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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einfrieren lebender Zellen,
insbesondere von Sperma, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Solche bekannten Vorrichtungen sind aus
EP 0 117 037 bekannt. Diese
Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Einfrieren lebender Zellen.
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Eine
Vorrichtung zum Einfrieren lebender Zellen, insbesondere zum Einfrieren
von Sperma, wird verwendet zum Aufbewahren von Zellen in lebendem
Zustand für
eine spätere
Verwendung. Hierzu wird eine Probe mit z. B. einer Anzahl von Spermazellen
in einer flüssigen
Lösung
in einen Container gegeben und abgekühlt, so dass ein Gefrieren
auftritt. In dieser Patentschrift werden die Vorrichtung und das
Verfahren anhand von Spermaproben bzw. -beispielen beschrieben,
jedoch soll die Erfindung nicht als hierauf beschränkt aufgefasst
werden. Viele andere lebende Zellen können in einer ähnlichen
Art oder mit ähnlichen
Mitteln mit ähnlichen
Vorteilen behandelt werden.
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Eine
bekannte Vorrichtung umfasst ein Gefäß, in das flüssiger Stickstoff
gegeben werden kann zum Abkühlen
des Inhalts des Gefäßes. Bei
Proben mit geringem Volumen wird das Sperma in einen Strohhalm oder
einen ähnlichen
dünnen
rohrförmigen
Behälter
gegeben, woraufhin eine größere Anzahl
von gefüllten
Behältern
gleichzeitig in das Gefäß gegeben
und abgekühlt
werden. Wenn ein vollständiges
Gefrieren des Inhalts stattgefunden hat, werden die Behälter aus
dem Gefäß entfernt
und bei einer Aufbewahrungstemperatur aufbewahrt, die für eine spätere Verwendung,
z. B. für
eine künstliche
Insimenation geeignet ist.
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Die
Temperaturänderung,
die im Gefäß und in
den Behältern
auftritt, wird im Wesentlichen bestimmt durch die Art und die Temperatur
der Behälter, wenn
sie in das Gefäß gegeben
werden, die Anzahl der Behälter
und die Temperatur im Gefäß, wenn
die Behälter
hineingegeben werden. Darüber
hinaus haben Forschungen des Anmelders gezeigt, dass eine Wärmeentwicklung
in den Behältern,
die aus der Kristallisierung resultiert, die hierin auftritt, signifikant zu
der Temperaturänderung
in den Behältern
beiträgt.
Diese Änderung
ist erwiesenermaßen
sehr wichtig für
das Ergebnis des Einfrierens der Probe, insbesondere für die Chancen
des Überlebens
und der Vitalität
der Zellen, nachdem sie das Verfahren und ein nachfolgendes Auftauen
durchlaufen haben. Die genannten Forschungen haben gezeigt, dass
in diesem Zusammenhang insbesondere die Temperaturänderung
in der Probe während
des Auftretens der Kristallisation von großer Wichtigkeit ist.
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Bei
der bekannten Vorrichtung ist es nicht möglich, die Änderung der Temperatur in den
separaten Behältern
genau zu steuern. Während
der Verwendung einer solchen Vorrichtung treten relativ große Unterschiede
bezüglich
der Temperaturänderung in
verschiedenen Behältern
auf, z. B. aufgrund der Position der Behälter zueinander und bezüglich des Gefäßes und
aufgrund von Unterschieden hinsichtlich der Anwesenheit von Kristallisationskernen
in der Probe und demgemäss
Unterschieden in der Phase, in der die Kristallisation auftritt.
Aufgrund der Tatsache, dass wenn eine bekannte Vorrichtung zum Einfrieren,
z. B. eines Ejakulats verwendet wird, mit der eine sehr große Anzahl
von Behältern
befüllt
werden kann, diese Einflüsse
nicht entfernt oder gesteuert werden können, ist eine solche Vorrichtung ökonomisch
nicht sehr vorteilhaft und wird die Verwendung einer solchen Probe
negativ beeinflusst.
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EP 0 117 037 offenbart eine
Vorrichtung zum Einfrieren lebender Zellen, wie beispielsweise befruchteter
Eizellen, Spermien und ähnlichem,
umfassend eine zylindrische äußere Wand,
die mit einer scheibenähnlichen
Bodenplatte verbunden ist, durch welche sich Kühlkanäle erstrecken. Im Inneren ist konzentrisch
mit der zylindrischen äußeren Wand eine
zylindrische innere Wand vorgesehen, die gegenüber der Bodenplatte durch einen
Isolationsring thermisch isoliert ist. Der untere Teil des inneren
Zylinders ist aus Kupfer hergestellt und umfasst einen zweiten Kühlkanal,
der um ein Heizelement gewunden ist. Zwischen der zylindrischen
inneren Wand und der zylindrischen äußeren Wand erstreckt sich ein
ringförmiger
Raum, in den strohhalmähnliche Röhren gegeben
werden können,
die die einzufrierenden lebenden Zellen enthalten. Innerhalb des oberen
Teils der inneren zylindrischen Wand ist ein offener Behälter vorgesehen,
der flüssigen
Stickstoff zum Aufbewahren der Halterungen mit gefrorenen Proben
enthält.
Steuermittel sind vorgesehen zum Zuführen und Abführen einer
Kühlflüssigkeit,
wie beispielsweise von Stickstoff, zu den jeweiligen Kühlkanälen und zum
Steuern des besagten Heizelements. Temperatursensoren sind in der
Bodenplatte und dem ringförmigen
Aufbewahrungsraum vorgesehen. Die Aufgabe dieser bekannten Vorrichtung
besteht darin, ein Verfahren gemäß der
japanischen Patentanmeldung Nr.
124996/1981 des gleichen Anmelders durchzuführen, wobei
in diesem Verfahren Kristallisationskerne mit einer Pufferlösung erhalten
werden sollen, die beabstandet von den hierin vorhandenen lebenden
Zellen ist, um einen thermischen Schock dieser lebenden Zellen zu
verhindern.
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Diese
bekannte Vorrichtung kann nur eine begrenzte Anzahl von Behältern aufnehmen,
wobei die Behälter
darauf vorbereitet werden müssen,
dass ein Raum in der Nähe
des unteren Endes vorgesehen werden muss, der nur die Pufferlösung, jedoch keine
lebenden Zellen enthält,
um das Gefrieren zu initiieren. Mit einer solchen bekannten Vorrichtung
ist das Einfrieren von lebenden Zellen deshalb sehr zeitaufwendig
und teuer.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung
zum Einfrieren lebender Zellen zur Verfügung zu stellen, insbesondere
von Sperma, bei der die obengenannten Nachteile der bekannten Vorrichtungen
vermieden werden, während
die Vorteile hiervon beibehalten werden. Hierzu ist eine Vorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung gekennzeichnet durch die Merkmale von Anspruch 1.
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In
dieser Patentschrift soll der Temperaturgradient als eine räumliche Änderung
der Temperatur (°C/cm)
interpretiert werden. Wo eine Temperaturänderung bezogen auf Zeit gemeint
ist, wird diese Änderung
als zeitlicher Gradient, Kühlrate, Änderung der
Temperatur oder als ein ähnlich
zeitbezogener Ausdruck (°C/min)
beschrieben.
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Durch
die oder jede zu kühlende
Kontaktfläche,
mit deren Hilfe der oder jeder Behälter durch Ruhen hierauf gekühlt werden
kann, wird der Vorteil erreicht, dass eine genaue Steuerung der
Temperatur des oder jedes Behälters
und demgemäss
der oder jeder Probe erhalten werden kann, unabhängig von der Anzahl der zu
kühlenden
Behälter.
Die Steuermittel stellen die Möglichkeit
eines akkuraten Steuerns der Temperatur und deren Änderung
während
der gesamten Kühl-
oder Einfrierungsstrecke zur Verfügung. Als Ergebnis der genauen
Steuerung der Temperatur, insbesondere deren Änderung während des Einfrierungs weges überleben
mehr Zellen das Einfrieren und das nachfolgende Auftauen, während darüber hinaus
die überlebenden
Zellen eine bessere Vitalität
besitzen. Ein wichtiger zusätzlicher
Vorteil besteht darin, dass aufgrund eines größeren Prozentsatzes überlebender
und vitalerer Zellen weniger Spermazellen in eine Probe gegeben
werden müssen,
während
die gleiche Probenqualität
zur Verwendung bei künstlicher
Insemanitation beibehalten wird. Dies bedeutet, dass eine größere Verdünnung eines Ejakulats
durchgeführt
werden kann, woraus resultiert, dass mehr Behälter pro Ejakulat gefüllt werden können. Dies
bedeutet, dass eine bessere ökonomische
Effektivität
erhalten wird und dass darüber
hinaus – zumindest
was die Sperma betrifft – mehr
weibliche Tiere mit einem Ejakulat befruchtet werden können, was
z. B. für
den Besitzer oder zumindest den Halter sowohl des männlichen
als auch des weiblichen Tieres Arbeitsvorteile bedeutet.
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Darüber hinaus
ist die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Insemination mit
einer Probe von einem Ejakulat, welches in der Anfangssituation
sehr wenige vitale Zellen aufweist, größer, was von wesentlicher Wichtigkeit,
insbesondere in Bezug auf beispielsweise Menschen, besondere Tierarten
und ähnliches
ist.
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Während des
Abkühlens
sollte die Bildung von Eis innerhalb der Zellen (intrazellulare
Eisbildung) verhindert werden, insbesondere in der Nähe des Gefrierpunkts
oder -weges der Lösung,
da dies für
die betroffenen Zellen fatal wäre.
Die Wirkung der Veränderung
hiervon ist ein Ausfluss von Wasser aus der Zelle, d. h. Wasser,
das durch die Zellmembran in die Umgebung wegfließt. Als
Konsequenz wird die Wasserkonzentration in der Zelle geringer, d.
h. der Anteil von Wasser im Zellenvolumen wird weniger, so dass
der Gefrierpunkt fällt.
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Im
Falle von übermäßig hohen
Abkühlraten tritt
der Ausfluss von Wasser sehr schnell auf, was wiederum schon ungünstig für die Zellen
zu sein scheint. Darüber
hinaus besteht eine wesentliche Chance, dass das Ausfließen von
Wasser – bezogen auf
die Abkühlrate – nicht
schnell genug stattfindet, d. h. der Gefrierpunkt weniger schnell
als die Temperatur fällt.
Hieraus resultiert, dass die Temperatur weit unter den Gefrierpunkt
fällt,
so dass intrazellulares Eis gebildet wird.
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Im
Gegensatz dazu tritt im Falle von übermäßig niedrigen Kühlraten
der umgekehrte Effekt auf. Die Eiskristallisation außerhalb
der Zellen (interzellular) und der Austritt von Wasser aus den Zellen
kann langsam vonstatten gehen, so dass diese Prozesse sich dem thermodynamischen
Gleichgewicht annähern.
Dieses Gleichgewicht besteht bei sehr niedrigen Wasserkonzentrationen
in den Zellen. Folglich tritt eine Dehydrierung sehr schnell auf,
interzellular sowie intrazellular. Die Dehydrierung und die Konzentrationen
von Salz und Metabolit in den Zellen werden so hoch, dass die Zellen
hierdurch beschädigt
werden. Darüber
hinaus werden die Zellen durch die Reduzierung des Volumens deformiert
und durch das schnelle Anwachsen interzellulare Eiskristalle beschädigt. Außerdem bleiben
im Falle von übermäßig niedrigen
Gefrierraten die Zellen zu lang im unstabilen Zustand. Nur bei sehr
niedrigen Temperaturen, z. B. unterhalb von –80°C finden keine (bio-)chemischen
Reaktionen oder physikalischen Übergänge mehr
statt.
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Durch
eine geeignete Auswahl des Temperaturprofils während des Kühlweges kann eine momentane
Kühlrate
in jedem Fall realisiert werden, so dass die obigen Nachteile vermieden
werden. Eine solche Steuerung der Temperaturänderung wird leicht durch die
Verwendung einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung ermöglicht.
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Die
Mittel zum Bewegen der Behälter
relativ zu der oder jeder Kontaktfläche bieten den Vorteil, dass
hierdurch ein (semi-)kontinuierliches Abkühlen der Behälter und
der hierin angeordneten Proben erhalten werden kann, während die
Kühlperiode
z. B. durch die Periode der Bewegung der Behälter entlang der oder jeder
Kontaktfläche
bestimmt wird. Darüber hinaus verhindert dies in einer einfachen und geeigneten
Weise, dass die Behälter
in der Vorrichtung stecken bleiben, z. B. indem die Behälter schnell hieran
festfrieren.
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In
einer vorteilhaften weiteren Ausführungsform ist eine Vorrichtung
gemäß der Erfindung
weiter gekennzeichnet durch die Merkmale von Anspruch 2.
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Die
Temperaturdifferenz zwischen dem Beginn und dem Ende des Bewegungsweges,
bei dem der oder jeder Behälter
während
der Verwendung in Richtung des kühlsten
Endes bewegt wird, bietet den Vorteil, dass ein graduelles Abkühlen des
Behälters hierdurch
erreicht werden kann. Darüber
hinaus bieten die Steuermittel die Möglichkeit, durch die Steuerung
des Temperaturgradienten über
der oder jeder Kontaktfläche
ein Temperaturprofil über
den Bewegungsweg des oder jedes Containers zur Verfügung zu
stellen. Zusammen mit der Steuerung der Rate des oder jedes Behälters relativ
zur Vorrichtung, insbesondere relativ zu der oder jeder Kontaktfläche, kann
ein optimales Einfrierprofil für
die relevanten lebenden Zellen für
jeden Container eingestellt werden und demgemäss für jede Probe. Es ist in dieser
Beziehung offensichtlich, dass es bevorzugt ist, dass am kühlsten Ende
der Vorrichtung jede Probe in einem ausreichenden Ausmaße gefroren
ist.
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Während des
Einfrierens der lebenden Zellen zeigten die Forschungen des Anmelders,
dass das Auftreten von einer Kristallisation in einer Probe einen
großen
Einfluss auf das Ergebnis des Gefrierverfahrens hat, insbesondere
auf die Chancen des Überlebens
und auf die Vitalität
der Spermazellen. In diesem Zusammenhang ist es von besonderer Wichtigkeit,
dass der Moment, wenn die Kristallisation beginnt, und die Änderung
der Temperatur genau gesteuert werden.
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Es
wurde herausgefunden, dass der Moment, in dem die Kristallisation
auftritt, von äußerster Wichtigkeit
ist. Wenn die Kristallisation zu spät beginnt, verbleiben die Zellen – zumindest
ein Teil hiervon – zu
lange in einer ungünstigen
unstabilen Situation zwischen 0°C
und –5°C.
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Um
diese Nachteile zu vermeiden, ist eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung gekennzeichnet durch die Merkmale von Anspruch 3.
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Während des
Betriebs wird die Bewegung jedes Behälters mittels der Steuermittel
in einer solchen Art und Weise gesteuert, dass das Auftreten von
Kristallisation in einer Probe in einer sogenannten Kristallisationsphase
zumindest im Wesentlichen stattfindet in dem Bereich der Vorrichtung,
in dem eine relativ geringe Temperaturdifferenz herrscht zwischen
dem Beginn und dem Ende des betreffenden Bereichs, in einem Kristallisationssektor.
Die Wärme, die
durch die oder jede Probe während
der Kristallisationsphase abgegeben wird, stellt einen leichten Anstieg
der Temperatur im fraglichen Behälter
zur Verfügung,
wobei die Kristallisation relativ langsam auftritt, mit Kristallen,
die in einer vorteilhaften Art und Weise gebildet werden, und jeder
Austausch von z. B. Ionen und Wasser zwischen den Zellen und der Umgebung
findet relativ graduell statt, woraus resultiert, dass keine Schockeffekte
auftreten. Zum Teil deswegen wird ein besseres Ergebnis erzielt
mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung,
als wenn die bekannte Vorrichtung verwendet wird. Wenn die Kristallisation
nicht initiiert wird, sollte die gesamte Probe sehr stark unterkühlt werden.
Wenn die Kristallisation auftritt, wird dann ein sehr starker Anstieg
der Temperatur auftreten, woraus ein Temperaturschock resultiert,
während
eine sofortige Kristallisation auftritt. Dies verursacht u. a. mechanische
Schocks, die die Zellen beschädigen.
Weiter tritt eine sofortige Änderung
des osmotischen Druckes und der Ionenstärke auf und ein übermäßiger Wassertransport
durch die Zellenmembran.
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Wichtige
Vorteile des Initiierens der Kristallisation können aus Folgendem ersehen
werden.
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Sobald
die Kristallisation beginnt, verschiebt sich die Temperatur in den
relevanten Zellen oder Teilen der Proben auf den für die relevante
Lösung zutreffenden
Gefrierpunkt. Solange die Kristallisation nicht zumindest im Wesentlichen
vollständig
erfolgt ist, kann die Temperatur im Behälter nur kaum – wenn überhaupt – anders
von der Außenseite
beeinflusst werden, als dadurch, dass man die Kristallisation fortführt. Bei
den bekannten Verfahren und Vorrichtungen wird die Umgebungstemperatur
weiter reduziert, jedes Mal – auch
während
des Auftretens der Kristallisation – wird das Kühlen fortgesetzt. Überraschenderweise
wurde herausgefunden, dass die Umgebungstemperatur tatsächlich nur
minimal – wenn überhaupt – während der
Kristallisation absinken sollte, um eine übermäßige Temperaturdifferenz zwischen
den Inhalten des Behälters
und der Umgebung zu verhindern. Wenn dieser Unterschied zu groß wird,
können
wesentliche räumliche
Unterschiede beim Voranschreiten der Kristallisation auftreten, z.
B. zwischen einer Zone benachbart zu der äußeren Wand des Behälters und
einer Zone im Zentrum des Behälters.
Solche ungewünschten
Unterschiede verursachten auch unerwünschte Unterschiede der Kühlrate.
Darüber
hinaus hat ein Kühlen
der Umgebung, das während
der Kristallisation fortgesetzt wird, eine weitere Konsequenz derart,
dass wenn die Kristallisation vollständig erfolgt ist, die Temperaturdifferenz
zwischen dem Behälter
und der Umgebung inakzeptabel ist, wodurch das nachfolgende Abkühlen zu
schnell erfolgt.
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Wenn
eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, bietet eine Kristallisationsphase des
weiteren den Vorteil, dass – wenn
gewünscht – der Kühlweg vor
der Kristallisationsphase und insbesondere der folgende Kühlweg auf
eine Lagerungstemperatur relativ schnell erfolgt, so dass mit einer
Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung eine große
Anzahl von Proben schnell eingefroren werden kann.
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In
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist eine Vorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung
durch die Merkmale von Anspruch 6 gekennzeichnet.
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Die
Module können
im Wesentlichen identisch sein, wodurch sie zu relativ niedrigen
Kosten hergestellt werden können.
Folglich kann eine große Zahl
von Modulen zu relativ niedrigen Kosten verwendet werden. Dies bietet
den Vorteil, dass während
der Verwendung die Temperaturänderungen zwischen
den Modulen gering sein kann, während die
Module eine relativ geringe Masse benötigen und dennoch ausreichend
Wärme abführen können. Beispielsweise
können
die Module aus Blöcken
gebildet sein, die Kühlmittel
umfassen und aus im Wesentlichen festem Aluminium oder ähnlichem
Material hergestellt sein. In dieser Beziehung ist es bevorzugt, dass
für jedes
Modul separate Steuermittel zum Steuern zumindest deren Temperatur
vorgesehen sind. Eine thermische Kopplung der Module stellt eine
graduelle Änderung
der Temperatur entlang der Oberfläche zur Verfügung, die
gebildet ist von den gemeinsamen Kontaktoberflächen, und entlang der die Behälter bewegt
werden.
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Tatsächlich sollte
eine Kontaktoberfläche
einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung auch im Wesentlichen aus einem einstückigen Aufbau bestehen, z.
B. aus einer Seite eines relative dicken festen Blocks aus Aluminium
oder ähnlichem mit
Kühlmitteln,
während
eine Anzahl von Kühlstationen
vorgesehen ist, die mit relativ großem Abstand voneinander angeordnet
sind. Die Temperaturdifferenz zwischen nachfolgenden Kühlstationen
kann relativ groß sein,
während
darüber
hinaus weniger Kühlstationen
erforderlich sind, als in dem Fall eines modularen und/oder relativ
dünnen
Ausführungsbeispiels,
das ökonomische
Vorteile bieten würde.
In weiteren Ausführungsbeispielen
ist eine Vorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung weiter gekennzeichnet durch die Merkmale der Ansprüche 9 und 10.
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Die
Kühlkanäle gemäß der Erfindung
ermöglichen
ein besonders einfaches und ökonomisch
vorteilhaftes Abkühlen
der oder jeder Kontaktoberflächen,
während
eine präzise
Positionierung und Dimensionierung der Kühlkanäle darüber hinaus eine sehr gute Verteilung
der Temperatur und einen guten Temperaturgradienten über die
relevante Kontaktfläche
bringen kann. Die Verwendung eines Kühlmediums, das verdampft, wenn
es die Kühlkanäle verlässt, und
die Abführung
des produzierten Dampfes durch das im Wesentlichen geschlossene
Gehäuse entlang
des Behälters,
verhindern das Fließen
von Luft in das Gehäuse
und den Niederschlag von zumindest Dampf hiervon an den Behältern und/oder der
Kontaktoberfläche.
Eine solche Kondensation und ein nachfolgendes Gefrieren von Luft,
zumindest von Dampf, beeinträchtigt
einen genauen Vorschub der Behälter
und darüber
hinaus ist dies nachteilig von einem energetischen Standpunkt aus
gesehen. Zusätzlich
kann dies eine Kontamination der oder jeder Kontaktfläche bedeuten.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist
eine Vorrichtung gemäß der Erfindung
außerdem gekennzeichnet
durch die Merkmale von Anspruch 14.
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Wie
oben erwähnt,
ist es von großer
Wichtigkeit, dass die Kristallisation im Wesentlichen während der
Kristallisationsphase stattfindet, bevorzugterweise unter strikt
gesteuerten Bedingungen. Der Beginn der Kristallisation ist in vielen
Fällen
ein Zufallsprozess, der u. a. von der Anwesenheit von Kristallisationskernbildungszentren
abhängt.
Die Kristallisationsinitiierungsmittel gemäß der Erfindung haben den Vorteil,
dass die Kristallisation gestartet wird – unter Steuerung hierdurch – in dem
Augenblick des Gefrierprozesses, der am meisten geeignet für die relevanten
Zellen ist. Die Kristallisationsinitiierungsmittel sind bevorzugterweise
als Mittel zum temporären und
lokalen Unterkühlen
eines Behälters
zu Beginn der Kristallisationsphase ausgebildet.
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Die
Erfindung betrifft außerdem
auch ein Verfahren zum Einfrieren von lebenden Zellen, gekennzeichnet
durch die Merkmale von Anspruch 15.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
einer Vorrichtung und ein Verfahren gemäß der Erfindung sind in den
Unteransprüchen
und in der Beschreibung wiedergegeben.
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Um
die Erfindung zu verdeutlichen, werden beispielhafte Ausführungsformen
einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
und eines Verfahrens nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben; in diesen Zeichnungen zeigen
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1 eine
Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
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2 eine
Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß 1 mit einem
teilweise entfernten Deckel;
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3 eine
Vorderansicht einer Vorrichtung gemäß 1;
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4 eine
schematische Darstellung eines Zeit-Temperatur-Protokolls für eine Vorrichtung
gemäß den 1 bis 3;
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5 eine
Seitenansicht einer alternativen stationären Ausführungsform einer Vorrichtung
gemäß der Erfindung;
und
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6 eine
schematische Darstellung eines Zeit-Temperatur-Protokolls für eine Vorrichtung
gemäß 5.
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Eine
Vorrichtung 1 gemäß 1 bis 3 umfasst
einen Block 2, der aus wärmeleitendem Material hergestellt
ist, z. B. aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung. Der Block 2 hat
eine größere Länge L relativ
zu seiner Breite B, während
die Dicke D relativ gering ausfällt.
Die obere Seite 3 des Blocks 2 ist mit einer Serie
von parallelen, sich in Längsrichtung
erstreckenden Nuten 4 versehen, deren Zweck und Ausführungsform
nachfolgend im Detail beschrieben wird.
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Unterhalb
der oberen Oberfläche
erstrecken sich durch den Block 2 eine Anzahl von Kühlrohren 5 im
Wesentlichen quer zu der Längsrichtung
des Blocks 2 und über
die Breite B hiervon. Eine Anzahl von nebeneinander angeordneten
Kühlrohren 5 sind in
jedem Fall mit einem Zuleitungsrohr 6 für ein Kühlmedium, z. B. für flüssigen Stickstoff,
verbunden. In jedem Zuleitungsrohr ist ein Steuerventil 7 zum
Dosieren der Menge des Kühlmediums,
welches durch die relevanten Kühlrohre 5 fließt, angebracht.
Das Steuerventil 7 wird durch einen Thermostat oder andere
Arten von Temperaturmessmitteln 8 gesteuert, die in der
Oberfläche 3 an
der Stelle der relevanten Kühlrohre 5 vorgesehen
sind. Die Kühlrohre 5,
die gemeinsam von einem Zuleitungsrohr 6 versorgt werden
und ein Steuerventil 7 bilden zusammen eine Kühlstation 9,
in der die Temperatur auf der Basis der von den angeschlossenen
Temperaturmessmitteln 8 erhaltenen Signale gesteuert wird.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind neun solcher Kühlstationen 9A bis 91 hintereinander
vorgesehen, gesehen in Längsrichtung
des Blocks 2.
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Die
Temperaturmessmittel 8 sind gemeinsam mittels einer zentralen
Steuereinheit 10 einstellbar, wodurch die gewünschte Temperatur
in jeder Kühlstation 9 in
einer solchen Art und Weise eingestellt werden kann, dass ein gewünschtes
Temperaturprofil über
den Block 2 erhalten werden kann. Dieses Temperaturprofil
wird nachfolgend näher
beschrieben.
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Die
Vorrichtung umfasst ein Antriebsgerät 12, das eine Kette
oder ein Band 14 mit Schubstangen 15 umfasst,
welche sich über
die Nuten 4 über die
Oberseite 3 des Blocks 2 erstrecken.
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Während des
Betriebs liegen eine Anzahl von Behältern 16 in den Nuten 4 in
einer solchen Art und Weise, dass die Behälter 16 mit einem
Teil ihrer äußeren Oberflächen an
der inneren Oberfläche
der Nuten 4 anliegen, wie es deutlich in 3 gezeigt
ist. In der gezeigten beispielhaften Ausführungsform sind die Behälter 16 durch
dünnwandige
Strohhalme gebildet, in die eine Probe gegeben worden ist. Jede Probe
umfasst eine Anzahl von lebenden und einzufrierenden Zellen, insbesondere
von Sperma, in einer Menge von Lösungsflüssigkeit.
Die Strohhalme sind in Längsrichtung
nebeneinander angeordnet mit einer Schubstange 15, die
in jedem Fall an dem Ende der in der Bewegungsrichtung beförderten
Behälter 16 anliegt.
Folglich werden während
des Antriebs des Antriebsgerätes 12 die
Behälter 16 in
Längsrichtung durch
die Nuten 4 zwischen den beiden Enden des Blocks 2 bewegt,
während
sie sich in engem Kontakt mit der Oberfläche 3 des Blocks 2,
insbesondere den Innenseiten der Nuten 4, befinden.
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Über der
oberen Seite 3 des Blocks 2 ist eine dünne, flexible
und thermisch isolierende Folie 17, z. B. eine HDPE- oder
PTFE-Folie vorgesehen. Diese Folie 17 isoliert die Behälter 16 gegenüber der
Umgebung und bildet zusammen mit dem Block ein geschlossenes Gehäuse 18.
Z. B. von der an dem Zuleitungsrohr 6 entfernten Seite
oder durch kleine Durchgänge
zu den Nuten 4 öffnen
sich die Kühlkanäle 5 unterhalb
der Folie 17 innerhalb des Gehäuses 18. Bei Verlassen
der Kühlrohre 5 verdampft
der flüssige
Stickstoff und verdrängt
die gesamte Luft aus dem Gehäuse 18 oder
zumindest zwischen der Folie 17 und der Oberfläche 3 des
Blocks 2. Dies verhindert das Auftreten von Kondensation
innerhalb des Gehäuses 18,
wobei die Kondensation als Folge hätte, dass die Behälter 16 nicht
durch die Nuten 4 in einer regulären Art und Weise – wenn überhaupt – gedrückt werden
könnten.
Darüber
hinaus ist Kondensation thermisch unerwünscht. In dieser Beziehung wird
bevorzugt, dass das verdampfende Medium in Richtung des Zuleitungsendes 19 strömt, d. h.
zum wärmsten
Ende der Vorrichtung, so dass die Behälter nicht hierdurch unbeabsichtigt
erwärmt
werden. Darüber
hinaus tendiert jede innerhalb der Vorrichtung vorhandene Luft dazu,
entlang der Bewegungsrichtung der Behälter 16 zu strömen. Aus
diesem Grund ist es vorteilhaft, den Stickstoff dazu zu bringen,
im Wesentlichen in die entgegengesetzte Richtung zum Verdrängen der
Luft zu strömen.
Indem man verursacht, dass ein relativ kleiner Teil des Stickstoffs
sich entlang der Behälter 16 bewegt,
wird die zum kalten Ende der Vorrichtung benachbarte Luft ebenso
verdrängt.
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In
der zweiten Kühlstation 9B ist
eine sogenannter Kühlfinger 23 als
Kristallisationsinitiierungsmittel vorgesehen. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel
umfasst der Kühlfinger 23 einen
rohrförmigen
Abschnitt 24, der mit dem Kühlmittel-Zuleitungsrohr 6 verbunden
ist. Der rohrförmige
Abschnitt 24 liegt in der Oberfläche 3 des Blocks 2 in
einer solchen Art und Weise, dass die Behälter 16 in Kontakt
hiermit gelangen, wenn sie ihn passieren. Mittels eines Steuerventils 25 kann
flüssiger
Stickstoff durch den rohrförmigen
Abschnitt 24 getrieben werden, wodurch der Kühlfinger 23 sofort
und kurz abgekühlt werden
kann, d. h. kälter
als die Oberfläche 3 um
den Finger 23 in der relevanten Kühlstation 9B. Der Zweck
hiervon wird nachfolgend näher
beschrieben.
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Am
Zuleitungsende 19 des Blocks 2, d. h. dem strömungsaufwärts gerichteten
Ende in Förderrichtung
ist eine Zufuhreinrichtung 20 angeordnet, die eine gleichmäßige Verteilung
der Strohhalme 16 über
der Oberfläche 3 des
Blocks 2 zur Verfügung stellt
und die insbesondere das Positionieren der Strohhalme 16 in
den Nuten 4 zur Verfügung
stellt. Eine solche Zufuhreinrichtung 20 kann in verschiedenen
Arten und Weisen aufgebaut sein.
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Am
Entladungsende 21 des Blocks 2 ist eine Entladungseinrichtung 22 angeschlossen,
die das Sortieren und das Aufbewahren der Strohhalme mit den hier in
eingefrorenen Proben zur Verfügung
stellt. Eine solche Entladungsvorrichtung 22 kann ebenso in
verschiedenen Arten und Weisen aufgebaut sein.
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Eine
Vorrichtung gemäß der 1 bis 3 kann
z. B. die folgenden Abmessungen haben, wobei diese Abmessungen nicht
als einschränkend
in irgendeiner Art und Weise gemeint sind. Der Block kann eine Länge L von
1600 mm, eine Breite B von 300 mm und eine Dicke von einigen Zentimetern
aufweisen. In der Oberfläche 3 können einhundert
kanalförmige
Nuten 4 mit einer Breite von 3 mm vorgesehen sein. Während des
Betriebs können
z. B. einhundert Strohhalme Seite an Seite angeordnet sein und elf
Strohhalme können
hintereinander auf der Oberfläche 3 des
Blocks 2 angeordnet sein.
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4 zeigt
schematisch eine Temperaturkurve einer Vorrichtung gemäß den 1 bis 3. Eine
durchgezogene Linie T(surf) zeigt das Temperaturprofil,
das während
der Verwendung an der Oberfläche 3 erhalten
wurde, eine gestrichelte Linie T(cont) zeigt
das Temperaturprofil, das in einem Behälter 16 auftritt,
der über
die Oberfläche
gelangt ist. Die untere Horizontalachse zeigt die entsprechenden
Kühlstationen 9A bis 9I.
Während
des Betriebs werden die Container 16 über die Oberfläche 3 mit
einer Geschwindigkeit von z. B. 1000 mm/min. geführt.
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In
einer ersten Kühlstation 9A wird
eine Temperatur T1 eingestellt, die im Durchschnitt
ungefähr +5°C beträgt. Für diesen
Zweck wird eine Heizspirale 26 in der ersten Kühlstation 9A vorgesehen,
wobei diese Heizspirale angeschaltet werden kann, wenn der Thermostat 8 in
der relevanten Kühlstation 9A eine
Temperatur unter einer minimalen Grenztemperatur registriert.
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In
der zweiten Kühlstation 9B wird
eine Temperatur T2 eingestellt, die ungefähr –5°C beträgt. Die zweite
Kühlstation 9B ist
in einem Abstand von ungefähr
200 mm von dem Kühlmittel
der ersten Kühlstation 9A angeordnet,
so dass zwischen diesen zwei Kühlstationen 9A und 9B ein
Temperaturgradient TG1 von ungefähr 50°C/min. erhalten
wird. Die zweite Kühlstation 9B weist
eine Länge
von ungefähr
350 mm auf und eine Temperatur, die ungefähr gleich über ihre Länge ist. Hierzu sind in der
zweiten Kühlstation 9B Kühlrohre 5 unter
der gesamten Oberfläche 3 mit
gleichmäßigem relativ
kleinem Zwischenabstand ange ordnet, im Gegensatz zu den anderen Kühlstationen 9,
bei denen die Kühlrohre 5 nur
unter einem Teilbereich der Oberfläche 3 angeordnet sind.
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Wenn
die Behälter
in die zweite Kühlstation 9B gelangen,
passieren sie den Kühlfinger 23.
Wenn das Förderende
jedes relevanten Behälters 16 ungefähr oberhalb
des Kühlfingers 23 ist,
wird das Steuerventil 25 kurz geöffnet und der Kühlfinger 23 wird stark
unterkühlt.
In 4 ist dieses starke Unterkühlen der Oberfläche 3 zu
Beginn der zweiten Kühlstation 9B durch
ein Gefälle
TCF der durchgezogenen Linie T(surf) dargestellt.
Als Ergebnis wird die Kristallisation in den Behältern 16 initiiert,
in einem Abstand von deren Zentren, nach der – während sich die Behälter 16 durch
die zweite Kühlstation 9B bewegt
haben – eine
vollständige
Kristallisation in den Behältern 16 stattgefunden
hat. Die im Wesentlichen konstante Temperatur (der minimale Temperaturgradient TG2) in der zweiten Kühlstation 9B stellt
eine Kristallisationspause zur Verfügung. In der zweiten Kühlstation 9B kann
aufgrund des Verlusts der Kristallisationswärme die Temperatur in den Behältern auf
ungefähr
0°C ansteigen.
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Während des
Betriebs wird die Umgebungstemperatur der Behälter in der zweiten Kühlstation 9B genau
eingestellt in Abhängigkeit
von der Art der fraglichen Zellen. Z. B. wird bei Verwendung zum
Einfrieren von Rindersperma die Temperatur in der zweiten Kühlstation 9B auf
ungefähr –5°C eingestellt
und konstant gehalten. Diese Temperatur kann jedoch in der zweiten
Kühlstation 9B auch
leicht ansteigen, d. h. in der relevanten zweiten Kühlstation 9B kann
ein niederer Temperaturgradient TG2 eingestellt
werden.
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In
dem Teil der Vorrichtung, der mit der zweiten Kühlstation 9B verbunden
ist, wird ein Temperaturgradient TG3 bevorzugterweise
eingestellt, der höher
ist als der in dem vorhergehenden Teil der Vorrichtung, z. B. ein
Temperaturgradient oder ein Temperaturprofil, das eine Abkühlrate von
100°C/min.
zur Verfügung
stellt. Hierzu werden in den nachfolgenden Kühlstationen 9C bis 9I Temperaturen
nach und nach eingestellt von T3 = –15°C, T4 = –25°C, T5 = –40°C, T6 = –55°C, T7 = –75°C, T8 = –95°C und T9 = –120°C. Der Abstand zwischen jeder
der nachfolgenden Kühlstationen
ist im Durchschnitt ungefähr 150
mm.
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Die
spezifische Wärme
des Eises, das in den Behältern 16 gebildet
ist, ist wesentlich niedriger bei niedrigen Temperaturen. Deshalb
kann der Abstand zwischen zwei späteren Kühlstationen – gesehen
in Bewegungsrichtung – relativ
groß sein,
verglichen mit dem Abstand zwischen zwei früheren Kühlstationen 9, während die
Temperaturdifferenzen zwischen späteren Kühlstationen darüber hinaus
größer sein können. Außerdem ist
für die
lebenden Zellen, insbesondere für
die Spermazellen, der Temperaturgradient TG oder zumindest die aktuelle
Abkühlrate
bei niedrigen Temperaturen weniger kritisch für die Überlebenschancen der Zellen.
Die thermische Leitung des Blocks 2 sollte so ausgewählt sein – beispielsweise
durch die Wahl des Materials und durch die Abmessungen –, dass
der Wärmestrom
zwischen den Kühlstationen 9 wesentlich
größer ist
als die Menge der durch die Behälter 16 in
den relevanten Kühlstationen 9 ausgegebenen
Wärme.
Hieraus resultiert ein ausreichend linearer Temperaturgradient in
den Kühlstationen 9A und 9C bis 9I.
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Die
Entladevorrichtung 2 umfasst z. B. eine Anzahl von Rutschen 27,
die an Sammelgefäße 29 angeschlossen
sind, die in Kühlmitteln 28 angeordnet
sind und in denen die Behälter
sortiert und aufbewahrt werden können.
Das Sortieren der Behälter kann
vor dem Einfrierungsverfahren stattfinden, kann jedoch auch in der
Entladevorrichtung 22 durchgeführt werden. Dies kann sowohl
per Hand als auch mit mechanischen Sortiermitteln erfolgen.
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In
der oben beschriebenen Vorrichtung können z. B. 700 Behälter 16 dem
Band pro Minute zugeführt
werden, das bedeutet, dass ein Ejakulat vollständig in ungefähr drei
bis vier Minuten verarbeitet werden kann.
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Beginnend
mit der Verwendung von identischem Material für den Block 2 sei
angemerkt, dass ein dickerer Block 2 den Vorteil bieten
kann, weniger Kühlstationen
zu erfordern, die mit größerem Abstand
voneinander angeordnet sein können
und eine größere Temperaturdifferenz
untereinander, z. B. von 20°C
aufweisen können.
Dies ist das Ergebnis des größeren Wärmestroms
durch den relativ dicken Block 2. Im Gegensatz müssen bei
einem dünneren Ausführungsbeispiel
des Blocks 2 mehrere Kühlstationen 9 näher aneinander
angeordnet werden mit relativ kleinen Temperaturdifferenzen, z.
B. mit +5°C. Indem
man der Vorrichtung einen modularen Aufbau gibt, d. h. durch Verwendung
jeder Kühlstation 9 oder möglicherweise
einer begrenzten Anzahl von Kühlstationen 9 in
einem separaten Modul, während
die Module gleich sind und thermisch und mechanisch aneinander gekoppelt
sind, wird der Vorteil erzielt, dass eine solche Vorrichtung in ökonomischer
Art und Weise hergestellt und aufgebaut werden kann. Bezüglich der
Produktion, Verwendung und Wirtschaftlichkeit mag ein relativ dünner Block 2 Vorteile gegenüber einem
relativ dicken Block 2 aufweisen.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
die Geschwindigkeit der Behälter 16 relativ
zum Block 2 anders einzustellen, z. B. mit 500 mm/min.
und ebenso mit einem kürzeren
Block 2, z. B. 800 mm. Hierzu sollte eine Temperaturgradient
TG von 2°C/cm
eingestellt werden. Folglich würde
ein relativ dünner
Block 2 ausreichen.
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5 zeigt
eine alternative Ausführungsform
einer Vorrichtung 101 gemäß der Erfindung. Identische
Teile sind mit identischen Bezugszeichen versehen. 6 zeigt
ein zugehöriges
Steuerdiagramm. Wenn eine solche Vorrichtung verwendet wird, können Behälter 116 während des
Betriebs in stationärem
Zustand in einem Block 102 angeordnet werden und gekühlt werden,
um die hierin eingeschlossenen Proben unter idealen Bedingungen
zu kühlen.
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Die
Vorrichtung 101 umfasst einen Block 102, der aus
wärmeleitendem
Material, wie beispielsweise aus Metall und z. B. Aluminium, Kupfer
oder Legierungen hiervon hergestellt ist, in dem eine Anzahl von
Kühlrohren 105 vorgesehen
ist. Die Kühlrohre 105 sind über eine
Anzahl von Steuerventilen 107 mit einem Zulassungsrohr 106 für ein Kühlmittel
verbunden, z. B. für
flüssigen
Stickstoff. In der Oberfläche 103 des
Blocks 102 sind Thermostatmittel 108 integriert,
die mit einer zentralen Steuereinheit 110 verbunden sind.
Mittels einer zentralen Steuereinheit 110 können die
Steuerventile 107 zum Zuführen durch die Kühlrohr 105 einer
Menge eines Kühlmediums
gesteuert werden, angepasst an die Temperatur der Oberfläche 103,
die in diesem Moment gewünscht
ist, in Abhängigkeit
von der gemessenen Temperatur. Ein Kühlprotokoll CP, das in die
zentrale Steuereinheit 110 eingegeben und an die zu kühlenden
lebenden Zellen angepasst ist, kann hierdurch an den Block 102 und
demgemäss
an die hierauf angeordneten Behälter 16 transferiert
werden.
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In
dieser Vorrichtung 101 sind die an der Oberfläche 103 angeordneten
Behälter 116 ebenso, während des
Betriebs mittels einer flexiblen, thermisch isolieren den Abdeckfolie 117 bedeckt,
wobei die Kühlrohre 105 zwischen
der Oberfläche 103 des Blocks 102 und
der Folie 117 geöffnet
sind. Eine Vorrichtung gemäß 5 ist
insbesondere geeignet zur Verwendung mit Behältern, die eine relativ kleine Höhe verglichen
mit ihrer Oberfläche
aufweisen, z. B. mit Folientaschen, wie sie herkömmlich für Eber-Sperma (Sperma männlicher
Schweine) verwendet werden, aber ebenso auch für Zellen in Schalen oder Hülsen bzw.
Schiebern. In oder oberhalb der Oberfläche 103 ist ein Kühlfinger 123 vorgesehen, der
kurz unterkühlt
und mit einem Bereich der Behälter 116,
die auf der Oberfläche 103 angeordnet
sind, in Kontakt gebracht werden kann.
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6 zeigt
schematisch ein Steuerdiagramm zur Verwendung mit einer Vorrichtung 101 gemäß 5,
bei der identische Teile identische Bezugszeichen aufweisen. 6 zeigt
graphisch den Bezug zwischen der Temperatur der Oberfläche 103 und
der Temperatur in den Behältern 116.
Eine durchgezogene Linie T(surf) zeigt das
Temperaturprofil, das an der Oberfläche 103 während des
Betriebs erhalten wird, und eine gestrichelte Linie T(cont) zeigt das
Temperaturprofil, das in einem Behälter 116 auftritt,
der an der Oberfläche
angeordnet ist. Entlang der vertikalen Achse ist die Temperatur
in °C aufgetragen,
entlang der horizontalen Achse ist die Zeit in Minuten aufgetragen.
Die gezeigten Werte sind lediglich als Illustration gedacht und
wurden ausgewählt zum
Einfrieren von Eber-Sperma.
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Vor
dem Beginn des Einfrierweges werden die Behälter 116 auf beispielsweise
5°C abgekühlt. Als
nächstes
werden die Behälter 116 an
der Oberfläche 103 zu
einer Zeit t1 angeordnet, während oder wonach
die Oberflächentemperatur
T1 auf –5°C eingestellt
wird. Die Behälter 16 und
jede Probe hierin werden abgekühlt
(TG1), bis die Temperatur in den Behältern ungefähr –5°C beträgt. Dann
wird der Kühlfinger 123 mit
einem Bereich jedes Behälters 116 in
Kontakt gebracht und unterkühlt,
um die Kristallisation in den Behältern zu initiieren. Als nächstes wird
die Temperatur der Oberfläche 103 bei –5°C während einer
Kristallisationsphase t2 (Temperaturänderungsgradient
TG2 = 0) gehalten, bis eine komplette Kristallisation
stattgefunden hat. Hiernach wird die Temperatur der Oberfläche graduell
reduziert auf –120°C, z. B.
mit einer durchschnittlichen Temperaturreduzierung TG3 von
100°C/min.
bis 150°C/min.
für Rinder-Sperma
oder 50°C/min.
für Eber-Sperma,
um ein komplettes Einfrieren der Proben zu erhalten. Die Proben
können
dann für
eine spätere
Verwendung aufbewahrt werden und die Temperatur der Oberfläche 103 kann
wieder auf die Ausgangstemperatur T1 von –5°C eingestellt
werden.
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Eine
Vorrichtung gemäß der Erfindung
umfasst zumindest eine Kontaktfläche,
deren Temperatur mittels Kühl-
und/oder Heizmitteln steuerbar ist. In diesem Zusammenhang soll
eine Kontaktfläche
als eine Oberfläche
interpretiert werden, die dazu in der Lage ist, die Temperatur der
Behälter
durch direkten Kontakt zu beeinflussen. Die Temperatur der oder
jeder Kontaktfläche
selbst kann z. B. gesteuert werden durch Kontakt mit einem Kühlmedium,
durch Konvektion oder durch Strahlung, während der oder jeder Behälter an
der Kontaktfläche
anliegt.
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Die
Erfindung ist in keinster Weise beschränkt auf die Vorrichtungen und
Verfahren, die in den Ausführungsbeispielen
beschrieben sind. Viele Abwandlungen sind innerhalb des Schutzumfangs der
Ansprüche
möglich.
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In
Abhängigkeit
des Typs und der Menge der einzufrierenden Zellen, der gewünschten
Genauigkeit, der gewünschten Überlebenschance,
der Zusammensetzung der Flüssigkeit
oder einer unterschiedlichen Art der Umgebung, in der die lebenden Zellen
aufbewahrt und eingefroren werden, der gewünschten Endtemperatur und dergleichen,
kann ein unterschiedliches Einfrierprotokoll ausgewählt werden.
Darüber
hinaus können
andere Arten von Kontaktoberflächen
verwendet werden, z. B. rohrförmige Führungen
in einer Vorrichtung gemäß den 1 bis 3 oder
rohrförmige
oder schalenförmige
Aufnahmeaussparungen in einer Vorrichtung gemäß der 5. Ebenso
können
Kombinationen solcher Oberflächen
verwendet werden. Außerdem
kann eine Vorrichtung aus einer Kombination einer Vorrichtung gemäß der Erfindung
für den
ersten, im Allgemeinen kritischsten Bereich des Einfrierweges und
einer bekannten Vorrichtung für
einen Bereich des Einfrierweges nach der Kristallisationsphase aufgebaut
werden, d. h. des Teiles des Einfrierweges, nach dem zumindest im
Wesentlichen eine vollständige
Kristallisation in den Behältern
stattgefunden hat. Außerdem können andere
Kühlmittel
und andere Behälter
verwendet werden. Ebenso können
verschiedene Kontaktflächen
so angeordnet werden, dass sie einander gegenüber liegen, wobei die Behälter aufgenommen oder
zwischen den relevanten Kontaktflächen hindurchgeführt werden
können.
Das Kühlprotokoll
kann manuell oder (semi-)automatisch gesteuert werden.