DE3802730A1 - Waermesammler - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Wärmesammler (oder -speicher),
insbesondere unter Verwendung eines Wärmesammelmaterials,
welches einen stabilen unterkühlten Zustand bei unterhalb
der Phasentransformationstemperatur liegenden Temperaturen
aufrechterhält.
Wärmesammler (bzw. -speicher) zum Speichern von Wärmeener
gie und zum bedarfsweisen Freigeben derselben lassen sich
in zwei Kategorien einteilen: Die eine Art benutzt ein Eigen
wärme-Sammelmaterial, während die andere Art ein Latentwärme-
Sammelmaterial verwendet. Ein typisches Material der letzt
genannten Art entläßt Wärme entsprechend einer Phasentrans
formation desselben und weist eine Wärmesammeldichte entspre
chend etwa dem Drei- bis Vierfachen derjenigen des Eigenwärme-
Sammelmaterials auf. Wärmesammler, die ein Latentwärme-Sam
melmaterial verwenden, sind daher insofern vorteilhaft, als
sie kompakt gebaut werden können.
Ein bekanntes Latentwärme-Sammelmaterial besteht aus einer
Substanz, die sich nicht verfestigt bzw. nicht erstarrt und
die einen stabilen unterkühlten oder supergekühlten Zustand
bei Temperaturen unterhalb der Phasentransformationstempera
tur aufrechterhält, z. B. ein Hydrat auf Natriumacetatbasis.
Dieses Material gibt seine Latentwärme frei, wenn es aus dem
unterkühlten (supercooled) Zustand freigegeben oder entlas
sen wird und aus der flüssigen Phase in die feste Phase über
geht. Auf diese Weise kann von diesem Wärmesammelmaterial
jederzeit nach Bedarf Wärmeenergie gewonnen werden.
Um dieses Latentwärme-Sammelmaterial aus dem unterkühlten
Zustand zu entlassen (to release), ist es normalerweise nur
nötig, diesem Material in seinem unterkühlten Zustand eine
geeignete Anregung zu geben. Diese Entlassung oder Freigabe
des Materials aus dem unterkühlten Zustand besteht darin,
daß 1. das Wärmesammelmaterial mit einer scharfen (spitzen)
Metallstange berührt, 2. über eine Elektrode eine Spannung
an das Wärmesammelmaterial angelegt bzw. 3. dem Wärmesammel
material ein Keimmaterial zugesetzt wird.
Bei den obigen Methoden 1. und 2. ist jedoch der Bildungs
mechanismus für einen Kern, der für eine Entlassung oder
Überführung aus dem unterkühlten Zustand nötig ist, noch
nicht voll geklärt. Tatsächlich kann mittels dieser Metho
den das Wärmesammelmaterial in manchen Fällen nicht aus dem
unterkühlten Zustand entlassen werden, auch wenn ihm eine
entsprechende Anregung erteilt wird, so daß diese Methoden
unzuverlässig sind.
Andererseits gewährleistet die unter 3. genannte Methode,
bei welcher ein für die Beendigung der Unterkühlung erfor
derlicher Kern zugesetzt wird, keine sichere Entlassung
oder Freigabe aus dem Unterkühlungszustand. Das dem Wärme
sammelmaterial zugesetzte Keimmaterial sammelt sich viel
mehr in ersterem allmählich an und bewirkt letztlich eine
Trennung seiner Phasen, mit dem Ergebnis, daß das Wärmesam
melmaterial nicht länger in einem stabilen unterkühlten
Zustand verbleiben kann.
Wie vorstehend beschrieben, sind von den herkömmlichen Un
terkühlung-Entlassungsmethoden diejenigen, nach denen ein(e)
mechanische(r) oder elektrische(r) Anregung bzw. Reiz
(stimulus) angewandt wird, unzuverlässig, während die Metho
den, bei denen ein Keim(bildungs)material zugesetzt wird,
zu einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften
des Wärmesammelmaterials führen.
Im Hinblick auf die oben geschilderten Gegebenheiten liegt
damit der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Wärmesamm
ler zu schaffen, bei dem mit Sicherheit eine Entlassung oder
Freigabe des Latentwärme-Sammelmaterials aus seinem unter
kühlten Zustand gewährleistet werden kann, ohne die physi
kalischen Eigenschaften dieses Materials in irgendeiner
Weise zu beeinträchtigen.
Diese Aufgabe wird bei einem Wärmesammler, umfassend einen
Wärme-Speicherbehälter, ein in letzteren eingefülltes Latent
wärme-Sammelmaterial, das bei Temperaturen unterhalb einer
spezifischen Phasentransformationstemperatur in einem sta
bilen unterkühlten Zustand (supercooled condition) zu ver
bleiben vermag, und eine Freigabeeinheit zum Freigeben oder
Entlassen des Latentwärme-Sammelmaterials aus dem unter
kühlten Zustand, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Freigabeeinheit ein Halteelement, das so am Wärme-Speicher
behälter montiert ist, daß es mit dem Latentwärme-Sammel
material in Berührung bringbar ist, ein aus derselben Mate
rialart wie das Latentwärme-Sammelmaterial bestehendes und
vom bzw. im Halteelement (fest)gehaltenes Keimmaterial und
eine Antriebseinheit zum Ansteuern des Halteelements für
die Kontaktierung des Keimmaterials mit dem Latentwärme-
Sammelmaterial während einer vorbestimmten Zeitspanne um
faßt.
Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsformen der Erfin
dung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Wärmesammlers
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Darstellung
eines Spitzenteils eines Halteelements,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Erwärmungs- und
Abkühleigenschaften eines Latentwärme-Sammelmate
rials,
Fig. 4 eine Schnitt-Darstellung eines Wärmesammlers gemäß
einer anderen Ausführungsform der Erfindung und
Fig. 5 eine Schnitt-Darstellung eines Wärmesammlers gemäß
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Der in Fig. 1 dargestellte Wärmesammler weist einen Wärme-
Speicherbehälter 1 auf, der einen ein Latentwärme-Sammel
material 4 enthaltenden Metallbehälter 2, ein elektrisches
Heizelement, z. B. ein ummanteltes (sheath) oder Mantelheiz
element 5, das um den Metallbehälter herumgewickelt ist
und zum Erwärmen des Wärmesammelmaterials 4 dient, und ein
die Außenfläche(n) von Behälter 2 und Heizelement 5 um
schließendes Isoliergefäß 3 umfaßt. Das Heizelement 5 ist
über einen Schalter 6 an eine Heizelement-Stromquelle 7
angeschlossen. Ein praktisches Beispiel für das Latentwärme-
Sammelmaterial ist eine Lösung aus Natriumacetat-Trihydrat
mit 1-2% eines Xanthangummis oder -kautschuks, als Ver
dickungsmittel zugesetzt.
Der Wärmesammler ist mit einer Unterkühlung-Freigabevor
richtung 20 zum Freigeben (oder Entlassen bzw. Überführen)
des Wärmesammelmaterials 4 aus dem unterkühlten Zustand
versehen, indem ein Keimmaterial mit dem Wärmesammelmate
rial 4 in Kontakt gebracht wird. Die Vorrichtung 20 weist
ein stabförmiges Halteelement 8 auf, das ein Keimmaterial
9 festhält oder einschließt und das am Wärme-Speicherbehäl
ter 1 so montiert ist, daß es senkrecht zum Flüssigkeits
spiegel des Wärmesammelmaterials 4 bewegbar und mit sei
nem unteren Ende mit dem Wärmesammelmaterial in Berührung
bringbar ist. Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht das Halteele
ment 8 aus einem porösen Material, z. B. einem polymeren
Stoff, und es enthält ein pulverförmiges Keimmaterial 9
(Natriumacetat-Trihydrat) in den Poren seines unteren End
abschnitts. Dieses Halteelement wird beispielsweise in der
Weise hergestellt, daß ein thermoplastisches Harz aufge
schmolzen, das Harz mit einem pulverförmigen Keimmaterial
vermischt und das Gemisch zum Erstarren gebracht wird.
Zwischen dem Halteelement 8 und dem Wärme-Speicherbehäl
ter 1 ist eine Dichtung 10 für das luftdichte Abdichten
des Inneren des Speicherbehälters angeordnet.
Im Inneren des Halteelements 8 ist ein Temperatur-Sensor
17 als Detektorelement zum Feststellen einer Berührung des
Halteelements mit dem Wärmesammelmaterial 4 vorgesehen.
Der Sensor 17 besteht aus einem Thermoelement, dessen eines
Ende sich zum unteren Ende des Halteelements 8 erstreckt,
während sein anderes Ende aus dem oberen Ende des Halte
elements herausgeführt und über eine Zuleitung mit einer
Steuerschaltung 18 verbunden ist.
Die Unterkühlung-Freigabevorrichtung 20 weist eine zum lot
rechten Antreiben oder Bewegen des Halteelements 8 dienen
de Antriebseinrichtung auf, die aus einer Vorbelastungs
feder 13 und einer weiteren, aus einer Legierung mit Form
rückstellvermögen gebildeten Feder 12 besteht. Die oberen
Enden der Federn 12 und 13 sind am Halteelement 8 befestigt.
Das untere Ende der Feder 12 steht unter Befestigung daran
mit einer an der Oberseite des Wärme-Speicherbehälters 1
befestigten Elektrode 14 in Berührung, während das untere
Ende der Vorbelastungsfeder 13 unmittelbar an der Oberseite
des Behälters 1 befestigt ist. Das obere Ende der Feder
12 ist über einen Schalter 15 mit der einen Seite einer
Ansteuerstromquelle 16 verbunden, während ihr unteres Ende
über die Elektrode 14 an die andere Seite der Ansteuerstrom
quelle 16 angeschlossen ist. Der Schalter 15 wird durch
die Steuerschaltung 18 zum Schließen und Öffnen gesteuert.
Das in den Wärme-Speicherbehälter 1 eingefüllte Latentwärme-
Sammelmaterial 4 weist die in Fig. 3 dargestellten Erwär
mungs- und Abkühleigenschaften auf. Das Sammelmaterial 4
wird flüssig, wenn es auf eine Temperatur oberhalb der
Phasentransformationstemperatur (Schmelzpunkt) T M (etwa
59°C) erwärmt wird. Wenn das Sammelmaterial 4 jedoch aus
dem Schmelzzustand auf eine Temperatur unterhalb T M abge
kühlt ist, verfestigt es sich nicht, auch wenn seine Tempera
tur abfällt und den Punkt T M passiert, vielmehr hält es
dabei einen stabilen flüssigen Zustand bei; dies bedeutet,
daß der unterkühlte Zustand beibehalten wird, bis eine
Temperatur unterhalb von T M , z. B. -10°C, erreicht wird.
Wenn das unterkühlte Wärmesammelmaterial 4 durch Kontaktie
rung mit dem noch zu beschreibenden Keimmaterial 9 ange
regt wird, wird der mit dem Keimmaterial in Berührung ste
hende Teil (des Wärmesammelmaterials) aus dem unterkühl
ten Zustand freigegeben oder entlassen, wobei sich diese
Freigabe aus dem unterkühlten Zustand auf die gesamte Masse
des Wärmesammelmaterials ausbreitet. Demzufolge strahlt
das Wärmesammelmaterial 4 Wärme ab.
Im folgenden ist die Arbeitsweise des Wärmesammlers mit
dem beschriebenen Aufbau erläutert.
Wenn das Wärmesammelmaterial 4 in festem Zustand vorliegt,
wird es über den Metallbehälter 2 auf eine Temperatur ober
halb der Phasentransformationstemperatur T M erwärmt, indem
der Schalter 6 geschlossen und dem Heizelement 5 Strom zu
geführt wird, wobei dieses Erwärmen jedoch auch mittels
irgendeiner Art von Abwärme erfolgen kann. Daraufhin wird
das Wärmesammelmaterial 4 flüssig. Anschließend bleibt das
Wärmesammelmaterial 4 zur Abkühlung durch die Atmosphären
luft durch die Wärmeisolierschicht 3 hindurch im Ruhezu
stand. Das Wärmesammelmaterial 4 wird jedoch durch die Wir
kung der Wärmeisolierschicht (des Isoliergefäßes) 3 auf
einer Temperatur über der kritischen Unterkühlungstempera
tur gehalten. Infolgedessen wird das Wärmesammelmaterial
4 unterkühlt (supercooled), so daß es latente Wärme hält
bzw. speichert.
Wenn die im Wärmesammelmaterial 4 gespeicherte latente
Wärme benutzt werden soll, wird zur Steuerschaltung 18
ein Unterkühlung-Freigabebefehl geliefert. Die Steuerschal
tung 18 schließt daraufhin den Schalter 15, so daß die An
steuerstromquelle 16 die Feder 12 mit Strom beschickt und
damit erwärmt. Bei einer Erwärmung auf eine Temperatur über
einer spezifischen Transformationstemperatur beginnt sich
die Feder 12 aufgrund ihres Formrückstellvermögens (shape
memory effect) zusammenzuziehen. Infolgedessen wird das
Halteelement 8 herabgefahren und mit seinem unteren Endab
schnitt etwa 1 bis 2 mm tief in das Wärmesammelmaterial
4 eingetaucht. Dabei wird das am oder im unteren Endab
schnitt des Halteelements 8 festgehaltene Keimmaterial 9
mit dem Wärmesammelmaterial 4 in Berührung gebracht, wobei
der damit berührte Teil des Wärmesammelmaterials augenblick
lich aus dem unterkühlten Zustand freigegeben oder entlas
sen wird und sich zu verfestigen beginnt. Gleichzeitig
breitet sich diese Freigabe aus dem unterkühlten Zustand
von dem mit dem Keimmaterial 9 in Berührung stehenden Teil
durch die gesamte Masse des Wärmesammelmaterials 4 hindurch
aus. Beim Erstarren oder Verfestigen strahlt das Wärmesam
melmaterial 4 die in ihm gespeicherte latente Wärme ab.
Bei der Abstrahlung der latenten Wärme erhöht sich die
Temperatur des Wärmesammelmaterials 4. Der in das Halte
element 8 eingesetzte Temperatur-Sensor 17 greift den Tempera
turanstieg des Wärmesammelmaterials 4 ab und liefert ein
entsprechendes Detektions- oder Meßsignal zur Steuerschal
tung 18. Nach Maßgabe des Meßsignals vom Sensor 17 stellt
die Steuerschaltung 18 fest, daß das Keimmaterial 9 mit
dem Wärmesammelmaterial 4 in Berührung steht. Wie insbe
sondere aus Fig. 3 hervorgeht, steigt dann, wenn das Wärme
sammelmaterial 4 durch die Kontaktierung mit dem Keimmate
rial 9 als Anregung oder Reiz aus dem unterkühlten Zustand
freigegeben wird, die Temperatur des Wärmesammelmaterials
4 an, wobei sie die Phasentransformationstemperatur T M
erreicht. Die Steuerschaltung 18 stellt die Berührung des
Keimmaterials 9 mit dem Wärmesammelmaterial 4 aufgrund der
Tatsache fest, daß die durch den Sensor 17 abgegriffene
oder gemessene Temperatur eine spezifische Temperatur Tth
überschreitet, die unterhalb der Phasentransformationstempera
tur T M liegt.
Wenn sie die Berührung des Keimmaterials 9 mit dem Wärme
sammelmaterial 4 feststellt, öffnet die Steuerschaltung
18 den Schalter 15 zur Beendigung der Stromzufuhr zur Fe
der 12. Daraufhin fällt die Temperatur der Feder 12 ab.
Wenn die Formrückstellwirkung der Feder 12 aufhört, wird
die Feder 12 durch die Vorbelastungskraft der Feder 13 ge
dehnt. Gleichzeitig wird das Halteelement 8 aufwärts ver
fahren und damit vom Wärmesammelmaterial 4 getrennt.
Beim beschriebenen Wärmesammler wird der unterkühlte Zu
stand des Wärmesammelmaterials dadurch beendet, daß das
vom Halteelement 8 gehaltene Keimmaterial 9 mit dem Wärme
sammelmaterial 4 in Berührung gebracht wird. Dieser Wärme
sammler besitzt eine äußerst hohe Zuverlässigkeit im Ver
gleich zu den Wärmesammlern, bei denen die Unterkühlung
durch mechanische oder elektrische Anregung beendet wird.
Bei diesem Wärmesammler wird das mit dem Wärmesammelmate
rial 4 in Berührung zu bringende Keimmaterial 9 vom bzw.
im Halteelement 8 gehalten, so daß auf diese Weise das Pro
blem vermieden werden kann, daß das Wärmesammelmaterial
durch die Zugabe und Ansammlung des Keimmaterials in ihm
beeinträchtigt wird. Außerdem ist dabei das Halteelement
8 so ausgelegt, daß es vom Wärmesammelmaterial 4 zurückge
zogen wird, unmittelbar nachdem letzteres aus dem unter
kühlten Zustand freigegeben oder entlassen worden ist.
Selbst wenn sich dabei das Wärmesammelmaterial 4 nach der
Beendigung der Unterkühlung schnell verfestigt, besteht
daher dabei keine Möglichkeit dafür, daß das Halteelement
8 vom Wärmesammelmaterial festgehalten wird, vielmehr kann
das Halteelement gleichmäßig oder zügig aus dem Wärme
sammelmaterial herausgezogen werden. Auf diese Weise kann
verhindert werden, daß das Keimmaterial 9 selbst und das
Wärmesammelmaterial durch ein Anschmelzen des Keimmaterials
9 unter der vom Wärmesammelmaterial 4 abgestrahlten, von
der Beendigung der Unterkühlung herrührenden Wärme beein
trächtigt oder verschlechtert werden. Außerdem kann damit
ein weiteres Problem vermieden werden, nämlich daß ein An
haften des Verdickungsmittels im Wärmesammelmaterial 4 am
Keimmaterial 9 die Anregungswirkung des letzteren beein
trächtigt, nämlich daß das Keimmaterial mit dem Wärmesammel
material nicht in Berührung zu gelangen vermag. Demzufolge
kann das Wärmesammelmaterial über einen längeren Zeitraum
hinweg wiederholt der Unterkühlung und seiner Freigabe aus
dem unterkühlten Zustand unterworfen werden.
Bei der beschriebenen Ausführungsform wird die Ansteuer
stromquelle 16 für die Aktivierung oder Anregung der Feder
12 benutzt. Dabei reicht eine Spannung von etwa 1,2 V aus.
Ein dadurch erreichter Vorteil besteht darin, daß die An
steuerstromquelle 16 klein sein und demzufolge der
Wärmesammler insgesamt einen kompakten Aufbau aufweisen
kann.
Fig. 4 veranschaulicht eine zweite Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher der bei der ersten Ausführungsform
verwendete Temperatur-Sensor 17 weggelassen und anstelle
der Steuerschaltung 18 eine Zeitgeberschaltung 28 vorge
sehen ist. Der sonstige Aufbau ist derselbe wie bei der
ersten Ausführungsform, so daß auf eine nähere Beschrei
bung verzichtet werden kann.
Wenn bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung ein
Unterkühlung-Freigabebefehl eingeht, hält die Zeitgeber
schaltung 28 den Schalter 15 für eine gegebene Zeitspanne
geschlossen, so daß die Feder 12 nur während dieser Zeit
spanne aktiviert wird. Bei Wahl einer gewünschten Betriebs
zeit der Zeitgeberschaltung kann daher das Keimmaterial
9 automatisch aus dem Wärmesammelmaterial 4 herausgezogen
werden, nachdem das Keimmaterial das Wärmesammelmaterial
während einer Zeitspanne kontaktiert hat, die für die Frei
gabe des Wärmesammelmaterials aus dem unterkühlten Zustand
nötig ist. Dies bedeutet, daß eine Kontaktierung-Detektor
einrichtung, wie ein Temperatur-Sensor, nicht erforderlich
ist und demzufolge die Herstellungskosten für den Wärme
sammler weiter gesenkt werden können.
Fig. 5 veranschaulicht eine dritte Ausführungsform der
Erfindung, bei welcher die Antriebseinrichtung 11 zum Be
wegen des Halteelements 8 einen anderen Aufbau als bei der
ersten Ausführungsform aufweist. Dabei ist das Halteele
ment 8 in eine an der Oberseite des Wärme-Speicherbehälters
1 befestigte rohrförmige Führung 22 eingesetzt und lotrecht
bewegbar, während es durch diese rohrförmige Führung ge
führt wird. Am Außenumfang der rohrförmigen Führung 22 ist
ein ringförmiger Elektromagnet 23 angebracht, der über
einen Schalter 26 mit einer Ansteuerstromquelle 27 verbun
den ist. Am oberen Endabschnitt des Halteelements 8 ist
ein dem Elektromagneten 23 gegenüberstehendes Magnetstück
24 befestigt. Letzteres ist vorzugsweise ein Dauermagnet.
Das Magnetstück 24 ist über eine Rückstellfeder 25 mit
einem Halter 30 verbunden.
Wenn bei der beschriebenen dritten Ausführungsform das
Wärmesammelmaterial 4 aus dem unterkühlten Zustand frei
gegeben oder entlassen wird, schließt die Steuerschaltung
18 den Schalter 26, so daß von der Ansteuerstromquelle 27
Strom zum Elektromagneten 23 geliefert wird. Dabei wird
das Magnetstück 24 durch den Elektromagneten 23 angezogen
und zusammen mit dem Halteelement 8 herabgefahren. Infolge
dessen wird das vom unteren Endabschnitt des Halteelements
8 gehaltene Keimmaterial 9 mit dem Wärmesammelmaterial 4
in Berührung gebracht, so daß letzteres aus dem unterkühl
ten Zustand freigegeben wird. Wie im Fall der ersten Aus
führungsform bewirkt die Steuerschaltung 18 in Abhängig
keit von einem Meßergebnis oder -signal vom Temperatur-
Sensor 17 das Öffnen des Schalters 26, mit dem Ergebnis,
daß die Stromzufuhr zum Elektromagneten 23 beendet wird.
Daraufhin wird das Halteelement 8 mit dem Magnetstück 24
durch die Rückstellfeder 25 hochgefahren.
Mit der beschriebenen zweiten bzw. dritten Ausführungsform
wird dieselbe Wirkung wie bei der ersten Ausführungsform
erzielt.
Ersichtlicherweise ist die Erfindung keineswegs auf die
oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen beschränkt,
sondern verschiedenen Änderungen und Abwandlungen zugäng
lich.
Beispielsweise brauchen das Halteelement und das Keimmate
rial nicht zu einem integrierten Körper zusammengefaßt zu
sein, vielmehr kann ein das Keimmaterial enthaltender Bau
teil an der Spitze des Halteelements befestigt sein.
Weiterhin kann für die Feststellung der Kontaktierung des
Keimmaterials mit dem Wärmesammelmaterial anstelle eines
Temperatur-Sensors auch ein Drucksensor oder -fühler ein
gesetzt werden. Die Kontaktierung-Detektoreinrichtung
braucht lediglich das Wärmesammelmaterial zu berühren und
kann an der Fläche des Halteelements montiert sein. Bei
der dritten Ausführungsform kann die Steuerschaltung durch
eine Zeitgeberschaltung ersetzt sein, wobei der Temperatur-
Sensor, wie bei der zweiten Ausführungsform, weggelassen
werden kann.
Claims (12)
1. Wärmesammler, umfassend
einen Wärme-Speicherbehälter (1),
ein in letzteren eingefülltes Latentwärme-Sammelmate rial (4), das bei Temperaturen unterhalb einer spezifi schen Phasentransformationstemperatur in einem stabilen unterkühlten Zustand (supercooled condition) zu verblei ben vermag, und
eine Freigabeeinheit (20) zum Freigeben oder Entlas sen des Latentwärme-Sammelmaterials aus dem unterkühl ten Zustand, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabeeinheit (20) ein Halteelement (8), das so am Wärme-Speicherbehälter (1) montiert ist, daß es mit dem Latentwärme-Sammelmaterial (4) in Berührung bringbar ist, ein aus derselben Materialart wie das Latentwärme-Sammelmaterial bestehendes und vom bzw. im Halteelement (fest)gehaltenes Keimmaterial (9) und eine Antriebseinheit (11) zum Ansteuern des Halteelements für die Kontaktierung des Keimmaterials mit dem Latent wärme-Sammelmaterial während einer vorbestimmten Zeit spanne umfaßt.
einen Wärme-Speicherbehälter (1),
ein in letzteren eingefülltes Latentwärme-Sammelmate rial (4), das bei Temperaturen unterhalb einer spezifi schen Phasentransformationstemperatur in einem stabilen unterkühlten Zustand (supercooled condition) zu verblei ben vermag, und
eine Freigabeeinheit (20) zum Freigeben oder Entlas sen des Latentwärme-Sammelmaterials aus dem unterkühl ten Zustand, dadurch gekennzeichnet, daß die Freigabeeinheit (20) ein Halteelement (8), das so am Wärme-Speicherbehälter (1) montiert ist, daß es mit dem Latentwärme-Sammelmaterial (4) in Berührung bringbar ist, ein aus derselben Materialart wie das Latentwärme-Sammelmaterial bestehendes und vom bzw. im Halteelement (fest)gehaltenes Keimmaterial (9) und eine Antriebseinheit (11) zum Ansteuern des Halteelements für die Kontaktierung des Keimmaterials mit dem Latent wärme-Sammelmaterial während einer vorbestimmten Zeit spanne umfaßt.
2. Wärmesammler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteelement (8) am Wärme-Speicherbehälter (1)
so montiert oder gelagert ist, daß es in einer Richtung
nahezu senkrecht zum Flüssigkeitsspiegel des Latentwärme-
Sammelmaterials (4) bewegbar ist, und das Halteelement
einen Kopf- oder Spitzenteil aufweist, der mit dem La
tentwärme-Sammelmaterial in Berührung bringbar ist und
das Keimmaterial (fest)hält oder enthält.
3. Wärmesammler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteelement (8) aus einem porösen Material be
steht und das Keimmaterial (9) in einer Vielzahl von
im Halteelement vorhandenen Poren enthalten ist.
4. Wärmesammler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (11) ein mit dem Halteelement
(8) gekoppeltes erstes Vorbelastungselement (13) zum
Vorbelasten des Halteelements in eine nichtkontaktieren
de Stellung, in welcher das Keimmaterial (9) vom Latent
wärme-Sammelmaterial (4) getrennt ist, ein mit dem Halte
element gekoppeltes und aus einer Legierung mit Form
rückstellvermögen oder -gedächtnis (shape memory alloy)
geformtes zweites Vorbelastungselement (12) zum Verlagern des
Halteelements in eine Kontakt(ierungs)stellung, in welcher das Keim
material mit dem Latentwärme-Sammelmaterial, wenn diese erwärmt
ist, in Berührung steht, eine Heizeinheit (16) zum Erwärmen des
zweiten Vorbelastungselements und eine Steuerschaltung (18) zum
Steuern des Betriebs der Heizeinheit aufweist.
5. Wärmesammler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinheit (16) eine Ansteuerstromquelle zur
Speisung des zweiten Vorbelastungselements (12) mit
Strom aufweist.
6. Wärmesammler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (11) eine Kontakt-Detektorein
heit (17) zur Feststellung eines Kontakts bzw. einer
Berührung zwischen dem Keimmaterial (9) und dem Latent
wärme-Sammelmaterial aufweist und die Steuerschaltung
(18) den Betrieb der Heizeinheit (16) nach Maßgabe eines
Detektions- oder Meßsignals von der Kontakt-Detektor
einheit beendet.
7. Wärmesammler nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontakt-Detektoreinheit einen Temperatur-Sensor
zum Messen der Temperatur des Latentwärme-Sammelmaterials
(4) aufweist.
8. Wärmesammler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (18) einen Zeitgeber (28) zum
Beenden des Betriebs der Heizeinheit (16) nach Ablauf
einer bestimmten Zeit ab dem Betriebsbeginn der Heiz
einheit aufweist.
9. Wärmesammler nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (11) ein mit dem Halteelement
(8) gekoppeltes Vorbelastungselement (25) zum Vorbelasten
des Halteelements in eine nichtkontaktierende Stellung,
in welcher das Keimmaterial (9) vom Latentwärme-Sammel
material (4) getrennt ist, ein am Halteelement befestig
tes Magnetstück (24), einen Elektromagneten (23), der
im erregten Zustand das Magnetstück anzieht und damit
das Halteelement in eine Kontakt(ierungs)stellung be
wegt, in welcher das Keimmaterial mit dem Latentwärme-
Sammelmaterial in Berührung steht, eine Stromzufuhrein
heit (27) zum Erregen des Elektromagneten und eine Steuer
schaltung zum Steuern des Betriebs der Stromzufuhrein
heit aufweist.
10. Wärmesammler nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebseinheit (11) eine Kontakt-Detektorein
heit (17) zur Feststellung eines Kontakts bzw. einer
Berührung zwischen dem Keimmaterial (9) und dem Latent
wärme-Sammelmaterial aufweist und die Steuerschaltung
(18) den Betrieb der Heizeinheit (16) nach Maßgabe eines
Detektions- oder Meßsignals von der Kontakt-Detektor
einheit beendet.
11. Wärmesammler nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontakt-Detektoreinheit einen Temperatur-Sensor
zum Messen der Temperatur des Latentwärme-Sammelmaterials
(4) aufweist.
12. Wärmesammler nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerschaltung (18) einen Zeitgeber (28) zum
Beenden des Betriebs der Heizeinheit (16) nach Ablauf
einer bestimmten Zeitspanne ab dem Betriebsbeginn der
Heizeinheit aufweist.
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