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Vorrichtung und Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung einer möglichst
großen Anzahl von Ringgliedern für die Bildung von Ketten oder Kettengeflecht. :Die
allgemeine Aufgabe, welche durch die Erfindung gelöst wird, ist, die Zahl von Kettengliedbildewerkzeugen,
welche in einer einzigen Maschine tätig sind, zu erhöhen und gleichzeitig zu betreiben,
um so im äußersten Falle bei der Herstellung von Kettengeflecht die sämtlichen Ringe
einer Reihe gleichzeitig zu bilden und einzuhängen. Die Schwierigkeit besteht hierbei
in der Herstellung der offenen Ringe, da hierzu bisher Werkzeuge von einem großen
Raumbedarf notwendig waren, während die Werkzeuge zum Einschieben der offenen Ringe
in das Geflecht und Schließen der Ringe nach der Einschiebung nur einen Raum beanspruchen,
der dem Durchmesser des Ringes selbst entspricht.
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Nach der Erfindung werden hierzu zwei Mittel benutzt, von welchen
jedes einzelne eine gewisse Vermehrung der Gliedbildewerkzeuge gestattet, welche
jedoch nur in gemeinschaftlicher Anwendung die Herstellung der sämtlichen Ringe
gleichzeitig gestatten.
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Das eine Mittel besteht darin, daß die Glied Bildung in mindestens
zwei Reihen hintereinander und gegeneinander versetzten Reihen von Werkzeugen ausgeführt
wird, so daß die Werkzeuge der einen Reihe sich seitlich auch über die der anderen
Reihe erstrecken können. Das andere Mittel besteht in einer neuen Herstellungsweise
des einzelnen Ringes, welche gestattet, den Raumbedarf der Werkzeuge auf ein Mindestmaß
einzuschränken, indem die Ringe an dem einen Ende eines Dorns hergestellt, über
die Länge des Dorns gestreift und am anderen Ende desselben abgestreift werden.
Während'hier die Enden der Dorne, an welchen abgestreift wird, in einer Ebene liegen,
ist dies für die Ringbildewerkzeuge am anderen Ende der Dorne nicht notwendig, sie-
können treppenartig in verschiedenen Höhen liegen, so daß sie
sich
auch überschneiden k1>nnen. Außerdem sind bei dieser Herstellung der Ringe auf einem
solchen Dorn noch andere Möglichkeiten gegeben, mit einem Mindestmaß von Raum auszukommen,
z. B. wenn die Ringe durch Drehung der Dorne und Aufwicklung des Ringdrahtes auf
denselben erzeugt werden, ein an sich auch schon bekannter, aber in dieser `'reise
noch nicht angewendeter Gedanke.
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Es sind auch schon Maschinen bekannt (Patent 291245), bei welchen
über die ganze Breite eines Kettengeflechts gleichzeitig die sämtlichen vorgebildeten
Kettengleider eingehängt und geschlossen werden. Die Bildung der Kettenglieder erfolgt
dabei jedoch in einer besonderen Maschine, von welcher aus sie auf Dorne aufgelegt
werden, die in die Einhängemaschine einzuführen sind, so das noch nicht der ganze
Vorgang selbsttUig ist.
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Die einzelnen Neuerungen in der Ausbildung der auf diesen Gedanken
beruhenden Maschine ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
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Abb. i und 2 zeigen einen Dorn mit seinen verschiedenen Querschnitten
und seiner Befestigung.
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Abb. 3 bis ii z:@igen den Vorgang der Ringbildung in seinen verschiedenen
Stufen.
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Abb. 12 bis 15 zeigen die Anordnung der Dornreihen mit den Reihen
der Gliedbildungsmechanismen in verschiedenen Ansichten und Schnitten.
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Abb. 16 bis 18 zeigen den Vorgang der Ringabstreifung am unteren Dornende
und die Vereinigung zweier Ringreihen zu einer.
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Abb. =9 bis 21 geben eine schematische Darstellung der Gesamtanordnung
der Maschine. Abb. 22 und 23 zeigen die Anordnung der Former in größerem Masstabe.
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Die Ringbildung am oberen Ende des Dornes erfolgt in zwei Stufen;
zuerst wird eine U-förmige Krampe mit geraden Schenkeln gebogen und dann werden
die Schenkelenden so weit zusammengebogen, das einerseits eine sichere Führung der
vorgebogenen Ringe auf dem Dornschaft ermöglicht wird und anderseits noch eine Fuge
offenbleibt, durch welche bei dem Einhängen in das Geflecht die Drahtdicken der
beiden Nachbarringe durchtreten können. Zu diesem Zwecke wirken mit dem Dorn ein
Former und ein Fuger in verschiedenen wagerechten und senkrechten Bewegungen.
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Nach Abb. 3 ist der Draht d über die Nase 0 der Nadel N so weit vorgeschoben,
das die Drahtlänge bei d' abgeschnitten werden kann. Das geschieht durch die scharfe
Kante f 1 des Formers F und dessen Horizontalbewegung in der Pfeilrichtung.
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Zur Bildung der U-Form ist der Former F in bekannter Weise mit der
entsprechenden Hohlform F' und der Nut f' versehen. Diese Hohlform erweitert sich
in die schrägen genuteten , Bahnen F2, welche die Biegung des Drahtes d und Einführung
in die Hohlform F' bei dem Vorrücken derselben nach Abschneiden des Drahtes erleichtern.
Bei dem Vorrücken des Formers aus der Lage der Abb. 3, 4. in die der Abb. 5, 6 wird
nach dem Abschneiden des Drahtes derselbe sogleich um die Nase 4a' des Dornes herumgelegt.
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Die Nase n- wird dabei gegen den durch den Former ausgeübten Druck
durch Anliegen ihrer Rückseite an dem Fuger H gestützt. Nun bewegen sich Former
F und Fuger H zusammen nach unten (Abb. 7), dann bewegt sich Former F wagerecht
weiter nach links in die Stellung der Abb. 8 - und g. Dadurch wird der in U-Form
gebogene, in die Nut f2 aufgenommene Draht von der Nase n' des Dornes um den Dornschaft
N herumgelegt, so das der entstandene, noch nicht ganz geschlossene Ring sich nunmehr
selbst auf dem Dornschaft führen kann. Die Offene Fuge streift sich alsbald über
eine Rippe r1° des Dornschaftes.
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Durch die senkrechte Verschiebung des Fugers F wird gleichzeitig der
bei dem vorigen Gang der Maschine fertig gewordene Ring d" durch die Unterfläche
des Formers oder die Kanten der Hohlform F' ein Stück weiter nach unten auf dem
Dorn fortgeschoben, so das er sich an den fertigen Ringstapel anschließt und 3iesen
dann um eine Drahtdicke nach unten weiter drückt und dadurch den untersten Ring
von dem Ende n3 des Dornes N abstreift (Abb. ii). Damit ist ein Arbeitsgang vollendet.
Nun folgt eine wagerechte Rückwärtsbewegung des Formers F nach rechts (Abb. io),
welche ihn von dem Ring auf dem Dorn abhebt, so das dieser vollständig aus der Nut
f= heraustritt. Gleichzeitig hebt sich der Ring aus der Nut lt
des Fugers
H dadurch, das der Dorn N sich unter Federdruck um sein unteres Ende ein Stück weit
nach rechts dreht. Zu diesem Zweck sind die Dorne mit ihrem unteren Ende nebeneinander
in einer Schiene 0 (Abb. 15) eingelassen, die sich unter dem Zug der Feder
ns um die Zapfen nj drehen kann. Zum Einlassen in die Schiene n4 erhält die Rippe
n2 eine seitliche Erweiterung n3. Nun sind Former und Fuger von dem Ring frei und
können mit einer senkrechten Schlußbewegung nach oben in die Anfangslage zurückgehen.
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Die Dorne N sind in zwei Reihen hintereinander so angeordnet, das
die Dorne der einen Reihe auf den Zwischenräumen der Dorne der anderen Reihe stehen
(Abb. 14 und 15). Ihre unteren Enden liegen in einer Wagrechtebene unmittelbar über
der Platte T, während ihre oberen Enden in verschiedenen W ägrechtebenen liegend
eine zweiseitige Treppe bilden. Aus Abb. 13, 15 und 23 geht auch die entsprechend
abgetreppte Anordnung der Fuger und Former hervor. Die Fuger H sind als :Nasen ausgebildet,
welche
von einem Block Hl herabhängen, der mit den zwei seitlichen Beinen H2 auf der senkrecht
beweglichen Platte S'- steht und brückenartig über den Formern schwebt. Die ebenfalls
zu einem massiven Block vereinigten Former F stehen auf einer in den Führungen S2
der Platte S1 wagrecht beweglichen Schlittenplatte S, so daß die gemeinsame Senkrechtbewegung
von Former und Fuger durch Hebung und Senkung der Platte S' und die Wagrechtbewegung
der Former F durch Verschiebung der Platte S ermöglicht werden. Die Bohrungen zur
Führung des Drahtes sind in dem Fugerblock Hl angebracht.
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Die Abb. 16 bis 18 zeigen die Vorgänge am unteren Ende der Dorne.
Die von den Dornen abgestreiften Ringe fallen in die durch die Rippen
il gebildeten Nuten t auf der Platte T. In diesen Nuten bewegt
sich eine Reihe flacher Schieber t2, die an der Querschiene t3 sitzen und dazu dienen,
die in der Läge der Abb. =7 abgestreiften Ringe in die Lage der Abb. 18 zu bringen
und dann in die punktierte Lage in die gegenüberstehenden Glieder der letzten Reihe
des Kettengeflechtes einzuhängen. Die weitere Behandlung kann dann nach Patent 291245
erfolgen.
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Aus Abb. xg bis 21 geht der Gesamtaufbau in Seitenansicht, Aufsicht
und Vorderansicht hervor. Die dieFuger H und die FormerF unter Vermittlung des Schlittens
S tragende Platte S1 ist drehbar um die Zapfen b angebracht und wird von den Exzentern
b1 aus durch Vermittelung der Hebel b2, die an den Zapfen b3 anfassen, auf und ab
bewegt. Der die Former F tragende Schlitten S erhält seine Wagrechtbewegung von
dem Exzenter s aus durch Vermittelung des Armes s1 und der Schubstange s2. Die Platte
T ist unterhalb der Platte B aufgehängt.
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Die sämtlichen Former F sind derart zu einer Treppe vereinigt, daß
sie unmittelbar übereinanderliegen und sich so weit überschneiden, daß die in der
Zeichnung linken freien Seitenflächen f3 (Abb. 22, 23) der jeweils oberen Treppenstufen
ziemlich dicht an den Hohlraum des Formers der unteren Stufe heruntertreten und
ebenso die Seitenflächen f4 (in der Zeichnung rechts) der unteren Stufe an den Hohlraum
der oberen oder an die Dornoberfläche.