-
Kallkulationsmaschine. Die Erfindung betrifft Maschinen, mittels welcher
man Zahlenangaben irgendwelcher Bedeutung oder Angaben anderer Art in bestimmte
Abhängigkeit voneinander bringen und der jeweiligen Abhängigkeit entsprechend für
die Ablesung aufeinander einstellen kann. Insbesondere ist hier an Kalkulationsmaschinen
gedacht, d. h. an Maschinen, welche Stundenleistungen und Kosten von Arbeitsgängen
usw. feststellen.
-
Der Bauart nach handelt es sich um Maschinen mit zwei parallel zueinander
angeordneten Walzen, welche eine Tabelle durch Abwickeln und Aufwickeln bewegen
und mit einer in zwangläufiger Verbindung mit den Walzen bewegten Zeigeranordnung
versehen
sind, deren Zeiger längs zu den Walzentabellen in Beziehung
zu bringender fester Tabellen spielen.
-
Es kommt bei solchen Maschinen in manchen Fällen darauf an, eine in
der Fortbewegungsrichtung des Tabellenbandes möglichst lange Tabelle auf ihm unterzubringen
und hierbei auch den Gesamtzeigerweg möglichst lang zu machen. Die erste Bedingung
läuft darauf hinaus, ein möglichst langes Band zur Aufwicklung auf die beiden Walzen
zu bringen, doch kann man auch so verfahren, durch Aufwicklung in S-Forin beide
Seiten des Tabellenbandes mit Tabellen zu versehen und die beiden Tabellen nacheinander
zur Ablesung zu bringen, indem man beim Wechsel an der einen zur anderen Tabelle
den Walzenantrieb umkehrt, wobei dann auch der "Zeiger zurückläuft. Es ist dann
erforderlich, einen Doppelzeiger vorzusehen, finit der Bestininiung, daß beim Hinlauf
der eine, beim Rücklauf der andere Doppelzeiger jeder mit einer besonderen ruhenden
Tabelle und mit je einem der beiden Walzentabellen gelten soll. Damit wird aber
von dem Kalkulierenden verlangt, aus zwei an sich möglichen Ablesungen, die sich
bei der für die Ablesung notwendigen Ruhe der -Maschine an sich nicht als richtig
oder unrichtig voneinander ablieben, die jeweils richtige zu wählen und die falsche
zu vermeiden.
-
Die Erfindung macht es sich zur Aufgabe, jede solche Unbestimmtheit,
welche von dem kalkulierenden noch eine Überlegung darüber verlangt, wie er jeweils
die Ablesung vorzunehmen hat, durch Konstruktion der Maschine völlig auszuschließen,
ohne sie weniger einfach und größer zu machen, und sie erreicht dieselbe doppelte
Weglänge des Zeigerweges, wie man sie durch 'den Hin-und Rücklauf erreichen kann,
nicht, wie es nahehegend wäre, durch Verlängerung der ganzen Maschine um die gewünschte
Verlängerung des Weges, sondern - unter Vermeidung jeder Verlängerung der Maschine
-durch eine von der bisherigen abweichenden Art des Antriebs der Zeiger. welche
im Gegensatz zu den bisher benutzten Drillwellen die beiden Einzelzeiger so voneinander
zu trennen ermöglicht, daß, ohne etwa den jeweilig anderen entkuppeln zu müssen,
jeweilig nur ein Zeiger im Ablesungsbereich vorhanden ist.
-
Itn einzelnen gehe das Wesen der Erfindung aus der nachfolgenden Beschreibung
der in Abb. t teils in Aufsicht, teils im Schnitt, Abb. 2 im Querschnitt dargestellten
beispielsweisen Ausführungsform hervor.
-
In dem Gehäuse a sind die Walzen b und c drehbar gelagert
untergebracht. Sie werden von der Kurbel d über die Kegelräder
e, f
und g, h in jeweils verschiedenem Drehungssinn angetrieben, wobei die
eine Walze das Tabellenband i aufwickelt, während es von der anderen jeweils um
das gleiche Längenmaß abgewickelt wird. Um das Band i. trotz der sich ändernden
Unterschiede zwischen den Walzenhalbmessern in einem immer gleichen Maße gespannt
zu halten, ist beispielsweise die eine Walze derart gegen die sie antreibende Welle
abgefedert, daß sie ständig einen Zug auf das Tabellenband in Richtung auf die andere
Walze hin ausübt.
-
Das Tabellenband i läuft zwischen den beiden Walzen b und c von unten
nach oben, damit es auf der einen Walze seine eine und auf der anderen Walze seine
andere Seite dem Beschauer zukehrt. Man kann demnach beide Seiten für den Aufdruck
von Tabellen benutzen und beispielsweise auf der einen Seite die Fortsetzung der
Tabelle der anderen Seite unterbringen.
-
Im Deckel des Gehäuses a ist oberhalb jeder Walze a, b ein
Längsspalt k bzw. Z vorgesehen, welcher etwa gerade die Breite einer der quer über
-das Tabellenband laufenden Zahlenreihen hat, daher jeweils nur eine dieser Zahlenreihen
sichtbar macht. Auf dem Deckel sind dann noch ruhende Tabellen in und n angeordnet,
die mittels der Zeiger o und p zu den in den Spalten k und I erscheinenden
Tabellenreihen in Beziehung zu bringen sind.
-
Wäre das Antriebsmittel für die beiden Zeiger wie bei den bisherigen
-Maschinen eine Drillwelle, so müßte man die voranlaufende in bezug auf die Drillwelle
entkuppeln, um der nachfolgenden das Laufen bis zum Ende zu ermöglichen. Hier aber
ist das Antriebsmittel ein endloses Band q, welches den jeweils nicht zu benutzenden
Zeiger aus dem Ablesungsbereich völlig entfernt und ihn auf der hinteren Bandhälfte
zurückbefördert, so daß keinerlei Entkupplung oder Umschaltung notwendig ist und
die -Maschine auch nur die einfache Länge zu erhalten braucht.
-
Auf einer solchen Maschine sind alle Arten von Kalkulationen auf einfache,
schnelle und sichere Weise möglich. Als Beispiel möge folgender Verwendungsfall
erwähnt werden. Man bringt auf der von dem betreffenden Zeiger überstrichenen Tabelle
die Zeiten in Sekunden, Minuten usw. an, und diese Tabelle enthalte gleichzeitig
die in einer Arbeitsstunde, welche erfahrungsgemäß nur zu 5o Minuten gerechnet werde,
hergestellte Stückzahl, wenn die zugehörigen Zeitwerte angeben, welche Zeit ein
jeweiliger Arbeitsvorgang gerade gebraucht. Längs des zugehörigen Spaltes seien
sodann die in dem betreffenden
Werk vorkommenden Stundenlöhne in
fortlaufenden Reihen verzeichnet.
-
Stellt man nun durch Kurbeln den Zeiger auf den Wert der ruhenden
Zeittabelle ein, welcher sich als tatsächlich ermittelte Zeit des einzelnen Arbeitsvorganges
erwiesen hat, so erhalte man innerhalb des Spaltes die den benachbarten Werten der
Stundenlohntabelle entsprechenden tatsächlichen Kosten der einzelnen Arbeitsvorgänge
oder der Herstellung eines Stücks oder von ioo Stück usw.
-
Diese Art der Verwendung setzt die Ermittlung der Zeit eines einzelnen
Arbeitsvorganges als voraufgegangen voraus. Auch diese Arbeit kann man von der Maschine
verrichten lassen, indem man ihre Hauptantriebswelle mit einer immer gleichen Winkelgeschwindigkeit
antreibt und eine Kupptungs-und Entkupplungsvorrichtung zur Einleitung und Beendigung
des Antriebs vorsieht, wobei die Winkelgeschwindigkeit eine solche ist, daß die
Werte der Zeittabelle die seit der Einkupplung tatsächlich verflossenen Zeiten angeben.
Es erscheint nicht erforderlich, in allem einzelnen solche Einrichtung zu beschreiben,
da es hierfür technische Vorbilder gibt. Es handelt sich eben um nichts- anderes
als die Ausbildung der Maschine zugleich als Stoppuhr, wobei allerdings die Antriebskräfte
erheblich größer sein müssen, als wie bei gewöhnlichen Stoppuhren. Es eignen sich
deswegen z. B. fallende Gewichte der als Uhrwerk auszubildenden Maschine besser
als etwa Federn, zum mindesten sind solche Einrichtungen einfacher und billiger.
Besonders geeignet erscheint auch elektromotorischer Antrieb mit uhrwerkartiger
Regelung der umlaufenden Geschwindigkeit, so daß die Zeigerwerte den tatsächlichen
Zeiten entsprechen.
-
Erfolgt der Antrieb nicht von Hand, so muß man eine Rücklaufv orrichtung
oder Entkuppelbarkeit zur Ermöglichung des Rücklaufes durch Handantrieb vorsehen.
-
Bei der dargestellten Ausführungsform ist der Abstand der Zeiger voneinander
gleich der Tabellenlänge, so daß der eine Zeiger aus dem Ablesungsbereich heraustritt,
wenn der andere in ihn eintritt. Selbstverständlich könnte der Abstand auch ein
anderer sein. Sodann könnte zur Erweiterung des Möglichkeitsbereiches die Anzahl
der Zeiger größer als zwei sein, wobei die Zeiger der gleichen Seite, um Unbestimmtheiten
zu vermeiden, verschiedene Längen haben könnten, derart, daß sie mit verschiedenen
ruhenden Tabellen zusammenarbeiten. Ein weiteres Mittel zur Hervorhebung der Zusammengehörigkeit
von Zeiger und Tabelle wäre das, sie paarweise gleichfarbig, von Paar zu Paar aber
verschiedenfarbig, vorzusehen.
-
Daß die Maschine auch für Materialkalkulationen aller Art verwendbar
ist, liegt auf der Hand.