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Kalandervorgelege. Bei den meisten Kalandern für Papier, Webstoffe
usw. ist der Antrieb, wenn er nicht durch einen in der Umdrehungszahl regelbaren
Motor erfolgt, für zwei oder mehr Geschwindigkeiten eingerichtet. Die Kalander müssen
zunächst mit einer geringen Geschwindigkeit (meist 9 bis 12 m in der Minute) laufen,
um das Papier, Gewebe usw. in die Walzen einführen zu können, danach wird die normale
Arbeitsgeschwindigkeit mittels einer vom
Antrieb unmittelbar auf
die Kalanderwelle wirkenden Reibungskupplung eingeschaltet.
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Die geringe Geschwindigkeit wird im allgemeinen durch ein Rädervorgelege
erzeugt, das durch eine Zahnkupplung eingeschaltet wird. Hierbei erfolgt ein Stoß,
der mit zunehmender Walzeilgröße wächst und bei großen Kalandern schon oft einen
Bruch der Vorgelegezahnräder oder des Antriebwalzen-._apfens verursacht hat, denn
alle Walzen müssen in einem Bruchteil einer Sekunde voni Stillstand auf die Einführungsgeschwin(ligkeit
gebracht werden, wodurch ein übermäßig hoher Beschleunigungsdruck gegen die Zähne
der Vorgelegeräder usw. entsteht. Weiterhin reißt eine in den Kalander schon vorher
eingeführte Papierbahil durch diesen Stoß leicht ab und muß deshalb oft nacheinander
durch alle Walzen immer wieder von neueng unter großem Zeitverlust eingeführt «-erden.
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Durch die I?rfili(lung sollen diese Mängel vollkommen beseitigt «-erden,
und zwar finit Hilfe einer in das Geschwindigkeitsvorgelege des Kalanders eingeschalteten
Gleitkupplung, deren übertragendes Drelinioinent sich einstellen läßt. Diese Kupplung
bewirkt ein sanfte; Anlaufen der Kalanderwalzen, da sie heim Ansetzen des Kalanders
auf kleine Geschwindigkeit, (l. 1i. beine Einrücken der Zahnkupplung des Rädervorgeleges
so lange gleitet, bis die Kalanderwalzen allmählich die gewünschte L`nidrehungszahl
erreicht haben. Die eingebaute Gleitkupplung überträgt also nnir eine wählbare,
kleine Beschleunigungskraft voni Antrieb auf die Kalanderwalzen, so daß deren Umfangsgeschwindigkeit
nur in einem zulässigen -Maße wächst und ein ruckweises Anlaufen vermieden wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführung der neuen Vorrichtung dargestellt,
und zwar zeigen: Abb. i eine teilweise Ansicht (ges Kalan der: finit der Antriebsvorrichtung,
Abb.2 die Antriebsvorrichtung in senkrechtem Längsschnitt und Abb. 3 eine Ansicht
eines Teils der Vorrichtung.
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Mit der auf der Achse i laufenden Antriebsriemenscheibe 2 ist ein
Zahnrad 3 verbunden. Auf der Achse i ist ferner ein Zahnrad -. freilaufend angeordnet,
dessen äußere Nabe 5 als Klalienkupplungshä llte ausgebildet ist. Die andere Hälfte(-)
der Klauenkupplung ist mittels eines Handhebels längsachsig verschieblear und gegen
Drehung auf der Welle i durch einen Keil 8 gesichert. Das Zahnrad -. greift in ein
Zahnrad g, auf dessen Achse io eine Scheibe i i befestigt ist, der gegenüber eine
gleiche Scheibe 12 verschiebbar auf der Achse io sich befindet. Beide Scheiben i
i und 12 sind gegen Drehung durch einen Keil 13 gesichert. Mittels mehrerer Schrauben
14. auf denen Federn 15 stecken, wird die Scheibe 1 2 nachgiebig gegen die Scheibe
i i angedrückt. Die Scheiben i i und 12 besitzen mittelpunktsgleiche, aus Leder
oder einem ähnlichen Stob bestehende Gleitringe 16. zwischen denen gemeinsam eine
ringfi;rniige Zahnradscheibe 17 gelagert ist, die in das Zahnrad 3 eingreift. Die
Antriebsrienienscheille 2 besitzt ferner eine mittels des Handgriffes i9 einrückbare
Reibungskupplung i8. Die Kupplungshälfte 18 -ist gegen Drehung auf der Welle i durch
einen Keil 2o gesichert. .;Mit der Welle i ist in bekannter Weise die angetriebene
Kalanderwalze 2i verbunden.
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Die Riemenscheibe 2 wird dauernd angetrieben. Zum Einziehen der Papierbahn
in den Kalander wird zuerst die Zahnkopplung 5, 6 eingerückt. Dabei wird von der
Riemenscheibe 2 das Zahnrad 3 und von diesem das Zahnrad 17 bewegt. Letzteres dreht
mittels der Gleitkupplung i 1, 12 das 7alnirad 9, das Zalnirad .I und durch die
Klauenkupplung 5, 6 die Welle i, und (lainit die Kalanderwalze 21. Die l'bersetzungen
zwischen den Rädern 3, 17 und 9, .I ergeben die gewünschte Geschwindigkeit der Kalanderwalzen
für (las Einziehen der Papierbahn. Die volle Arbeitsgeschwindigkeit wird stoßfrei
durch Einschalten der Reibungskupphing i8 erreicht, wobei sich die Zahnknpphin-
5, i@ selbsttätig wieder ausschaltet.
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Der Gleitdruck zwischen den Scheinen i i, 12 1ä ßt sich mittels der
Schrauben 14 einstellen, so daß jede gewünschte Beschleunigung für die Kalanderwalzen
sich erzielen 1ä ßt.
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Es kann auch anstatt (ges Zahnrades 17 (las Zahnrad .I finit der Gleitkupplung
verbunden sein; die Verbindung des schneller laufenden 7alinrades mit der Gleitkupplung
ist zweckmäßiger.