DE378213C - Verfahren zur Herstellung von organischen Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von organischen Saeuren

Info

Publication number
DE378213C
DE378213C DEF48809D DEF0048809D DE378213C DE 378213 C DE378213 C DE 378213C DE F48809 D DEF48809 D DE F48809D DE F0048809 D DEF0048809 D DE F0048809D DE 378213 C DE378213 C DE 378213C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
nitric acid
water
percent
organic acids
production
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF48809D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Karl Daimler
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Hoechst AG
Original Assignee
Hoechst AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst AG filed Critical Hoechst AG
Priority to DEF48809D priority Critical patent/DE378213C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE378213C publication Critical patent/DE378213C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/16Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation
    • C07C51/27Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides by oxidation with oxides of nitrogen or nitrogen-containing mineral acids

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von organischen Säuren. Es ist bekannt, daß durch Einwirkung von Salpetersäure auf pflanzliche Materialien, insl:esondere solche, die sich in einem mehr oder minder weitgehenden Vertorfungs- oder Inkohlungsgrad befinden, ein mit wechselnder Salpetersäureinenge qualitativ und quantitativ variierender oxydativer Abbau eintritt, der je nach der Art des Ausgangsmaterials zu wasserlöslichen oder nur alkalilöslichen organischen Säuren oder meist zu beiden führt. (The Chemical News 1866, Vo1.13/14, S.2o6.; Donath u. Margosches, Chem. Ind. 19o2, S. 226; M a r c u s s o n , Z. f. ang. Ch. 31, 237/238; D o n.a t h u. D i t z , C. 1903, II, S. 147; Donath u. Bräunlich, Chein. Ztg. 28, S. 180 u. 953; G u i g e t, Compt. rend. 88, S. 59o; G in e 1 i n - K r a u t Handbuch der org. Ch. 4.. Aufl. 4, 2, S. 186o; Albert u. Maliomesius, J. f. pr. Ch. 70, 509 bis 514; 1T ä r c u s s o n, Chem. Ztg. 42, 437 ff.; Brit. Pat. Schrift 21 [1858] ; Referat in Dinglers polyt. Journal 150, S.319.) Mit Ausnahme der letzterwähnten, später zu besprechenden englischen Patentschrift sind die Veröffentlichungen über die Einwirkung von Salpetersäure auf Körper pflanzlicher Herkunft aus Laboratoriumsversuchen und zu I1 orschungszwecken hervorgegangen, so daß die Schwierigkeiten nicht bemerkt oder doch nicht als solche gewürdigt wurden, die einer Vergrößerung dieser Versuchsansätze zu technischen Dimensionen entgegenstehen würden.
  • Die Bearbeiter dieses Gebietes haben entweder die Materialien und die Salpetersäure bei niedriger Temperatur aufeinander einwirken gelassen und sie dann in Wasser gegossen zwecks Isolierung des wasserunlöslichen Abbauproduktes, oder sie haben erhitzt und dann in Wasser gegossen, oder sie haben endlich bis zum völligen Trockenwerden der Masse erhitzt.
  • Die erste dieser Methoden ist technisch unbrauchbar, weil sie nur zu einer oberflächlichen Umsetzung und zur Preisgabe der übrigen Salpetersäure zugleich mit den wasserlöslich gewordenen Abbauprodukten führt.
  • Die zweite Methode ist im großen unausführbar, da sie schon im kleinen eine außerordentlich stürmische Reaktion und eine derartige Schaumbildung gibt, daß meist ein Überschäumen eintritt. Bei Anwendung konzentrierter Säure ist die Entzündungsgefahr groß. Beim Eingießen in Wasser geht die überschüssige Salpetersäure und wasserlöslich gewordene Substanz verloren.
  • Die dritte Methode gibt zwar die wasserlöslich gewordenen Produkte nicht preis, ist aber fabrikatorisch ebenso wertlos, da zu den Gefahren der stürmischen Reaktion die Schwierigkeit kommt, die beim Konzentrieren äußerst zäh werdende, nicht mehr rührbare und infolge der noch andauernden Reaktion blasig hochgehende :lasse zur Trockne zu bringen.
  • Das Verfahren der britischen Patentschrift ist für die Technik ebenfalls unbrauchbar, da es mit einer viel zti geringen Salpetersäuremenge und einer unwirtschaftlich großen Wassermenge arbeitet und an den erstrebten wasserlöslichen Produkten Atisl:euten von io Prozent gibt gegenüber (in his 70 Prozent bei optimaler Salpetersiitirein.^nge.
  • Ein technisch glatt anwendbares, für alle Materialien zulässiges Verfahren müßte, wie sich ini Verlauf unserer Arbeiten gezeigt hat, folgenden Bedingungen genügen: Vollständige Umsetzung des Materials (lurch voll-Z, s t. ändi- ,I e Ausnützung einer mittelmäßig konzentrierten Salpetersäure, ni"ciglichst gleichmäßige Gasentwicklung ohne Cberschäumen und Feuergefahr, ziemlich gleichmäßige Temperatur im Interesse des aus Stein oder Steingut bestehenden, leicht springenden Gefäßes. dauernde Rührbarkeit der Masse, solange sie noch Salpetersäure enthält, geringer Wärme-Z, unter Ausnützung der Reaktionswärine, Regenerierbarkeit der nitrosen Abgase.
  • Wir hallen nun gefunden, (iaß trotz. der vielgestalteten Schwierigkeiten, deren befriedigende Beseitigung nicht möglich zu sein schien, besonders auch wegen des Widerspruchs in der Richtung, in welcher die Mittel zu ihrer Beseitigung zu liegen schienen, die Durchführung der Salpetersäurehehandlung technisch einwandfrei in folgender `'`eise gelingt: Zur Erzielung einer befriedigenden Ausbeute an Umsetzungsprodukten muß mindestens gleichviel absolute Salpetersäure wie Trockensubstanz des zu oxydierenden Materials angewendet werden, und zwar in Form einer 30 bis ;0prozentigen Säure. Bei geringerer Konzentration ist die Wirkung der Salpetersäure zti ungenügend, bei höherer zu rapid, so daß Entziindungsgefahr eintritt und zuviel Salpetersäure als solche nutzlos vergast. Ain zweckmäßigsten verwendet man ein Ausgangsinaterial von 6o bis 9o Prozent Trockengehalt, wie es die Natur meist bietet. Unter diesen Voraussetzungen gestaltet sich dann der Arbeitsgang folgendermaßen: Ein ausgeinauertes heizbares Gefäß mit Rührwerk und Absaugevorrichtung für die entwickelten Dämpfe wird dauernd auf etwa 8o° gehalten, -,wodurch ein Rissigwerden der Mauerung verhindert wird. Bei Beginn einer Operation wird ein kleiner Bruchteil der anzuwendenden Salpetersäuremenge einlaufen gelassen. Nachdem dieser die Gefäßtemperatur angenommen hat, wird die Beheizung abgestellt und ein Bruchteil des zu oxydierenden . Materials eingetragen. Die alsbald einsetzende Reaktion hält sich in mäßigen Grenzen, gibt große, leicht platzende Blasen und hält das Reaktionsgut von selber auf 8o-. Sobald die Reaktion nachläßt, wird erneut ein Bruchteil Oxydationsmaterial und Salpetersäure zugegeben und so fort. Statt perio(iiscli kann ebensogut beides kontinuierlich und entsprechend langsam zugeführt werden. Die Beheizung wird erst dann wieder aufgenoinnien, wenn nach vollendetem Eintragen die Reaktionswärme nachläßt. Die Flüssigkeit wird noch so lange bei 8o° ini Kessel belassen, bis keine Gasblasen mehr ennveichen. Nun wird die dauernd rührbar gebliebene Masse abgesaugt und direkt verwendet oder, gegebenenfalls nach Verdünnung finit Wasser, zur Filtration gebracht. Der Kessel wird möglichst noch warm sofort für einen neuen Ansatz verwendet, andernfalls warmgehalten. Die nach dieser Arbeitsweise gewinnbaren Produkte lassen sich sehr vielseitig verwenden, wie (las näher aus den Beispielen liervorgelit. Beispiel i.
  • Angewandt werden i 56o Teile Braunkohlenrückstände mit einem Trockengehalt von 64 Prozent in erbsengroßen Stücken und 3000 Teile 47prozentige Salpetersäure. Beide -Materialien werden hei 8o- nach und nach gleichmäßig eingetragen, derart, daß das Einbringen der Braunkohle d. Stunden, das der Salpetersäure 6 Stunden beansprucht, wobei die Reaktionswärme die Masse auf 8o' hält. Sobald die Reaktionstemperatur nach beendetem Eintragen sinkt, wird unter allmählicher Zugabe von 50o Teilen Wasser durch künstliche Erwärmung so lange auf 8o° gehalten, bis keine Gasblasen mehr entweichen. Die ntmmehr salpetersäurefreie Masse wird abgelassen und filtriert. Der Filtrierrückstand wird mit wenig heißem Wasser bis zur Erschöpfung ausgelaugt. Die vereinigten, etwa 25prozentigen, für viele Zwecke direkt verwendbaren Filtrate enthalten wasserhsliche, liraungefärbte Säuren in einer Ausbeute von 6o bis 70 Prozent, bezogen auf angewandte Trockensubstanz. Der Rückstand wird getrocknet und ergibt eine Ausbeute an alkalilöslichen, dunkelorange gefärbten Säuren von etwa 30 Prozent, bezogen auf angewandte Trockensubstanz. Vom Ausgangsmaterial unterscheiden diese sich u. a. typisch durch ihre Löslichkeit in N atriumacetat, was auf eine starke Vermehrung der Acidität hindeutet. Beide Produkte oder ihre ursprüngliche Mischung können für die mannigfaltigsten gewerblichen Zwecke Verwendung finden, insLesondere für Holz-, Papier-, Lederfärberei, Gerberei usf. Beispiele. iioo Teile pulverisierte Steinkohle (9oProzer)t Trockengehalt) und 4ooo Teile 70prozentige Salpetersäure werden unter den in Beispiel .i gewählten Bedingungen bei 8o° verarbeitet. Nach beendetem Eintragen wird bis zur Beendigung der Gasentwicklung auf 8o° gehalten, dann mit iooo Teilen Wasser verdünnt, abgelassen und filtriert. Der getrocknete Rückstand beträgt 130 Prozent von der angewandten Kohle und stellt ein schwarzbraunes Pulver dar, das sich in Alkalien, Soda und Ammoniak spielend und völlig löst und sich dadurch von der praktisch unlöslichen Steinkohle charakteristisch unterscheidet. Das Filtrat ist nahezu reines Wasser. Das Produkt oder seine Salze lassen sich sehr' mannigfaltig verwenden, insbesondere für färl;erische Zwecke, Putzmittel, Beizen, I# ixierrnittel usw. Beispiel 3.
  • ioo Teile Torf von 68 Prozent Trockengehalt und 30o Teile 30prozentige Salpetersäure werden verarbeitet wie in Beispiel i 1 eschrieben. Die Ausbeute an wasserlöslichen, 1:raun gefärbten Säuren beträgt 4o Teile, die an wasserunlöslichen braunen Säuren 15 Teile; letztere lösen sich leicht mit tiefbrauner Farbe in Alkalien und selbst in Natriumacetat, während der angewandte Torf in Natriumacetat unlöslich -%var. Die Produkte lassen sich wie die von Beispiel i und 2 sehr vielseitig verwenden, insbesondere auch zur Herstellung pharmazeutischer Artikel, colloidaler Metallösungen, organischer Salze und Säuren durch Reinisolierung oder weitere chemische Behandlung.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur -Herstellung von organischen Säuren aus fossilen oder recenten Materialien pflanzlicher Herkunft, dadurch gekennzeichnet, daß man auf diese Materialien - Salpetersäure in Konzentration zwischen 30 und ; o Prozent HNO, und in Mengen von mindestens ebensoviel absohiter HNO;; einwirken läßt, als das verwendete Material Trockensubstanz enthält, und man die Säure und das Oxydationsmaterial von vornherein l:ei erhöhter Temperatur, zweckmäßig 8o°, portionsweise oder kontinuierlich im Laufe längerer Zeit zusammengibt und die resultierende Masse so lange bei dieser Temperatur in rührbar flüssigem Zustand hält, bis alle freie Salpetersäure entfernt ist.
DEF48809D 1921-03-15 1921-03-15 Verfahren zur Herstellung von organischen Saeuren Expired DE378213C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF48809D DE378213C (de) 1921-03-15 1921-03-15 Verfahren zur Herstellung von organischen Saeuren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF48809D DE378213C (de) 1921-03-15 1921-03-15 Verfahren zur Herstellung von organischen Saeuren

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE378213C true DE378213C (de) 1923-07-07

Family

ID=7102495

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF48809D Expired DE378213C (de) 1921-03-15 1921-03-15 Verfahren zur Herstellung von organischen Saeuren

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE378213C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954239C (de) * 1953-03-06 1956-12-13 Bergwerksverband Zur Verwertun Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeuregemischen
FR2643074A1 (fr) * 1988-12-30 1990-08-17 Sofrechim Preparation de melange d'acides organiques a partir de sous-produits de l'agro-industrie. leurs utilisations en agriculture comme complexants accroissant l'assimilation de phosphore et les oligo-elements

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE954239C (de) * 1953-03-06 1956-12-13 Bergwerksverband Zur Verwertun Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeuregemischen
FR2643074A1 (fr) * 1988-12-30 1990-08-17 Sofrechim Preparation de melange d'acides organiques a partir de sous-produits de l'agro-industrie. leurs utilisations en agriculture comme complexants accroissant l'assimilation de phosphore et les oligo-elements

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE378213C (de) Verfahren zur Herstellung von organischen Saeuren
DE605736C (de) Verfahren zur vollstaendigen Wiederbelebung erschoepfter Bleicherde
DE655337C (de) Verfahren zum Entwaessern von Hefe
DE647913C (de) Verfahren zur Gewinnung von Pentosen aus stark pentosanehaltigen Pflanzenteilen
DE892895C (de) Verfahren zur Herstellung von cyclischen Polycarbonsaeuren bzw. deren Gemischen
DE884455C (de) Verfahren zur Behandlung pflanzlicher Stoffe zur Gewinnung von Cellulose fuer die Papierherstellung
US652910A (en) Process of making yeast extracts.
DE344499C (de) Verfahren zur Regeneration von verbrauchten Bleicherden
DE743067C (de) Mehrstufiges Verfahren zur Gewinnung von Pektin
DE720828C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten von Torf und von Braunkohle
DE606009C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten der Polysaccharide
DE538646C (de) Verfahren zur Abtrennung unverseifbarer Bestandteile aus Oxydationsprodukten von Kohlenwasserstoffen
DE513275C (de) Verfahren zur Herstellung weißen und reinen Pektins
DE113977C (de)
DE537162C (de) Verfahren zur nutzbaren Verwertung von Lupinen
DE148410C (de)
DE494691C (de) Verfahren zur Reinigung von Extraktionstran
DE63692C (de) Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren des Alizarinbordeaux und seiner Analogen. (2
AT88193B (de) Verfahren zur Wiederbelebung unwirksam gewordener Fetthärtungskatalysatoren.
DE406364C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbmitteln
DE425261C (de) Verfahren zur Herstellung von Entfaerbungskohle (aktiver Kohle) aus mineralischer Kohle
DE478983C (de) Verfahren zur Herstellung von gut netzbaren, zum Filtrieren von fein verteilten Stoffen geeigneten Geweben
AT87009B (de) Verfahren zur Herstellung von Nahrungsmitteln.
DE263394C (de)
DE455584C (de) Verfahren zur Herstellung von alkoholfreiem Essigsaeureaethylester