DE3801429C2 - Druckvorrichtung mit verstellbarer Gegendruckrolle - Google Patents
Druckvorrichtung mit verstellbarer GegendruckrolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckvorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 zum Stempeln von Brief- und Postsendungen oder Bedrucken
von Dokumenten unterschiedlicher Dicke.
Derartige Vorrichtungen sind zum Beispiel aus der US-PS 4 461 212
bekannt und bestehen aus zwei Rollen oder Zylindern, von denen die
eine als Rotationsstempel ausgebildet ist und die andere als Gegen
druckrolle einen ausreichenden Kontakt zwischen der Druckrolle und
dem zu bedruckenden Gegenstand bewirken soll, um den besagten Gegen
stand zu stempeln bzw. zu bedrucken und die Bewegung eines Gegen
standes durch das Zylinderpaar zu steuern. Für die Bearbeitung von
Druckgegenständen oder Sendungen unterschiedlicher Dicke muß dabei
der Durchlaßkanal zwischen Stempel und Gegendruckrolle durch eine
mechanische Rückzugsbewegung einer oder beider Rollen in Abhängig
keit von der Dicke des Gegenstandes variiert werden können und dabei
gleichzeitig der Kontaktdruck annähernd konstant gehalten werden.
Dies kann, wie in der o.g. Druckschrift dargestellt, dadurch erreicht
werden, daß die Gegendruckrolle z. B. durch Federkraft kraftschlüssig
in Kontakt mit dem besagten Gegenstand gebracht und der Achsabstand
der beiden Rollen entsprechend der Dicke des Gegenstandes vergrößert
oder verkleinert wird. Da die Erweiterung der Kanalbreite zwischen
den beiden Rollen kraftschlüssig erfolgt, besteht ein Nachteil einer
solchen Konstruktion darin, daß bei dickeren Gegenständen und den
z. B. im Postbetrieb üblichen Durchlaufgeschwindigkeiten von mehr als
drei Metern pro Sekunde kurzzeitig große Kräfte auf die Rollen, ins
besondere auf ihre Oberfläche und auf den Druckgegenstand einwirken
können, so daß in der Folge Beschädigungen der Druckvorrichtung
und/oder des Druckgegenstandes, erhöhte Abnutzung und Geräuschent
wicklung auftreten können. Hinzu kommt, daß mit o.g. Maßnahmen eine
genaue Positionierung des Aufdrucks auf den Druckgegenstand nicht
möglich ist, was besonders nachteilig bei Stempeleinrichtungen zum
Entwerten von Postwertzeichen ist.
Eine andere Möglichkeit den Durchlaßkanal zwischen den beiden Rollen
entsprechend der Gegenstandsdicke zu verändern, besteht darin,
letztere, bevor der Gegenstand das Rollenpaar erreicht, mit einer
Fühlrolle abzutasten und mit mechanischen Mitteln einen Vorausgleich
zu erreichen. Dabei wird die Fühlrolle durch Sendungen, die eine
bestimmte Dicke überschreiten, in Bewegung gesetzt und diese Bewegung
dazu benutzt, die Gegendruckrolle zu verschieben und damit die lichte
Weite zwischen Stempel und Gegendruckrolle zu erweitern. Allerdings
muß die Verstelleinrichtung gegen die Druckfeder der Gegendruckrolle
drücken, so daß Verschleiß und Geräuschprobleme auftreten werden.
Zudem ist hier eine aufwendige Mechanik erforderlich, um den Durch
laßkanal so lange offen zu halten, bis der Druckgegenstand den
Stempelbereich verlassen hat, da die Gegendruckrolle noch nicht in
ihre ursprüngliche Position zurückspringen darf, wenn die Hinterkante
des Gegenstandes den Tastbereich der Fühlrolle verlassen hat.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer gattungsgemäßen Druck
vorrichtung, die die oben angeführten Nachteile vermeidet, mit
einfachem und robustem mechanischen Aufbau, bei der der Aufwand für
die Verschiebemechanik auf die Elektronik verlagert ist und die auch
bei hohen Durchlaufgeschwindigkeiten einen Vorausgleich der Durch
laßkanalbreite entsprechend der Dicke der zu bedruckenden oder zu
stempelnden Sendungen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 6
aufgeführt.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird nachstehend ein bevorzug
tes Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch eine teilweise geschnittene Obenaufsicht
einer erfindungsgemäßen Druckvorrichtung bei kleiner Durch
laßkanalbreite;
Fig. 2 zeigt eine Druckvorrichtung nach Fig. 1 mit erweiterter
Durchlaßkanalbreite;
Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Stempelmoduls,
bestehend aus zwei Vorrichtungen nach Fig. 1 bzw. Fig. 2.
Nach Fig. 1 besteht die Druckvorrichtung aus einer Gegendruckrolle
1, die gegenüber einem Rotationsstempel 2 angeordnet ist und von
einer um den Drehpunkt P bewegbaren Schwinge S in einer festen Ebene
parallel zur Zeichenebene gehalten wird. Die Gegendruckrolle 1 ist
elastisch mittels des Bolzens B mit der Feder F gehaltert, die beide
in der Verlängerung der Verbindungslinie V zwischen den Achsen der
Rolle 1 und 2 liegen. Während des Druckvorgangs bewirkt die Feder F,
daß die Rolle 1 mit einer Druckkraft von ca. 100 Newton den zu be
druckenden Gegenstand kontaktiert und bewirkt daneben einen Feinaus
gleich der Durchlaßkanalbreite. Am unteren Teil des Bolzens B befin
det sich ein Gelenklager G, durch das der besagte Bolzen mit der um
den Punkt 3 drehbaren Schwinge 4 gekoppelt ist. Durch eine Bewegung der
Schwinge 4 um den Punkt 3 läßt sich die Gleichgewichtsposition der
Rolle 1 und damit ihr lichter Abstand A zur Rolle 2 verändern. Hier
bei läßt sich durch die Wahl des Drehwinkels α'=α (Fig. 2) erreichen,
daß auch in der durch den Winkel α' gekennzeichneten Position der
Bolzen B in der o.g. Verlängerung der Verbindungslinie V liegt und
somit keine zusätzlichen Positionierungsprobleme auftreten. Die Be
wegung der Schwinge 4 wird durch den Umkehrhubmagneten 6 gesteuert.
Für die Erweiterung der Kanalbreite A wird der Rastbolzen 7 vom Um
schlagmagneten 5 nach oben gezogen und dann die Schwinge 4 über den
Drehpunkt 3 gegen den Anschlag 8. Der Abstand A vergrößert sich
dabei um näherungsweise A = (α + α') . R, wobei R den Abstand
zwischen dem Drehpunkt 3 und der Symmetrieachse des Bolzens B
bezeichnet. Für die Bewegungsumkehr wird zuerst der mit dem Dreh
gelenk 9 mit der Schwinge 4 gekoppelte Umschlagmagnet 6 aktiviert
und dann von dem durch den Magneten 5 beaufschlagten Rastbolzen 7 die
Endposition der Schwinge 4 gesichert. Die Steuerung der Reihenfolge
dieser Bewegungsabläufe erfolgt elektronisch.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung soll im folgenden unter Bezugnahme
auf ihre bevorzugte Verwendung in einem Stempelmodul zum Entwerten
von Postwertzeichen (Fig. 3) erläutert werden. Das Stempelmodul
enthält die zwei Stempeleinheiten Station 1 und Station 2. Während
des Stempelns stehen die Sendungen auf dem Kopf. Von welcher Station
gestempelt wird, ist davon abhängig, auf welcher Seite der Sendung
sich das Postwertzeichen befindet. Um Verwischungen des Stempel
aufdrucks zu vermeiden, muß dabei die Umlaufgeschwindigkeit der
permanent rotierenden Gegendruckrolle 1 und des Stempels möglichst
identisch sein, was durch mechanische oder elektronische Regelungs
mittel gesichert werden kann. Die Dicke einer Sendung wird bereits
vor Erreichen des Stempelmoduls durch eine Tastrolle mit Sensor
ermittelt. Über ein Schieberegister kann die von Deckbändern
geschleppte Sendung bis zum Stempelmodul verfolgt werden und die
Durchlaßkanalbreite der jeweils stempelnden Station entsprechend
der Sendungsdicke erweitert oder verengt werden, sobald die Foto
zelle PH1 bzw. PH2 von der Vorderkante der Sendung dunkelgetastet
wird. Zeitlich parallel hiermit beginnt der Rotationsstempel R1 bzw.
R2 zu rotieren, wobei der Druckvorgang bei Station 1 durch die
Hinterkante, bei Station 2 durch die Vorderkante der Sendung aus
gelöst wird. Für die Verwendung der Vorrichtung in einem Stempelmodul
gemäß Fig. 3 sind vor allem die durch bistabile Umschlagmagnete
erreichbaren kurzen Verzögerungszeiten vorteilhaft. Bei einer
Geschwindigkeit der Sendung von ca. 3 m/s sind die für die ge
schilderten Bewegungsabläufe bei Sendungen alternierender Dicke
zur Verfügung stehenden Zeiten gering: Sei anfangs der Durchlaß
kanal zum Bedrucken einer dicken Sendung geöffnet. Die folgende
Sendung sei zum Beispiel eine Postkarte, so daß der Kanal verengt
werden muß. Die Gegendruckrolle 1 darf erst schließen, wenn die
Hinterkante der dicken Sendung aus dem Stempelbereich gelangt ist.
Sie muß allerdings spätestens dann geschlossen sein, wenn die Post
karte in Stempelposition ist. Hieraus ergeben sich Anforderungen an
die Schaltzeiten in der Größenordnung von Zehntelsekunden, die mit
den üblichen Umschlagzeiten von Umschlagmagneten von 10 Millisekunden
leicht eingehalten werden können.
Claims (6)
1. Druckvorrichtung mit einer Druckrolle und einer bewegbaren
Gegendruckrolle, wobei die Gegendruckrolle gegenüber der Druckrolle
angeordnet ist und von einer um einen Drehpunkt P bewegbaren Schwinger
(S) in einer festen Ebene gehalten wird, mit mindestens einem
elektrodynamischen Aktor,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegendruckrolle (1) derart an einer um einem Punkt (3) drehbaren
Schwinger (4) angebracht ist, daß der Achsenabstand zwischen Druckrolle (2)
und Gegendruckrolle (1) durch eine Veränderung der Gleichgewichtsposition
der Gegendruckrolle (1) veränderbar ist, wobei die Schwinge (4) von den
Aktoren um den Drehpunkt (3) bewegbar ist, und daß die Veränderung des
Achsenabstands zwischen Druckrolle (2) und Gegendruckrolle (1) in
Abhängigkeit von der Dicke der zu bedruckenden Sendungen erfolgt.
2. Druckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckrolle (2) als Rotationsstempel ausgebildet ist.
3. Druckvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegendruckrolle (1) mittels einer Feder (F) und einem die Feder (F) führenden
Mittel (B) an der Schwinge (4) befestigt ist.
4. Druckvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Endpositionen der Schwingenbewegung um den Punkt (3) durch einen
Anschlag (8) und einen dem Anschlag (8) zugeordneten Rastbolzen (7)
festgelegt werden, wobei in einer Endposition die Schwinge (4) gegen den
Anschlag (8) drückt und in der anderen die Schwinge (4) zwischen Schwinge (4)
und Anschlag (8) angeordneten Rastbolzen (7) beaufschlagt.
5. Druckvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwinge (4) und der Rastbolzen (7) durch bistabile
Umkehrhubmagneten bewegt werden.
6. Druckvorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gegendruckrolle (1) an einer um einen Punkt (P) drehbaren Schwinge (S)
angebracht ist, die zwischen Druckrolle (2) und Schwinge (4) angeordnet ist.
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