DE3803553C2 - - Google Patents
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- DE3803553C2 DE3803553C2 DE19883803553 DE3803553A DE3803553C2 DE 3803553 C2 DE3803553 C2 DE 3803553C2 DE 19883803553 DE19883803553 DE 19883803553 DE 3803553 A DE3803553 A DE 3803553A DE 3803553 C2 DE3803553 C2 DE 3803553C2
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- B26—HAND CUTTING TOOLS; CUTTING; SEVERING
- B26D—CUTTING; DETAILS COMMON TO MACHINES FOR PERFORATING, PUNCHING, CUTTING-OUT, STAMPING-OUT OR SEVERING
- B26D1/00—Cutting through work characterised by the nature or movement of the cutting member or particular materials not otherwise provided for; Apparatus or machines therefor; Cutting members therefor
- B26D1/56—Cutting through work characterised by the nature or movement of the cutting member or particular materials not otherwise provided for; Apparatus or machines therefor; Cutting members therefor involving a cutting member which travels with the work otherwise than in the direction of the cut, i.e. flying cutter
- B26D1/60—Cutting through work characterised by the nature or movement of the cutting member or particular materials not otherwise provided for; Apparatus or machines therefor; Cutting members therefor involving a cutting member which travels with the work otherwise than in the direction of the cut, i.e. flying cutter and is mounted on a movable carriage
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ablängen eines
endlos längs- oder spiralgewickelten Rohres aus Folie,
Papier oder Pappe, bei dem das jeweilige Rohrende zur Be
stimmung der einen Grenze des abzutrennenden Rohrabschnittes
abgetastet und an der anderen Grenze das Rohr mit Hilfe
einer nach Maßgabe der Abtastung in Vorschubrichtung be
wegten Schneideinrichtung abgelängt wird, sowie eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei der Herstellung der genannten Wickelrohre wird zum
Beispiel um einen feststehenden Dorn wendelförmig eine
Anzahl von Papierstreifen herumgelegt und mit Hilfe eines
den Dorn um 360° umschlingenden Wickelriemens fortlaufend
eingezogen. Dabei entsteht ein Rohr mit gestaffelten,
stumpf aneinanderstoßenden Gewindegängen. Die dadurch
entstehende Wendelhülse, die im Sprachgebrauch spiralge
wickelt genannt wird, erhält ihre Festigkeit durch das
Verkleben der einzelnen Streifen miteinander. Die Her
stellung ist fortlaufend, zum Ablängen von Rohrabschnitten
wird also der Herstellungsablauf nicht angehalten.
Das Ablängen wird mit Hilfe eines Kreismessers oder mit
Hilfe eines Satzes von Quetschmessern durchgeführt. Das
jeweilige Trennmittel wird vorübergehend mit der Vorschub
geschwindigkeit des gewickelten Rohres bewegt und
nach dem vollzogenen Schnitt wieder in die Ausgangsstellung
gebracht, so daß anschließend ein erneuter Synchronlauf für
einen Schnitt gestartet werden kann. Die vorhandenen Ein
richtungen zum Ablängen derartiger Rohre sind insofern
unvollkommen, als für bestimmte Anwendungsfälle Längentole
ranzen von den Verwendern der abgelängten Hülsen verlangt
werden, die unter einem Promille Schwankung der Länge liegen.
Die eigentliche Schwierigkeit liegt darin, daß die Vorschub
geschwindigkeit und die stationäre Position des fortlaufend
gewickelten Rohres auf dem feststehenden Dorn nicht konstant
sind sondern innerhalb schmaler Grenzen schwanken. Die Ursache
dafür liegt in den zahlreichen Randbedingungen und Parametern,
die bei dem Zustandekommen der Vorschubgeschwindigkeit
direkt oder indirekt beteiligt sind. Das Spektrum der
Faktoren reicht von der Dicke und der Viskosität des aufge
tragenen Leimes bis zum Schlupf zwischen dem Wickelriemen
und dem gewickelten Rohr. Darüber hinaus kommt es oftmals
zu einem sogenannte Pumpen des Riemens. Damit ist ein Oszillie
ren in Längsrichtung des feststehenden Dornes des Wickelrie
mens gemeint, das insbesondere bei steigendem Reibwert
zwischen der innersten Wickelbahn und dem feststehenden Dorn
eintreten kann. Eine solche Veränderung des Reibwertes kann
zum Beispiel durch eine höhere Feuchtigkeit einer frisch
eingewechselten Papier- oder Papprolle hervorgerufen werden.
Die beschriebenen Einflüsse reichen aus, um bei konstant
mitfahrenden Schneideinrichtungen Abweichungen von der
Sollänge eines abzutrennenden Rohrschnittes hervorzurufen,
die außerhalb der genannten Toleranz liegen.
Die genaueste Art zur Bestimmung der tatsächlichen Länge
eines abzutrennenden Rohrabschnittes ist das Abtasten des
jeweiligen Rohrendes beispielsweise mit Hilfe eines fahr
baren Anschlages, von dem die Schneideinrichtung mit Hilfe
einer Kuppelstange direkt mitgeführt wird. Allerdings ist
eine derartige Anordnung bei höheren Vorschubgeschwindig
keiten, die heute durchweg erreicht werden, unzureichend.
Durch das Anlaufen des jeweiligen Rohrendes gegen den An
schlag kommt es nämlich zu einem elastischen Stoß, so daß
oftmals der Rohrabschnitt zu kurz abgeschnitten wird, weil
infolge des elastischen Stoßes das Rohrende beim Anschnitt
nicht an dem Anschlag anliegt. Außerdem ist das Auftreffen
auf den Anschlag und das nachfolgende Mitschleppen der Schneid
vorrichtung gegen die Wirkung einer Feder eine Behinderung
des freien Ablaufes des gewickelten Rohres, so daß es an
der Wickelstelle zu Überlappungen statt zu stumpfen Stößen
an den Fügestellen kommen kann. Eine derartige Erscheinung
ist gleichbedeutend mit der Produktion von Ausschuß.
Es ist deshalb schon versucht worden, die durchgelaufene
Länge nach einem Trennvorgang elektronisch mit Hilfe eines
mitlaufenden Reibrades zu messen und die Schneideinrichtung
vorübergehend mit Hilfe einer Kupplung an das Wickelrohr
anzubinden. Neben Schwierigkeiten durch Schlupfbildung
zwischen dem Meßrad und dem Rohr kommt es an der Kupplungs
stelle zu Schleifspuren oder gar Beschädigungen, die von
bestimmten Abnehmern der Hülsen nicht geduldet werden.
Aus der internationalen Anmeldung WO 87/06 518 ist eine
Vorrichtung zum Ablängen von Wickelrohren bekannt,
bei der das derzeitige Ende des Rohres mit einem feststehenden
Fühler abgetastet und die Wachsgeschwindigkeit
des Rohres mit Hilfe einer Tastrolle festgestellt wird,
über die einer der beim Wickeln beteiligten Papier-
oder Pappstreifen hinüberrollt. Beim Passieren des
Rohrendes des Fühlers wird eine Kupplung eingeschaltet,
die den mit dem Messer versehenen Schlitten mit der
Vorschubgeschwindigkeit des Rohres mitnimmt.
Es wurde vorangehend schon darauf hingewiesen, daß
Meßungenauigkeiten schon dadurch entstehen, daß ein
nicht kontrollierbarer Schlupf zwischen dem Papier-
und Pappstreifen und dem entsprechenden Meßrad zu Meßfehlern
führen kann. Das trifft auch für diese Vorrichtung
zu. Weiterhin ist nachteilig, daß zur Festlegung
der Rohrlänge eine einmalige Messung in Form des Passierens
des Rohrendes an dem Fühler vorbei als Grundlage
genommen wird, obwohl zu diesem Zeitpunkt die später
abzutrennende Länge noch gar nicht entstanden ist und
damit sämtlichen Toleranzen unterliegt, die z. B. durch
das sogenannte Riemenpumpen in die Rohrlänge unkontrolliert
mit eingehen. Im übrigen ist bei hohen Vorschubgeschwindigkeiten
das Einschalten einer Kupplung
mit erheblichen Stößen verbunden, weil entsprechende
Massenkräfte beschleunigt werden müssen. Dadurch ist
ein erhöhter Verschleiß unvermeidbar.
Es ist demnach Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei deren Anwendung als Meßgrundlage zur
Festlegung der einen Grenze eines abzulängenden Rohrabschnittes
das jeweilige Rohrende erhalten bleibt und
die andere Grenze, nämlich die Schnittstelle, quasi
kräftefrei von der Schneid
einrichtung angesteuert wird, so daß bei sehr hoher Maß
treue die Beeinflussung der Rohrbildung im Wickelbereich
so gut wie nicht mehr feststellbar ist.
Bezüglich des Verfahrens schlägt die Erfindung zur Lösung
dieser Aufgabe vor, daß die Abtastung relativ zu einer be
weglichen, mit der Schneideinrichtung verbundenen Einheit
erfolgt, und daß der Trennvorgang erst dann freigegeben
wird, wenn die Abtastung an einer vorgegebenen, vorwähl
baren Sollstelle infolge einer regelbaren motorischen
Bewegung der Einheit keine Ortsveränderung mehr anzeigt.
Bezüglich der Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens
schlägt die Erfindung zur Lösung dieser Aufgabe vor, daß
der Fühler Bestandteil eines in Verschieberichtung des
Schlittens messenden Längenmeßgerätes ist, daß der Schlitten
mit Hilfe einer Spindel-Mutter-Einheit oder eines Hydraulik
zylinders bewegbar ist, und daß eine Steuerung vorgesehen
ist, in der die Sollstelle als Abstand zur Ausgangsstelle
abgespeichert ist und die die Geschwindigkeit des Schlittens
derart regelt, daß der Fühler trotz Rohrvorschubs zur Soll
stelle gelangt und dort verharrt.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß eine genauere
Festlegung der einen Grenze des abzutrennenden Rohrabschnittes
als durch Abtasten des jeweiligen Rohrendes nicht möglich
ist. Folglich wird dieses bekannte Element bei der Erfindung
eingesetzt. Die dem Fühler durch das voranschreitende Rohr
ende aufgezwungene Bewegung wird jedoch gegenüber einem orts
veränderlichen System gemessen, nämlich gegenüber einer Ein
heit, die auch die Schneideinrichtung trägt bzw. mit der die
Schneideinrichtung verbunden ist. Diese Einheit ist z. B.
ein Schlitten, der zusammen mit der Schneideinrichtung auf die
tatsächliche Geschwindigkeit des Wickelrohres, vermittelt
durch den Fühler, gebracht und außerdem so verfahren wird,
daß sich der Fühler an einer bestimmten Stelle relativ zu dem
Schlitten befindet, der vorwählbaren Sollstelle. Denn nur
in dieser Lage ist aufgrund der vorher eingestellten bzw.
vorgegebenen Abstandsverhältsnisse der Abstand zwischen
dem Messer der Schneidvorrichtung und dem Fühler gleich
der Sollänge des abzutrennenden Rohrabschnittes.
Wenn infolge der Änderung einer Randbedingung oder einer
Summe von Randbedingungen die Vorschubgeschwindigkeit bzw.
die derzeitige Position des gewickelten Rohres entlang
des feststehenden Dornes sich ändern, kommt es zu einer
Relativbewegung des Fühlers gegenüber der Einheit, weil
zunächst die motorische Bewegung des Schlittens mit einer
Geschwindigkeit erfolgt, die vorübergehend nicht mehr zur
Vorschubgeschwindigkeit des Rohres bzw. zu dessen Lage
paßt. Die Relativbewegung wird mit sehr großer Auflösung
gemessen und in kürzester Zeit in eine Geschwindigkeits
änderung als Regelvorgang für den Antrieb der Einheit
umgesetzt. Die vorübergehend mit geringsten Abweichungen
verlorengegangene Sollstelle wird also erneut als Regel
vorgang angefahren. Im übrigen pendelt die Einheit im
Vergleich zu dem Fühler ohnehin permanent um die Sollstelle,
da auch bei angefahrener Sollstelle die Regelung nicht auf
hört; es wird also nicht etwa der Antrieb der Einheit
auf die beim ersten Anfahren der Sollstelle vorherrschende
Geschwindigkeit fest eingestellt.
Bei anspruchsvollen Ausführungen der Erfindung beträgt die
Bandbreite des Pendelns um die Sollstelle herum ca. fünf Zehntel
millimeter zu beiden Seiten oder deutlich weniger. Es kommt,
wie vorangehend schon erwähnt wurde, auf das Auflösungsver
mögen der Längenmeßeinrichtung des Fühlers gegenüber dem
Schlitten an. Es sind Längenmeßeinrichtungen bekannt, die
eine Auflösung von 1, 2 oder 5 µm besitzen, so daß im Extrem
fall ein Zehntelmillimeter gleichbedeutend mit 100 Impulsen
ist. Diese Impulszahl reicht bequem aus, um eine Abweichung
festzustellen und den Antrieb zur Kompensierung der
verlorenen Sollstelle zu beschleunigen oder abzubremsen
und dabei ein gedämpftes Verhalten zu bekommen, bei dem
also die Pendelausschläge um die Sollstelle abnehmende
Tendenz haben.
Die Sollstelle liegt in der Regel in Vorschubrichtung in
einigem Abstand zur Ausgangsstelle des Fühlers gegenüber ei
nem Schlitten. Dadurch wird zum einen Verfahrweg einge
spart, den der Schlitten sonst "aufholen" müßte, zum
anderen steht dann zu beiden Seiten der Sollstelle ein
Meßbereich zur Verfügung, so daß die Sollstelle pendelnd
angefahren werden kann und nicht nur von einer Seite ange
fahren werden muß. Es kommt lediglich darauf an, daß der
Abstand der Schneideinrichtung von der Sollstelle für die
jeweilige Länge des abzuteilenden Rohrabschnittes richtig
eingestellt wird. Im übrigen kehrt die Vorrichtung nach dem
Trennvorgang in ihre Ausgangsposition zurück. Der Schlitten
wird also zurück in seine Startstellung gefahren, und der
Fühler kehrt selbsttätig infolge einer Druckbelastung durch
eine Feder oder ein Gaspolster an seine Ausgangsstelle zurück.
Die Kraft zur Auslenkung des Fühlers beim Auftreffen des
Rohrendes ist verschwindend gering gegenüber der Vorschub
kraft des gewickelten Rohres. Insbesondere fällt sie kaum
ins Gewicht gegenüber der Auftreffkraft und Schleppkraft
bei Anschlägen, die von dem Rohrende mitgenommen werden
und die Schneideinrichtung gegen eine Federwirkung ziehen.
Der Einfluß auf die Wickelqualität ist deshalb nicht meß
bar. An konkreten Anlagen beträgt die Auslenkkraft 0,1
bis 2 N.
Insbesondere bei dickwandigen Rohren kann die Schneidein
richtung nach einem ersten völligen Durchtrennen der Wandung
sich selbst überlassen werden, also ohne Antrieb sein. In
Weiterbildung ist deshalb vorgesehen, daß in diesen Fällen
der elektrische Antrieb abgekuppelt wird, so daß der
Schlitten mit der Schneideinrichtung durch den Schneidvor
gang selbst geführt wird.
Zur Einstellung unterschiedlicher Längen von Rohrabschnitten
muß der Abstand zwischen dem Fühler an der Sollstelle und
der Schneideinrichtung geändert werden. Wegen der Sensibi
lität entsprechender Maschinen gegen Abschalten bzw. Anhalten
wird in zunehmendem Maße eine Umstellung der Längen im
laufenden Betrieb gefordert. In entsprechender Weiter
bildung der Erfindung ist deshalb vorgesehen, daß der Ab
stand veränderbar und neu fixierbar ist. Vorzugsweise
wird eine derartige Abstandsveränderung kontrolliert nach
vorwählbaren Befehlen vorgenommen, so daß der Übergang
von einer Länge zur anderen auch programmierbar ist. Wenn
dabei extreme Unterschiede vorgesehen sind, die nicht inner
halb des für die nächste Abtrennung zur Verfügung stehenden
Zeitintervalles ausgeführt werden können, werden einige
Überbrückungsschnitte getätigt, die nicht weiter stören
und nur eine verschwindend geringe Anzahl von unbrauchbaren
Abschnitten hervorbringen. Jedenfalls ist der dadurch ent
stehende Ausschuß wesentlich geringer als beim Anhalten der
gesamten Maschine. Im Zusammenhang mit der Beschreibung
der Ausführungsbeispiele wird noch genauer auf diese Ver
stellmöglichkeit eingegangen.
Beim Einrichten einer Wickelmaschine wird besonders lang
sam gefahren, weil hohe Geschwindigkeiten bei noch fehler
hafter Einstellung schlagartig zu erheblichen Materialver
lusten infolge produzierten Ausschusses führen. Beim Ein
richtbetrieb wird also keine besonders schnelle Geschwindig
keitsangleichung der Einheit an den Rohrvorschub ver
langt. Im Gegenteil wäre diesbezüglich ein unharmonischer
Verfahrensablauf vorhanden. Damit auch im Einrichtbetrieb
das Anfahren der Sollstelle durch den motorischen Antrieb
der Einheit dem allgemeinen niedrigen Geschwindigkeits
niveau anpaßbar ist, wird in Weiterbildung vorgeschlagen,
daß die Geschwindigkeit des motorischen Antriebes für den
Schlitten in Abhängigkeit von der Impulsanzahl pro Zeit
einheit des Längenmeßgerätes bzw. in Abhängigkeit der sich
ändernden Meßgröße bei einer analogen Messung gesteuert wird.
In dieser Weise bestimmt die Geschwindigkeit der Auslenkung
des Längenmeßgerätes infolge einer Bewegung des Fühlers
durch das Rohrende die Hochlaufgeschwindigkeit des
Antriebes der Einheit. Es bleibt jedoch
dieselbe Regelcharakteristik erhalten, so daß später bei
wesentlich schnellerem Lauf im Produktionsbetrieb dieselben
Vorgänge in einer kürzeren Zeit ablaufen.
Die Vorschubbewegung der Einheit nach dem Verlassen des
Fühlers der Ausgangsstelle kann noch wesentlich enger an
die Bewegung des Fühlers angekoppelt werden, wenn die Vor
schubstellung der Einheit mit Hilfe einer Meßeinrichtung
abgetastet wird. Bei einem Spindelantrieb mit Hilfe eines
Elektromotors kann zum Beispiel der Elektromotor selbst
als Schrittmotor ausgebildet sein oder der Elektromotor
oder die Spindel trägt eine Lochscheibe oder dergleichen,
mit deren Hilfe die Drehstellung und über die Steigung der
Spindel und eine entsprechende Aufsummierung von Impulsen
die Stellung der Einheit jederzeit kontrollierbar ist.
Die Bewegung des Fühlers, die beispielsweise mit
Hilfe einer Impulsleiste abgetastet wird, kann dann zu der
Bewegung der Einheit in einem ganz bestimmten, vorgegebenen
Verhältnis stehen, das vorher als Funktion zwischen beiden
Bewegungen in einem Mikropozessor vorgegeben wird. Es laufen
dann, bezogen auf den Verfahrweg des Fühlers von der Ausgangs
stelle zu der Sollstelle, stets dieselben Vorgänge ab, wobei
lediglich die verstrichene Zeit bei unterschiedlichen Vor
schubgeschwindigkeiten einschließlich des langsamen Einricht
betriebes abweicht. Dabei findet die Einregelung des
Vorschubes der Einheit auf den vorgegebenen Bewegungsablauf
von Anfang statt, so daß nicht erst das Erreichen der
Vorschubgeschwindigkeit und dann das Anfahren der Sollstelle
bewerkstelligt werden muß, sondern beide Vorgänge laufen
nach Vorgabe des eingespeicherten Verhältnisses unabhängig
von der Höhe der Vorschubgeschwindigkeit des Rohres optimal
nebeneinander ab.
Als Antrieb für einen als Einheit dienenden Schlitten eignen
sich insbesondere Spindel-Mutter-Einheiten mit einem Elektro
motor oder hydraulische Zylinder. Als Elektromotoren werden
sogenannte Scheibenläufer eingesetzt, die einen extrem hohen
Regelbereich aufweisen und darüber hinaus geringe Gleichlauf
schwankungen bei einer entsprechenden Regelung aufweisen. Bei
der Verwendung eines hydraulischen Zylinders wird ein elektrisch
oder elektronisch ansteuerbarer Mengenregler eingesetzt, so
daß auch bei einer derartigen Ausstattung befriedigende Er
gebnisse erzielt werden.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele einer erfindungs
gemäßen Vorrichtung, die in der Zeichnung dargestellt sind,
näher erläutert; in der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer
Wickelmaschine mit installierter Abläng
vorrichtung gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht in ver
größernder Wiedergabe der Ablängvor
richtung gemäß der Fig. 1,
Fig. 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel für
eine Ablängvorrichtung gemäß der Erfindung
und
Fig. 4 eine schematische Draufsicht zur Er
läuterung des Regelablaufs auf die Abläng
vorrichtung gemäß der Erfindung.
In der Fig. 1 ist eine komplette Anlage zur Herstellung
von Papphülsen aus gewickeltem Rohr wiedergegeben. Sie be
steht im wesentlichen aus einer Wickelmaschine 1, der eine
Ablängeinrichtung 10 nachgeschaltet ist. Die Wickelmaschine
1 ist für sich gesehen bekannt, es werden also herkömmliche
Vorrichtungen und Techniken verwendet: Mit Hilfe eines
Wickelriemens 2, der von zwei sich gegenüberliegenden
Antriebswalzen 3 fortbewegt und umgelenkt wird, werden auf
einen feststehenden Dorn 4 die von Papier- oder Papprollen
5 ablaufenden Papier- oder Pappstreifen gezogen und mit
Hilfe von vorher auf die Streifen 6 aufgebrachtem Leim
beim Wickeln zu einem Rohr 7 verklebt. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel besteht das Rohr 7 aus drei Pappstreifen
6, die gestaffelt nebeneinander angeordnet sind und sich
überlappen.
Aus der Wickelmaschine 1 tritt, geführt durch den fest
stehenden Dorn 4, das sich drehende Rohr 7 aus, das je nach
Größe und Zusammensetzung mit einer Vorschubgeschwindigkeit
bis zu 70 m pro Minute voranschreitet. Es läuft in die
Ablängeinrichtung 10 hinein, die im wesentlichen aus einer
Abtasteinrichtung 12 und aus einer Schneideinrichtung 13
zur Erzeugung von Rohrabschnitten 11 besteht. Ausführungs
beispiele für die Ablängeinrichtung 10 sind in den Fig.
2 und 3 wiedergegeben. Zunächst wird das Ausführungsbei
spiel gemäß der Fig. 2 erläutert.
In Vorschubrichtung des Rohres 7 ist eine Stangenführung
16 vorhanden, auf der zwei Schlitten 17 und 22 unabhängig
voneinander gleiten können. Der Schlitten 17 an dem
einen Ende der Ablängeinrichtung 10 trägt alle Elemente
für die Abtastung des derzeitigen Rohrendes, und der
Schlitten 22 trägt alle Elemente, die zum Abtrennen des
Rohres 7 in Rohrabschnitte 11 erforderlich sind.
Wiederum in Verschieberichtung der Stangenführung 16 und
in Vorschubrichtung des Rohres 7 ist auf dem Schlitten 17
ein Längenmeßgerät 18 installiert, dessen Betätigungsorgan
als tellerartiger Fühler 19 ausgebildet ist und mit ge
ringer Last mit Hilfe einer Feder gegen die Vorschubrichtung
des Rohres vorgespannt ist. Es gibt also bei dem Längenmeß
gerät 18 eine natürliche Ausgangsstelle, die von dem Fühler
19 selbsttätig dann eingenommen wird, wenn keine Meßlast
an dem Fühler 19 anliegt.
Das Längenmeßgerät 18 kann in der unterschiedlichsten
Weise ausgebildet sein. Die Messung kann induktiv beispiels
weise mit Hilfe einer Tauchspule, kapazitiv mit Hilfe sich
bewegender Elektroden oder optisch erfolgen mit Hilfe eines
Auflichtmeßgerätes, oder es ist eine reine Impulsleiste vor
handen, bei der pro Inkrement Verschiebeweg ein Impuls abgege
ben wird, so daß zur eigentlichen Längenmessung die Aufsummie
rung erforderlich ist. Selbstverständlich kann auch ein rotato
rischer Wegaufnehmer für die Längenmessung nutzbar gemacht
werden beispielsweise durch eine vertikale Achsanordnung ei
nes Drehwinkelaufnehmers in einem Abstand zu einer
leerlaufenden, parallel ausgerichteten Achse, wobei
dann zwischen beiden Achsen ein umlaufender Zahnriemen
mit Hilfe von entsprechenden Zahnrädern geführt ist,
an dem als Fühler eine Fahne angebracht ist. Es kommt
lediglich darauf an, daß ein Längenmeßgerät mit geringer
Rückstellkraft vorhanden ist, das eine sehr hohe
Auflösung besitzt, mit dem also feinste Verfahrwege
gemessen werden können. Diese Erläuterung gilt im
übrigen für jedes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Der Schlitten 17 wird in Verschieberichtung mit Hilfe
einer an ihm befestigten Mutter 20 und einer Spindel
21 exakt geführt, die von einem Elektromotor 24 in
beiden Richtungen verdreht werden kann. Der Elektromotor
24 ist ortsfest gegenüber dem Bett der Ablängeinrichtung
10 angebracht. Auf derselben Spindel 21 ist mit einer
gleichen Mutter 23 auch der Schlitten 22 verfahrbar,
der Bestandteil der Schneideinrichtung 13 ist. Mit
Hilfe des Elektromotors 24 wird also die beim Schneid
vorgang erforderlich Synchronbewegung zwischen der
Schneideinrichtung 13 und dem Wickelrohr 7 hervorgebracht.
Für den eigentlichen Schneidvorgang trägt der Schlitten
22 einen Support 25, der quer zur Verschieberichtung
des Schlittens 22 und damit quer zur Vorschubrichtung
mit Hilfe eines angedeuteten Pneumatikzylinders verfahr
bar ist. Der Support trägt ein rotierendes Kreismesser
26, das mit Hilfe eines Elektromotors 27 geführt
und angetrieben ist.
Eine der beiden Muttern 20 oder 23 ist auskuppelbar
in der Weise, daß bei einer Drehung der Spindel 21
der entsprechende Schlitten 17 oder 22 stehen bleibt.
Mit Hilfe dieser Einrichtung kann der Abstand zwischen
beiden Schlitten 17 und 22 und damit die Länge eines
Rohrabschnittes 11 verändert werden, und zwar bei
einer entsprechenden Ausstattung als vollautomatischer,
programmierbarer Vorgang. Es bedarf dazu lediglich
einer elektrischen Auskupplung und einer Ausstattung
des Elektromotors 24 als Schrittmotor oder als dreh
winkelüberwachter Elektromotor mit dessen Hilfe jeweils
der ausgekuppelte Verfahrweg des einen Schlittens
über die Steigung der Spindel 21 vorgebbar ist.
Für die nachfolgende Beschreibung der eigentlichen
Funktion sei davon ausgegangen, daß beide Schlitten
17 und 22 im richtigen Abstand zueinander angeordnet
sind, sich der Schlitten 22 in einer Ausgangsposition
befindet, die dadurch gekennzeichnet ist, daß genügend
Verfahrweg in Vorschubrichtung zur Ausführung eines
Trennschnittes zur Verfügung steht, und daß der Fühler
19 an dem Längenmeßgerät 18 die Ausgangsstelle einnimmt.
Wenn in diesem Zustand der Vorrichtung das vorderen
Ende des abzutrennenden Rohrabschnittes 11 auf den
Fühler 19 trifft, kommt es zu einer Längenmessung,
die zunächst im Betrag ansteigt. Im selben Augenblick,
in dem der Fühler 19 seine Ausgangsstelle verlassen
hat, läuft der Elektromotor 24 an und bewegt die
beiden Schlitten 17 und 22 in Vorschubrichtung, die
wegen der Ankuppelung an die Spindel 21 sich als
Einheit bewegen. Nach einer bestimmten Zeit der Be
schleunigung hat diese Einheit mit der Vorschubge
schwindigkeit des Rohres 7 Gleichlauf erreicht. Das
Längenmeßgerät 18 zeigt dann keine Ortsveränderung
mehr an.
Es ist nun noch erforderlich, den Fühler 19 an eine
vorgegebene Sollstelle zur verfahren, die frei wähl
bar ist und sich in einem vorgegebenen Abstand zur
Ausgangsstelle des Fühlers 19 befindet. Denn nur
an dieser Sollstelle ist der vorgegebene Abstand zwischen
dem Fühler 19 und dem Kreismesser 26 zur Ablängung
des Rohrabschnittes 11 gegeben. Das Anfahren dieser
Sollstelle erfolgt ebenfalls mit Hilfe des Elektromotors
24, der zu diesem Zweck kurzzeitig der genannten
Einheit eine schnellere Bewegung als die Vorschubgeschwin
digkeit oder, wenn bereits die Sollstelle überfahren
ist, der Einheit eine geringere Geschwindigkeit verleiht.
Diese Vorgänge werden von einem Steuergerät ausgeführt,
das nicht näher dargestellt ist.
In dem Augenblick, in dem sich der Fühler 19 an der
Sollstelle befindet und Gleichlauf zwischen der aus
den Schlitten 17 und 22 gebildeten Einheit mit der
Vorschubgeschwindigkeit des Rohres 7 vorherrscht,
was gleichbedeutend mit einer fehlenden Ortsveränderung
des Fühlers gegenüber dem Schlitten 17 ist, wird
der Schnitt freigegeben, also bei rotierendem Kreismesser
26 der Support 25 so verfahren, daß das Rohr 7 zur
Ablängung des Rohrabschnittes 11 durchtrennt wird.
Nach vollzogener Trennung fällt der Rohrabschnitt
11 in eine entsprechende Auffangvorrichtung und durch
Umkehrung der Laufrichtung des Elektromotors 24
wird die aus den Schlitten 17 und 22 bestehende Einheit
zurück in die Ausgangslage gefahren. Der Fühler 19
kehrt aufgrund des ihm eigenen Rückstellverhaltens
an die Ausgangsstelle zurück. Danach ist die Abläng
einrichtung 10 wieder für einen erneuten Schnitt
bereit.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 3 sind
wiederum zwei Schlitten 17 und 22 vorhanden, die
sich von den entsprechenden Schlitten des vorangehend
erläuterten Ausführungsbeispiels nicht wesentlich
unterscheiden. Lediglich der Antrieb zum Verfahren
der beiden Schlitten 17 und 22 entlang der Stangenführung
16 ist anders ausgestaltet. Es hat nämlich jeder
Schlitten einen eigenen Elektromotor und eine eigene
Spindel, es sind also zusätzlich zu dem Elektromotor
24 und der Spindel 21 ein weiterer Elektromotor 30
und eine weitere Spindel 31 vorhanden. Aufgrund dieser
Ausstattung ist eine entkuppelbare Mutter 20 oder
23 für eine Abstandsveränderung entbehrlich. Statt
dessen müssen die Elektromotoren 24 und 30 als Schritt
motoren oder als Motoren mit Drehwinkelanzeige oder
-abfragung ausgestattet sein, damit ein vollkommen
synchroner Lauf erreicht wird. Lediglich für die
Abstandsveränderung wird nur einer der beiden Motoren
24 oder 30 betätigt.
Im übrigen ist die Funktion der vorangehend beschrie
benen Ausführungsform identisch. Statt der gemeinsamen
Spindel 21 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß der
Fig. 2 laufen die beiden Elektromotoren 24 und 30
bei einem Trennvorgang völlig synchron, so daß infolge
einer identischen Steigung der Spindeln 21 und 31
auch identische Verfahrgeschwindigkeiten und -wege
der Schlitten 17 und 22 eintreten. Es kann daher
am dieser Stelle auf eine erneute Beschreibung ver
zichtet werden.
Die in den Fig. 2 und 3 wiedergegebenen Ausführungs
beispiele sind besonders vorteilhaft und vor allen
Dingen bezüglich einer Längenänderung der abzutrennenden
Rohrabschnitte 11 programmierbar. Bei einfachen Aus
führungen genügt selbstverständlich ein einziger
Schlitten, auf dem beispielsweise das Längenmeßgerät
18 in einer klemmbaren geradlinigen Führung gehalten
und verschieblich angeordnet ist. Für eine Längenände
rung muß dann das Längenmeßgerät 18 verschoben werden,
wobei dann selbstverständlich an dem Schlitten eine
Skala oder dergleichen angebracht sein kann, um die
eingestellte Länge des abzutrennenden Rohrabschnittes
11 direkt ablesen zu können.
In bevorzugter Ausführungsform ist bei der Erfindung
die Geschwindigkeit des Elektromotors 24 bzw. der
Elektromotoren 24 und 30 abhängig von der Auslenkungsge
schwindigkeit des Längenmeßgerätes 18. Es wurde eingangs
bereits erwähnt, daß eine solche Ausstattung Vorteile
im Einrichtbetrieb mit sich bringt. Anhand der Fig.
4 wird diese Funktion näher erläutert. Da es in erster
Linie um die Erläuterung einer Funktion geht, sind
in der Fig. 4 die entsprechenden Vorrichtungsteile
nur angedeutet und unvollständig. Diesbezüglich wird
auf die Fig. 2 und 3 verwiesen.
Als Längenmeßgerät 18 ist eine Leiste dargestellt,
die mit einzelnen Impulsmarkierungen 34 versehen
ist. Der Deutlichkeit halber sind diese Impulse weit
auseinandergezogen. An praktischen Ausführungsbeispielen
sind für eine Meßstrecke von ca. 20 cm beispielsweise
2000 Impulsmarken 34 oder mehr vorhanden. Das Längen
meßgerät 18 ist mit Hilfe eines Klemmblockes 35 und
einer Kuppelstange 36 mit der Schneideinrichtung
13 verbunden.
Die in der Figur am weitesten links angeordnete Impulsmarke
34 A kennzeichnet die Ausgangsstelle des Fühlers 19,
also diejenige Stelle, die bei fehlender Belastung
des Fühlers 19 infolge des Rückstellverhaltens selbst
tätig eingenommen wird. Sobald das vordere Ende des
Wickelrohres 7 den Fühler 19 erfaßt, wird dieser
zunächst mit der Vorschubgeschwindigkeit des Rohres
7 ausgelenkt, wobei die
Anzahl der Impulse pro Zeiteinheit die Geschwindigkeit
liefert. Bei Verlassen der Ausgangsstelle 34 A wird
der Elektromotor 24 gestartet, der auf eine Geschwindig
keit beschleunigt wird, die über der Vorschubgeschwindig
keit v 0 des Rohres 7 liegt. Anhand eines Geschwindigkeits/
Weg/Diagrammes parallel zum Längenmeßgerät 18 in
der Fig. 4 wird dies verdeutlicht.
Wenn die Vorschubgeschwindigkeit der Schneideinrichtung
13 und damit des Längenmeßgerätes 18 höher ist als
die Vorschubgeschwindigkeit v 0 des Rohres 7, bewegt
sich der Fühler 19 wieder zurück in Richtung auf die
Ausgangsstelle 34 A, weil die Schneideinrichtung 13 "aufholt".
Diese Richtungsumkehr wird von der Steuerung bemerkt,
und die Vorschubgeschwindigkeit durch Drosselung des
Elektromotors 24 der Schneideinrichtung 13 abgesenkt,
erneut gesteigert usw., bis der Fühler 19 eine Sollstelle
34 S erreicht hat, an der er im wesentlichen verharrt.
Es werden nämlich nach dem Anfahren dieser Stelle lediglich
noch Schwankungen des Rohrvorschubes bzw. aus einem
Pumpen des Wickelriemens 2 in einem Regelvorgang ausgeglichen,
bei dem also eine Abweichung von der Sollstelle 34 S
durch entsprechendes Beschleunigen oder Abbremsen des
Elektromotors 24 kompensiert wird. Bei Erreichen der
Sollstelle 34 S wird der Schnitt freigegeben, also das
Kreismesser 26 in das Rohr 7 zur Abtrennung hineingefahren.
Anhand des Diagrammes der Fig. 4 ist deutlich zu erkennen,
daß wegen des Abstandes zwischen der Ausgangsstelle
34 A und der Sollstelle 34 S die Schneideinrichtung 13
so gut wie keinen nennenswerten Weg aufholen muß, den
der Fühler 19 zu Beginn des Vorgangs davongeeilt ist.
Es genügt annähernd das Erreichen der Vorschubgeschwindigkeit
v 0 des Rohres 7 und ein Einregeln der Sollstelle 34 S,
um die gewünschte Harmonisierung zwischen der Schneideinrichtung
13 und den tatsächlichen Bewegungen des Rohres 7 herzustellen.
Im Ergebnis bedeutet das, daß die Beschleunigung von 0 auf
v 0 der Schneideinrichtung 13 relativ gering sein darf.
Es werden also relativ geringe Massenkräfte erzeugt,
die sich schonend an allen Verschleißteilen auswirken.
Der Elektromotor 24 kann als Schrittmotor ausgebildet
sein, oder dieser Elektromotor 24 selbst, ausgebildet
als Scheibenläufer, oder die Spindel 21 ist mit einer
Taktscheibe ausgestattet, so daß bei einer Drehung eine
dem Drehwinkel entsprechende Impulsfolge entsteht. Unter
der Voraussetzung, daß die Schneideinrichtung 13 kontrolliert
und gleichbleibend stets an denselben Ausgangspunkt nach
einem Schnitt zurückfährt, kann zwischen den Impulsen
aus der Längenmeßeinrichtung 18 und den Impulsen des
Antriebes ein Verhältnis in Form einer Funktion fest
gelegt werden, das dann bei allen Schneidvorgängen un
abhängig von der Vorschubgeschwindigkeit eingehalten
wird. Im Ergebnis bedeutet das für das Diagramm in der
Fig. 4, das die dargestellte Kurve bei geringeren Ge
schwindigkeiten gestaucht und bei höheren Geschwindigkeiten
als die angegebene Vorschubgeschwindigkeit v 0 gestreckt
wird. Die Regelung innerhalb des als Steuerung vorgesehenen
Mikroprozessors erfolgt dann so, daß von Anfang an jeder
Impulsmarke 34, die der Fühler überfährt, eine bestimmte
Anzahl von Impulsen des Antriebes zugeordnet wird, zu
deren Einhaltung der Antrieb geregelt wird. Bei Zurückbleiben
hinter der geforderten Sollimpulszahl wird demnach die
Geschwindigkeit erhöht, bei Voreilen gegenüber der Soll
impulszahl wird die Geschwindigkeit zurückgenommen.
In dieser Weise wird unabhängig vom Einrichtungsbetrieb
oder vom Arbeitsbetrieb mit dem höchsten Vorschub stets
derselbe Funktionsablauf sichergestellt, wobei lediglich
die erforderlichen Beschleunigungen und Geschwindigkeiten
angepaßt werden.
Der Vorteil einer derartigen Regelung liegt darin,
daß die Sollstelle stets nach demselben Muster angefahren
wird. Das bedeutet, daß beispielsweise, wie in dem Dia
gramm der Fig. 4 dargestellt, das Anfahren der Sollstelle
durch eine erste Überschreitung, eine erste Unterschrei
tung und eine zweite Überschreitung der Vorschubgeschwin
digkeit v 0 erfolgt. In dieser Weise wird die Zuverlässigkeit
des Anfahrens der Sollstelle bemerkenswert erhöht. Außerdem
ist die dafür erforderliche Wegstrecke stets gleich
und damit voll kontrollierbar. Es braucht deshalb für
die Harmonisierung der Geschwindigkeiten und für das
Anfahren der Sollstelle keine unnötig hohe Reserve bereit
gehalten zu werden.
Nach der Ausführung des Schnittes zur Abtrennung des
Rohrabschnittes 11 kehrt die Schneideinrichtung 13 in
ihre Ausgangslage zurück, und zwar durch Umkehrung
des Elektromotors 24 und Anfahren einer
Ausgangsmarkierung bzw. eines Anschlages. Die Anforderung
an die Genauigkeit dieser Ausgangsstellung ist gering,
da es unerheblich ist, von wo aus der Vorgang gestartet
wird, solange genügend Zeit und Weg zur Verfügung steht,
um die Trennung durchzuführen. Dies gilt selbstverständ
lich nur dann, wenn die Harmonisierung und das Anfahren
der Sollstelle der Regelung frei überlassen wird und
nicht in einer funktionalen Abhängigkeit von dem Meßweg
des Fühlers 19 abhängt. Es muß dann genügend Länge auf
den Stangenführungen 16 vorhanden sein, um die Harmonisierung
des Gleichlaufes und den Trennvorgang abwickeln zu können.
Die Zurückführung des Fühlers 19 an die Ausgangsstelle
erfolgt ohnehin selbsttätig infolge einer Rückführung,
die fest in das Längenmeßgerät eingebaut ist (nicht
dargestellt). Zur Erleichterung des freien Falls des
Rohrabschnittes 11 nach der Durchtrennung kann der Fühler
19 noch schwenkbar beispielsweise mit Hilfe eines Pneumatikzylinders
ausgebildet sein; eine derartige Lösung ist jedoch bekannt
bei jetzt schon mit Anschlägen arbeitenden Vorrichtungen.
Bei einer Verwendung einer einzigen Spindel 21 (Fig. 2)
für beide Schlitten 17 und 22 empfiehlt sich insbe
sondere die Verwendung einer gewindelosen Spindel, die
als geschliffener zylindrischer Körper ausgebildet ist,
wobei dann die Muttern schrägstehende Wälzkörper sind,
die schraubenliniengetreu auf der Zylinderfläche abrollen.
Die Wälzkörper können besonders leicht auskuppelbar
gestaltet werden, so daß mit einer derartigen Spindel-Mutter-
Einheit vorzügliche Voraussetzungen geschaffen sind,
um ein gleichmäßiges Verfahren beider Schlitten 17 und
22 während eines Schneidvorganges zu erzielen und gleichzeitig
die Möglichkeit zu haben, programmiert den Abstand zwischen
beiden Schlitten 17 und 22 zu ändern, um die Längeneinstellung
für die abzutrennenden Rohrabschnitte 11 vorzunehmen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht nur für endlos
spiralgewickelte sondern auch für längsgewickelte Rohre
einsetzbar, bei denen es ebenso zu Schwankungen
im Vorschub kommen kann. Da die Bezugsgröße für einen
abzulängenden Rohrabschnitt 11 stets das derzeitige
vordere Ende des Rohres 7 ist, erfolgt die Abtrennung
bei entsprechender Regelung hinreichend genau, selbt
wenn extreme Vorschubgeschwindigkeiten auftreten.
Wegen der auch nach dem Anschnitt des Kreismessers
26 noch weitergeführten Regelung ist auch der Schnitt
besonders sauber und lotrecht zur Mittelachse des Rohrab
schnittes 11, was bei bestimmten Abnehmern ebenfalls
von Bedeutung ist. Dies gilt unabhängig von der Möglichkeit
der Abkoppelung der Schneideinrichtung von beispielsweise
der Spindel 21 im Falle des Abschnittes besonders dick
wandiger Rohre 7, bei denen eine hinreichend genaue
Mitnahme der Schneideinrichtung 13 vorhanden ist.
Statt des Kreismessers 26 kann selbstverständlich ein
Quetschmesser oder können mehrere Quetschmesser vorgesehen
sein, um gleichzeitig mehrere Abschnitte von einem Rohr
7 abzutrennen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit
der Abtrennung mit Hilfe eines Laserstrahles oder auch
mit Hilfe eines energiereichen Wasserstrahles bzw. Flüssig
keitsstrahles. Letztere Möglichkeiten führen auch an
Papier- oder Papprohren zu guten Ergebnissen. Jedenfalls
tritt keine nennenswerte Benetzung des Papiers beispiels
weise bei einem Wasserstrahlschnitt ein.
Die vorangehenden Ausführungsbeispiele sind unter Verwendung
eines tellerförmigen Anschlages als Fühler 19 beschrieben
worden. Statt dessen kann auch eine optische Abtastung er
folgen. Dabei bewegt sich das Ende des Rohres 7 in einen
Kanal von Lichtschranken hinein, deren jeweilige Abdunkelung
als Maß für die Verschiebung des Rohrendes gegenüber der
Einheit dient. Die Abtastung erfolgt also als direkte
Längenmessung zwischen der allerersten Lichtschranke an
der Ausgangsstelle und der derzeitigen Lage des Rohrendes
gegenüber dieser Ausgangsstelle. Die Sollstelle ist dann
eine ausgewählte Lichtschranke in einem Abstand von der
Ausgangsstelle, so daß die Regelung in der beschriebenen
Weise erfolgen kann; statt der Impulse werden dabei die
abgedunkelten Lichtschranken registriert und als Meßgrößen
verarbeitet.
Claims (20)
1. Verfahren zum Ablängen eines endlos längs- oder spiral
gewickelten Rohres aus Folie, Papier oder Pappe, bei
dem das jeweilige Rohrende zur Bestimmung der einen
Grenze des abzutrennenden Rohrabschnittes abgetastet
und an der anderen Grenze das Rohr mit Hilfe einer
nach Maßgabe der Abtastung in Vorschubrichtung bewegten
Schneideinrichtung abgelängt wird, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abtastung relativ zu einer be
weglichen, mit der Schneideinrichtung verbundenen Ein
heit erfolgt, und daß der Trennvorgang erst dann freige
geben wird, wenn die Abtastung an einer vorgegebenen,
vorwählbaren Sollstelle infolge einer regelbaren moto
rischen Bewegung der Einheit keine Ortsveränderung mehr
anzeigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohrende mechanisch mit Hilfe
eines Anschlages abgetastet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sollstelle in einem vorgege
benen Abstand zur Ausgangsstelle gewählt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei dick
wandigen Rohren nach der ersten vollständigen Durch
trennung der Wandung während des Trennvorganges die
Einheit von dem motorischen Antrieb für eine freie
Bewegung abgekuppelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtast
einrichtung und die Schneideinrichtung zur Änderung
der Länge des abzutrennenden Rohrabschnittes gegenein
ander verschoben und erneut fixiert werden können.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastung
digital durch Impulse pro Streckeneinheit oder analog
durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Geschwindigkeit des motorischen
Antriebes für die Einheit in Abhängigkeit von der
Impulszahl pro Zeiteinheit gesteuert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 3 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorschubstellung der Einheit
mit Hilfe einer Meßeinrichtung abgetastet wird und daß
die Einheit während des Anfahrens der Sollstelle der
Abtasteinrichtung unter Einhaltung eines vorgegebenen
Verhältnisses der Meßwerte der Abtasteinrichtung und
der Meßeinrichtung an der Einheit verfahren wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, bestehend aus einem Schlitten mit einer Ab
tasteinrichtung und einer Schneideinrichtung, bei der
die Abtasteinrichtung aus einem optischen oder mecha
nischen Fühler und die Schneideinrichtung aus einem
rotierenden Messer oder mindestens einem Quetsch
messer besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß der Fühler (19) Bestandteil eines in Verschiebe
richtung des Schlittens messenden Längenmeßgerätes (18)
ist, daß der Schlitten mit Hilfe einer Spindel-Mutter-
Einheit oder eines Hydraulikzylinders bewegbar ist,
und daß eine Steuerung vorgesehen ist, in der die Soll
stelle als Abstand zur Ausgangsstelle abgespeichert
ist und die die Geschwindigkeit des Schlittens derart
regelt, daß der Fühler (19) trotz Rohrvorschubs
zur Sollstelle gelangt und dort verharrt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß als mechanischer Fühler (19) ein
Telleranschlag vorgesehen ist, dessen federbelastete
Verschiebung anlog oder digital meßbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abtasteinrichtung (12) gegen
über der Schneideinrichtung (13) abstandsveränderbar
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abtasteinrichtung (12) und
die Schneideinrichtung (13) jeweils an einem gesonderten
Schlitten (17, 25) angebracht sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die beiden Schlitten (17, 25)
mit einer Mutter (20) für eine Spindel (21, 31)
versehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Muttern (20, 23) beider Schlitten
(17, 25) auf ein und derselben Spindel (21) angebracht
sind, und daß eine der beiden Muttern vorschubfrei
entkuppelbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der der Abtasteinrichtung (12)
zugeordnete Schlitten (17) mit einer eigenen Spindel
(31) und einem eigenen Elektromotor (30) versehen
ist, und daß beide Elektromotoren (24, 30) Schrittmotoren
oder drehwinkelüberwachte Elektromotoren sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Fühler (19) schwenkbar ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Verschwenkung des Fühlers
(19) ein pneumatischer oder hydraulischer Betätigungszylinder
vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß beide
Schlitten (17, 25) an einer gemeinsamen Führung
(16) verschieblich geführt sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß jede
Spindel (21, 31) gewindelos ist und als Muttern
schrägstehende, auskuppelbare Wälzkörper dienen.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Abtasteinrichtung (12) als Auflichtlängenmesser
ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
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DE19883803553 DE3803553A1 (de) | 1988-02-03 | 1988-02-03 | Verfahren und vorrichtung zum ablaengen eines endlos laengs- oder spiralgewickelten rohres |
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Family
ID=6346751
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE (1) | DE3803553A1 (de) |
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