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Kesseltürverschluß. Bei den bisher gebräuchlichen Klinkverschlüssen
für Kesseltüren besteht die Klinke im allgemeinen aus einem seitlich von der Tür
vorspringenden Lappen, der beim Schließen rier Tür über den Klinkhaken gleitet und
in eine an dem letzteren vorgesehene Ausnehmung fällt, sobald die Tür vollständig
geschlossen ist. Dabei hängt die Tür derart lose in ihren Angeln, rlaß die der Klinke
benachbarte Kante der Tür sich beim Schließen etwas anheben kann. Es sind ferner
Kesseltürverschlüsse im Gebrauch, bei denen an der Tür Hebel drehbar gelagert sind,
die seitlich über die Tür vorragen und hinter die Sperrfläche eines Riegelhakens
fallen können. Auch sind bereits Verschlüsse in Vorschlag gebracht worden, bei denen
eine in wagerechter Ebene drehbare, mit einem gleichzeitig als Handgriff dienenden
Hebel versehene Klinke mit einer am freien Ende vorgesehenen Vase einen am Futter
der betreffenden Kesseltür vorgesehenen Klinkhaken umfaßt und auf diese Weise den
Verschluß bewirkt. Alle diese Ausführungen bieten keinen hinreichenden Schutz davor,
daß die Tür infolge innerhalb der Feuerung auftretender Explosionskräfte o. dgl.
aufgerissen und die Heizer durch herausgeschleuderte Dampf- oder glühende Schlackenmassen
verletzt werden. Dieser Übelstand der bekannten Kesseltürv erschlüsse hat hauptsächlich
darin seinen Grund, daß die Heizer die Tür nach der Bedienung der Feuerung nicht
sorgfältig zu schließen pflegen, sie vielmehr einfach zuschleudern, so daß infolge
des starken Rückpralles die Verschlußvorrichtung meist nicht in Wirksamkeit tritt.
Die Erfindung trägt dieser Gewohnheit durch eine Bauart der Verschlußkiinke Rechnung,
die eine zuverlässige Wirkung des Verschlusses auch bei stärkerem Anprallen der
Tür an den Rahmen sichern soll. Zu diesem Zwecke ist die Klinke an geeigneter Stelle
mit einem Gewicht versehen, dessen Trägheitsmoment die beim Zuschleuriern der Tür
auftretenden Rückprallkräfte aufnimmt, wodurch in Verbindung mit anderen, weiter
unten hervorzuhebenden Erfindungsmerkmalen ein sicheres E#inschnapper. der Klinke
bewirkt werden soll.
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In der Zeichnung, die eine Ausführung des Erfindungsgegenstandes veranschaulicht,
ist Abb. i eine Seitenansicht einer mit der neuen Klinke ausgerüsteten Kesseltür;
Abb. z -neigt die Kesseltür mit ihrem Verschluß in Ansicht von vorn; Abb. 3 ist
eine der Abb. i ähnliche Darstellung, bei der die Klinke in angehobener Stellung
veranschaulicht ist: Abb. 4. zeigt die Klinke in Seitenansicht in größerem 3laßstabe;
_ Abb. 5 ist eine Ansicht der Klinke in demselben Maßstabe von vorn; Abb. G und
i zeigen den die Klinke tragenden Beschlag in Ansicht von vorn bzw. von oben; Abb.
8 ist eine Seitenansicht des Klinkenhakens.
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Der Türrahmen A, der mit einem als Sitz für die Tür C dienenden Rande
B versehen ist, ist so eingerichtet, daß er in die Vorderwand der Feuerung eingesetzt
und mittels geeigneter Ankerbolzen, die durch Löchern. des Rahmens gesteckt werden,
mit dem Mauerwerk verankert werden kann. Die Tür C ist mittels der Bänder P an den
Türrahmen angelenkt und mit mehreren Zugl#ichern in versehen.
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Am freien Ende der Tür ist mittels Schraubbolzen f ein Beschlag F
aus Gußstahl o. dgl. befestigt. Dieser Beschlag ist mit einem Fortsatz f l versehen,
der nach außen vorspringt und eine im wesentlichen flache obere Fläche besitzt.
Oberhalb des Fortsatzes f jist in den Beschlag F ein Bolzen E eingeschraubt, der
den Drehzapfen für die \'erSClilllßkhnke D bildet. Diese Klinke hat
im
wesentlichen L-förmige Gestalt und ist mit zeei winklig zueinander angeordneten
Anschlagflächen d' und d2 versehen, die unterhalb des Drehzapfens E liegen und mit
der Oberseite des Fortsatzes f1 des Beschlages F in Berührung treten können, wodurch
die Schwingbewegung der Klinke D begrenzt wird. In der Nähe der Stelle der Verbindung
des wagerechten mit dem senkrechten Schenkel der Klinke ist an der letzteren eine
Sperrnase d vorgesehen. Oberhalb dieser schließt sich an die Klinke ein Halsteil
an, der in einen Gewichtsteil übergeht. An diesem kann zum Heben der Klinke und
Öffnen des Verschlusses eine Kette S angreifen, die durch Vermittlung eines U-förmigen
Bügels d3 und des Bolzens d' mit der Klinke verbunden ist.
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Am Türrahmen A ist mittels der Bolzen a1 der Klinkhaken a befestigt.
Dieser Haken ist mit einem schrägen Nasenteil a2 versehen und so ausgebildet, daß
er mit der- Sperrnase der Klinke in Eingriff treten kann. Bei der Bedienung schlagen
die Heizer die Tür nach dem Feuern gewöhnlich mit Gewalt zu. Dabei gleitet die Nase
der Klinke D über den geneigten Teil der Nase des Hakens a, wobei die Klinke schnell
gehoben wird und die Fläche d2 mit der Anschlagfläche f1 des Beschlages F in Eingriff
tritt. Infolge des Zusammenprallens der Flächen d2 und f1 fliegt die Klinkennase
nach unten, so daß die Sperrflächen an der Klinkennase und am Klinkhaken in Eingriff
treten. Diese Wirkung tritt ein im Augenblick, wo die Türfläche gegen den Türrahmen
A schlägt, oder kurz vorher, so daß die Tür, auch wenn sie mit großer Heftigkeit
auf den Rahmen auftrifft, nicht zurückprallen kann. Infolge des Umstandes, daß das
Gewicht auf dem senkrechten Schenkel der L-förmigen Klinke durch den starren Halsteil
unmittelbar mit dem Klinkenkörper verbunden ist, sowie infolge des Umstandes, -daß
die Kräfte, die das Bestreben haben, die Klinke zurückprallen zu lassen, geradlinig
und im wesentlichen parallel zum Halsteil gerichtet sind, werden diese Kräfte unmittelbar
durch den Halsteil auf das Gewicht übertragen und durch dessen Trägheit vollständig
aufgenommen.
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Sollte etwa bei verschlossener Tür innerhalb der Feuerung eine Explosion
auftreten, so wirkt diese zunächst gegen die Tür und sucht diese zu öffnen. Die
dabei in Wirkung tretenden Kräfte werden von dem Bolzen E aufgenommen und auf die
Klinke übertragen. Da das Gewicht am senkrechten Schenkel des L erheblich
oberhalb des Bolzens E liegt, ergibt sich, daß der plötzliche nach außen auf den
Bolzen und damit auf die Klinke wirkende Stoß das Bestreben hat, die Nase der Klinke
noch fester hinter die Nase des Klinkhakens a zu drücken und dadurch die Tür noch
wirksamer zu verriegeln.
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Die Erfindung ist zwar besonders für die Feuertüren von Kesseln bestimmt,
sie ist- aber auch für die Türen von Lokomotiven, Dampfschiffen, Elevatoren sowie
für andere Türen gut geeignet, die Sicherheitsverschlüsse verlangen, die nur durch
eine bestimmte Handhabung seitens des Bedienenden betätigt werden können. Vermöge
der besonderen Bauart, wonach das Belastungsglied am oberen Ende der Klinke sitzt,
kann dieser Teil der Klinke als Handgriff benutzt werden, so daß ein unmittelbar
nach außen gerichteter Zug entweder auf das Gewicht selbst oder an der mit ihm verbundenen
Kette .die Klinke anhebt und ein weiterer Zug die Tür öffnet.