DE3802730C2 - Wärmesammler - Google Patents
WärmesammlerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wärmesammler,
insbesondere unter Verwendung eines Wärmesammelmaterials,
welches einen stabilen unterkühlten Zustand bei unterhalb
der Phasentransformationstemperatur liegenden Temperaturen
aufrechterhält.
Wärmesammler zum Speichern von Wärmeener
gie und zum bedarfsweisen Freigeben derselben lassen sich
in zwei Kategorien einteilen: Die eine Art benutzt ein Eigen
wärme-Sammelmaterial, während die andere Art ein Latentwärme-
Sammelmaterial verwendet. Ein typisches Material der letzt
genannten Art entläßt Wärme entsprechend einer Phasentrans
formation desselben und weist eine Wärmesammeldichte entspre
chend etwa dem Drei- bis Vierfachen derjenigen des Eigenwärme-
Sammelmaterials auf. Wärmesammler, die ein Latentwärme-Sam
melmaterial verwenden, sind daher insofern vorteilhaft, als
sie kompakt gebaut werden können.
Ein bekanntes Latentwärme-Sammelmaterial besteht aus einer
Substanz, die sich nicht verfestigt bzw. nicht erstarrt und
die einen stabilen unterkühlten oder supergekühlten Zustand
bei Temperaturen unterhalb der Phasentransformationstempera
tur aufrechterhält, z. B. ein Hydrat auf Natriumacetatbasis.
Dieses Material gibt seine Latentwärme frei, wenn es aus dem
unterkühlten Zustand freigegeben
und aus der flüssigen Phase in die feste Phase über
geht. Auf diese Weise kann von diesem Wärmesammelmaterial
jederzeit nach Bedarf Wärmeenergie gewonnen werden.
Um dieses Latentwärme-Sammelmaterial aus dem unterkühlten
Zustand zu entlassen, ist es normalerweise nur
nötig, diesem Material in seinem unterkühlten Zustand eine
geeignete Anregung zu geben. Diese Entlassung oder Freigabe
des Materials aus dem unterkühlten Zustand besteht darin,
daß 1. das Wärmesammelmaterial mit einer scharfen bzw. spitzen
Metallstange berührt, 2. über eine Elektrode eine Spannung
an das Wärmesammelmaterial angelegt bzw. 3. dem Wärmesammel
material ein Keimmaterial zugesetzt wird.
Bei den obigen Methoden 1. und 2. ist jedoch der Bildungs
mechanismus für einen Kern, der für eine Entlassung oder
Überführung aus dem unterkühlten Zustand nötig ist, noch
nicht voll geklärt. Tatsächlich kann mittels dieser Metho
den das Wärmesammelmaterial in manchen Fällen nicht aus dem
unterkühlten Zustand entlassen werden, auch wenn ihm eine
entsprechende Anregung erteilt wird, so daß diese Methoden
unzuverlässig sind.
Andererseits gewährleistet die unter 3. genannte Methode,
bei welcher ein für die Beendigung der Unterkühlung erfor
derlicher Keim zugesetzt wird, keine sichere Entlassung
oder Freigabe aus dem Unterkühlungszustand. Das dem Wärme
sammelmaterial zugesetzte Keimmaterial sammelt sich viel
mehr in ersterem allmählich an und bewirkt letztlich eine
Trennung seiner Phasen, mit dem Ergebnis, daß das Wärmesam
melmaterial nicht länger in einem stabilen unterkühlten
Zustand verbleiben kann.
Wie vorstehend beschrieben, sind von den herkömmlichen Un
terkühlung-Entlassungsmethoden diejenigen, nach denen eine
mechanische oder elektrische Anregung
angewandt wird, unzuverlässig, während die Metho
den, bei denen ein Keimbildungsmaterial zugesetzt wird,
zu einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften
des Wärmesammelmaterials führen.
In der DE 26 19 514 A1 ist ein Wärmespeicher für Wärmepumpen
beschrieben, bei welchem kristallisiertes Salz,
das an der Seite eines Thermostaten vorgesehen ist, in
Berührung mit der Oberfläche von geschmolzenem Salz gebracht
wird, wodurch das geschmolzene Salz einer Impfung
unterworfen wird, was eine exotherme Kristallisation
hervorruft.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Wärmesammler
zu schaffen, bei dem mit Sicherheit eine Freigabe
des Latentwärme-Sammelmaterials aus seinem unter
kühlten Zustand gewährleistet werden kann, ohne die
physikalischen Eigenschaften dieses Materials in irgendeiner
Weise zu beeinträchtigen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die vorliegende Erfindung
einen Wärmesammler mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 vor.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Wärmesammlers
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Darstellung
eines Spitzenteils eines Halteelements,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Erwärmungs- und
Abkühleigenschaften eines Latentwärme-
Sammelmaterials,
Fig. 4 eine Schnitt-Darstellung eines Wärmesammlers gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 5 eine Schnitt-Darstellung eines Wärmesammlers gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Der in Fig. 1 dargestellte Wärmesammler weist einen Wärme-
Speicherbehälter 1 auf, der einen ein Latentwärme-Sammel
material 4 (im folgenden kurz "Wärmesammelmaterial" genannt) enthaltenden Metallbehälter 2, ein elektrisches
Heizelement, z. B. ein ummanteltes Heiz
element 5, das um den Metallbehälter 2 herumgewickelt ist
und zum Erwärmen des Wärmesammelmaterials 4 dient, und ein
die Außenflächen von dem Metallbehälter 2 und dem Heizelement 5 um
schließendes Isoliergefäß 3 umfaßt. Das Heizelement 5 ist
über einen Schalter 6 an eine Heizelement-Stromquelle 7
angeschlossen. Ein praktisches Beispiel für das Wärme
sammelmaterial ist eine Lösung aus Natriumacetat-Trihydrat
mit 1-2% eines Xanthangummis oder -kautschuks als Ver
dickungsmittel zugesetzt.
Der Wärmesammler ist mit einer Unterkühlung-Freigabevor
richtung 20 zum Freigeben
des Wärmesammelmaterials 4 aus dem unterkühlten Zustand
versehen, indem ein Keimmaterial mit dem Wärmesammelmate
rial 4 in Kontakt gebracht wird. Die Vorrichtung 20 weist
ein stabförmiges Halteelement 8 auf, das ein Keimmaterial
9 festhält oder einschließt und das am Wärme-Speicherbehäl
ter 1 so montiert ist, daß es senkrecht zum Flüssigkeits
spiegel des Wärmesammelmaterials 4 bewegbar und mit sei
nem unteren Ende mit dem Wärmesammelmaterial 4 in Berührung
bringbar ist. Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht das Halteele
ment 8 aus einem porösen Material, z. B. einem polymeren
Stoff, und es enthält ein pulverförmiges Keimmaterial 9, z. B.
Natriumacetat-Trihydrat, in den Poren seines unteren End
abschnitts. Dieses Halteelement 8 wird beispielsweise in der
Weise hergestellt, daß ein thermoplastisches Harz aufge
schmolzen, das Harz mit einem pulverförmigen Keimmaterial 9
vermischt und das Gemisch zum Erstarren gebracht wird.
Zwischen dem Halteelement 8 und dem Wärme-Speicherbehäl
ter 1 ist eine Dichtung 10 für das luftdichte Abdichten
des Inneren des Speicherbehälters 1 angeordnet.
Im Inneren des Halteelements 8 ist ein Temperatur-Sensor
17 als Detektorelement zum Feststellen einer Berührung des
Halteelements 8 mit dem Wärmesammelmaterial 4 vorgesehen.
Der Sensor 17 besteht aus einem Thermoelement, dessen eines
Ende sich zum unteren Ende des Halteelements 8 erstreckt,
während sein anderes Ende aus dem oberen Ende des Halte
elements 8 herausgeführt und über eine Zuleitung mit einer
Steuerschaltung 18 verbunden ist.
Die Unterkühlung-Freigabevorrichtung 20 weist eine zum lot
rechten Antreiben oder Bewegen des Halteelements 8 dienen
de Antriebseinrichtung auf, die aus einer Vorbelastungs
feder 13 und einer weiteren, aus einer Legierung mit Form
rückstellvermögen gebildeten Feder 12 besteht. Die oberen
Enden der Federn 12 und 13 sind am Halteelement 8 befestigt.
Das untere Ende der Feder 12 steht unter Befestigung daran
mit einer an der Oberseite des Wärme-Speicherbehälters 1
befestigten Elektrode 14 in Berührung, während das untere
Ende der Vorbelastungsfeder 13 unmittelbar an der Oberseite
des Speicherbehälters 1 befestigt ist. Das obere Ende der Feder
12 ist über einen Schalter 15 mit der einen Seite einer
Ansteuerstromquelle 16 verbunden, während ihr unteres Ende
über die Elektrode 14 an die andere Seite der Ansteuerstrom
quelle 16 angeschlossen ist. Der Schalter 15 wird durch
die Steuerschaltung 18 zum Schließen und Öffnen gesteuert.
Das in den Wärme-Speicherbehälter 1 eingefüllte Latentwärme-
Sammelmaterial 4 weist die in Fig. 3 dargestellten Erwär
mungs- und Abkühleigenschaften auf. Das Sammelmaterial 4
wird flüssig, wenn es auf eine Temperatur oberhalb der
Phasentransformationstemperatur (Schmelzpunkt) TM (etwa
59°C) erwärmt wird. Wenn das Wärmesammelmaterial 4 jedoch aus
dem Schmelzzustand auf eine Temperatur unterhalb TM abge
kühlt ist, verfestigt es sich nicht, auch wenn seine Tempera
tur abfällt und den Punkt TM passiert, vielmehr hält es
dabei einen stabilen flüssigen Zustand bei; dies bedeutet,
daß der unterkühlte Zustand beibehalten wird, bis eine
Temperatur unterhalb von TM, z. B. -10°C, erreicht wird.
Wenn das unterkühlte Wärmesammelmaterial 4 durch Kontaktie
rung mit dem noch zu beschreibenden Keimmaterial 9 ange
regt wird, wird der mit dem Keimmaterial 9 in Berührung ste
hende Teil des Wärmesammelmaterials 4 aus dem unterkühl
ten Zustand freigegeben, wobei sich diese
Freigabe aus dem unterkühlten Zustand auf die gesamte Masse
des Wärmesammelmaterials 4 ausbreitet. Demzufolge strahlt
das Wärmesammelmaterial 4 Wärme ab.
Im folgenden ist die Arbeitsweise des Wärmesammlers mit
dem beschriebenen Aufbau erläutert.
Wenn das Wärmesammelmaterial 4 in festem Zustand vorliegt,
wird es über den Metallbehälter 2 auf eine Temperatur ober
halb der Phasentransformationstemperatur TM erwärmt, indem
der Schalter 6 geschlossen und dem Heizelement 5 Strom zu
geführt wird, wobei dieses Erwärmen jedoch auch mittels
irgendeiner Art von Abwärme erfolgen kann. Daraufhin wird
das Wärmesammelmaterial 4 flüssig. Anschließend bleibt das
Wärmesammelmaterial 4 zur Abkühlung durch die Atmosphären
luft durch die Wärmeisolierschicht des Isoliergefäßes 3 hindurch im Ruhezu
stand. Das Wärmesammelmaterial 4 wird jedoch durch die Wir
kung der Wärmeisolierschicht des Isoliergefäßes 3 auf
einer Temperatur über der kritischen Unterkühlungstempera
tur gehalten. Infolgedessen wird das Wärmesammelmaterial
4 unterkühlt, so daß es latente Wärme hält
bzw. speichert.
Wenn die im Wärmesammelmaterial 4 gespeicherte latente
Wärme benutzt werden soll, wird zur Steuerschaltung 18
ein Unterkühlung-Freigabebefehl geliefert. Die Steuerschal
tung 18 schließt daraufhin den Schalter 15, so daß die An
steuerstromquelle 16 die Feder 12 mit Strom beschickt und
damit erwärmt. Bei einer Erwärmung auf eine Temperatur über
einer spezifischen Transformationstemperatur beginnt sich
die Feder 12 aufgrund ihres Formrückstellvermögens
zusammenzuziehen. Infolgedessen wird das
Halteelement 8 herabgefahren und mit seinem unteren Endab
schnitt etwa 1 bis 2 mm tief in das Wärmesammelmaterial
4 eingetaucht. Dabei wird das am oder im unteren Endab
schnitt des Halteelements 8 festgehaltene Keimmaterial 9
mit dem Wärmesammelmaterial 4 in Berührung gebracht, wobei
der damit berührte Teil des Wärmesammelmaterials 4 augenblick
lich aus dem unterkühlten Zustand freigegeben
wird und sich zu verfestigen beginnt. Gleichzeitig
breitet sich diese Freigabe aus dem unterkühlten Zustand
von dem mit dem Keimmaterial 9 in Berührung stehenden Teil
durch die gesamte Masse des Wärmesammelmaterials 4 hindurch
aus. Beim Erstarren oder Verfestigen strahlt das Wärmesam
melmaterial 4 die in ihm gespeicherte latente Wärme ab.
Bei der Abstrahlung der latenten Wärme erhöht sich die
Temperatur des Wärmesammelmaterials 4. Der in das Halte
element 8 eingesetzte Temperatur-Sensor 17 greift den Tempera
turanstieg des Wärmesammelmaterials 4 ab und liefert ein
entsprechendes Meßsignal zur Steuerschal
tung 18. Nach Maßgabe des Meßsignals vom Sensor 17 stellt
die Steuerschaltung 18 fest, daß das Keimmaterial 9 mit
dem Wärmesammelmaterial 4 in Berührung steht. Wie insbe
sondere aus Fig. 3 hervorgeht, steigt dann, wenn das Wärme
sammelmaterial 4 durch die Kontaktierung mit dem Keimmate
rial 9 als Anregung oder Reiz aus dem unterkühlten Zustand
freigegeben wird, die Temperatur des Wärmesammelmaterials
4 an, wobei sie die Phasentransformationstemperatur TM
erreicht. Die Steuerschaltung 18 stellt die Berührung des
Keimmaterials 9 mit dem Wärmesammelmaterial 4 aufgrund der
Tatsache fest, daß die durch den Sensor 17
gemessene Temperatur eine spezifische Temperatur Tth
überschreitet, die unterhalb der Phasentransformationstempera
tur TM liegt.
Wenn sie die Berührung des Keimmaterials 9 mit dem Wärme
sammelmaterial 4 feststellt, öffnet die Steuerschaltung
18 den Schalter 15 zur Beendigung der Stromzufuhr zur Fe
der 12. Daraufhin fällt die Temperatur der Feder 12 ab.
Wenn die Formrückstellwirkung der Feder 12 aufhört, wird
die Feder 12 durch die Vorbelastungskraft der Feder 13 ge
dehnt. Gleichzeitig wird das Halteelement 8 aufwärts ver
fahren und damit vom Wärmesammelmaterial 4 getrennt.
Beim beschriebenen Wärmesammler wird der unterkühlte Zu
stand des Wärmesammelmaterials 4 dadurch beendet, daß das
vom Halteelement 8 gehaltene Keimmaterial 9 mit dem Wärme
sammelmaterial 4 in Berührung gebracht wird. Dieser Wärme
sammler besitzt eine äußerst hohe Zuverlässigkeit im Ver
gleich zu den Wärmesammlern, bei denen die Unterkühlung
durch mechanische oder elektrische Anregung beendet wird.
Bei diesem Wärmesammler wird das mit dem Wärmesammelmate
rial 4 in Berührung zu bringende Keimmaterial 9 vom bzw.
im Halteelement 8 gehalten, so daß auf diese Weise das Pro
blem vermieden werden kann, daß das Wärmesammelmaterial 4
durch die Zugabe und Ansammlung des Keimmaterials in ihm
beeinträchtigt wird. Außerdem ist dabei das Halteelement
8 so ausgelegt, daß es vom Wärmesammelmaterial 4 zurückge
zogen wird, unmittelbar nachdem letzteres aus dem unter
kühlten Zustand freigegeben worden ist.
Selbst wenn sich dabei das Wärmesammelmaterial 4 nach der
Beendigung der Unterkühlung schnell verfestigt, besteht
daher dabei keine Möglichkeit dafür, daß das Halteelement
8 vom Wärmesammelmaterial 4 festgehalten wird, vielmehr kann
das Halteelement 8 gleichmäßig oder zügig aus dem Wärme
sammelmaterial 4 herausgezogen werden. Auf diese Weise kann
verhindert werden, daß das Keimmaterial 9 selbst und das
Wärmesammelmaterial 4 durch ein Anschmelzen des Keimmaterials
9 unter der vom Wärmesammelmaterial 4 abgestrahlten, von
der Beendigung der Unterkühlung herrührenden Wärme beein
trächtigt oder verschlechtert werden. Außerdem kann damit
ein weiteres Problem vermieden werden, nämlich daß ein An
haften des Verdickungsmittels im Wärmesammelmaterial 4 am
Keimmaterial 9 die Anregungswirkung des letzteren beein
trächtigt, nämlich daß das Keimmaterial 9 mit dem Wärmesammel
material 4 nicht in Berührung zu gelangen vermag. Demzufolge
kann das Wärmesammelmaterial 4 über einen längeren Zeitraum
hinweg wiederholt der Unterkühlung und seiner Freigabe aus
dem unterkühlten Zustand unterworfen werden.
Bei der beschriebenen Ausführungsform wird die Ansteuer
stromquelle 16 für die Aktivierung oder Anregung der Feder
12 benutzt. Dabei reicht eine Spannung von etwa 1,2 V aus.
Ein dadurch erreichter Vorteil besteht darin, daß die An
steuerstromquelle 16 klein sein und demzufolge der
Wärmesammler insgesamt einen kompakten Aufbau aufweisen
kann.
Fig. 4 veranschaulicht eine zweite Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher der bei der ersten Ausführungsform
verwendete Temperatur-Sensor 17 weggelassen und anstelle
der Steuerschaltung 18 eine Zeitgeberschaltung 28 vorge
sehen ist. Der sonstige Aufbau ist derselbe wie bei der
ersten Ausführungsform, so daß auf eine nähere Beschrei
bung verzichtet werden kann.
Wenn bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung ein
Unterkühlung-Freigabebefehl eingeht, hält die Zeitgeber
schaltung 28 den Schalter 15 für eine gegebene Zeitspanne
geschlossen, so daß die Feder 12 nur während dieser Zeit
spanne aktiviert wird. Bei Wahl einer gewünschten Betriebs
zeit der Zeitgeberschaltung kann daher das Keimmaterial
9 automatisch aus dem Wärmesammelmaterial 4 herausgezogen
werden, nachdem das Keimmaterial das Wärmesammelmaterial 4
während einer Zeitspanne kontaktiert hat, die für die Frei
gabe des Wärmesammelmaterials 4 aus dem unterkühlten Zustand
nötig ist. Dies bedeutet, daß eine Kontaktierung-Detektor
einrichtung, wie ein Temperatur-Sensor, nicht erforderlich
ist und demzufolge die Herstellungskosten für den Wärme
sammler weiter gesenkt werden können.
Fig. 5 veranschaulicht eine dritte Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher die Antriebseinrichtung 11 zum Be
wegen des Halteelements 8 einen anderen Aufbau als bei der
ersten Ausführungsform aufweist. Dabei ist das Halteele
ment 8 in eine an der Oberseite des Wärme-Speicherbehälters
1 befestigte rohrförmige Führung 22 eingesetzt und lotrecht
bewegbar, während es durch diese rohrförmige Führung 22 ge
führt wird. Am Außenumfang der rohrförmigen Führung 22 ist
ein ringförmiger Elektromagnet 23 angebracht, der über
einen Schalter 26 mit einer Ansteuerstromquelle 27 verbun
den ist. Am oberen Endabschnitt des Halteelements 8 ist
ein dem Elektromagneten 23 gegenüberstehendes Magnetstück
24 befestigt. Letzteres ist vorzugsweise ein Dauermagnet.
Das Magnetstück 24 ist über eine Rückstellfeder 25 mit
einem Halter 30 verbunden.
Wenn bei der beschriebenen dritten Ausführungsform das
Wärmesammelmaterial 4 aus dem unterkühlten Zustand frei
gegeben wird, schließt die Steuerschaltung
18 den Schalter 26, so daß von der Ansteuerstromquelle 27
Strom zum Elektromagneten 23 geliefert wird. Dabei wird
das Magnetstück 24 durch den Elektromagneten 23 angezogen
und zusammen mit dem Halteelement 8 herabgefahren. Infolge
dessen wird das vom unteren Endabschnitt des Halteelements
8 gehaltene Keimmaterial 9 mit dem Wärmesammelmaterial 4
in Berührung gebracht, so daß letzteres aus dem unterkühl
ten Zustand freigegeben wird. Wie im Fall der ersten Aus
führungsform bewirkt die Steuerschaltung 18 in Abhängig
keit von einem Meßsignal vom Temperatur-
Sensor 17 das Öffnen des Schalters 26, mit dem Ergebnis,
daß die Stromzufuhr zum Elektromagneten 23 beendet wird.
Daraufhin wird das Halteelement 8 mit dem Magnetstück 24
durch die Rückstellfeder 25 hochgefahren.
Mit der beschriebenen zweiten bzw. dritten Ausführungsform
wird dieselbe Wirkung wie bei der ersten Ausführungsform
erzielt.
Das Halteelement 8 und das Keimmate
rial 9 brauchen nicht zu einem integrierten Körper zusammengefaßt zu
sein, vielmehr kann ein das Keimmaterial 9 enthaltender Bau
teil an der Spitze des Halteelements 8 befestigt sein.
Weiterhin kann für die Feststellung der Kontaktierung des
Keimmaterials 9 mit dem Wärmesammelmaterial 4 anstelle eines
Temperatur-Sensors auch ein Drucksensor oder -fühler ein
gesetzt werden. Die Kontaktierung-Detektoreinrichtung
braucht lediglich das Wärmesammelmaterial 4 zu berühren und
kann an der Fläche des Halteelements 8 montiert sein. Bei
der dritten Ausführungsform kann die Steuerschaltung durch
eine Zeitgeberschaltung ersetzt sein, wobei der Temperatur-
Sensor, wie bei der zweiten Ausführungsform, weggelassen
werden kann.
Claims (4)
1. Wärmesammler, umfassend einen geschlossenen Wärme-
Speicherbehälter (1), ein in letzteren eingefülltes
Latentwärme-Sammelmaterial (4), das bei Temperaturen
unterhalb einer spezifischen Phasentransformationstemperatur
in einem stabilen unterkühlten Zustand
in der flüssigen Phase zu verbleiben vermag,
eine Freigabeeinheit (2) zum Freigeben des Latent
wärme-Sammelmaterials (4) aus dem unterkühlten Zustand
der flüssigen Phase in die feste Phase, wobei
die Freigabeeinheit (2) ein Halteelement (8), das
so am Wärme-Speicherbehälter (1) montiert ist, daß
es mit dem Latentwärme-Sammelmaterial (4) in Berührung
bringbar ist, ein aus derselben Materialart
wie das Latentwärme-Sammelmaterial (4) bestehendes
und vom Halteelement festgehaltenes Keimmaterial
(9) und eine Antriebseinheit (11) zum Verfahren des
Halteelements (8) für die Kontaktierung des Keimmaterials
(9) mit dem Latentwärme-Sammelmaterial (4)
umfaßt, wobei das Halteelement (8) aus einem porösen
Material besteht und das Keimmaterial (8) in
einer Vielzahl von im Halteelement (8) vorhandenen
Poren enthalten ist, und die Antriebseinheit (11)
das Halteelement (8) so verfährt, daß das Keimmaterial
(9) für eine vorbestimmte Zeitdauer in Berührung
mit dem Latentwärme-Sammelmaterial (4) verbleibt.
2. Wärmesammler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteelement (8) in einer Richtung nahezu
senkrecht zum Flüssigkeitspegel des Latentwär
me-Sammelmaterials (4) bewegbar ist.
3. Wärmesammler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (11) ein mit
dem Halteelement (8) gekoppeltes erstes Vorbelastungselement
(13) zum Vorbelasten des Halteelements
(8) in eine nichtkontaktierende Stellung, in
welcher das Keimmaterial (9) vom Latentwärme-Sam
melmaterial (4) getrennt ist, ein mit dem Halteelement
(8) gekoppeltes und aus einer Legierung mit
Formrückstellvermögen geformtes zweites Vorbelastungselement
(12) zum Verlagern des Halteelements
in eine Berührungsstellung, in welcher das Keimmaterial
(9) mit dem Latentwärme-Sammelmaterial (4),
wenn diese erwärmt ist, in Berührung steht, eine
Heizeinheit (16) zum Erwärmen des zweiten Vorbelastungselements
(12) und eine Steuerschaltung (18)
zum Steuern des Betriebs der Heizeinheit (16) aufweist.
4. Wärmesammler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (11) ein mit
dem Halteelement (8) gekoppeltes Vorbelastungselement
(25) zum Vorbelasten des Halteelements (8) in
eine nichtkontaktierende Stellung, in welcher das
Keimmaterial (9) vom Latentwärme-Sammelmaterial (4)
getrennt ist, ein am Halteelement befestigtes
Magnetstück (24), einen Elektromagneten (23), der
im erregten Zustand das Magnetstück (24) anzieht
und damit das Halteelement (8) in eine Berührungsstellung
bewegt, in welcher das Keimmaterial (9)
mit dem Latentwärme-Sammelmaterial (4) in Berührung
steht, eine Stromzufuhreinheit (27) zum Erregen des
Elektromagneten (23) und eine Steuerschaltung (18)
zum Steuern des Betriebs der Stromzufuhreinheit
(27) aufweist.
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