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Die
vorliegende Erfindung betrifft Rasierer und Rasiererköpfe bzw.
Rasierkassetten.
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Die
Benutzer von Nassrasierern schätzen
im Allgemeinen während
der Rasur ein Wärmegefühl auf der
Haut. Die Wärme
fühlt sich
gut an und bewirkt ferner eine Hydratisierung der Haut und ein Erweichen
der Barthaare, was eine angenehmere Rasur zur Folge hat.
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Verschiedene
Versuche wurden unternommen, um während der Rasur ein Wärmegefühl zu vermitteln.
Zum Beispiel wurden Rasiercremes entwickelt, die nach der Freisetzung
aus einem Rasiercremebehältnis
exotherm reagieren sollen, so dass die Rasiercreme der Haut Wärme verleiht.
Ferner wurden Rasiererköpfe
unter Verwendung von heißer bzw.
warmer Luft, Heizelementen und linear abgetasteten Laserstrahlen
erhitzt, wobei die Energie bzw. der Strom über eine Stromversorgungsquelle
wie etwa eine Batterie zugeführt
wird.
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Vorgesehen
sind gemäß der vorliegenden Erfindung
Rasierer, die ein Phasenänderungsmaterial
aufweisen, das der Haut eines Benutzers Wärme zuführen kann. Phasenänderungsstoffe
speichern latente Wärme,
wenn sie schmelzen und setzen diese während der Rekristallisation
frei. Das Phasenänderungsmaterial
ist auf Zimmertemperatur fest und kann durch „thermisches Laden" des Rasierers leicht geschmolzen
werden, indem der Rasierer unter warmes laufendes Wasser gehalten
oder in warmes Wasser eingetaucht wird. (Das Phasenänderungsmaterial
ist in den Rasierer eingeschlossen, so dass es im geschmolzenen
Zustand nicht nach außen fließt.) Wenn
der thermisch geladene Rasierer verwendet wird, setzt das geschmolzene
Phasenänderungsmaterial,
wenn es rekristallisiert, auf einer bestimmten Temperatur (dem Schmelzpunkt
des Phasenänderungsmaterials)
auf geregelte Art und Weise Wärme
frei, wobei der Haut des Benutzers bzw. des Anwenders ein warmes
Gefühl
vermittelt wird.
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Im
Allgemeinen überschreitet
die Temperatur des Phasenänderungsmaterials
die Schmelztemperatur des Materials nicht für einen längeren Zeitraum (d.h. mehr
als eine oder zwei Sekunden), selbst wenn der Rasierer während der
Schmelzphase einer höheren
Temperatur ausgesetzt ist (z. B. durch kochend heißes Wasser).
Die Temperatur des Wassers überschreitet
den Schmelzpunkt des Phasenänderungsmaterials
nicht, bis das ganze Phasenänderungsmaterial
geschmolzen ist. Somit ist es unwahrscheinlich, dass ein Rasierer
mit einem Phasenänderungsmaterial
unangenehm heiß bzw.
warm wird, selbst wenn er höheren
Temperaturen ausgesetzt wird.
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Die
erfindungsgemäßen Rasierer
erfordern keine Energie- bzw. Stromversorgung mit Ausnahme von warmem
Wasser, das bei der Rasur normalerweise allgemein zur Verfügung steht.
Die erfindungsgemäßen Rasierer
können
verhältnismäßig kostengünstig hergestellt
werden und lassen sich sicher und zuverlässig verwenden. Die große latente
Wärmekapazität des Phasenänderungsmaterials
vermittelt den sich rasierenden Personen das Gefühl der Handhabung eines Instruments
mit einer großen
thermisch wirksamen Masse. Dieses Attribut wird für gewöhnlich mit
Qualität
verbunden. Gleichzeitig wird eine geringe mechanische Masse aufrechterhalten, was
der Einfachheit der Rasur dient.
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Vorgesehen
ist gemäß einem
Aspekt der Erfindung ein Rasierer, der ein Handstück, einen
Kopf, der an dem Handstück
angebracht ist, und ein Phasenänderungsmaterial
innerhalb des Kopfes aufweist. Der Begriff „innerhalb des Kopfes" umfasst jeden Abschnitt
des Kopfes, wobei das Phasenänderungsmaterial
zum Beispiel in dem Gehäuse
vorgesehen ist, in dem die Klingen angebracht sind, oder wobei das
Phasenänderungsmaterial
in einer Kapsel oder in einem anderen Element bereitgestellt wird, das
an dem Gehäuse
angebracht oder diesem anderweitig zugeordnet ist.
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Bestimmte
Implementierungen können
eines oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen. Das Phasenänderungsmaterial
weist einen Schmelzpunkt zwischen etwa 30 und 50 Grad Celsius auf,
wie zum Beispiel zwischen etwa 32 und 45 Grad Celsius. Der Rasierer
weist ein Entladungsintervall von mehr als 15 Sekunden auf. Der
Rasierer weist eine Aufladungszeit von weniger als 5 Sekunden auf.
Der Kopf weist etwa 0,1 bis 0,5 cm3 des
Phasenänderungsmaterials
auf. Der Kopf weist eine ausreichende Menge des Phasenänderungsmaterials
auf, so dass die Temperatur des Kopfes die Schmelztemperatur des Phasenänderungsmaterials
unter normalen Einsatzbedingungen nicht überschreitet. Das Phasenänderungsmaterial
ist mikrogekapselt, und die Mikrokapseln sind durch das Material
des Kopfes verteilt. Das Phasenänderungsmaterial
ist in einer Kammer in dem Kopf angeordnet.
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Das
Phasenänderungsmaterial
kann ein Paraffin, ein niedrigschmelzendes Salz, ein chemisch gebundenes
Kristallwasser, das ein niedrigschmelzendes Salz enthält, eine
niedrigschmelzende eutektische Mischung aus organischen und anorganischen Verbindungen,
niedrigschmelzende Metalle oder Legierungen aufweisen. Das Phasenänderungsmaterial
kann eine Alkyl-Karbonsäure
aufweisen. Das Phasenänderungsmaterial
kann aus der Gruppe ausgewählt
werden, die Undecansäure,
Decansäure,
Nonadecan, Eicosan und Tridecansäure
umfasst. In bestimmten Implementierungen weist der Rasierer eine Mehrzahl von
Phasenänderungsmaterialien
auf, wie zum Beispiel Phasenänderungsmaterialien
mit unterschiedlichen Rekristallisations-/Kernbildungsraten.
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In
bestimmten Ausführungsbeispielen
weist der Rasierer ferner einen Indikator auf, der für den Benutzer
des Rasierers sichtbar und so konstruiert ist, dass er eine sichtbare
Anzeige vorsieht, wie zum Beispiel eine Farbveränderung, ob der Rasierer thermisch
geladen ist oder nicht. Der Indikator kann eines oder mehrere der
folgenden Merkmale aufweisen. Der Indikator weist ein thermochromes
Material auf. Der Indikator weist einen Streifen auf, der an dem Rasiererkopf
positioniert ist. Der Indikator weist ein thermochromes Material
auf, das durch das Material des Kopfes verteilt ist oder das auf
eine Oberfläche des
Kopfes aufgetragen ist. Der Indikator ist so gestaltet, dass er
das Ausmaß der
thermischen Ladung des Rasierers anzeigt. Der Indikator weist eine
Mehrzahl von thermochromen Materialien mit unterschiedlichen Farbveränderungstemperaturen
auf. Der Indikator zeigt alphanumerische Zeichen oder ein Logo an,
um anzeigen, wenn der Rasierer thermisch geladen ist. Die Zeichen
oder das Logo erscheinen, wenn der Rasierer thermisch geladen ist.
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In
bestimmten Implementierungen weist ein Abschnitt des Rasierers ein
Gleitmittel auf. Das Phasenänderungsmaterial
kann sich in dem Abschnitt des Rasierers befinden, der das Gleitmittel
aufweist. Wenn das Phasenänderungsmaterial
zum Beispiel mikrogekapselt ist, sind die Mikrokapseln durch das Material
des Abschnitts des Kopfes verteilt, welcher das Gleitmittel aufweist.
Der Kopf kann einen Streifen aufweisen, der so gestaltet ist, dass
er eine gleitfähige
bzw. Schmiersubstanz der Haut des Benutzers zuführt, und wobei das Phasenänderungsmaterial
im Verhältnis
zu dem Streifen so positioniert werden kann, dass die Rate der zufuhr
der gleitfähigen
Substanz im Verhältnis
zu der Rate erhöht
werden kann, mit der die Substanz ansonsten zugeführt werden könnte, wenn
das Phasenänderungsmaterial
nicht vorhanden wäre.
Das Phasenänderungsmaterial kann
zum Beispiel in dem Streifen enthalten sein.
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In
bestimmten Implementierungen weist der Rasierer Wärmeübertragungsfinnen
an der Kassette auf, die so gestaltet sind, dass sie die Wärmeübertragung
von warmem Wasser auf die Kassette verbessern. Alternativ oder zusätzlich kann
der Rasierer eine wärmeleitfähige Substanz
aufweisen, wie z. B. Metallwolle oder Metallschaum, wobei die Substanz angrenzend
an das Phasenänderungsmaterial
positioniert ist, um die Wärmeenergieübertragung
zu und von dem Phasenänderungsmaterial
zu fördern.
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Vorgesehen
sind gemäß der vorliegenden Erfindung
auch Rasiererkassetten, die ein Phasenänderungsmaterial in dem Kassettengehäuse aufweisen.
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Vorgesehen
ist gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung ein Rasierer, der ein Handstück, einen
Kopf, der an dem Handstück
angebracht ist, und ein Phasenänderungsmaterial
innerhalb des Kopfes aufweist.
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Vorgesehen
ist gemäß der Erfindung
ferner ein Verfahren zum Rasieren, das folgendes aufweist: (a) die
Kontaktherstellung eines Rasiererkopfes, der ein Phasenänderungsmaterial
enthält,
mit ausreichend warmem Wasser, um das Phasenänderungsmaterial zu schmelzen,
und danach (b) die Kontaktherstellung zwischen der Haut und dem
Rasiererkopf.
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Die
Schritte (a) und (b) können
während
der Rasur mehrfach wiederholt werden.
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Sofern
keine anders lautenden Angaben gemacht werden, betrifft der hierin
verwendete Begriff „Rasierer" Rasierer, die ein
Handstück
und einen austauschbaren Kopf bzw. eine austauschbare Kassette aufweisen,
sowie Einwegrasierer, bei denen der Rasiererkopf fest an einem Handstück angebracht ist.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der genauen Beschreibung
und den Zeichnungen sowie aus den Ansprüchen deutlich.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Es
zeigen:
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1 eine
Perspektivansicht eines Rasierers gemäß einem Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
vergrößerte Perspektivansicht der
Rasiererkassette aus 1, und die Abbildung aus 2A zeigt
eine Querschnittsansicht der Rasiererkassette aus 1 entlang
der Linie A-A aus 2;
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3 eine
Vorderansicht einer Rasiererkassette gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
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4 eine
Perspektivansicht einer Rasiererkassette gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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4A eine
Perspektivansicht einer Rasiererkassette gemäß einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung;
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5 eine
Querschnittsansicht einer Rasiererkassette gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung; und
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6 eine
Querschnittsansicht eines Rasierers gemäß einem alternativen Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung.
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In
Bezug auf die Abbildung aus 1 weist ein
Rasierer 10 ein Handstück 14 auf,
und eine Rasierkassette bzw. Rasiererkassette 16, die an
dem Handstück
angebracht ist. In Bezug auf die Abbildungen der 2 und 2A weist
die Rasiererkassette 16 bzw. der Kopf ein geformtes Kunststoffgehäuse 18 auf,
das mehrere Klingen 19 trägt und eine Schutzeinrichtung 20 aufweist.
Die Kassette 16 weist ferner Aussparungen 24 auf,
die so gestaltet sind, dass sie ein Zwischenverbindungselement 25 an
dem Handstück 14 aufnehmen,
an dem das Gehäuse 18 dreh-
bzw. schwenkbar angebracht ist. Das Zwischenverbindungselement 25 befestigt
das Gehäuse 18 entfernbar
und fest an dem Handstück.
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Die
Schutzeinrichtung 20 weist eine Finneneinheit auf, die
an das vordere Ende des Gehäuses 16 geformt
ist, so dass sie mit der Haut des Benutzers eingreift und diese
dehnt; wobei aber auch andere Hauteingriffsvorsprünge verwendet
werden können,
wie sie zum Beispiel in dem U.S. Patent US-A-5.191.712 beschrieben
sind. Die Schutzeinrichtung 20 kann aus einem elastomeren
Material gebildet werden oder aus dem gleichen Material wie der Rest
des Gehäuses 16.
Vorzugsweise sind die Finnen progressiv größer in Richtung der Klingen 19,
so dass die Haare nach und nach angehoben werden, um eine genauere
bzw. glattere, angenehmere Rasur zu erreichen.
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Die
Rasiererkassette 16 kann auch weitere Komponenten aufweisen,
welche die Leistung der Kassette verbessern oder deren Lebensdauer
verlängern.
Zum Beispiel kann ein Aluminiumelement (nicht abgebildet) an einem
Ende vorgesehen sein, das als eine Opferanode fungiert. Ferner kann
an der oberen Kante des Gehäuses 16 eine
die Rasur unterstützende
Zusammensetzung 26 vorgesehen werden, um der Haut des Benutzers
eine gleitfähige
Substanz zuzuführen,
wie dies in den U.S. Patenten US-A-5.113.585 und US-A-5.454.164
beschrieben ist.
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Eine
Kapsel 28, die ein Phasenänderungsmaterial 30 (2A)
aufweist, ist an dem Gehäuse 18 angebracht.
Wenn die Kapsel unter fließend
warmem Wasser platziert oder in heißes bzw. warmes Wasser getaucht
wird, schmilzt das Phasenänderungsmaterial 30,
wobei der Rasierer gemäß der vorstehenden
Beschreibung geladen wird.
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Vorzugsweise
besteht die Kapsel 28 aus einem Material mit einer verhältnismäßig hohen
thermischen Leitfähigkeit,
wie zum Beispiel Metall. Alternativ kann die Kapsel 28 aus
einem Material mit einer geringeren thermischen Leitfähigkeit
gebildet werden, wie zum Beispiel aus Kunststoff, vorausgesetzt, dass
die Wanddicke der Kapsel ausreichend dünn ist, um eine entsprechend
geeignete Wärmeübertragung
zu ermöglichen.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel, das
in der Abbildung aus 3 dargestellt ist, weist das
Gehäuse 18' der Rasiererkassette 16' eine Mehrzahl
von Kammern 32 auf. Die Kammern 32 sind zur besseren
Veranschaulichung leer dargestellt, wobei sie in dem fertigen Produkt
jedoch mit Phasenänderungsmaterial
gefüllt
sind und mittels Abdeckungen (nicht abgebildet) verschlossen werden.
Die Abdeckungen können
opak oder transparent sein. Wie dies vorstehend in Bezug auf die
Kapsel 28 beschrieben worden ist, bestehen die Abdeckungen
vorzugsweise aus einem Material mit hoher thermischer Leitfähigkeit
oder sie sind ausreichend dünn,
so dass sie eine gute Wärmeübertragung
zu und von dem Phasenänderungsmaterial
ermöglichen.
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Geeignete
Phasenänderungssubstanzen weisen
eine Schmelztemperatur auf, die zwischen der Hauttemperatur und
der kennzeichnenden Temperatur von warmem Leitungswasser liegt.
Der bevorzugte Bereich für
die Schmelztemperatur liegt somit allgemein zwischen etwa 30 und
50 °C. Allgemein bevorzugt
werden Schmelztemperaturen zwischen etwa 32 und 45 °C, und wobei
für zahlreiche
Anwendungen Temperaturen zwischen etwa 35 und 42 °C als optimal
gelten. Phasenänderungsmaterialien
mit verhältnismäßig hohen
Schmelzpunkten (z. B. 40 bis 50 °C)
vermitteln dem Benutzer allgemein ein wünschenswert hohes Maß an Wärme, wobei
sie jedoch tendenziell länger
benötigen,
um zu schmelzen und ihre latente Wärme schneller abzugeben (aufgrund des
größeren Temperaturgradienten
in Bezug auf die Haut des Benutzers).
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Zu
den geeigneten Phasenänderungsmaterialien
zählen
Paraffine, Alkyl-Karbonsäure
und verschiedene anorganische Salzhydrate. Zu den bevorzugten Phasenänderungsmaterialien
zählen
Undecansäure,
Decansäure,
Nonadecan, Eicosan und Tridecansäure.
Zu weiteren geeigneten Phasenänderungsmaterialien
zählen
niedrigschmelzende Salze, niedrig schmelzende Salze, die ein chemisch
gebundenes Kristallwasser enthalten, niedrigschmelzende eutektische
Mischungen aus organischen und anorganischen Verbindungen, niedrigschmelzende
Metalle und Legierungen.
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Es
wird allgemein bevorzugt, dass der Rasierer eine kurze „Aufladungszeit" aufweist, d.h.,
der Rasier kann thermisch geladen werden, in dem der Rasiererkopf
für einen
verhältnismäßig kurzen
Zeitraum unter warmes Leitungswasser (etwa 40 bis 50 °C warm) gehalten
wird. Zu diesem Zweck wird es bevorzugt, dass der Rasierer ein Mittel
oder eine Einrichtung aufweist, um die Wärmeübertragung von dem Warmwasserstrom
zu dem Rasierer zu fördern (z.
B. die Wärmeübertragungsfinnen
an dem Rasierer), und eine Einrichtung bzw. ein Mittel zur Förderung
der Wärmeübertragung
in der Kapsel des Phasenänderungsmaterials
(z. B. ein geringer Volumenanteil eines Materials mit hoher Wärmeleitfähigkeit
in der Kapsel des Phasenänderungsmaterials).
Der Rasierer gilt als vollständig
thermisch geladen, wenn im Wesentlichen das ganze Phasenänderungsmaterial in
dem Rasierer geschmolzen ist. Vorzugsweise ist die Aufladungszeit
kürzer
als etwa 10 Sekunden, vorzugsweise kürzer als etwa 5 Sekunden, wenn
der Rasierer unter Leitungswasser mit etwa 45 °C gehalten wird.
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Je
niedriger die Schmelztemperatur des Phasenänderungsmaterials ist, desto
kürzer
ist die Aufladezeit. Das Volumen des Phasenänderungsmaterials in dem Rasierer
beeinflusst auch die Aufladungszeit. Je mehr Phasenänderungsmaterial
verwendet wird, desto länger
ist allgemein die Aufladungszeit.
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Eine
vollständige
thermische Ladung des Rasierers vor dem Einsatz ist für gewöhnlich nicht
erforderlich; der Rasierer vermittelt ein Wärmegefühl auch dann, wenn nicht das
ganze Phasenänderungsmaterial
geschmolzen ist. Wenn allgemein mindestens 0,2 cm3 des
Materials schmelzen, wird Wärme von
dem Benutzer wahrgenommen. Tatsächlich
kann es vorteilhaft sein, wenn ein Teil des Phasenänderungsmaterials
ungeschmolzen bleibt. Wenn das ganze Phasenänderungsmaterial ganz geschmolzen ist,
kann die Temperatur des Phasenänderungsmaterials
dessen Schmelztemperatur übersteigen
(z. B. wenn die Temperatur des Leitungswassers deutlich höher ist
als die Schmelztemperatur des Materials). Wenn das Leitungswasser
sehr heiß ist,
kann dies zu einer kurzen Überhitzung
des Phasenänderungsmaterials
führen,
was eine Rasurtemperatur zur Folge hat, die für den Benutzer unangenehm sein
könnte. Wenn
ausreichend Phasenänderungsmaterial
eingesetzt wird, so dass es unwahrscheinlich ist, dass es während einem
normalen Aufladungsintervall vollständig schmilzt, kann das Phasenänderungsmaterial
eine „Thermostatfunktion" erfüllen und
eine Überhitzung
des Rasiererkopfes vermeiden.
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Doch
selbst wenn die Temperatur des Phasenänderungsmaterials allgemein
dessen Schmelztemperatur nicht überschreitet,
kehrt das Phasenänderungsmaterial
zu dessen Schmelztemperatur zurück,
nachdem es von dem Wasser entfernt worden ist, als es dessen latente
Wärme abgibt.
Diese schnelle Rückkehr
zu der Schmelztemperatur erfolgt, da die latente Wärme des
Phasenänderungsmaterials
deutlich größer als
die spezifische Wärmekapazität des Materials
mal jeder in angemessener Weise zu erwartenden Temperaturexkursion über den Schmelzpunkt
des Phasenänderungsmaterials
hinaus.
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Ein
weiteres Kriterium beim Design des Rasierers ist das Abgabe- bzw.
Entladungsintervall, d.h. der Zeitraum, während dem der Rasierer Wärme freisetzt.
Das Entladungsintervall kann gemessen werden, indem der Rasierer
zuerst vollständig
geladen wird, wie z. B. durch Eintauchen des Kopfes in Wasser auf
einer Temperatur, die leicht oberhalb der Schmelztemperatur des
Phasenänderungsmaterials liegt,
das für
einen ausreichenden Zeitraum eingesetzt wird, um das ganze Phasenänderungsmaterial zu
schmelzen, und wobei danach die Länge des Zeitraums bestimmt
wird, über
den der Rasierer latente Wärme
freisetzt. Wenn die Temperatur des Phasenänderungsmaterials auf eine
niedrigere Temperatur als dessen Schmelzpunkt sinkt, wird keine
weitere latente Wärme
freigesetzt. Das Entladungsintervall ist vorzugsweise länger als
15 Sekunden, wobei es zum Beispiel zwischen etwa 15 Sekunden und
3 Minuten liegt. Da die meisten Benutzer ihre Rasierer regelmäßig ausspülen, ist
allgemein kein langes Abgabeintervall erforderlich. Der Rasierer
wird bei jedem Spülvorgang
wieder aufgeladen, wenn der Benutzer den Rasierer mit warmem Wasser
spült.
Bei Anwendungen, bei denen davon ausgegangen wird, dass der Benutzer
unregelmäßiger bzw.
seltener spült oder
mit kaltem Wasser spült,
wird ein verhältnismäßig langes
Entladungsintervall bevorzugt, wie zum Beispiel von 2 bis 3 Minuten.
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Das
Entladungsintervall ist von dem Schmelzpunkt abhängig; je höher der Schmelzpunkt, desto
höher der
Wärmegradient
zwischen dem Gesicht des Benutzers und des Rasierers, wie dies bereits
vorstehend im Text beschrieben worden ist. Das Entladungsintervall
ist auch von dem Volumen des verwendeten Phasenänderungsmaterials abhängig; je
mehr Phasenänderungsmaterial,
desto länger
ist das Entladungsintervall. Ferner ist es wünschenswert, die Kassette so
zu gestalten, dass sie Wärme vorzugsweise
in Richtung des Gesichts freisetzt und mit einer Rate, die gerade
ausreicht, um für
die sich rasierende Person ein Gefühl der Wärme aufrechtzuerhalten.
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Das
bevorzugte Volumen des Phasenänderungsmaterials
in dem Rasierer ist von den vorstehend beschriebenen Faktoren abhängig. Im
Allgemeinen sorgen 0,1 bis 0,5 cm3 für eine geeignete
Balance der Eigenschaften. Vorzugsweise ist eine ausreichende Menge
an Phasenänderungsmaterial
vorgesehen, um eine Leistungsausgabe von 1,0 bis 3,0 W für 10 bis
60 Sekunden vorzusehen. Diese Menge des Phasenänderungsmaterials, die enthalten
sein kann, ist allgemein durch Beschränkungen der Bauweise eingeschränkt, wie
zum Beispiel durch die Größe des verfügbaren Volumens
in dem Rasiererkopf oder dem Kassettengehäuse. Somit wird es bevorzugt,
dass das Phasenänderungsmaterial
eine hohe latente Wärme
je Volumeneinheit aufweist, so dass ein verhältnismäßig kleines Volumen von Phasenänderungsmaterial
eine verhältnismäßig große Energiemenge
speichert. Geeignete Phasenänderungsmaterialien
weisen allgemein eine latente Wärme
der Fusion je Volumeneinheit zwischen etwa 100 und 500 Kilojoule/Dezimeter3 (kj/dm3) auf.
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In
einem alternativen Ausführungsbeispiel
ist das Phasenänderungsmaterial
mikrogekapselt, und die Mikrokapseln sind durch den Kopf oder einen
Teil des Kopfes verteilt, wie dies zum Beispiel in der Abbildung
aus 5 dargestellt ist, wobei das Gehäuse 38 der
Rasiererkassette 42 Mikrokapseln 40 aufweist (die
zur besseren Veranschaulichung stark vergrößert dargestellt sind). Mikrogekapselte
Phasenänderungsmaterialien
sind im Handel erhältlich.
Derartige Materialien kommen in Thermokleidung zum Einsatz, wie
zum Beispiel von Gateway Technologies und Outlast Technologies.
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In
einem anderen alternativen Ausführungsbeispiel
kann es sich bei dem Phasenänderungsmaterial
um Wachs handeln, das in einer sekundären Trägerstruktur absorbiert wird,
wie etwa Diatomeerde (z. B. Phasenänderungsmaterial Rubitherm
GR von der Rubitherm GmbH), Silika (z. B. das Phasenänderungsmaterial
Rubitherm PI/PO von der Rubitherm GmbH) oder ein vernetztes Polymer
(z. B. das Phasenänderungsmaterial
Rubitherm PK). Diese Materialien bzw. Substanzen können durch
den Kopf oder einen Abschnitt des Kopfes verteilt werden.
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Es
kann wünschenswert
sein, einen Indikator vorzusehen, der eine visuelle Anzeige für den Benutzer
dahingehend bereitstellt, ob der Rasierer zu heiß geworden ist. Das Vorsehen
eines derartigen Indikators verhindert es, dass der Benutzer unnötig Zeit und
Energie damit verschwendet, den Rasiererkopf länger als erforderlich unter
Wasser zu halten. Der Indikator kann es auch verhindern, dass der
Benutzer den Rasierer überhitzt,
indem er den Rasiererkopf länger
als zum Laden des Rasierers erforderlich unter zu heißes Wasser
hält (Wasser,
das deutlich heißer
ist als der Schmelzpunkt des Phasenänderungsmaterials).
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Vorzugsweise
weist der Indikator thermochromes Material auf, das als Reaktion
auf eine Temperaturveränderung
die Farbe wechselt. Der Indikator kann zwei oder mehr unterschiedliche
thermochrome Substanzen aufweisen, die auf unterschiedlichen Temperaturen
die Farbe wechseln. Der Indikator kann zum Beispiel ein erstes thermochromes
Material aufweisen, das blau wird, wenn der Rasierkopf Umgebungstemperatur
aufweist, und ein zweites thermochromes Material, das grün wird,
wenn sich der Rasiererkopf innerhalb des gewünschten Temperaturbereichs
befindet, und ein drittes thermochromes Material, das orange wird,
wenn sich der Rasiererkopf oberhalb des gewünschten Temperaturbereichs
befindet. Als ein weiteres Beispiel kann der Indikator ein erstes
thermochromes Material aufweisen, das knapp über dem Schmelzpunkt des Phasenänderungsmaterials
orange wird, und ein zweites thermochromes Material, das knapp unterhalb
des Schmelzpunktes des Phasenänderungsmaterials blau
wird. Wenn der Indikator in diesem Fall orange ist, zeigt dies an,
dass im Wesentlichen das ganze Phasenänderungsmaterial geschmolzen
ist, da die Temperatur des Phasenänderungsmaterials allgemein
dessen Schmelzpunkt nicht überschreiten
würde,
bis das ganze Material geschmolzen ist.
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Viele
andere Kombinationen von thermochromen Materialien bzw. Stoffen
können
ebenfalls verwendet werden. Thermochromes Material kann auch mit
nicht thermochromen Farbstoffen und/oder Pigmenten kombiniert werden,
um die gewünschten Farben
zu ergeben.
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Der
Indikator kann die Form eines Streifens 60 aufweisen, der
an dem Rasiererkassettengehäuse
angebracht oder geformt ist, wie dies in der Abbildung aus 4 dargestellt
ist. In diesem Fall können verschiedene
thermochrome Stoffe in Zwischenabständen entlang des Streifens
positioniert werden. Alternativ kann der Indikator die Form von
Buchstaben oder anderen Zeichen aufweisen, die erscheinen und wieder
verschwinden, wie zum Beispiel „HOT" (Heiß) (62) und „COLD" (Kalt) (64),
wie dies in der Abbildung aus 4A dargestellt
ist. Zeichen können
zum Beispiel dadurch bereitgestellt werden, dass Zeiche gebildet
werden, die thermochrome Stoffe aufweisen, oder indem nicht thermochrome Zeichen
durch einen thermochromen Überzug
verdeckt werden, der auf einer vorbestimmten Temperatur durchscheinend
wird.
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In
anderen Implementierungen kann das thermochrome Material mit dem
Kunststoff des Rasiererkopfes oder des Kassettengehäuses gemischt oder
mit dem Phasenänderungsmaterial
vermischt werden, wenn ein transparentes Fenster vorgesehen ist,
durch das das Phasenänderungsmaterial
durch den Benutzer betrachtet werden kann. Da thermochrome Material
kann auch auf das Gehäuse
als Überzug
aufgetragen werden.
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Obwohl
ein thermochromer Indikator in Bezug auf die Lesbarkeit und die
Einfachheit wünschenswert
ist, können
auch andere Indikatoren eingesetzt werden, wie etwa ein mit Flüssigkeit
gefülltes Thermometer
in verschiedenen Formen oder ein Zeigerthermometer mit kombiniertem
Balken.
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Weitere
Ausführungsbeispiele
sind gemäß dem Umfang
der folgenden Ansprüche
möglich.
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Zum
Beispiel kann die Rasiererkassette zwei oder mehr Phasenänderungsmaterialien
aufweisen. Die Phasenänderungsmaterialien
können
unterschiedliche Rekristallisations-/Kernbildungstemperaturen aufweisen.
Somit weisen die verschiedenen Materialien eine Rekristallisation
mit unterschiedlichen Raten auf, welche die Länge des Entladungsintervalls
verlängern
können,
wie zum Beispiel wenn ein Material mit der Rekristallisation beginnt,
unmittelbar nachdem ein anderes Material die Rekristallisation abgeschlossen
hat (und somit die latente Wärme
verloren hat).
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Das
Rasiererhandstück
kann ferner ein Phasenänderungsmaterial
aufweisen, und zwar zusätzlich
zu oder an Stelle des Phasenänderungsmaterials in
dem Kopf, wie dies zum Beispiel in der Abbildung aus 6 dargestellt
ist, wobei das Handstück 100 eine
Kammer 102 aufweist, welche ein Phasenänderungsmaterial aufweist.
Alternativ kann das Phasenänderungsmaterial
mikrogekapselt sein, wie dies bereits vorstehend im Text beschrieben
worden ist. Die Bereitstellung eines Phasenänderungsmaterials in dem Handstück bietet
dem Benutzer die Option, das Handstück für einen angenehmen, warmen
Griff und für
bessere Eigenschaften in Bezug auf das gespürte Gefühl zu erwärmen.
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Ferner
kann das Phasenänderungsmaterial an
jeder gewünschten
Position in dem Kopf bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann das
Phasenänderungsmaterial
in die die Rasur unterstützende
Zusammensetzung 26 (2) integriert
werden. In diesem Fall kann das Erwärmen des Phasenänderungsmaterials
die Freigabe des die Rasur unterstützenden Mittels aus der Zusammensetzung
weiter erleichtern.
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Ferner
kann der Kopf jede gewünschte
Anzahl von Kammern oder Kapseln aufweisen, welche das Phasenänderungsmaterial
beinhalten.
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Die
Kapsel(n) kann bzw. können
ein wärmeleitfähiges Material
aufweisen, um eine schnellere Wärmeübertragung
in die Kapsel(n) und aus der bzw. den Kapsel(n) fördern, wie
zum Beispiel Metallschaum, wie etwa Kupferschaum oder eine Metallwolle.
Im Allgemeinen würde(n)
die Kapsel(n) einen geringen Volumenanteil des leitfähigen Materials
aufweisen. Finnen oder Rippen können
ebenfalls verwendet werden, um die Wärmeübertragung zu und von dem Phasenänderungsmaterial
zu unterstützen. Die
Kapsel(n) kann bzw. können
ferner Durchgangslöcher
aufweisen, durch welche Wasser fließen kann, vorausgesetzt, dass
die Löcher
ausreichend klein sind, so dass das geschmolzene Phasenänderungsmaterial
mit verhältnismäßig hoher
Viskosität
nicht dort hindurch austreten kann.
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Während vorstehend
bestimmte Rasiererdesigns durch Beispiele dargestellt und beschrieben worden
sind, können
zusätzlich
die hierin beschriebenen Phasenänderungsmaterialien
in jedem gewünschten
Rasiererdesign eingesetzt werden. Die Phasenänderungsmaterialien können sowohl
in Rasierern für
Männer
als auch in Rasierern für
Frauen eingesetzt werden.