze als der Zinkerze angewendet
werden, und gewinnt man dabei den grofsen Vortheil, einen viel gröfseren Theil
der von der Feuerung entwickelten Wärme nutzbar zu machen, als bisher z. B. bei Hochöfen
der Fall gewesen. An die Form und Anordnung der beschriebenen und in der Zeichnung
dargestellten Ofenconstruction, sowie der Verbindungskanäle binde ich mich nicht unbedingt,
obwohl ich die vorliegende Construction für die zweckmäfsigste halte. Alles dies kann
mannigfach geändert werden. Das Wesentliche meiner Erfindung liegt darin, dafs die Gase in
der beschriebenen Ordnung in die Oefen und Regeneratoren hinein- und hinausgeleitet werden
können. Fig. 8 zeigt ein Schema über die Anordnung der Oefen, der Regeneratoren, der
Ventile sammt dem Röhren- und Kanalsystem für Luft und Gase. Bei dieser Figur sind alle
Theile im Durchschnitt, als in derselben Ebene liegend gedacht, dargestellt. Da, wo sich zwei
Kanäle kreuzen, hat man sich zu denken, dafs der eine (derjenige, welcher im Schnittpunkt
punktirt dargestellt ist) sich biegt und unter dem anderen hervortritt. Um Raum Zu den
vielen Kanälen und Röhrenleitungen zu erhalten, haben die Oefen und Regeneratoren in
viel längerer Entfernung von einander gezeichnet werden müssen im Verhältnifs zu ihrer Gröfse,
als sie in Wirklichkeit angeordnet sind. Die Kasten g und die Röhren / mit Zubehör sind
mit ihren oberen Enden um 90° um die unteren Enden als Drehpunkte gedreht zu denken.
Infolge dessen sind die Kanäle e viel länger dargestellt, als sie in Wirklichkeit, sind. Dieselben Kanäle sind so gezeichnet, als ob sie
von zwei der Seiten der Oefen ausgingen, von denen sie in Wirklichkeit nicht ausgehen. Es
mufste dies geschehen, um nicht mit den Oeffnungen d und t in Collision zu kommen,
welche unten an den Oefen angeordnet sind, während die Kanäle e in der Nähe ihrer oberen
Enden liegen. Auf Fig. 8 zeigen die Pfeile die Wege, welche das Gebläse und die Gase nehmen,
wenn die zurückbleibende Kohle im linken Ofen verbrannt wird, während im rechten
Ofen Zinkerz reducirt wird, und der linke Regenerator zum Erwärmen der reducirenden
Gase angewendet wird, wogegen der Regenerator rechts durch Verbrennen der fortgehenden
Gase selbst erwärmt wird.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche:ι . Das Verfahren, zur Reduction von oxydirten Erzen in Vermischung mit Kohlen Regenerativ-Schachtöfen anzuwenden, denen die nöthige Wärme durch vorgewärmte, reducirende Gase zugeführt wird, insbesondere die Anwendung solcher Oefen bei Zinkerzen, auch wenn diese mit Blei- und Kupfererz gemischt sind, welche dadurch gleichzeitig reducirt und gewonnen werden.
- 2. Das Verfahren, die nach der Reduction in dem einen Schachtofen zurückgebliebenen Kohlen zur Erzeugung reducirender Gase anzuwenden, welche den mit Kohlen gemischten Erzen im anderen Schachtofen Wärme zuführen, sowie das Verfahren, die Gasmischung, welche das verflüchtigte Zink enthält, in den doppelwandigen Röhren / abzukühlen, indem man diese Gasmischung die Gebläseluft erwärmen läfst.
- 3. Schachtofen zum Reduciren von Erz, bestehend aus der Combination zweier Oefen a, zweier Regeneratoren / zum Erwärmen der reducirenden Gase, zweier Ventile hl und Ä2 für Gebläseleitung, eines Condensators v, Einrichtungen zum Erwärmen des Gebläsewindes, aus doppelten Röhren / bestehend, die Kästen g zum Aufsammeln flüchtiger und wieder condensirter Metalle, die Röhrenleitungen und die Kanäle ehkorsuwz a1 dx elf g1 z1 o1 r1 s1 tl sammt den Klappen ul u1.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19127C true DE19127C (de) |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19127C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4810739A (en) * | 1983-06-21 | 1989-03-07 | Bayer Aktiengesellschaft | Moulding compositions having flame-resistant properties |
US4927870A (en) * | 1988-08-25 | 1990-05-22 | The Dow Chemical Company | Ignition resistant modified thermoplastic composition |
-
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- DE DENDAT19127D patent/DE19127C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4810739A (en) * | 1983-06-21 | 1989-03-07 | Bayer Aktiengesellschaft | Moulding compositions having flame-resistant properties |
US4927870A (en) * | 1988-08-25 | 1990-05-22 | The Dow Chemical Company | Ignition resistant modified thermoplastic composition |
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