DE2545332C2 - - Google Patents
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/04—Oxygen-containing compounds
- C08K5/09—Carboxylic acids; Metal salts thereof; Anhydrides thereof
- C08K5/098—Metal salts of carboxylic acids
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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Description
Lösungen von Polyvinylacetat werden in großem Umfang
als Klebstoffe verwendet. Sie können unter Verwendung einer
Sprühvorrichtung aufgebracht werden, wobei ein Teil der Lösung
in Form eines dünnen Films über eine Oberfläche versprüht
wird; sie können auch durch Ausdrücken aus einer zusammendrückbaren
Tube oder aus einer Flasche mittels einer Auftragsvorrichtung
aus Gummi oder dergleichen aufgebracht werden.
Jedoch zeigen die üblichen flüssigen Klebstoffe eine Anzahl
von Nachteilen, hauptsächlich eine Neigung zum Nachlaufen
und/oder Tropfen, wenn sie auf geneigten oder senkrechten
Oberflächen aufgetragen werden, sowie eine Neigung zum Fadenziehen.
Der im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendete Ausdruck
"Fadenziehen" bedeutet die Neigung von Klebstofflösungen,
Strähnen oder Nasen zwischen der zu behandelnden Oberfläche
und der Auftragsvorrichtung zu bilden - gleichgültig, ob es
sich dabei um eine in der Hand gehaltene Sprühvorrichtung,
oder um eine Tube oder um eine Flasche handelt -, wenn die Vorrichtung
von der zu bearbeitenden Oberfläche nach der Aufbringung
des Klebstoffes entfernt wird. Ein derartiges Fadenziehen
ist in hohem Maße unerwünscht, da es ein sauberes Aufbringen
außerordentlich erschwert, insbesondere beim Modellbau
und bei sehr klein bemessenen Gegenständen im Haushalt,
wie Spielzeug oder Gebrauchsgegenstände.
Polyvinylacetat wird in verdampfbaren
organischen Lösungsmitteln in einer solchen Menge
gelöst, daß die Lösungen im fließfähigen Zustand vorliegen.
Hierfür werden in der Klebstofftechnik Lösungsmittel mittlerer
Polarität mit einer Dielektrizitätskonstanten von 5,0 bis
50,0 eingesetzt, wie Methylacetat, Äthylacetat, Butylacetat,
Aceton, Methyläthylketon und Methylisobutylketon.
Solche fließfähigen Lösungen lassen sich jedoch zur Verbesserung
der Auftragsfähigkeit nicht mittels der üblichen
Verdickungsmittel, wie sie für nicht polare bzw. stark polare
Lösungsmittel zur Anwendung kommen, bis zu einem weniger fluiden
Zustand verdicken. Daher läßt sich das Problem der Tropfenbildung
bzw. des Nachlaufens solcher Klebstofflösungen auch
nicht durch diese bekannten Verdickungsmittel lösen.
Man hat zwar gemäß der DE-OS 18 11 466 bereits aus den betreffenden
Klebstoffen mittels einer formgebenden Gerüstsubstanz,
die aus einem Gel von Alkali- bzw.
Ammoniumsalzen aliphatischer Carbonsäuren gebildet worden ist, eine weiche, abreibbare Masse hergestellt.
Diese Gelmasse wird z. B. zu stiftförmigen Formlingen verformt
und die so gebildeten Klebestifte werden dann für den Gebrauch
auf einer festen Unterlage abgerieben. Dabei wird die Klebstoffkomponente
auf die Oberfläche abgegeben. Für den Modellbau
und andere Anwendungszwecke, z. B. im Haushalt, sind aber
Klebestifte weniger geeignet, denn sie setzen eine glatte
Oberfläche der zu verklebenden Teile voraus, auf denen ein
gleichmäßiger Abrieb der festen Gelmasse möglich ist.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen nicht-tropfender
und weniger zum Fadenziehen neigender
Klebstofflösungen von
Polyvinylacetat in
Lösungsmitteln mit mittlerer Polarität anzugeben, wobei diese
Lösungen flüssig sind und ihre Stabilität sowie die Haftfähigkeit
an Metalloberflächen nicht beeinträchtigen werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch besondere
Verfahrensmaßnahmen bei der Herstellung der Lösungen. Überraschenderweise
hat sich nämlich gezeigt, daß Alkalimetallsalze
bestimmter Fettsäuren dann eine ausgezeichnete Verdickungswirkung
für Lösungsmittel mit einer Dielektrizitätskonstanten
im Bereich von 5,0 bis 50,0 zeigen, wenn man sie und außerdem eine Puffersubstanz
in einer solchen Menge zumischt, daß der pH-Endwert der Gesamtlösung
auf einen Bereich von 7,0 bis 9,0 eingestellt wird und
dann die Abkühlung erfolgt, ohne daß das Gemisch bewegt und/
oder gerührt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen verdickter, flüssiger Klebstofflösungen
auf der Basis von Polyvinylacetat in Lösungsmitteln
mit einer Dielektrizitätskonstanten
von 5,0 bis 50,0
ist daher dadurch gekennzeichnet, daß man diesen
Lösungen bei einer höheren Temperatur als Raumtemperatur ein
Alkalimetallsalz einer Fettsäure mit 8 bis 36 Kohlenstoffatomen
und außerdem eine Puffersubstanz in einer solchen Menge
zumischt, daß der pH-Endwert der Gesamtlösung auf einen Bereich
von 7,0 bis 9,0 eingestellt wird und dann das Gemisch
frei von Bewegungen und/oder Rühren sich abkühlen läßt.
Der erfindungsgemäß erreichte Verdickungsgrad hängt natürlich
von der Konzentration des Fettsäuresalzes ab, die im allgemeinen
0,05 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise von 0,25 bis 0,3
Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung,
ausmacht.
Das Fettsäuresalz ist vorzugsweise ein Alkalimetallsalz einer
Fettsäure mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen, insbesondere und
von besonderem Vorzug das Natriumsalz der Stearinsäure.
Das Fettsäuresalz wird mit der Lösung des Polyvinylacetats
vorzugsweise als Lösung in einem niederen aliphatischen
Alkohol, insbesondere Methanol oder Äthanol, vermischt. Die Temperatur,
bei der die alkoholische Lösung des Fettsäuresalzes mit
der Lösung des Polyvinylacetats vermischt wird, kann 30 bis 80°C je
nach der Flüchtigkeit der verwendeten Lösungsmittel betragen. Manchmal
ist es möglich, das Fettsäuresalz durch Neutralisieren einer
zugegebenen Fettsäure in situ bilden.
Das Lösungsmittel weist eine Dielektrizitätskonstante im Bereich
von 5,0 bis 50,0, insbesondere von 5 bis 30 und vorzugsweise von
10 bis 25 auf und kann aus den normalen mäßig polaren Lösungsmitteln
ausgewählt werden, die bisher für Klebstoff verwendet
worden sind. Gewöhnlich handelt es sich um niedermolekulare
Ester und Ketone oder deren Gemische, manchmal mit geringen Mengen
niederer Alkohole. Beispiele derartiger Lösungsmittel sind
Methylacetat, Äthylacetat, Butylacetat, Cyclohexanon,
Aceton, Methyläthylketon und Methylisobutylketon. Zusammen
mit diesen Estern und Ketonen können in geringen Anteilen
Methanol und/oder Äthanol gemischt werden. Das Lösungsmittel ist
gewöhnlich ein Gemisch der einzelnen Lösungsmittel, die so ausgewählt
sind, daß sie eine gewünschte Verdampfungsgeschwindigkeit
besitzen.
Gegebenenfalls können geringe Mengen Wasser mitverwendet werden,
entweder als Teil des normalen Feuchtigkeitsgehalts der organischen
Lösungsmittel oder als zusätzliches Wasser. Wasser macht
die verdickten Klebstofflösungen durchsichtig und verleiht ihnen
dadurch ein gefälliges, den Verbraucher ansprechendes Aussehen.
Obwohl die allein durch Zusatz des Alkalimetallsalzes einer Fettsäure erhältlichen Klebstofflösungen
im allgemeinen hinsichtlich ihrer verminderten Nachlauf- und
Fadenzieheigenschaften befriedigend sind, ist festgestellt
worden, daß bei Polyvinylacetat,
insbesondere in wasserhaltigen Mitteln, die Stabilität
der verdickten Klebstofflösungen etwas geringer als
die eines gleichen Mittels ohne Fettsäuresalz oder Wasser ist
und daß gelegentlich die Haftfähigkeit an Metalloberflächen
verschlechtert wird. Durch den erfindungsgemäßen Zusatz einer Puffersubstanz,
die den pH-Wert der Lösung im Bereich von 7,0 bis 9,0 hält,
wird jedoch die Stabilität ohne nachteilige Wirkung auf die
Klebeigenschaften wieder hergestellt und außerdem wird überraschenderweise
die Haftfähigkeit an Metalloberlächen verbessert. Als Puffersubstanzen
kommen vorzugsweise anorganische Salze, z. B. Natriumsalze,
von schwachen organischen oder anorganischen Säuren,
wie Natriumtetraborat (Borax), Natriumacetat, das Natriumsalz
des p-Hydroxybenzoesäure-methylesters, Natriumjodat, Natriumformiat
und Natriumsuccinat, in einer Menge von etwa 0,05 bis
20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht, je nach
dem gewünschten pH-Wert in Betracht. Vorzugsweise wird die
Puffersubstanz in einer Menge zugesetzt, welche ausreicht, um
den pH-Wert der Klebstofflösung auf einen Wert von 8,0 einzustellen.
Die Puffersubstanzen können in die Klebstofflösung
als gesättigte Lösung in Wasser, Alkohol oder anderen Lösungsmitteln,
eingebracht werden. Die Puffersubstanzen
scheinen die Gelierungstemperatur
zu erhöhen, möglicherweise infolge eines Aussalz-
Effekts, der die Löslichkeit des Gelierungsmittels in seiner
kolloidalen Form herabsetzt. Diese Erhöhung der Gelierungstemperatur
kann somit teilweise den Stabilisierungseffekt der Puffersubstanzen
erklären.
Die Puffersubstanzen können vor, nach oder zusammen mit der
vorzugsweise alkoholischen Lösung des Fettsäuresalzes zugegeben
werden. Die Temperatur, bei der die Puffersubstanz zugegeben
wird, liegt ungewöhnlich bei oder etwas über Raumtemperatur. Die
Puffersubstanz kann in wäßriger Lösung zugesetzt werden, oder in
einigen Fällen kann sie durch Zugabe einer schwachen anorganischen
oder organischen Säure mit anschließendem Neutralisieren,
z. B. mit Natriumhydroxid, in situ gebildet werden.
Polyvinylacetat mit einem
Molgewicht von 130 000 38 Methanol 10 Methylacetat 30 Äthanol 19,75 Natriumstearat 0,25 5prozentige Lösung von
Borax in Wasser 2 100,00
Molgewicht von 130 000 38 Methanol 10 Methylacetat 30 Äthanol 19,75 Natriumstearat 0,25 5prozentige Lösung von
Borax in Wasser 2 100,00
In einem mit einem Rückflußkühler ausgerüsteten Gefäß vermischt
man Methylacetat und Äthanol. Dann fügt man unter Rühren Polyvinylacetat
hinzu. Nach etwa 2,5 Stunden, wenn die Lösung homogen
erscheint, setzt man Natriumstearat in Form einer erwärmten Lösung
in Methanol zu und setzt das Rühren etwa 15 Minuten fort,
bis man eine gleichmäßige Dispersion erhält. Dann erhitzt man
das Gesamtgemisch auf etwa 60°C und fügt die 5prozentige wäßrige
Borax-Lösung hinzu. Danach läßt man das erhaltene Gemisch abkühlen.
Einer Klebstofflösung der nachstehenden Zusammensetzung:
gibt man 0,25 Gewichtsprozent Na-Stearat und 0,25 Gewichtsprozent
Na-Acetat zu und rührt das Gesamtgemisch
etwa 15 Minuten bei Raumtemperatur. Dann erwärmt man das Ganze
auf 60°C und rührt etwa 5 Minuten, bis die Lösung homogen erscheint.
Der erhaltene Ansatz wird in Behälter überführt und dort
abkühlen gelassen. Es wurde eine gleichmäßig verdickte,
glatte, fluide Klebstoffzusammensetzung erhalten, die weder
zum Tropfen noch zur Fadenbildung neigte.
Zum Vergleich wurden die nachstehenden Verdickungsmittel in
einer Konzentration von 1 Gewichtsprozent (d. h. 4 × soviel
wie im Fall von Na-Stearat) in der gleichen Klebstofflösung
ausprobiert:
I)Aluminiumstearat
II)hydriertes Rizinusöl
III)modifizierter Montmorillonit (Handelsprodukt)
IV)amorphes Siliciumdioxid (Handelsprodukt)
Es handelt sich dabei um bekannte Verdickungsmittel für nichtpolare
Lösungsmittel.
In allen Fällen trat jedoch nicht die erwünschte Verdickungswirkung
auf, sondern es bildeten sich schlammartige Niederschläge.
Schließlich wurden zum Vergleich auch noch bekannte Verdickungsmittel
für polare Lösungsmittel untersucht, nämlich
i)polymerisierte Acrylsäure, neutralisiert unter
Salzbildung mit NaOH, KOH, NH₄OH, Octylamin,
Dodecylamin, Dibutylamin und Triamylamin
ii)polymerisierte Acrylsäure (Handelsprodukt)
iii)Methylcellulose
iv)Carboxymethylcellulose
v)Polyvinylpyrrolidon
vi)synthetischer Ton (Handelsprodukt)
Verdickungsmittel (i) bildete eine klumpige, schlammartige Abscheidung.
Verdickungsmittel (ii) bildete zwar mit der Klebstofflösung
eine homogene transparente Masse, die aber kaum
verdickt war und noch tropfte bzw. Fäden zog.
Verdickungsmittel (iii) und (iv) bildeten wiederum einen
schlammigen Niederschlag, während Verdickungsmittel (v) sich
zwar teilweise löste, aber keine Verdickungswirkung hatte.
Verdickungsmittel (vi) bildete einen schlammigen Niederschlag
und hatte keine Verdickungswirkung.
Claims (7)
1. Verfahren zum Herstellen verdickter, flüssiger Klebstofflösungen auf der
Basis von Polyvinylacetat in Lösungsmitteln
mit einer Dielektrizitätskonstanten von 5,0 bis 50,0,
dadurch gekennzeichnet, daß man diesen Lösungen bei
einer höheren Temperatur als Raumtemperatur ein Alkalimetallsalz
einer Fettsäure mit 8 bis 36 Kohlenstoffatomen und außerdem
eine Puffersubstanz in einer solchen Menge zumischt, daß
der pH-Endwert der Gesamtlösung auf einen Bereich von 7,0 bis
9,0 eingestellt wird, und dann das Gemisch frei von
Bewegung und/oder Rühren sich abkühlen läßt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Fettsäuresalz ein Alkalimetallsalz einer
Fettsäure mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Fettsäuresalz Natriumstearat verwendet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man zu der Lösung des Polyvinylacetats das Fettsäuresalz
als Lösung in einem niederen aliphatischen Alkohol
zugibt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man als niederen aliphatischen Alkohol Methanol oder Äthanol
verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Puffersubstanz bis
zur Einstellung des pH-Wertes auf 8,0 zumischt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Puffersubstanz Natriumtetraborat, Natriumacetat,
das Natriumsalz des p-Hydroxybenzoesäure-methylesters,
Natriumjodat, Natriumformiat oder Natriumsuccinat verwendet.
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