DE3780678T2

DE3780678T2 - Saure zusammensetzung zum waschen der aussenseite von eisenbahnwagen und dergleichen.

Info

Publication number: DE3780678T2
Application number: DE8787104462T
Authority: DE
Inventors: Gianni Campagna
Original assignee: CAMPI CENTRO APPLIC MODERNI PR
Current assignee: CAMPI CENTRO APPLIC MODERNI PR
Priority date: 1986-04-16
Filing date: 1987-03-26
Publication date: 1993-01-21
Anticipated expiration: 2007-03-27
Also published as: DE3780678D1; ES2033710T3; EP0241779A2; ATE78867T1; EP0241779B1; EP0241779A3; IT8620106A0; IT1204304B

Description

Die Erfindung betrifft eine saure Zusammensetzung zum Waschen des Äußeren von Eisenbahnwagen und dergleichen, und ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Der Hauptgrund für das Waschen des Äußeren von Eisenbahnwagen ist es, Eisenoxid zu entfernen, das sich an den lackierten Teilen und Fenstern ablagert. Dieses Eisenoxid stammt hauptsächlich von dem Abrieb der zwischen den Bremsblöcken und den Rädern erzeugten Reibung, und zu einem geringeren Anteil aus allen Teilen des Untergestells und der Schienen. In allen Fällen wird das Waschen mit sauren Zusammensetzungen durchgeführt, und es wird deshalb angenommen, daß die lackierten Teile intakt sind.
Die zur Zeit verwendeten Produkte sind starke Mineralsären, die mit verschiedenen Substanzen eingedickt sind und können im wesentlichen in zwei Typen eingeteilt werden:
den konzentrierten Typ, der im allgemeinen aus einem Produkt in Pulverform besteht, das vor der Verwendung in Wasser gelöst wird;
den zur Verwendung fertigen Typ, der aus einer cremigen Paste besteht, die dazu fähig ist, an den zu waschenden vertikalen Oberflächen anzuhaften.
Die Produkte des konzentrierten Typs haben verschiedene Nachteile bei ihrer Anwendung: sie werden aus agressiven Substanzen gebildet und müssen deshalb sorgfältig gehandhabt werden; bei der Verdünnung verursachen sie die Bildung von Klumpen, die Sprühdüsen verstopfen. Die Stabilität der Dispersionen ist sehr kurz; schließlich ist es immer möglich, bei den Verdünnungsanteilen Fehler zu machen, was in der Folge die Möglichkeit einer Beschädigung von sowohl der Wagen als auch der Person mit sich bringt, wenn die Produkte zu konzentriert sind oder eine zu wenig wirksame Waschung, wenn die Dispersion zu verdünnt ist.
Einige dieser Nachteile werden vermieden, indem man Produkte verwendet, die für die Verwendung fertig sind, aber die zur Zeit bekannten Produkte dieses Typs lösen das Problem des Waschens des Äußeren von Eisenbahnwagen nicht zufriedenstellend. In erster Linie haben die Produkte aufgrund der hohen Konzentration von oberflächenaktiven Mitteln, die zur Emulgierung der in den Zusammensetzungen als Verdickungsmittel verwendeten Fettsubstanzen zugefügt werden, umweltverschmutzende Eigenschaften. Während der Sommermonate trocknen die fettigen Substanzen rasch an den lackierten Flächen und an den Fenstern, und ihre Entfernung ist schwierig und mühsam. Schließlich inhibieren die oberflächenaktiven Mittel und die fettigen Substanzen stark die Wirkung der Säuren, weshalb ihre Konzentration erhöht werden muß, was zusätzlich Kosten verursacht, aber insbesondere die Gefährlichkeit des Produktes für die Person, die es verwendet, erhöht.
Wir haben nun eine neue Zusammensetzung zum Waschen des Äußeren von Eisenbahnwagen gefunden, die die mit der Verwendung der Produkte des Standes der Technik verbundenen Nachteile vermeidet.
Insbesondere wurde überraschenderweise gefunden, daß saure Zusammensetzungen zum Waschen des Äußeren von Eisenbahnwagen unter Verwendung von Pectin als Verdickungsmittel hergestellt werden können, einer Substanz, von der es sehr gut bekannt ist, daß sie zur Verwendung in einer stark sauren Umgebung (pH = 0 bis 1) als Gelierungsmittel ungeeignet ist.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung ist dadurch charakterisiert, daß sie aus einer wässrigen Dispersion besteht, die Pectin als Verdickungsmittel enthält, und gegebenenfalls Xanthangummi und Sorbit, und mit einem pH-Wert, der von der Gegenwart einer oder mehrerer Mineralsäuren oder organischen Säuren anhängt, die ausgewählt sind aus der Gruppe von Säuren, die dazu fähig sind, Eisenoxid aufzulösen.
Diese Zusammensetzung wird hergestellt durch ein Verfahren, daß dadurch charakterisiert ist, daß man Pectin, Xanthangummi und Sorbit mit Wasser bei 60 bis 85ºC mischt, auf 45 bis 50ºC abkühlt und die Säuren bei dieser Temperatur zufügt.
Diese und weitere Charakteristika und Vorteile der Zusammensetzung und des Verfahrens zu ihrer Herstellung gemäß der vorliegenden Erfindung werden durch die nachfolgende ausführliche Beschreibung mittels Beispielen, die nicht einschränkend sind, näher ersichtlich.
Die in der Zusammensetzung verwendeten Säuren sind vorzugsweise Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure, aber es können auch andere Mineral- oder organische Säuren verwendet werden, vorausgesetzt, daß sie dazu fähig sind, Eisenoxid zu lösen, wie zum Beispiel Phosphorsäure, Oxalsäure, Thioglycolsäure, Zitronensäure und Sulfaminsäure.
Der Gehalt der verschiedenen Substanzen in der Zusammensetzung ist der folgende, ausgedrückt in Gew.%:
Pectin 1 - 10%
Xanthangummi 0 - 5%
Sorbit 0 - 50%
HCl 0 - 30.0%
H&sub2;SO&sub4; 0 - 30.0%
H&sub2;O Differenz auf 100%
worin mindestens eine der zwei Säuren vorhanden sind.
Vorzugsweise beträgt der Gehalt der verschiedenen Substanzen in der Zusammen setzung, ausgedrückt in Gew.%:
Pectin 2 - 3%
Xanthangummi 0.5- 2%
Sorbit 4 - 5%
HCl 1 - 3%
H&sub2;SO&sub4; 2 - 4%
H&sub2;O Differenz auf 100%
Das Pectin stellt die essentielle Komponente der Zisammensetzung dar und zeigt eine Verdickungswirkung auf die Zusammensetzung selbst.
Der Xanthangummi verbessert die Verdickungseigenschaften des Pektins, und seine Gegenwart ist von Bedeutung, um ein Brechen der dispersion zu verhindern.
Die Wirkung des Xanthangummis kann auch mit seinen Derivaten oder mit anderen Verdickungsmitteln erreicht werden, wie zum Beispiel Cellulosen, deren Stabilität gegenüber starken Säuren jedoch sehr gering ist. Sorbit, das in Form eines 70 Gew.% Sirups zugefügt wird, verbessert die Benetzungseigenschaften der Mischung, wodurch ihre Applikation gleichmäßiger wird, keine Tröpfchen gebildet werden und kein auftrocknen stattfindet. In der Praxis übt der Sorbit in der Mischung eine überraschende oberflächenaktive Wirkung aus.
Der Sorbit kann durch Glycole, zum Beispiel Ethylen-, Propylen-, Polyethylen- oder Polypropylenglycol, ersetzt werden, die jedoch nicht verwendet werden können, wenn Oberflächen, die mit Alkydfarben bestrichen sind, behandelt werden sollen.
Um ein Maximum an Waschwirkung zu erreichen, enthält die Zusammensetzung gleichzeitig zwei Säuren, obgleich eine einzige Säure ebenfalls verwendet werden kann.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung werden das Pectin und gegebenenfalls der Xanthangummi und Sorbit in Wasser gegossen, die Mischung unter sehr heftigem Rühren gehalten, während sie auf eine Temperatur zwischen 60 und 85ºC erhitzt wird, und diese Temperatur unter Rühren während 30 Minuten aufrecht erhalten wird. Sie wird dann auf eine Temperatur zwischen 45 und 50 ºC gekühlt, die Säure oder Säuren zugegeben, und diese Temperatur 14 bis 20 Stunden ohne Rühren beibehalten. Auf diese Weise wird eine Zusammensetzung mit einer sirupösen, nicht gelierten flüssigen Konsistenz erhalten, die nach dem nachfolgenden Kühlen auf 25ºC in Schachteln, Trommeln oder anderen Arten von Container verpackt wird, die in allen Fällen nicht metallisch sein müssen.
Es soll angemerkt werden, daß es wichtig ist, die Säure in der beschriebenen Reihenfolge und unter den beschriebenen Bedingungen zuzugeben, d.h. die Säure muß als letzte Komponente zugegeben werden, wenn das Pectin sich bereits aufgelöst hat und bei einer niedrigeren Temperatur als der Temperatur, bei der die organischen Produkte mit dem Wasser gemischt werden, um einen raschen Abbau des Pectins zu vermeiden.
Zusätslich zu den angegebenen Anwendungsvorteilen besitzt die erfindungsgemäße Zusammensetzung im Hinblick auf den ökologischen Standpunkt gegenüber bekannten Produkten große Vorteile, insbesondere wenn die Wagen in Stationen oder in Wagenparks gewaschen werden, die keine angemessene Abflußanlage besitzen, weil kein Risiko besteht, daß umweltverschmutzende Substanzen in den Boden eindringen. In dieser Hinsicht sind die organischen Bestandteile der Zusammensetzung vollständig unschädlich, weil es sich um Produkte handelt, die auf dem Gebiet der Nahrungsmittel weit verbreitet verwendet werden und außerdem ist ihre Konzentration in dem Produkt eine solche, daß die Waschablaugen einen extrem geringen Gehalt an organischen Bestandteilen besitzen, und die Acidität der Zusammensetzung im Vergleich mit der bekannter Produkte sehr gering ist, und in Kontakt mit kalkhaltigen Materialien im Boden rasch neutralisiert wird.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Zusammensetzung ist der, daß sie, wenn sie auf die Wagenwand gesprüht wird, während einer Zeit nicht auftrocknet, die größer ist als die bekannter Produkte, wodurch sich eine höhere Effizienz ergibt.

Claims

1. Zusammensetzung zum Waschen des Äußeren von Eisenbahnwagen und dergleichen, bestehend aus einer wässerigen Dispersion enthaltend:

a) Pectin in Mengen im Bereich von 1 bis 10 Gew.%,

b) Xanthangummi, Xanthanderivate oder Cellulose in Mengen im Bereich von 0 bis 5 Gew.%;

c) Sorbit oder Glycol in Mengen im Bereich von 0 bis 50 Gew.%;

wobei die Dispersion einen sauren pH-Wert besitzt, der anhängig ist von der Gegenwart einer oder meherer organischer- oder Mineralsäuren, die ausgewählt sind aus der Gruppe von Säuren, die dazu fähig sind, Eisenoxid aufzulösen, und worin mindestens eine dieser Säuren in Mengen von bis zu 30 Gew.% vorhanden ist.

2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure oder Säuren ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Schwefelsäure, Chlorwasserstoffsäure, Phosphorsäure, Oxalsäure, Thioglycolsäure, Zitronensäure und Sulphaminsäure.

3. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie gleichzeitig Schwefelsäure und Chlorwasserstoffsäure enthält.

4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pectingehalt zwischen 2 und 3 Gew.% liegt.

5. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Xanthangummigehalt zwischen 0,5 und 2 Gew.% liegt.

6. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sorbitgehalt im Bereich von 4 bis 5 Gew.% liegt.

7. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der HCl-Gehalt zwischen 0 und 30 Gew.% und der H&sub2;SO&sub4;-Gehalt zwischen 0 und 30 Gew.% liegt, wobei mindestens eine Säure einen von 0 verschiedenen Gehalt besitzt.

8. Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Gehalt an HCl zwischen 1 und 3 Gew.% und einen Gehalt an H&sub2;SO&sub4; zwischen 2 und 4 Gew.% besitzt.

9. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie die folgende Zusammensetzung besitzt:

Pectin im Bereich von 2 bis 3 Gew.%;

Xanthangummi im Bereich on 0,5 bis 2 Gew.%;

Sorbit im Bereich von 4 bis Gew.%;

HCl im Bereich von 1 bis 3 Gew.%;

H&sub2;SO&sub4; im Bereich von 2 bis 4 Gew.%;

H&sub2;O als Differenz auf 100 Gew.%.

10. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Glycol ausgewählt ist aus der Klasse bestehend aus Ethylenglycol, Proplenglycol, Polyethylenglycol.

11. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung gemäß Anspruch 1 zum Waschen des Äußeren von Eisenbahnwagen, umfassend:

a) Mischen des Pectins und gegebenenfalls der Verbindung, die ausgewählt ist aus Xanthangummi, dem Xanthangummiderivat und Cellulose und der Verbindung, ausgewählt aus Sorbit und Glycol bei Temperaturen im Breich von 60 bis 85ºC;

b) Kühlen der Mischung auf Temperaturen im Bereich von 45 bis 50ºC;

c) und Zugabe der erforderlichen Säure oder Säuren.