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Drehofen für die Entgasung von Brennstoffen. Die Erfindung bezieht
sich auf die Ausbildung von Drehöfen für Brennstoffentgasung oder für andere Zwecke,
bei welchen infolge des Wechsels der Temperaturen eine Verschiebung in der Längsachse
stattfindet. Während bisher bei Drehöfen zum Brennen von Gips, Zement, Magnesit
usw. oder bei solchen zum Trocknen von Trockengut oder zum Sintern von Erzen; die
infolge der Wärmeausdehnung entstehenden Undichtigkeiten keine wesentlichen Schäden
verursacht oder bei geringerer Länge der Drehöfen ziemlich leicht verhütet werden
konnten, ergibt sich beim Entgasen von Brennstoffen die Forderung, den Zutritt von
Luft oder den Austritt von Schwelgasen zu verhindern. Der Längenunterschied einer
kalten und einer auf 500° erwärmten Trommel von etwa 15 m Gesamtlänge stellt
sich bereits auf ioo mm, so daß Vorsorge 'getroffen werden muß, daß der Schneckenradkranz
der Trommel mit der Antri,ebsschnecke nicht außer Eingriff kommt, die Enden der
Trommel aber mit den Konstruktionsteilen der Einfülivorrichtung und des Austrags
und Gasabführung in dichter Verbindung bleiben. Nach der Erfindung. istdie Trommel
in der Mitte gehalten, damit die Ausdehnung sich gleichmäßig von der Mitte nach
den beiden Seiten hin fortpflanzen kann. Die Verbindung der Stirnflächen mit den
angrenzenden Einfüll- und Austragsvorrichtungen ist deshalb so hergestellt, daß
die achsiale Verschiebung nicht behindert, der Austritt von Gasen oder der
Eintritt von Luft durch rundum laufende Staubkammern verhütet wird.
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In der Zeichnung ist ein. Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in Abb. i in einer Seitenansicht, in Abb. a in einer Stirnansicht von der Einfüllvorrichtung
gesehen und in Abb.3 teilweise im Grundriß dargestellt. In Abb. 4 und 5 sind Einzelheiten
der Staubkammerabdichtung in größerem Maßstabe wiedergegeben.
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Der Drehrohrofen i ist mit einer der bekannten Einrichtungen zur Förderung
des Brennstoffs von der einen zur anderen Seite versehen und ist vorn von der Einfüllvorrichtung
2 und hinten von der Austragvorrichtung 33 abgeschlossen. Die Trommel wird von Laufrollen
q. getragen; die auf Lagerböcken 5 verlagert sind, und auf welchen die Drehtrommel
sich mittels ihrer Laufkränze 6 abrollt. Der Antrieb der Drehtrommel wird
von
einem Ritze17 bewirkt, das in einen Zahnkranz 8 der Drehtrommel eingreift. Das Ritzel
7 ist hierbei je nach seiner Lage zum Festpunkt der Trommel so breit ausgeführt,
claß es sowohl hei kalter wie bei warmer Trommel mit der ganzen Breite im Zahnkranz
in Eingriff bleibt. Auf einer in den Lagerböcken 9 und io gelagerten Welle i i befindet
sich ein Schneckenrad 12, das von der in den Lagern 13 drehbaren Schnecke 14. angetrieben
wird. Die Lager 9, 1o und 13 sind auf der gleichen Grundplatte 15 montiert. Von
der Welle i 1 wird mittels eines Kettenrades 16 und einer Kette 17 ein Gegenrad
gleicher Größe 18 an der Einfüllvorrichtung angetrieben. Dort befindet sich ein
Füllkörper mit Revolvertaschen, durch welchen der Brennstoff aus dein Bunker 29
in gasdichter Abdichtung der Trommel i durch die Schütte 30 zugebracht wird. Die
Stirnkanten der Trominel sind auf der Einfüllseite durch einen Mir in der 'litte
eine Offnung 31 für die Einfüllächütte 30 zeigenden Boden i c und auf der
Austragseite durch ein Ringstück oder einen Winkel 2o a1 gegrenzt. Der Körper der
Einfüllvorrichtung und der der Austragvorrichtuiig greifen mit Ringstücken 21 über
die Stirnkanten der Drehtrommel, und zwar sind die Ringstücke so lang. daß die Trommel
in kaltem Zustande noch in ihnen liegt. Die Ringstücke 21 werden von einer Ringkammer
22 umgeben, deren Breite die der Ringstücke zur Bildung eines Spaltes 23 um etwas
übertrifft, und die oben mit einem Trichter 2.4 zum .Nachfüllen von gesiebter Asche,
Dünensand Oder Gichtstaub oder anderen geeigneten Stoffen versehen ist. Die Stirnwand
25 der Staubkammer und (las Ringstück 21 haben einen solchen lichten Durchmesser,
daß nur wenig Staub an der Trommel hindurchtreten kann, aber auch kein Klemmen eintritt.
Der während der Trommeldrehung herausfallende Staub wird von Zeit zu "Zeit wieder
in den Trichter 2. aufgegeben. Die Staubkammern sind an den Konstruktionsteilen
der Einfüll-oder Austragvorrichtung fest montiert und nehmen an den Ausdehnungen
und der Drehung der Trommel nicht teil. An der Austragseite befindet sich der Gasabzug
32 und der Koksaustrag 33.
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Um die Ausdehnung der Trommel möglichst wenig hervortreten zu lassen,
läßt man die Trommel sich nach beiden Seiten ausdehnen, indem man sie in der Mitte
festhält. Zu diesem Zweck werden die Seitenränder des mittleren Laufringes 6, der
mit seinem Umfang auf dem Rollenpaar .4 abrollt, von je einer in den Lagern 28 drehbaren
Leitrolle 27 gehalten, die sich 1 -ei der Trommeldrehung an den Seitenrändern abwälzen
und an dieser Stelle jede achsiale Verschiebung der Trommel verhindern. Um die Tragrollen
und die die achsiale Trommelverschiebung begrenzenden Laufrollen während des Betriebes
zugänglich zu erhalten, können die zur Beheizung der Trommel erforderlichen fleizkanä
1e in der Drehtrommelmitte unter den L agerhöcken 5 und 28 hindurchgeführt werden.
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Durch das Festlegen des Drehrohrofens in der Mitte und die Staubkammerabdichtung
an den Stirnseiten werden manche Unzuträglichkeiten vermieden, die sich sonst ergeben
hatten. Vor allem liegen leide Stirnabschlüsse fest und nehmen weder an der Drehung
noch an der Dehnung des Ofens teil. Hierdurch wird erreicht, daß der Brennstoff
ohne alle mechanischen Hilfsmittel direkt eingefüllt werden kann, während das Einfüllen
sonst eine besondere Zuhringeschnecke nötig machte, die womöglich noch einen besonderen
Antriel) haben mußte. Stopfl:üchsen sind völlig vermieden und damit eine bekannte
Ursache für häufige Betriebsstörungen vermieden. Bei den meist geringen Druckunterschieden,
welche zwischen dem Trommelinnern und der Außenatmosphäre bestehen, genügt eine
lockere Staubfüllung in den Kammern, um den Durchtritt der Gase zu verhindern.