Hintergrund der Erfindung
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Die Erfindung betrifft einen Stamm, der ε-Poly-L-lysin (im
folgenden als εPL abgekürzt) in Massen erzeugt, ein
Verfahren zur Verwendung des Stammes und ein Verfahren zur
Erzeugung von εPL. εPL ist eine hochmolekulare Verbindung, wie
in der folgenden Gleichung beschrieben ist, worin die
Aminogruppen der ε-Positionen von L-Lysin mit den benachbarten
Carboxylgruppen von L-Lysin unter Bildung einer Amidbindung
verknüpft werden.
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Da dieses Material ein Polymeres von L-Lysin ist, das eine
essentielle Aminosäure ist, besitzt es eine hohe Sicherheit
und eigene physikalische Eigenschaften wegen seines hohen
Kationengehalts. Folglich kann seine Verwendung in
Toilettenartikeln, Schönheitsmitteln, Futtermittelzusatzstoffen,
Arzneimitteln, landwirtschaftlichen Hilfsstoffen,
Lebensmittelzusatzstoffen, elektronischen Materialien etc. unter
Verwendung dieser Eigenschaften erwartet werden.
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Bis jetzt wurde dieses Material durch Züchten des Stammes
Streptomyces albulus subsp. lysinopolymerus Nr. 346-.D
(Hinterlegungsnr. des Mikrcorganismus 3834 bei FRI), der
ein εPL erzeugendes Bakterium der Gattung Streptomyces ist,
in einem Kulturmedium, dessen Abtrennung von den erhaltenen
Kulturmaterialien und dessen Reinigung (japanische
Patentpublikation 59-20359).
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Jedoch wurde εPL zu höchstens 0,5 g pro Liter Kulturlösung
aus dem genannten Stamm erzeugt. Folglich waren die
Produktionskosten dieses Materials hoch und dessen breite
Verwendung behindert.
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Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben einen Stamm
zur Massenproduktion von εPL erhalten, diesen wiederholt
erforscht, um εPL in großen Mengen unter Verwendung dieses
Stammes zu erzeugen und sind so zu der folgenden Erfindung
gelangt.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Stammvariante, die
εPL in Massen produziert, bereit, die die Variante FERM BP
1109, abgeleitet von Streptomyces albulus subsp.
lysinopolymerus Nr. 346-D ist, und die gegenüber
S-Aminoethyl-L-Cystein und Glycin tolerant ist. Ferner wird erfindungsgemäß
ein Stamm, der εPL in Massen produziert, bereitgestellt,
der die Variante FERM BP 1110, erhalten durch
Amplifikationsbehandlung eines Plasmids von Streptomyces albulus
subsp. lysinopolymerus Nr. 346-D mit Chloramphenicol, sowie
ein Verfahren zur Verwendung der Variante FERM BP 1109, bei
dem man die Variante FERM BP 1109 in einem Kulturmedium
züchtet, das erzeugte ε-Poly-L-lysin in der Kulturlösung
speichert und das gespeicherte ε-Poly-L-lysin aus der
Kulturlösung gewinnt, sowie ein Verfahren zur Verwendung der
Variante FERM BP 1110, bei dem man die Variante FERM BP
1110 in einem Kulturmedium züchtet, das erzeugte ε-Poly-L-
lysin in der Kulturlösung speichert, und das gespeicherte
ε-Poly-L-lysin aus der Lösung gewinnt. Erfindungsgemäß wird
auch ein Verfahren zur Erzeugung von εPL bereitgestellt,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Stamm, der εPL
erzeugt, einer Variationsbehandlung unterworfen wird, die
erhaltene Stammvariante in einem Kulturmedium dem L-Lysin
oder L-Lysin und ein oder mehrere Zucker zugesetzt sind,
gezüchtet wird, εPL in Massen erzeugt wird und in der
Kulturlösung gespeichert wird und das gespeicherte εPL aus der
Lösung gewonnen wird.
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Die Stammvariante ist ein Stamm, der εPL in großen Mengen
erzeugt. Bevorzugt ist sie eine Stammvariante, die
gegenüber
einem L-Lysin-Analogon des Stammes Streptomyces
albulus subsp. lysinopolymerus Nr. 346-D oder eines durch
Plasmid-Amplifikation behandelten Stammes des gleichen
Bakteriums tolerant ist.
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Das L-Lysin-analoge Material ist bevorzugt S-Aminoethyl-L-
cystein oder ein Additiv aus S-Aminoethyl-L-cystein und
einem oder mehreren Materialien, ausgewählt aus der Gruppe L-
Threonin, Glycin, L-Homoserin und L-Methionin.
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Ferner ist der durch Plasmid-Amplifikation behandelte Stamm
des Stammes Streptomyces albulus subsp. lysinopolymerus Nr.
346-D ein Stamm, der durch Amplifikationsbehandlung eines
Plasmids erhalten wurde und ein durch Plasmid-Amplifikation
behandelter Stamm 50833 (Mikroorganismen-Hinterlegungsnr.
1110 bei FRI), erhalten durch Chloramphenicol-Behandlung,
kann als Beispiel angeführt werden.
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Die folgende Beschreibung dient der näheren Erläuterung der
Erfindung.
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Als erstes wird ein Verfahren zum Erhalt des
erfindungsgemäßen Stammes beschrieben. Die Stammvarianten, die
gegenüber einem L-Lysin-Analogon, wie S-Aminoethyl-L-cystein
tolerant sind, werden beispielsweise nach dem folgenden
Verfahren hergestellt.
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Sporen des Stammes Streptomyces albulus subsp.
lysinopolymerus Nr. 346-D werden in Tris-Maleinsäure-Pufferlösung (pH
9,0) suspendiert und N-Methyl-N-nitro-N'-nitrosoguanidin
wird der Lösung zugesetzt.
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Nach Schütteln der Lösung werden die Sporen durch
Zentrifugation gewonnen, mit sterilisiertem Wasser gewaschen und in
ein Kulturmedium inokuliert. Durch Schütteln des Mediums
werden Bakterien gezüchtet. Das Kulturmedium, das die
Bakterien enthält (nachstehend wird das Medium als
Kulturlösung bezeichnet), wird verdünnt. Dann werden S-Aminoethyl-
L-cystein oder ein Additiv von S-Aminoethyl-L-cystein und
einem oder mehreren Materialien, ausgewählt aus der Gruppe
Glycin, L-Threonin, L-Homoserin und L-Methionin, einem
Agar-Kulturmedium mit der gleichen Zusammensetzung wie das
vorstehende Medium zugesetzt.
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In diesem Fall kann S-Aminoethyl-L-cystein in einer
Konzentration von 0,5 bis 10 mg pro ml des Agar-Kulturmediums,
bevorzugt 2 mg, oder ein Additiv, enthaltend S-Aminoethyl-
L-cystein in der gleichen Konzentration und eine oder
mehrere Aminosäuren, ausgewählt aus der vorstehenden Gruppe,
in einer Konzentration von 0,2 bis 5 mg pro ml des Agar-
Kulturmediums, bevorzugt 1 mg, verwendet werden. Die
vorstehende verdünnte Kulturlösung wird auf dieses
Agar-Kulturmedium aufgebracht. Nach Inkubation des so behandelten
Agar-Kulturmediums werden
S-Aminoethyl-L-cystein-Stammvarianten als Kolonien erhalten. Der Stamm, der in dem Agar-
Kulturmedium, das S-Aminoethyl-L-cystein allein enthält,
gezüchtet wird, ist eine tolerante Stammvariante 81512. Der
Stamm, der in dem Agar-Kulturmedium, das
S-Aminoethyl-L-Cystein und Glycin enthält, gezüchtet wird, ist eine
tolerante Stammvariante 11011AA-1
(Mikroorganismen-Hinterlegungsnr. 1109 bei FRI). Ferner ist der Stamm, der in dem
Agar-Kulturmedium, das S-Aminoethyl-L-cystein und
L-Threonin enthält, gezüchtet wird, eine tolerante Stammvariante
81502.
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Als nächstes werden die durch Plasmid-Amplifikation
behandelten Stämme durch Amplifikationsbehandlung eines
Plasmids, beispielsweise nach dem folgenden Verfahren,
erhalten. Streptomyces albulus subsp. lysinopolymerus Nr. 346-D-
Stämme oder Variantenstämme mit
S-Aminoethyl-L-cystein-Toleranz werden in ein Kulturmedium inokuliert. Nach
Schütteln des Mediums wird Chloramphenicol dem Medium zugesetzt
und es wird weitergezüchtet. Die gezüchteten Bakterien
werden durch Zentrifugation gewonnen, gewaschen und auf ein
Agar-Kulturmedium aufgebracht. Nach statischer Züchtung
wird ein herkömmliches Agar-Kulturmedium, das
Staphylococcus
aureus enthält, auf das genannte Medium überschichtet.
Nach weiterer Züchtung sind die erzeugten großen Stämme von
Staphylococcus aureus mit Grenzen, die das Wachstum
behindern, die gewünschten durch
Plasmid-Amplifikation-behandelten Stämme, die εPL in Massen produzieren können, nämlich
der durch Plasmid-Amplifikation behandelte Stamm 50833
(Mikroorganismen-Hinterlegungsnr. 1110 bei FRI). Unter
diesen Stammvarianten sind die mykologischen Eigenschaften des
Stammes 11011A-1 und des Stammes 50833 wie folgt:
1. Morphologische Eigenschaften:
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Mit einem Mikroskop wurden ein Luftmycel und ein
Substratmycel bei dem Stamm 11011A-1 und dem Stamm 50833, die auf
einem Saccharose-Nitrat-Agar-Kulturmedium bei 30ºC 10 Tage
lang gezüchtet wurden, beobachtet. Das Ergebnis ist wie
folgt.
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1) Verzweigung und Morphologie der Sporogenese-Mycelien:
einfache Verzweigung und geschlossen spiralförmig.
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2) Sporenanzahl: mehrere Zehnergruppen.
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3) Oberflächenstruktur und Sporengröße: stachelig, etwa 1,2
bis 1,5 u und rund oder ovale Form.
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4) Vorliegen von begeißelten Sporen, Bakterien, Zellkernen
und Sporangien: keine.
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5) Insertionsposition des Sporophors: auf dem Luftmycel.
2. Wachstumsbedingungen auf verschiedenen Kulturmedien
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Die Eigenschaften der Stämme auf den folgenden
verschiedenen Kulturmedien sind als Beobachtungsergebnisse nach 10-
bis 14tägiger Züchtung bei 30ºC gezeigt.
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a) Stamm 11011A-1 (Mikroorganismen-Hinterlegungsnr. 1109
bei FRl)
Kulturmedium
Substrat-Mycel
Luft-Mycel
lösliches Pigment
Saccharose-Nitrat-Agar
Glucose-Asparagin-Agar
Glycerin-Asparagin-Agar
Tyrosin-Agar
Nähragar
Hefe-Maltose-Agar
Hafermehl-Agar
blaß-gelb
blaß-gelb, dann gelb-braun
blaß-braun
blaß-gelb gefältelt
grau-braun
weiß pulverförmig
schlechtes Wachstum des Luft-Mycels
weiß reichlich pulverförmig
weiß reichlich
weiß-pulverförmig, grau-braune Flecken
weiß, dann grau-braun
keines
braun
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b) Stamm 50833 (Mikroorganismen-Hinterlegungsnr. 1110 bei
FRI)
Kulturmedium
Substrat-Mycel
Luft-Mycel
lösliches Pigment
Saccharose-Nitrat-Agar
Glucose-Asparagin-Agar
Glycerin-Asparagin-Agar
Tyrosin-Agar
Nähragar
Hefe-Maltose-Agar
Hafermehl-Agar
blaß-gelb
blaß-braun
blaßgelb, dann gelb-braun
braun
blaß-gelb gefältelt
grau-braun
weiß pulverförmig
schlechtes Wachstum des Luft-Mycels
weiß, reichlich pulverförmig
weiß, reichlich
weiß-pulverförmig, grau-braune Flecken
weiß, dann grau-braun
keines
3. Physiologische Eigenschaften
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Die physiologischen Eigenschaften des Stammes 11011A-1 und
des Stammes 50833 sind wie folgt:
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1) Bereich der Wachstumstemperaturen etwa 15 bis 40ºC.
Optimale Wachstumstemperatur: etwa 30ºC.
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2) Verflüssigung von Gelatine, Hydrolyse von Stärke und
Peptonisierung von Magermilch: alle positiv.
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3) Coagulation von Magermilch: negativ.
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4) Bildung eines meraninartigen Pigments: ein braunes
Pigment wird auf dem Tyrosin-Agar-Kulturmedium gebildet.
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5) Zusammensetzung der Zellwände: das analytische Ergebnis,
das nach dem Verfahren von Becker et al. (Applied
Microbiology, 13, 236 (1965)) erhalten wurde, zeigt, daß die Art
der Diaminopimelinsäure in der Zusammensetzung der
Zellwände vom L- L-Typ war.
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4. Assimilierbarkeit verschiedener Kohlenstoffquellen auf
dem Pridham-Gottliep-Agar-Kulturmedium:
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L-Arabinose -
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D-Xylose -
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D-Glucose +
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D-Fructose +
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L-Rhamnose -
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D-Galactose +
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Saccharose -
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Raffinose -
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D-Mannit +
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i-Inosit +
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Salicin -
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Anmerkung: +: assimiliert, -: dissimiliert
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Wie vorstehend beschrieben, sind die Eigenschaften der
erfindungsgemäßen Stammvarianten ähnlich den Eigenschaften
des Stammes Streptomyces albulus subsp. lysinopolymerus Nr.
346-D, der ein Ausgangsstamm ist.
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Dann wird εPL erfindungsgemäß unter Verwendung der
Stammvarianten, die nach den oben beschriebenen Verfahren erhalten
wurden, hergestellt. Ferner bedeutet % in dieser
Beschreibung Gewicht (g)/Volumen (ml)%, außer anders angegegben.
Zuerst werden die erhaltenen Stammvarianten in ein
Kulturmedium, z.B. unter Zusatz von L-Lysin oder L-Lysin
und einem oder mehreren Zuckern inokuliert und gezüchtet.
Das aus dem Kulturmedium, das die Kulturmaterialien
(nachstehend als Kulturlösung abgekürzt) enthält, erhaltene
εPL wird abgetrennt und gereinigt. Jedes beliebige
Kulturmedium, das Kohlenstoffquellen, Stickstoffquellen,
anorganische Salze und Vitamine enthält, kann verwendet werden.
Obwohl nicht-einschränkend, ist ein Medium, das 5% Glucose
oder 5% Glycerin als Kohlenstoffquelle und Ammoniumsulfat,
L-Lysin oder Pepton als Stickstoffquelle enthält,
bevorzugt. Im Verlauf der Züchtung können die Kohlensttoffquelle
und die Stickstoffquelle sukzessive oder kontinuierlich dem
Kulturmedium zugesetzt werden.
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Wenn L-Lysin und Zucker der Kulturlösung zugesetzt werden,
können L-Lysin und Zucker jederzeit vom Beginn bis zum Ende
der Züchtung, bevorzugt mitten in der Züchtung, wenn der
pH-Wert sich absenkt, zugesetzt werden. Als zuzusetzendes
L-Lysin kann L-Lysin-Monohydrochlorid im Bereich von 0,05
bis 2%, bezogen auf das Gesamtvolumen der Kulturlösung,
bevorzugt 0,5%, verwendet werden. Hinsichtlich der Zucker
können ein oder mehrere Zucker, ausgewählt aus Gruppe
Glucose, Saccharose, Maltose, Stärke, Galactose etc. und
Glycerin im Bereich von 0,5 bis 5%, bezogen auf das
Gesamtvolumen der Kulturlösung, bevorzugt 2,5% Glucose, verwendet
werden.
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Bei sukzessiver Zugabe werden L-Lysin und die Zucker
zugesetzt, wenn die Zuckerkonzentration der Kulturlösung unter
einem fixierten Prozentsatz erniedrigt wird. Beispielsweise
werden bevorzugt 2,5% Glucose und 0,5% L-Lysin zugesetzt,
wenn die Zuckerkonzentration unter 0,1% erniedrigt wird.
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In kontinuierlicher Zugabe können eine Glucoselösung und
eine L-Lysin-Lösung durch einen Kulturtank geleitet werden
und die Kulturlösung kann eliminiert werden, um
beispielsweise die Glucosekonzentration, z.B. bei 1% und
beispielsweise die L-Lysin-Konzentration, z.B. bei 0,2% der
Kulturlösung zu halten. Ferner kann ein Entschäumungsmittel der
Kulturlösung zugesetzt werden.
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Man kann den pH-Wert auf 4,0 zu Beginn der Züchtung
fallenlassen
und ihn dann bei 4,0 durch Zugabe einer
Alkalilösung, wie einer wäßrigen Natriumhydroxidlösung halten. Nach
Entfernen der gezüchteten Bakterien durch Zentrifugation
oder mit einem Filter aus der Kulturlösung wird das Filtrat
gereinigt, entfärbt und konzentriert. εPL wird aus der
konzentrierten Lösung unter Verwendung eines organischen
Lösungsmittels, wie Aceton, Ethanol etc. auskristallisiert.
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Die Wirkungen der vorliegenden Erfindung sind wie folgt.
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Die erfindungsgemäßen Stammvarianten besitzen die
Fähigkeit, εPL in Massen zu produzieren. Durch Züchten der
Stammvarianten erzeugen die Stämme mehr εPL als die
bekannten Stämme. Ferner können erfindungsgemäß, wenn die
Stammvarianten der Stämme, die εPL produzieren, gezüchtet
werden, εPL in großen Mengen durch Zugabe von L-Lysin oder L-
Lysin und einem oder mehreren Zuckern zu der Kulturlösung
produzieren. Folglich können die Produktionskosten von εPL
stark im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren erniedrigt
werden.
Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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Die folgenden nicht-begrenzenden Beispiele erläutern die
vorliegende Erfindung näher.
Beispiel 1
Erhalt von Stammvarianten, die gegenüber
S-Aminoethyl-L-cystein tolerant sind:
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Sporen des Stammes Streptomyces albulus subsp.
lysinopolymerus Nr. 346-D in Mengen eines Platinohrenstäbchens wurden
in Tris-Maleinsäure-Pufferlösung (pH 9,0) suspendiert und
N-Methyl-N-nitro-N'-nitrosoguanidin wurde der Lösung
zugesetzt. Nach 30minütigem Schütteln der Lösung bei 30ºC
wurden die Sporen mit einer Zentrifuge gewonnen, mit
sterilisiertem Wasser gewaschen und in 5 ml des Kulturmediums
mit
pH 6,8, das 5% Glucose, 1% Ammoniumsulfat, 0,5%
Hefeextrakt, 0,136% Kaliumdihydrogenphosphathepathydrat, 0,158%
Dinatriumhydrogenphosphatdodecahydrat, 0,05%
Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,004% Zinksulfatheptahydrat, 0,003% Eisen-
(II)-Sulfatheptahydrat (das Medium wird nachstehend als das
erste Kulturmedium abgekürzt) enthält, inokuliert. Durch
Schüttelzüchtung bei 30ºC für einen ganzen Tag und eine
Nacht wurden die Bakterien gezüchtet.
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Die Kulturlösung wurde 5000fach durch Zugabe der MS-Lösung,
die 0,05% Magnesiumsulfatheptahydrat, 0,5% Natriumchlorid
und 0,05% Tween 80 (Warenzeichen) enthält, verdünnt. Dann
wurde die verdünnte Kulturlösung auf das Agar-Kulturmedium,
das die gleichen Komponenten wie das erste Kulturmedium
hatte, und zusätzlich S-Aminoethyl-L-cystein oder
S-Aminoethyl-L-cystein in einer Konzentration von 2 mg pro ml des
Agar-Kulturmediums und Lycin oder Threonin in einer
Konzentration von 1 mg pro ml des Agar-Kulturmediums enthielt,
aufgebracht. Das so versehene Agar-Kulturmedium wurde 48
Stunden bei 30ºC inkubiert, um die Stämme als Kolonien zu
züchten, und Stammvarianten, die gegenüber S-Aminoethyl-L-
cystein tolerant waren, wurden erhalten.
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In diesem Falle war der Stamm, der von dem
Agar-Kulturmedium, dem nur S-Aminoethyl-L-cystein zugesetzt wurde,
erhalten wurde, der Stamm 81512. Einer der von dem
Agar-Kulturmedium, dem S-Aminoethyl-L-cystein und Glycin zugesetzt
worden waren, erhaltenen Stämme, war der Stamm 11011A-1
(Mikroorganismen-Hinterlegungsnr. 1109 bei FRI). Der von
dem Agar-Kulturmedium, dem S-Aminoethyl-L-cystein und L-
Threonin zugesetzt worden waren, erhaltene Stamm war der
Stamm 81502.
Produktion von εPL:
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S-Aminoethyl-L-cystein-tolerante Stämme 81512 in Mengen
eines Platinohrenstäbchens wurden in 5 ml des Kulturmediums
mit der gleichen Zusammensetzung, wie das obige erste
Kulturmedium inokuliert und unter Schütteln bei 30ºC 8 Tage
lang gezüchtet. Am Ende der Züchtung wurde die
Konzentration von εPL in der Kulturlösung nach dem Verfahren von
Itzhaki bestimmt.
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Die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 0,67 g.
Beispiele 2 und 3
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Unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie in Beispiel 1,
jedoch mit der Ausnahme, daß die Stammvariante 81512, die
gegenüber S-Aminoethyl-L-cystein tolerant ist, gegen die
Stammvariante 11011A-1, die gegenüber
S-Aminoethyl-L-cystein und Glycin tolerant ist
(Mikroorganismen-Hinterlegungsnr. 1109 bei FRI) (Beispiel 2) und die Stammvariante
81502, die gegenüber S-Aminoethyl-L-cystein und L-Threonin
tolerant ist (Beispiel 3), ausgetauscht wurde, wurde εPL
erzeugt und dessen Konzentration wurde nach dem gleichen
Verfahren wie in Beispiel 1 bestimmt.
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Die Ausbeuten an εPL pro Liter Kulturlösung betrugen 0,88 g
(Beispiel 2) bzw. 0,72 g (Beispiel 3).
Beispiel 4
Erhalt von durch Plasmid-Amplifikation-behandelten Stämmen
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Die Stammvariante, die gegenüber S-Aminoethyl-L-cystein
tolerant ist, und die in Beispiel 1 erhalten wurde, wurde in
5 ml Kulturmedium mit der gleichen Zusammensetzung wie das
erste Kulturmedium, wie in Beispiel 1 beschrieben,
inokuliert.
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Nach 2tägigem Schütteln des Kulturmediums bei 30ºC wurde
Chloramphenicol in Mengen von 50 bis 500 mg pro 11
Kulturlösung, bevorzugt 100 mg, der Lösung zugesetzt und die
Züchtung wurde weitere 5 bis 10 Stunden, bevorzugt 8 Stunden,
fortgesetzt. Die gezüchteten Bakterien wurden durch
Zentrifugation
gewonnen, mit sterilisiertem Wasser und einer
physiologischen Kochsalzlösung gewaschen und auf ein
Agar-Kulturmedium mit der gleichen Zusammensetzung wie das erste
Kulturmedium einschließlich 1,7% Agar aufgebracht. Nach
8tägiger statischer Züchtung bei 30ºC wurde ein
herkömmliches Agar-Kulturmedium, das Staphylococcus aureus enthielt,
auf das Medium überschichtet. Nach weiterer Züchtung für
eine Nacht waren die erzeugten großen Stämme von
Staphylococcus aureus mit Grenzen zur Behinderung des Wachstums die
mittels Plasmid-Amplifikation-behandelten Stämme, die in
großem Umfang εPL produzieren konnten. Einer dieser Stämme
war der Stamm 50833 (Mikroorganismen-Hinterlegungsnr. 1110
bei FRI).
Erzeugung von εPL:
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Unter Verwendung des gleichen Verfahrens, wie in Beispiel 1
beschrieben, jedoch mit der Ausnahme, daß der Stamm 81512
gegen den erhaltenen durch Plasmid-Amplifikation
behandelten Stamm 50833 ausgetauscht wurde, wurde εPL erzeugt, und
dessen Konzentration wurde nach dem gleichen Verfahren wie
in Beispiel 1 bestimmt.
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Die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 1,8 g.
Vergleichsbeispiel 1
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Unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie in Beispiel 1
beschrieben, jedoch mit der Ausnahme, daß der Stamm der
Stammvariante 81512, die gegenüber S-Aminoethyl-L-cystein
tolerant ist, gegen den Stamm Streptomyces albulus subsp.
lysinopolymerus Nr. 346-D ausgetauscht wurde, wurde εPL
erzeugt und dessen Konzentration wurde nach dem gleichen
Verfahren wie in Beispiel 1 bestimmt.
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Die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 0,20 g.
Beispiel 5
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Es wurde wie in Beispiel 4 beschrieben vorgegangen, jedoch
mit der Ausnahme, daß die Produktion an εPL wie folgt
durchgeführt wurde.
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Die mittels Plasmid-Amplifikation behandelten Stämme 50833
in Mengen eines Platinohrenstäbchens wurden in 5 ml des
Kulturmediums mit der gleichen Zusammensetzung wie das
obige Kulturmedium einschließlich 0,5%
L-Lysin-Monohydrochlorid inokuliert und unter Schütteln bei 30ºC 8 Tage lang
gezüchtet. Am Ende der Züchtung wurde die Konzentration an
εPL in der Kulturlösung nach dem Verfahren von Itzhaki
bestimmt.
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Die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 1,85 g.
Vergleichsbeispiel 2
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Unter Verwendung des gleichen Verfahrens, wie in Beispiel 5
beschrieben, jedoch mit der Ausnahme, daß der durch
Plasmid-Amplifikation behandelte Stamm 50833 gegen den Stamm
Streptomyces albulus subsp. lysinopolymerus Nr. 346-D
ausgetauscht wurde, wurde εPL produziert und dessen
Konzentration wurde nach dem gleichen Verfahren wie in Beispiel 5
bestimmt.
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Die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 0,16 g.
Beispiel 6
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Zu 1,5 Liter des Kulturmediums, das die gleichen
Komponenten wie das erste Kulturmedium, das im Beispiel 1
beschrieben ist, enthielt, wurden 0,05 Vol.-% eines
Entschäumungsmittels eines Polyoxyalkylenglycolderivats zugesetzt. 50 ml
Kulturlösung, in der die Stammvarianten 11011A-1, die
gegenüber S-Aminoethyl-L-cystein tolerant waren, vorgezüchtet
wurden, wurden in das Medium inokuliert und die Stämme
wurden
unter Schütteln bei 600 UpM bei 30ºC in einer
Luftflußrate von 2 l/min gezüchtet.
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Nach 24 Stunden wurden 5% Glucose und 1% Ammoniumsulfat
steril dem Medium zugesetzt. Nach Erniedrigen des pH-Werts
wurden 6N Natriumhydroxid zugesetzt, während der pH-Wert
automatisch und kontinuierlich mit einem Gerät zur
Kontrolle des pH-Werts kontrolliert wurde, so daß er nicht
unter 4,0 fiel. Nach Züchten wurden die Bakterien durch
Zentrifugation entfernt und εPL in der Kulturlösung wurde mit
einem Anionen-Austauscherharz von IRA-402, einem Kationen-
Austauscherharz von IRC-50 und Aktivkohle von Carboraffin
50w gereinigt. Die Reinheit des so erhaltenen εPL betrug
99,9 Gew.-% und die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung
betrug 4,77 g.
Vergleichsbeispiel 3
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Unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie in Beispiel 6
beschrieben, jedoch mit der Ausnahme, daß die Stammvariante
11011A-1, die gegenüber S-Aminoethyl-L-cystein tolerant
ist, gegen den Stamm Streptomyces albulus subsp.
lysinopolymerus Nr. 346-D ausgetauscht wurde, wurde εPL erzeugt.
Die Reinheit des so erhaltenen εPL betrug 97,8 Gew.-% und
die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 0,56 g.
Beispiel 7
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Zu 1,5 Liter des Kulturmediums, das die gleichen
Komponenten wie das erste Kulturmedium, das in Beispiel 1
beschrieben ist, enthielt, wurden 0,05 Vol.-% eines
Entschäumungsmittels eines Polyoxyalkylenglycolderivats zugesezt. 50 ml
der Kulturlösung, in der die durch Plasmid-Amplifikation
behandelten Stämme 50833 vorgezüchtet worden waren, wurden
in das Medium inokuliert und die Stämme wurden unter
Belüften und Rühren bei 30ºC 8 Tage lang gezüchtet. Wenn der pH-
Wert der Kulturlösung sich zu erniedrigen begann, wurden
2,5% Glucose und 0,5% L-Lysin-Monohydrochlorid steril dem
Medium zugesetzt. Danach wurde, um die Glucosekonzentration
der Kulturlösung nicht unter 2% zu erniedrigen, 2,5%
Glucose steril sukzessive zugesetzt. Nach Erniedrigen des pH-
Werts wurden 6N Natriumhydroxid zugesetzt, während der pH-
Wert automatisch und kontinuierlich mit einem Gerät zur
Kontrolle des pH-Werts kontrolliert wurde, so daß er nicht
unter 4,0 fiel.
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Nach der Züchtung wurden die Bakterien mit einer Zentrifuge
entfernt und die Konzentration an εPL in der Kulturlösung
wurde nach dem Verfahren von Itzhaki bestimmt.
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Die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 20,3 g
Vergleichsbeispiel 4
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Unter Verwendung des gleichen Verfahrens wie in Beispiel 7
beschrieben, jedoch mit der Ausnahme, daß der durch
Plasmid-Amplifikation behandelte Stamm 50833 gegen den Stamm
Streptomyces albulus subsp. lysinopolymerus Nr. 346-D
ausgetauscht wurde, wurde die Konzentration an εPL nach dem
gleichen Verfahren wie in Beispiel 7 bestimmt.
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Die Ausbeute an εPL pro Liter Kulturlösung betrug 0,20 g.
Beispiel 8
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Zu 1,5 Liter des Kulturmediums, das die gleichen
Komponenten wie das erste Kulturmedium, das in Beispiel 1
beschrieben ist, enthielt, wurden 0,05 Vol.-% eines
Entschäumungsmittels eines Polyoxyalkylenglycolderivats zugesetzt. 50 ml
der Kulturlösung, in der die durch Plasmid-Amplifikation
behandelten Stämme 50833 vargezüchtet worden waren, wurden
in das Medium inokuliert und die Stämme wurden unter
Schütteln bei 600 UpM bei 30ºC in einer Luftflußrate von 2 l/min
gezüchtet.
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Nach 24 Stunden, als der pH-Wert der Kulturlösung begann,
sich zu erniedrigen, wurden eine Glucoselösung und eine L-
Lysin-Lösung durch den Kulturtank geleitet, um die
Konzentrationen von 1% Glucose und 0,2% L-Lysin zu halten, und
die Kulturlösung wurde evakuiert. Nachdem der pH-Wert sich
erniedrigte, wurden 6N Natriumhydroxid zugesetzt, während
der pH-Wert automatisch und kontinuierlich mit einem Gerät
zur Kontrolle des pH-Werts kontrolliert wurde, so daß er
nicht unter 4,0 fiel.
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Nach der Züchtung wurden die Bakterien mit einer Zentrifuge
entfernt, und εPL in der Kulturlösung wurden mit einem
Anionen-Austauscherharz IRA-402, einem
Kationen-Austauscherharz von IRC-50 und Aktivkohle von Carboraffin 50w
gereinigt. Dann wurde εPL mit Alkohol kristallisiert. Die
Reinheit des so erhaltenen εPL betrug 99,9 Gew.-%, und die
Ausbeute betrug 5,02 g.