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Leicht zerlegbare Stampfform zur Herstellung von -Sausteinen. Zum
Herstellen von Bausteinen, beispielsweise aus einer Mischung, von sandigem Lehm
mit q. bis 6 Prozent gelöschtem Kalk, sind bereits Stampfformen bekannt, welche
zerlegt und wieder zusammengesetzt werden können. Die Erfindung hat den Zweck, Bausteine
aus bindefähiger, an der Baustelle oder in deren Umgebung vorhandener Masse, wie
Lehm, Ton, Mergel, Letten, ohne Hinzufügung eines Bindemittels, wie Kalk, zu er-C>
zeugen,
und erreicht diesen Zweck durch Anwendung einer Stampfform, welche mit leichter
Zerlegbarkeit große Festigkeit verbindet, so daß nach dem Einstampfen, nachdem also
die Form ausgefüllt und die Zwischenräume zwischen den eingebrachten Masseklumpen
zum Verschwinden gebracht sind, die Masse durch Weiterstampfen verdichtet werden
kann, worauf die gesamte innerhalb der Form befindliche Masse einen in sich zusammenhängenden,
einheitlichen, steinartigen Block bildet, der ohne weiteres verwendbar ist und nach
dem binnen weniger Tage vor sich gehenden vollständigen Austrocknen große, gleichmäßig
über seine gesamte Masse sich erstreckende Festigkeit hat.
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Diese große Festigkeit der Blöcke macht es nötig, daß die Wandungen
der Stampf form die von der zu verdichtenden Masse aufzunehmenden Stampfstöße auch
bei dauernder Wiederholung dieser Arbeit aushalten, was gemäß der Erfindung dadurch
erzielt wird, daß aus Spannhölzern o. dgl. und Zangenhölzern mit oder ohne Zuhilfenahme
von Keilen Rahmen :gebildet, diese Rahmen längs der Spannhölzer unterstützt, dann
Zwischenbretter eingesetzt, hierauf Unterlagbretter unter den Zangenhölzern und
zwischen den Zwischenbrettern eingeschoben, nach Entfernen der Stützen der Spannhölzer
die Keile festgezogen und Seitenbretter eingesetzt werden.
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Zur näheren Erläuterung des Erfindungsgegenstandes dient die Zeichnung,
auf welcher Abb. i die Seitenansicht und Abb.2 die Oberansicht der Stampfform darstellt;
Abb.3 zeigt das Schaubild der Stampfform, ferner eines in dieser Form erzeugten
normalen Stampfsteines und schließlich des Stampfwerkzeuges.
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In Abb.4 ist wiederholt ein Stück der Abb. 3 dargestellt, um die Bildung
von Halbsteinen und von Steinen mit abgeschrägter Ecke oder sonstigen Abweichungen
von der Grundform zu erläutern.
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Abb.5 zeigt die Herstellung von zahlreichen Stampfsteinen in der nämlichen
Form übereinander.
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Die Form besteht aus Spannhölzern i, Zangenhölzern 2, Zwischenbrettern
3, Unterlagbrettern 4, Seitenbrettern 5 und Längsleisten 6 (Abb. 4). Sie wird zuerst
lose zusammengestellt, indem die beiden Enden der Spannhölzer i in öffnungen der
Zangenhölzer 2 eingeführt- und durch Keile 7, welche keilförmige, in den Spannhölzern
vorhandene Löcher durchsetzen, lose festgesteckt werden. Dann werden unter die beiden
Spannhölzer etwa 3 -bis 4 cm starke Bohlen lose untergelegt und hierauf Zwischenbretter
3, die untereinander in gleichmäßigem Abstande durch Längsleisten 6 verbunden sein
können, zwischen den Zangenhölzern aufgestellt. Unter den Zangenhölzern hindurch
werden sodann Unterlagbretter 4 zwischen j e zwei der Zwischenwände 3 eingeschoben.
Schließlich werden auf den Unterlagbrettern zwischen je zwei Zwischenwände 3, an
der Innenseite j e einer Längsleiste von obenher eingesetzte Seitenwände 5 angelehnt.
Nunmehr werden die vorläufig unter die Spannhölzer i gelegten Rahmenauflagen entfernt,
so daß sich der Spannrahmen glatt auf die über die Zangenhölzer 2 überstehenden
Enden der Unterlagbretter q. aufsetzt. jetzt erst w ird durch Antreiben der Keile?
der Rahmen festgespannt, wobei sich die Zangenhölzer :2 fest gegen die Stirnenden
der Zwischenbretter 3 legen.
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Nunmehr beginnt das Stampfen. Als Material wird Lehm, Ton, Mergel,
Letten oder sonstige formbare bindefähige Massen, wie solche entweder auf der Baustelle
vorhanden sind oder aus deren Umgebung mit geringen Kosten angefahren werden können,
in naturfeuchtem Zustande, also ohne Wasserzusatz, verwendet. Ein erster Arbeiter
schüttet das Material der Reihe nach in die einzelnen Abteilungen der Stampfform
ein, worauf ein zweiter Arbeiter mittels einer leichten Ramme 8 (Abb. 3) die Masse
vorstampft. Schließlich wird mittels einer schweren Ramme die schon ziemlich dicht
gestampfte Masse nachgestampft, wobei, zwecks Erzielung einer schönen glatten Form,
auch an der Oberseite, in jede Formabteilung ein Einlagebrett 9 :gebracht werden
kann, welches in der schaubildlichen Darstellung (Abb.3) genau auf den fertigen
Formstein io paßt.
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Die lichte Höhe jedes Formabteils ist beträchtlich größer als die
Dicke des fertig gestampften Steines. Dies ist nicht nur deswegen notwendig, weil
jedes Formabteil außer dem Stein selbst auch ein Einlagebrett aufnehmen soll, sondern
es müssen oberhalb des Einlagebrettes die Zwischenbretter 3 und die Seitenbretter
5 noch um die Hubhöhe der Ramme überstehen, damit die Ramme während der Arbeit an
den Innenflächen dieser Bretter geführt wird, um nicht auf die Oberkanten der Bretter
aufzustoßen und auch nicht an den lotrechten Innenflächen der Bretter anzustoßen,
wodurch letztere beschädigt werden würden. Aus dem gleichen Grunde empfiehlt es
sich, dem Bodenstück sowohl des Vorstampfers als auch der Fertigramme quadratische
Grundfläche zu geben und dabei die Quadratseite gleich dem lichten Abstand je zweier
aufeinanderfolgender
Zwischenbretter zu wählen, so daß die Ramme
stets an einander :gegenüberliegenden Seiten eines Formabteils geführt wird.
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Ist sauf die beschriebene Weise in jedem Formabteil unter Zuhilfenahme
eines Einlagebrettes ein Stampfstein fertiggestellt, so kann über dem Einlagebrett
von neuem Rohmaterial eingefüllt, dieses ebenfalls vorgestampft und unter Zuhilfenahme
eines zweiten Einlagebrettes fertiggestampft werden. Auf diese Weise ist es möglich,
nach und nach bis zu zehn Steinen unter Zwischenfügung von Einlagebrettern übereinander
herzustellen. Zur Vermeidung allzu beträchtlicher Abmessungen der einzelnen Formbretter
können für eine solche Arbeitsweise zwei oder mehr die Zwischen- und Seitenwände
der Formabteile bildende Bretter übereinandergesetzt und durch mehrere aus Spann-und
Rahmenhölzern zusammengesetzte Rahmen zusammengehalten werden (Abb. 5).
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Nach dem Fertigstampfen werden die Keile 7 gelöst, die Zangenhölzer
:2 nach außen entfernt und die Einlagebretter 9 (Abb. 5), die Seitenbretter 5 und
die. Zwischenbretter 3 abgenommen, worauf je ein fertiggestampfter Lehmstein oder
auch eine größere Anzahl von übereinanderliegenden, durch Einlagebretter auseinandergehaltenen
Lehmsteinen auf j e einen L besonderen Unterlagbrett .4 liegen bleibt. Da das Unterlagbrett
beiderseits über den Stein bzw. über die aus Steinen und Einlagebrettern gebildete
Säule übersteht, -ist es möglich, an den überstehenden Brettenden anzufassen und
so den Einzelstein oder eine größere Anzahl von Stampfsteinen ohne unmittelbare
Berührung, also ohne Beschädigung der gebildeten scharfen Kanten und ebenen Begrenzungsflächen
an die Verwendungsstelle zu schaffen. Dort können die Stampfsteine unter Verwendung
von aus Lehm bereitetem Mörtel, wie ihn die Ofensetzer zum Verbinden von Kacheln
benutzen, sofort dem Bauwerk eingefügt werden, um erst innerhalb des Bauwerks selbst
fertig zu trocknen. Man kann aber auch, um das mit dem Trocknen verknüpfte Schwinden
zu vermeiden, die fertiggestampften Lehmsteine auf den zu ihrer Herstellung benutzten
Unterlagbrettern oder auch unter :#,uswechslung der Unterlagen und Sonderung der
Stampfsteine zum Trocknen aufstellen, worauf sie nach mehrtägigem Trocknen dem Bauwerk
eingefügt werden.
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Es empfiehlt sich, der Normalform für die Lehmsteine wesentlich .größere
Abmessungen zu geben :als den gebräuchlichen Backsteinen. Als zweckmäßig mit Rücksicht
auf die Größe und das Gewicht der Stampfwerkzeuge und mit Rücksicht auf den Verwendungszweck
der anzuwendenden Stampfsteine haben sich die Abmessungen zoX2oXq.o cm erwiesen.
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Um ohne Veränderung der Stampfgrundform auch Halbsteine oder Steine
mit abgeschrägten Ecken (Abb. 5) oder mit sonstigen *Abweichungen von der Grundform
herstellen zu können, werden @in die Formkästen Unterteilungs- oder Abgrenzungsbleche
i i (Abb. 4.) eingesetzt.