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Einrichtung zum Behandeln von Filmbändern. Die Einrichtung dient dazu,
in einem Zuge das belichtete Filmband, gleichviel ob es sich um ein Negativ oder
Positiv handelt, fertig zu machen und die einzelnen Stellen desselben dem Belichtungsgrade
und der Handlung entsprechend individuell behandeln und während der Behandlung des
Filmbandes an dasselbe ohne Unterbrechung des Betriebes ein neues anschließen zu
können, so daß die Arbeit, wenn erforderlich, ohne Unterbrechung Tag und N acht
durchgeführt werden kann. Um die zur Anwendung gelangenden Chemikalien möglichst
in gleichmäßiger Konzentration zu erhalten und die Behandlung gleichmäßig zu gestalten,
ist Vorsorge getroffen, daß ein ständiger Flüssigkeitsaustausch und Zusatz frischer
Flüssigkeit erfolgt.
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Die Zeichnung veranschaulicht durch Abb. i die Einrichtung in schematischer
Darstellung und in zwei Abschnitten, während die Abb.2 bis 4 die Fümbandführung
in der Seitenansicht, Vorderansicht und Obe: s.nsicht darstellen. Die Abb. 5 und
6 zeigen einen Teil der Einrichtung in größe: em Maßstabe in zwei Ansichten.
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Es ist hierbei 5 der Entwicklerbehälter, 6 der Fixierbehälter, während
7, 8, g, io, ii die Wässerungsbehälter, 12 und 13 die Farbbehälter darstellen. 14
und 15 ist die Trockenvorr ichtung. Das Filmband wird durch die einzelnen Behälter
in Zickzackform auf und ab geführt, und zwar einerseits durch in einem oberen Rahmen
gelagerte Rollen 16 und an versenkbaren Stäben sitzende Rollen 17. Die oberen Führungsrollen
16 könn-,n durchgehends oder satzweise als kleine Zahntrommeln ausgebildet sein,
um das Filmband zwangläufig vorwärts zu bewegen. Die die unteren Rollen tragenden
Stäbe 18 werden in Führungen i9 gehalten und in diesen sei es mittels Schraube oder
eines Exzenters --o' in der jeweiligen Stellung festgehalten. Um
beim
Einführen eines Filmbandes oder beim Reißen eines solchen ein Herausspringer aus
den unteren Führungsrollen zu verhindern, ist jeder Führungsstab mit einem Bügelei
versehen, der zweckmäßig eine Bogenform erhält, damit das Filmband nur mit seinen
Kanten im Bügel gleitet. Das Filmband läuft über die oberen Rollei oder Trommeln
16 mit der Schichtseite nach oben. Man ist zwar nicht gehindert, das Filmband 22
von seiner Schichtseite über die unteren Rollen laufen zu lassen, da sich diese
ständig in Flüssigkeit befinden, zweckmäßig ist es aber, dasselbe sowohl auf seinem
Abwärtswege als auch Aufwärtswege jedesmal um i8o° zu verschränken, damit seine
Schichtseite auch mit der unteren Rolle nicht in Berührung kommt und Verletzungen
möglichst vermieden werden.
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Um die Entwicklung dem Belichtungsgrade und der Beschaffenheit des
Films entsprechend lange vornehmen, d. h. die Entwicklung regeln zu können, werden
einige der Führungsstäbe 18 mehr oder weniger tief in die Entwicklungsflüssigkeit
gesenkt. Da abe: bei dieser Änderung bei dem ständigen Eingriff zwischen Film und
Führungstrommeln 16 das Filmband den unteren Führungstrommeln nicht folgen könnte,
sind die diesen Führungsstäben bzw. den benachbarten Führungstrommeln 16 angehörenden
Antriebsmittel ausschaltbar gemacht. Als Antriebsmittel können Kegelräder 23 und
24 dienen (s. Abb. 4), welch letztere auf einer gemeinsamen Welle 25 sitzen, und
von denen in der bereits bekannten «'eise einige mittels Hebel 26 auf der Welle
so verschoben werden können, daß sie mit dem dazugehörigen Rad 23 außer Eingriff
kommen. Die dem höher oder tiefer gestellten Stab benachbarten Trommeln 16 laufen
hierauf leer, ohne auf die Fortbewegung des Filmbandes einen Einfluß auszuüben.
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Die Zuführung des Filmbandes erfolgt gemäß Abb. i von einer auf einem
Tisch 27 angeordneten Rolle 28 aus. Das Filmband durchläuft nacheinander den Entwicklungsbehälter
5, einen Spülbehälter 7, einen Fixierbehälter 6, einen Spülbehälter 8 und verläßt
den Dunkelraum 29 durch einen Schlitz 3o, um im hellen Raume durch den Wässerungsbehälter
g und, falls eine Färbung erfolgen soll, durch die Farb- und Spülbehälter 12, io,
13 und ii hindurchgeführt zu werden. Nach Verlassen des letzten Spülbehälters ii
wird das Filmband durch eine Putzvorrichtung 31 und von hier aus über entsprechende
Rollen durch die Trockenvorrichtung hindurchgeführt.
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Vor Eintritt des Filmbandes 22 in den Entwicklungsbehälter wird dasselbe
über eine an einem gewichtsbelasteten Zugelement 32 hängende Rolle 33 geführt, um
ein gewisses Vorratsstück zur Verfügung zu haben, falls an das in Behandlung befindliche
Filmband ein neues angeschlossen werden soll. Während des Anheftens des neuen Filmbandes
an das in Behandlung befindliche entnimmt nämlich die Einrichtung, die ja ohne Unterbrechung
arbeiten soll, die erfcrderliche Filmstrecke dem über di : Rolle 33 geführten Vorrat.
Um zu verhindern, daß aus den Spül- bzw. Wässerungsbehältern eine übermäßige Verwässerung
des Fixierbades und der Farbbehälter einerseits und eire Vergeudung des Fixiersalzes
und Farbstoffes anderseits erfolgt, wird das Filmband auf seinem Wege über mehrere
hochliegende Rollen 34 bis 39 geführt, wobei unter 35, 37 und 39 je
ein Sammelgefäß mit Ablaufrohr 4o angeordnet sein kann, um die nufgefangtne Fixierlösung
oder Farbflüssigkeit in den Behälter zurückführen zu können. Endlich können in den
Spülbehältern auch noch Spritzvorri--htungen angeordnet werden, die das Filmband
von beiden Seiten bespülen. Zwischen dem Spülbehälter 7 und Fixierbehälter 6 kann
ein Lichtkasten 41 vorgesehen sein, der oben mit einer :Mattscheibe abgedeckt ist
und über welchen das Filmband geführt wird, um dasselbe hinsichtlich seiner Entwicklung
ständig prüfen zu können.
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Um das Filmband zu färben, gelangt es nach seiner Wässerung in den
Farbbottich 12, hierauf zwecks seiner Abspülung in den Spülbottich io und, falls
eine weitere abwechselnde, szenenweise Färbung erfolgen soll, noch in einen zweiten,
dritte:, vierten usw. Farb- und Spülbottich 13 und ii usw. Gegebenenfalls kann,
wenn das Filmband durch einen Farbbottich hindurchgeführt wird und später eire andere
Farbe einsetzen soll, der nächstfolgende oder vorhergehende Farbbottich entleert
und mit anderer Farbe beschickt werden, so daß auch die Färbung des Filmbandes ohne
Unterbrechung vor sich gehen kann.
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Die Putzvorrichtung 31 besteht aus sich der Bewegung des Filmbandes
entgegengesetzt drehenden Abwischtrommeln 42, die zweckmäßig mit weichem Leder o.
dgl. überzogen werden.
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Der Trockenschrank besteht vorteilhaft aus zwei einzelnen Kammern
14 und 15 und wird mittels warmer Luft geheizt, und zwar nach dem Gegenstromprinzip,
d. h. die erwärmte Luft tritt zuerst an die trockenste Stelle des Filmbandes in
der ersten Kammer und gelangt in der zweiten Kammer an den Film, der eben den letzten
Wässerungsbottich verlassen hat. Zum Ausgleich der veränderlichen Länge des naß
eintretenden und den Schrank trocken verlassenden Filmbandes sind mechanisch angetriebene
Zahntrommeln 43 bis 45 und außerdem im unteren Teil beweglich angeordnete Führungsrollen
46 und 47 vorgesehen.
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Die Konstanthaltung, sowie die Ausnutzung und Ergänzung der erforderlichen
Chemikalien und Farbstoffe erfolgt durch sogenannte Vakuumgefäße
V,
Zusatzgefäße Z und Sammlergefäße S. Für den Entwickler sowie für das Fixiernatron
und für jede einzelne Farbe ist je ein Stück der vorerwähnten Gefäße erforderlich.
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In Abb. 5 und 6 stellt V das Vakuumgefäß, Z das Zusatzgefäß und S
das Sammelgefäß dar. Mittels der Hauptvakuumleitung a wird das Vakuumgefäß nach
Bedarf evakuiert und saugt durch die Saugeleitung c aus dem Sammelgefäß die Flüssigkeit
hoch. Letztere gelangt dann genau einstellbar durch die Leitung- b in kleinsten
Mengen in den Gebrauchsbottich (Entwickler, Natron oder Farbe), und zwar tritt sie
am unteren Teile des Gefäßes am Boden ein. Die hierdurch bedingte Zunahme der Flüssigkeit
im Gefäß wird ausgeglichen durch die Überlaufleitunge, die gleichfalls in das Sammelgefäß
S einmündet. So wird durch diese Anordnung eine dauernde Zirkulation des Entwicklers
oder des Natrons und auch der Farbstoffe bewirkt und. dadurch, daß dauernd andere
Flüssigkeitsteilchen mit der Emulsionsschicht des Filmes in Berührung kommen, eine
gleichmäßigere Ausnutzung der Chemikalien und ein günstigerer Einfluß derselben
auf die Emulsion des Bildbands bewirkt. Zur konstanthaltung und zur Ergänzung der
durch das Bildband aus den Gefäßen hinausgetragenen Mengen wird dem Sammelgefäß
A von dem Gefäß Z aus dauernd die nötige Menge Ergänzungsflüssigkeit durch die Zusatzleitung
d zugeführt.
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Die Wässerungsbottiche werden dadurch ständig mit Wasser ergänzt,
daß, wie erwähnt, besondere Spritzvorrichtungen vorgesehen sind, deren Wasser in
die Wässerungsbottiche gelangt. Der Überschuß des Wassers wird vom Bottichboden
durch einen Überlauf zum Abfluß gebracht.
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Am Trockenschrank oder neben demselben kann eine Aufspulvorrichtung
für den trockenen Film vorgesehen und vor diesem eine Zählvorrichtung eingeschaltet
sein, die es ermöglicht, die Meterzahl des verarbeiteten Filmbandes abzulesen.