DE378046C - Verfahren zur Herstellung eines gasreichen festen Brennstoffs aus Braunkohle, insbesondere lignitischer Braunkohle, oder Torf - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines gasreichen festen Brennstoffs aus Braunkohle, insbesondere lignitischer Braunkohle, oder Torf

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DE378046C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10BDESTRUCTIVE DISTILLATION OF CARBONACEOUS MATERIALS FOR PRODUCTION OF GAS, COKE, TAR, OR SIMILAR MATERIALS
    • C10B53/00Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form
    • C10B53/02Destructive distillation, specially adapted for particular solid raw materials or solid raw materials in special form of cellulose-containing material
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
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    • Y02E50/10Biofuels, e.g. bio-diesel

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines gasreichen festen Brennstoffs aus Braunkohle, insbesondere lignitischer Braunkohle, oder Torf. Man hat bereits wiederholt vorgeschlagen, Braunkohle zu veredeln, und insbesondere hat man auch versucht, aus den in bezug auf Brikettierbarkeit und Brennwert minderwertigen lignitischen Braunkohlen knorpeliger oder stückiger Struktur sowie aus Torf Brennstoffe höheren Brennwertes zu erzielen.
  • Der Weg der Verkokung führt nicht zum Ziel, weil der nach der Abtreibung des gesamten Teergehaltes gebildete Koks als Gaskohle minderwertig und unverwendbar ist. Man hat aus dieser Erkenntnis heraus. auch bereits vorgeschlagen, das Gut möglichst nur zu entsäuern, d. h. nur im wesentlichen Kohlensäure, Kohlenoxyd und Wasserdampf auszutreiben und die den Brennwert bedingenden Bestandteile im Gut zu belassen. Dieser Weg der eingeschränkten Erhitzung allein genügt aber nicht. Denn, soweit er durchführbar ist, führt er zu einem nicht ofenfesten, verhältnismäßig leichten Erzeugnis, dessen Brennwert insbesondere auf das Volumen gerechnet wenig hoch ist; andererseits hat sich aber gezeigt, daß nach der Entsäuerung bei Temperaturen um etwa 25o° C herum plötzlich eine exothermische Reaktion einsetzt, die, wenn sie nicht mit besonderen Mitteln zurückgehalten wird, in Verbindung mit der Beheizung zur völligen Verkokung führen kann. Bei dieser durch die Addition der Reaktionswärme zu der Beheizung entstehenden Temperatursteigerung findet eine Bindung von Sauerstoff statt, die neben dem Teerverlust zur Entwertung des Gutes führt.
  • Nach der Erfindung wird nun diese Entwertung infolge der plötzlich einsetzenden exothermischen Reaktion dadurch vermieden, daß das Gut zunächst sehr vorsichtig so weit erhitzt wird, bis sich die ersten Teile eines teerigen Destillates zeigen, und daß dann das infolge der vorgängigen Kohlensäureentwicklung luftfreie Destillationsgefäß ganz oder fast ganz geschlossen und das Gut der Auswirkung der exothermischen Reaktion überlassen wird. Das, was in diesem Zustande in dem Gut sich bildet und zur Entwicklung kommt an Teeren, Dämpfen und Gasen, wird in hohem Maße adsorbiert, unterstützt durch den sich bildenden Druck im Gefäß, so daß nach dem Erkalten ein Erzeugnis mit ganz neuen Eigenschaften vorliegt. Dieses stellt sich als ein spezifisch verhältnismäßig schweres, langflammiges und leicht entzündliches Gut dar, das bei der trockenen Destillation erhebliche Gasmengen gibt, sich also als Ersatz oder Zusatz für Gaskohle eignet. Man gewinnt z. B. aus Rohlignit von rund 2oooW. E. einen Halbkoks von 6ooo bis 65oo W. E. Gegenüber einer guten Rohbraunkohle von etwa 2.[ bis 30 Prozent Kohlenstoff weist das neue' Erzeugnis etwa 63 bis 69 Prozent Kohlenstoffgehalt und einenWasserstoffgehalt von etwa 5 Prozent gegen 2 Prozent der Rohbraunkohle auf; auch der Stickstoffgehalt ist beträchtlich erhöht. Das Erzeugnis ist nicht nur zur unmittelbaren Verfeuerung von Bedeutung. Besonders wertvoll ist es auch als Zusatz und Ersatz für Gaskohlen und gibt den Gasanstalten größere Bewegungsfreiheit bei der oft schwierigen Beschaffung geeigneter Gaskohlen. Es gibt andererseits den Braunkohlengruben infolge seines höheren Heizwertes und seiner festen Struktur die .Möglichkeit eines größeren Versandradius, und' dieses um so mehr, als (las beschriebene `'erfahren gerade für diejenigen Braunkohlen besonders brauchbar ist, die schwer oder gar nicht brikettierbar sind, nämlich die Braunkohlen lignitischer, knorpeliger und stückiger Struktur.
  • Der Gedanke, auf dein zu verschwelenden Rohgut Teere, Gase und Dämpfe zur Adsorption zu bringen, um (las Gut zu veredeln, ist an sich nicht neu. Der Weg, der hierzu vorgeschlagen worden ist, bestand darin. die in einer von außen beheizten Schwelretorte entwickelten Gase und Dämpfe in eine mit Rohgut gefüllte Retorte in geschlossenem Svstein einzuleiten und (las dort befindliche Gut ausschließlich vermittels der mitgeführten Wärme zu verschwelen und die wertvollen Stoffe unter Druck zur Adsorption zu bringen. Dieses Verfahren stößt aber, wenigstens für Braupkohle und Torf, aus wärmetechnischen Gründen auf Schwierigkeiten. Die Schwelgase und anderen schweren Kohlenwasserstoffdämpfe kommen bei dein gewöhnlichen Schwelvorgang, der mit Temperaturen von .foo bis Ooo° C in den Feuerzfigen arbeitet, mit einer Temperatur von 120 bis 150-ans dein Ofen (vgl. S c 1i e i t 1i a ti e r , ">Die Schwelteere«, 1911, S.32, Abs. 2). Nur bei kleinen Laboratoriumsversuchen könnten (lie Gase heißer allgezogen werden. Ein solcher 120 bis 1 3o° heißes Gemisch aus Kohlenoxyd, Kohlensäure. Methan, Wasserstoff usw. mit \Vasser(lanipf und ver(lichtbaren Kohlenwasserstoffen soll nun bei dein älteren Verfahren durch die zweite, von außen nicht beheizte Retorte geleitet und hier zur Trocknung und `clnvelung des darin lagernden Gutes benutzt werden.
  • Das ist nach Ansicht des Erfinders ulnnöglich; denn es findet in erster Linie eine Ver-(iichtung des Wasserdampfes und der verdichtbaren Kohlenwasserstotte auf den kalten Torfstücken Matt. die dadurch an Feuchtigkeit angereichert und an den Oberflächen finit Teerhäuten verschlossen werden. Damit ist zunächst jede A(lsorptionsmöglichkeit vereitelt und weiter eine Trocknung durch wasser(iampfärinere spätere Schwelgase praktisch unmöglich gemacht. Selbst aber wenn in diesem späteren Zustand das Wasser ausgetrieben wird, so ist noch lange nicht die Möb lichkeit einer Schwelung gegeben, zumal in den Schwelgasen auch der höheren Tempera-; turen nicht unbeachtliche Mengen neu gebildeten Wasserdampfes vorhanden sind (rund 8 bis 23 Prozent Wasserdampf auf 7 bis 13 Prozerrt Teer und 10 bis 27 Prozent Gase). Es würde also, wenn man im Sinne der vorliegenden Erfindung zu einer Verschwelung mit nachfolgender Adsorption unter Druck koniirren wollte, eine praktisch unmögliche Masse von Schwelgasen notwendig sein; und dies liegt daran, daß inan als Mittel für die Innenlleheizung des zu verschwelenden Gutes Schwelerzeugnisse des Gutes selbst aus einer anderen Retorte entnehmen will.
  • Die Aufgabe kann nur so gelöst werden, (laß inan (las zu schwelende Gut in dein verschließbaren Behälter durch Außenbeheizung auf die erforderliche Temperatur bringt und bei Erreichung der Reaktionstemperatur oder bei Auftreten der erste Spuren von Teerdämpfen (las Gefäß wie bei dem älteren Verfahren ganz oller teilweise schließt und die etotherinische Reaktion nunmehr unter dem sich entwickelnden Druck vor sich gegen läßt.
  • Eine derartige exotherinische Reaktion kann bei der als llekamit vorausgesetzten Arbeitsweise überhaupt nicht -zustande kommen. weil durch die massenhafte Verdichtung von \Vasser(lanipf eine Erhöhung der Temperatur des Gutes auf die zur Einleitung der Reaktion notwende Temperatur praktisch unmöglich wird.

Claims (1)

  1. PATENT-A\ SPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines gasreichen festen Brennstoffes aus Braunkohle, insbesondere lignitischer Braunkohle, oder Torf, (ladurch gekennzeichnet. daß (las mehr oder weniger vorgetrocknete Gut in verschließbaren Gefäßen durch indirekte (Außen-) Beheizung bei zunächst offenem Abzug so lange erhitzt wird, bis das Eintreten einer exotliermischen Reaktion durch das Auftreten von Teerdämpfen angezeigt wird, worauf dann in bekannter `'eise (las Gefäß ganz orier fast ganz geschlossen wird, damit (las Gut der Einwirkung der bei der exotliermischen Selbsterhitzung aus (lern Gut selbst entwickelten Gase und Dämpfe und (lern (labei entstehenden hohen Druck ausgesetzt wird.
DEJ19522D 1919-07-29 1919-07-29 Verfahren zur Herstellung eines gasreichen festen Brennstoffs aus Braunkohle, insbesondere lignitischer Braunkohle, oder Torf Expired DE378046C (de)

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