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Selbsttätiger Auslaugeapparat. Es sind selbsttätig wirkende, aus mehreren
hinter einandergeschalteten drehbaren Trommeln bestehende Einrichtungen zum Auslaugen
von Stoffen nach dem Gegenstromverfahren bekannt, bei denen die in der Mitte der
Stirnwände offenen Laugetrommeln an jedem Kopfende mit einem Becherwerk zum Heben
des auszulaugenden Gutes und der Laugelüssigkeit versehen sind.
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Gemäß der Erfindung sind in den Laugetrommeln statt der Becherwerke
Schneckenhebevorrichtungen angeordnet, und zwar liegen diese nebeneinander an dem
der Speiseöffnung entgegengesetzten Ende der Trommel. Die eine Schneckenhebevorrichtung
nimmt das auszulaugende Gut aus dem tiefsten Teile des Trommelinnern auf und fördert
dieses nach einem in der Achse des Apparates liegenden Rohr o. dgl., das nach außen
offen ist, während die zweite Schneckenhebevorrichtung die Laugeflüssigkeit, die
von außen zugeführt wird, abschöpft und sie nach einem anderen in der Achse angeordneten
Rohre befördert, das von geringerem Durchmesser als das erstgenannte und nach innen
offen ist, so daß die Lösung in die Trommel hineingeführt wird. Zweckmäßigerweise
wird die Einlaßöffnung in der Schneckenhebevorrichtung für das auszulaugende Gut
mit einem Ventil versehen, mittels dessen die Speise- oder Einführungsgeschwindigkeit
des Gutes selbsttätig geregelt werden kann.
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Durch den Einbau der Schneckenhebevorrichtungen nach der Erfindung
werden dein Bekannten gegenüber folgende Vorteile erreicht.
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Sowohl die auszulaugende Masse als auch die Lauge kann leicht auf
verschiedene Fördergeschwindigkeiten, und zwar auch unabhängig voneinander, gebracht
werden, was sich durch die Regelung .der Umlaufgeschwindigkeit der Trommeln und
der Zufuhr von Lauge und auszulaugendem Gut ergibt.
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Da die Kapazität der Schneckenhebevorrichtungen
mit
gesteigerter Zufuhr von Laugeiiüssigkeit und auszulaugendem Gute zunimmt, so findet
eine selbsttätige Einstellung der Fördervorrichtungen auf die jeweils in den Tromineln
herrschenden Bedingungen statt.
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Die aus dem Trommelende ablaufende Lauge kann klarer als.bei den bekannten
Einrichtungen abgezogen werden. da die Schnekkenbebevorrichtungen die Flüssigkeit,
ohne sie aufzurühren, abschöpfen, und da die Lauge vor der Masse an demselben Trommelende
gehoben wird.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i einen Schnitt durch einen Apparat. Abb. 2 einen Schnitt nach
der Linie I-1 in Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie I1-11 in Abb. i, Abb.
4 eine selbsttätige Ventilanordnung, die an der Schneckenhebevorrichtung für das
zu laugende Gut angebracht ist, von vorn gesehen, Ab b. 5 dieselbe Anordnung durchschnitten.
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Die finit der Speiseöffnung i versehene kegelförmige Auslatigetronimel2
kann mittels der auf Rollen laufenden Ringe 3 in Bewegung gesetzt werden. An dem
der Speiseöffnung i entgegengesetzten Ende der Trommel ist ein zylindrischer Teil
d. von demselben Durchinesser wie das weitere Trommelende angeordnet. Dieser Teil
ist als Schneckenhebevorrichtung ausgebildet und führt fas iin unteren Teil der
Trommel sich sammelnde Gut nebst etwa vorhandener Lösung durch die Schnecke 9 hinauf
und durch die Öffnung io in (las Rohr; hinein, von dem die Mischung in den nächsten
angereihten Apparat entleert wird. An der Schneckenhebevorrichtung .4 ist, gleichachsig
mit ihr, ein zylindrischer Teil S angeschlossen, der ebenfalls als eine Schneckenhebevorrichtung
ausgebildet ist. Diese besitzt vorteilhafterwzise einen geringeren Durchinesser,
aber eine größere Länge als (leg Teil .1. An die Schneckenhebevorrichtung 5 ist
wieder ein Zylinder angeschlossen, der denselben Durchmesser, aber zweckmä ßigerweise
eine geringere Länge als die Schneckenhebevorrichtung aufweist. Die nach außen gekehrte
Üffnung dieses Zylinders hat einwärtsgebogeneKanten, und der Zylinder ist so groß
bemessen, daß die Speiseöffnung der nächsten angereihten Trommel in ihn hineinragt
und dabei genügenden Spielraum hat. In diesem Zvlin(ler wird die von (lein nächsten
angereihten Apparat abgezogene Lösung gesammelt und sie die Hebevorrichtung 5 abgegeben,
die mittels der Schnecke i i die Lösung durch (lie i )ffnung 12 in (las innere Rohr
8 einführt, durch das die Lösung in die erste Trommel entleert wird.
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Die selbsttätige Ventilanordnung, die nach Wunsch in den Apparat eingebaut
werden kann, ist in den Abb.4 und 5 gezeigt. Die Schneckenhebevorrichtung ist hier,
wie ersichtlich, mit einer Ventilklappe 15 versehen. Diese hat eine innere Steuerung
14, die sich ungefähr über die halbe Höhe der Schnecke erstreckt. Die Klappe 15
hat eine Öffnung, deren Größe gleich der Öffnung -zwischen der Steuerung 14 und
der Wandung der Hebevorrichtung ist. Mit 16 ist die äußere Steuerung für die Ventilklappe
bezeichnet. Diese Steuerung wird zweckmäßigerweise mit Packungen versehen, um eine
Leckwerdung an dieser Stelie zu verhindern. Eine zweckmäßigerweise einstellbare
Federanordnung 17 drückt iie Klappe nach außen, so daß die Öffnung in der Hebevorrichtung
gänzlich verschlossen oder mehr oder weniger offen gehalten wird. Das Ventil wird
durch eine bogenförmige Anlaufschiene 18 gesteuert.
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Die Zwischenräume zwischen den Kanälen der Hebevorrichtungen sind
zwecks Versteifung der Schnecke mit säurebeständigem Stoffe gefüllt. Die Schnecken
und alle anderen Teile, die mit der Lauge in Berührung kommen, müssen selbstverständlich
aus widerstandsfähigem Stoffe bestehen oder mit solchen ausgekleidet sein.
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Der Apparat wirkt in folgender Weise: Das in die erste Trommel gefüllte
auszulaugende Gut folgt unter ständiger Mischung mit der Lauge dem Trommelboden
und wird finit der Lösung zusammen von der Schneckenhebevorrichtung 4 aufgesammelt,
durch die die Masse durch das Rohr 7 in die nächste Trommel befördert wird. Hier
begegnet der Masse eine dünnere Laugenlösung, die das Gut auslaugt und die von ihm
reitgeführte Lösung verdünnt. Die mit vollen Linieh gezeichneten Pfeile zeigen den
Weg, den das Gut mit der Lösung verfolgt. Die von der nächsten Trommel kommende
verdünnte Lösung verfolgt den in gestrichelten Pfeilen angedeuteten Weg, indem sie
vom Zylinder 6 durch die Schneckenhebevorrichtung 5 in das Rohr 8 hinaufgeführt
wird, dessen Boden höher liegt als der der Speiseöffnung. Von dein Rohre 8 läuft
die Lösung in die Trommel hinunter, mischt sich mit der Masse. laugt #liese aus
und verdünnt die begleitende Lösung, worauf sie durch die Speiseöffnung hinaus und
gegebenenfalls in eine vorgeschaltete Trommel hineinfließt.
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Die Wirkungsweise des selbsttätigen Ventils ist folgende: Während
des größten Teiles einer Umdreliung wird die Ventilklappe von den Federn
17 in ausgerücktem Zustande gehalten. wobei Te Öffnung in der Hebevorrichtung
verschlossen bleibt. Wenn das Ventil aber über #lie Steuerschiene 18 streicht, wird
die Klappe -lurch rlie Schiene nach innen gedrückt und
bewirkt an
einem im voraus bestimmten Punkt eine vollständige Öffnung. Durch diese Anordnung
wird es möglich, die Einlaßöffnung der Hebevorrichtung selbsttätig geschlossen zu
halten, wenn sie durch die Laugeflüssigkeit in der Trommel streicht, und die öffnung
selbsttätig frei zu machen, wenn sie in das auszulaugende Gut gelangt. Hierdurch
vermeidet man, daß die Schneckenhebevorrichtung mit Flüssigkeit gefüllt wird, ehe
die Einlaßöffnung in die Masse hinuntertaucht, und dadurch gänzlich oder teilweise
die Einführung von Laugegut in die Hebevorrichtung verhindert. Die Ventilanordnung
erhöht also den Wirkungsgrad des Apparates.
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Man kann so viele Auslaugetrommeln zusammenkuppeln, wie man für zweckmäßig
hält, und diese Trommeln in Reihenbetrieb arbeiten lassen. Das auszulaugende Gut
wird ununterbrochen in die erste Trommel hineingeführt,- läuft selbsttätig durch
die gesamte Anordnung und verläßt die letzte Trommel in fertigem Zustande. Verdünnte
Lösurigen sowie solche, die die gewünschte Stärke nicht besitzen, werden der letzten
Trommel zugesetzt und verlassen die erste Trommel in gesättigtem Zustande.
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Sämtliche Apparate stehen in gleicher Höhe. Die Speisegeschwindigkeit
kann durch Steigerung der Umlaufgeschwindigkeit vergrößert werden. Ferner kann die
Speisung und' die Umlaufzahl je nach der Beschaffenheit des Gutes geregelt werden.
Wenn es gewünscht wird, können zusätzliche Laugenmengen jeder Trommel für sich zugeführt
werden.
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Falls notwendig, werden Heizvorrichtungen in dem Teil des Apparates
angeordnet, dem die Lauge zugeführt wird, so daß die Lauge erwärmt werden kann.
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Die baulichen Einzelheiten können selbstverständlich auf verschiedene
Weise abgeändert werden, ohne daß dadurch der Rahmen der Erfindung überschritten
wird.