DE378276C - Verfahren zur Herstellung hornartiger Massen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung hornartiger massen. Für das Herstellen hornartiger Massen aus gemahlenen Eiweißstoffen (Kasein), und zwar sowohl aus dem frisch gefällten feuchten wie aus dem trockenen Handelskasein. sind verschiedene Verfahren bekannt. Durch hohen Druck und Wärme oder durch Druck und Kneten in der Wärme wird aus Kasein eine plastische Masse hergestellt, die dann zu Platten, Stäben o. dgl. verarbeitet wird. Bei allen diesen Verfahren ist es von besonderer M ichtigkeit, die Luft aus der Masse zu entfernen, ehe sie plastisch wird. Dies sollte bisher durch gleichzeitiges Anwenden von besonders hohem Druck (3oo Atm. und mehr) und Kneten erreicht werden. Es hat sich aber gezeigt, daß es selbst bei noch so hohem Druck nicht möglich ist, die Luft aus einer körnigen und erst recht nicht aus einer plastischen Masse zu entfernen. Stets bleiben Luftbläschen, wenn auch mikroskopisch kleine, in dem Stoff zurück.
• Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, die Einschließung von Luft in die plastische ,lasse von vornherein zu vermeiden und die durch Wärme plastisch gewordenen Teile der Masse schnell fortzuleiten. Erreicht wird dieser Zweck im wesentlichen durch eine sehr gleichmäßige Erwärmung des Rohstoffes in dünnster Schicht unter Druck.
• Das Verfahren erfordert folgende Maßnahmen i. Zusammenpressen des zerkleinerten und schwach angefeuchteten Rohstoffes unter einem Druck von 3o bis ioo Atm. in der Kälte, z. Vorbeiführen der durch Wärme, z. B. an der geheizten Bodenplatte oder lotrecht arbeitenden Presse plastisch gewordenen Masse in sehr dünner Schicht an geheizten Flächen und 3. Formen der über die geheizten Flächen in einem Mundstück zu einem Strang zusammenlaufenden Masse zu Stäben, Bändern u. dgl.
• Das neue Verfahren ist für alle Eiweißstoffe, die unter Druck und Wärme plastisch werden, anwendbar. Es kann in jeder für die Herstellung von Schläuchen und Stäben gebräuchlichen Spindel- oder Kolbenpresse ausgeführt werden, wenn diese dazu eingerichtet Eiorden ist.
• In der Zeichnung ist eine Maschine zur Ausführung des neuen Verfahrens in einer Ausführungsform veranschaulicht.
• In den zvlindrischen Teil a dfr Presse wird der schwach angefeuchtete Rohstoff eingefüllt, der Kolben h eingebracht und mit 3o bis ioo Atm. angepreßt. Gleichzeitig wird der Zylindermantel durch den Kühlkanal 1z abgekühlt und der Zvlinderboden L, Kegel e und Mundstück k durch die Heizvorrichtung f erwärmt. Die zusammengepreßte Masse wird auf dem Zylinderboden l in dünnster Schicht plastisch, indem gleichzeitig die noch etwa vorhandene Luft in die körnige Masse zurücktritt und nach hinten entweicht. Die plastische Masse fließt unter dem vorhandenen Druck von 3o bis ioo Atm. in sehr dünner Schicht an den erwärmten Mütallflächen d des Bodens und denjenigen des Kegels e vorbei dem Sammelraum ä zu, von dem es durch das Mundstück k in der gewünschnet Form austritt.
• Es wird also nicht zuerst die hornartige Masse hergestellt, die dann erst zu Platten, Stäben u. dgl. verarbeitet wird, sondern man erhält unmittelbar in einem Arbeitsgange aus dem Kasein den fertigen Gegenstand in jeder gewünschten Form.
• Der Kaseinmasse können in bekannter Weise Füllmittel, Farben oder andere Stoffe zugesetzt werden.

Claims (1)

1. PATENT-ANsPRUcII: Verfahren zum Herstellen hornartiger Massen aus zerkleinerten, schwach angefeuchteten Eiweißstoffen (Kasein), dadurch gekennzeichnet, daß die körnige 'lasse in ununterbrochenem Arbeitsgange bei einem Druck von 3o bis ioo Atm. zunächst in der Kälte zusammengepreßt, an geheizten Flächen, z. B. an der Bodenfläche der Presse, in dünner Schicht plastisch gemacht und sodann in diesem Zustande unter demselben Druck an dicht aneinanderliegenden erwärmten Metallflächen vorbeigeleitet wird, um darauf zu einer einheitlichen Masse vereinigt durch ein Mundstück in der gewünschten Form auszutreten.