DE3741779A1 - Bremseinrichtung fuer rotierende flugkoerper - Google Patents
Bremseinrichtung fuer rotierende flugkoerperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für ro
tierende Flugkörper, bestehend aus einem ebenen Gewebe
zuschnitt, der in einem in seinem Zentrum angeordneten
Bereich an dem Flugkörper befestigbar und in diesen
für die Bereithaltung einstaubar ist und bei der Ent
faltung im Auslösefall eine den Flugkörper umgebende
Bremsfläche ausbildet.
Derartige Bremsvorrichtungen sind an den Flugkörpern
schlupffrei befestigt und in einen am Flugkörper vor
gesehenen Stauraum eingefaltet. Im Auslösefall wird
die Bremseinrichtung aktiviert und freigegeben, so daß
sie sich um den mit hoher Rotation drehenden Flugkörper
entfaltet und eine Bremsfläche als Widerstandsfläche
in der Anströmung des Flugkörpers bildet, durch deren
Wirkung der Flugkörper in seiner Fluggeschwindigkeit
abgebremst wird. Derartige Bremseinrichtungen können
ihre Zweckbestimmung nur erfüllen, wenn sich die Brems
einrichtungen bei den jeweiligen Flugverhältnissen einwand
frei entfalten und eine dem wirkenden Staudruck entgegen
wirkende stabile Fläche ausbilden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Bremseinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei welcher eine einwandfreie Entfaltung in eine ge
streckte Lage unter allen Betriebsbedingungen sichergestellt
ist; gleichzeitig sollen die auftretenden Flieh- und
Streckkräfte sicher auf die Befestigungselemente der
Bremseinrichtung im Flugkörper übertragbar sein, damit
zur Funktionsuntüchtigkeit führende Beschädigungen dieser
Teile sicher vermieden sind.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich
vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen aus
dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung
vorangestellt sind.
Bei der erfindungsgemäßen Bremseinrichtung übertragen
die radialen Verstärkungsbänder die aufgrund einer ent
sprechend großen Rotation des Flugkörpers gegebenen
hohen Flieh- und Streckkräfte auf die Befestigungsbasis
der Bremseinrichtung an dem Flugkörper; die an den umge
lenkten Enden der Verstärkungsbänder vorgesehenen Flieh
gewichte sorgen für eine formgebende Streckung und Auf
spannung der Bremseinrichtung, wobei die Fliehgewichte
in den durch die Umlenkung der Verstärkungsbänder ge
bildeten Schlaufen lagestabil angeordnet sind. Durch
die Anordnung der Fliehgewichte ist auch eine dem hohen
Anströmdruck widerstehende flächenmäßige Ausbildung
der Bremseinrichtung gewährleistet. Da die hin- und
rückgeführten radial verlaufenden Verstärkungsbänder
mit ihren Enden im Bereich der Befestigungsbasis von
Befestigungsmitteln durchgriffen und zusammen mit dem
Gewebezuschnitt an dem Flugkörper befestigbar sind,
erfolgt eine unmittelbare Krafteinleitung auf die Be
festigungselemente, so daß der Gewebezuschnitt außerhalb
der Verstärkungsbänder keiner entsprechenden Belastung
durch die Fliehgewichte unterliegt.
Bei einem besonders vorteilhaften Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist vorgesehen, die Verstärkungsbänder
bei ihrer Hin- und Rückführung V-förmig auszubilden,
wobei jedes Verstärkungsband an der Befestigungsbasis
im Scheitelbereich der Bremseinrichtung seinen Ausgang
nimmt und im Randbereich der Bremseinrichtung um eine
dort am Umfang verlaufende Randverstärkung herum und
wieder zur Befestigungsbasis derart rückgeführt ist,
daß die geschlossene Spitze des "V" von der Umschlingung
der Randverstärkung der Bremseinrichtung gebildet ist
und die offenen Schenkel des "V" sich im Bereich der
Befestigungsbasis spreizen; der V-förmige Verlauf der
Verstärkungsbänder ist symmetrisch zur jeweiligen kürzesten
Verbindung zwischen Scheitelpunkt und Randbereich der
Bremseinrichtung angeordnet.
Mit dieser Anordnung ist der besondere Vorteil verbunden,
daß die beiden Schenkel des jeweiligen Verstärkungsbandes
zwei verschiedene Befestigungspunkte aufweisen, wodurch
sich eine sichere Lagestabilisierung der in der V-Spitze
angeordneten Fliehgewichte ohne jede Pendelwirkung ergibt.
Dadurch daß die Schenkelenden der Verstärkungsbänder
jeweils unterschiedlichen Befestigungselementen zuge
ordnet sind, ergibt sich ein tangentiales Anlaufen der
Verstärkungsbänder an die Befestigungselemente, wodurch
in vorteilhafter Weise die Lagestabilisierung der Flieh
gewichte verbessert ist; ferner ist eine unmittelbare
Einleitung der von den Gewichten ausgehenden Fliehkräfte
während der Streckung der Bremseinrichtung bei hoher
Drehzahl und während der gesamten Wirkzeit des Staudruckes
gewährleistet.
Gemäß der Erfindung wird die Lagestabilisierung und
Sicherung der Fliehgewichte zusätzlich dadurch verbessert,
daß die Fliehgewichte im Kreuzungsbereich zwischen Rand
verstärkung und diese umschlingenden Verstärkungsbändern
eingesteckt und gegebenenfalls durch seitlich verlaufende
Nähte gegen ein Herausdrehen gesichert sind.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Gewebe
zuschnitt der Bremseinrichtung mehreckig, vorzugsweise
fünfeckig, ausgebildet, wobei die Verstärkungsbänder
von der Befestigungsbasis zu den Eckpunkten des Gewebe
zuschnittes verlaufen.
Mit der Erfindung ist insgesamt der Vorteil verbunden,
daß durch den Verlauf und die hohe Festigkeit der Ver
stärkungsbänder für eine gute Krafteinleitung von den
Fliehgewichten an den Eckpunkten auf die Befestigungs
mittel im Bereich der Befestigungsbasis der Bremsein
richtung gesorgt und das Abscheren des Gewebes der Brems
fläche von der Befestigung während der Wirkphase und
während der starken Verformung bei der Entfaltung der
Bremseinrichtung unter der Rotationseinwirkung verhindert
ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wiedergegeben, welches nachstehend beschrieben ist.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Flugkörpers mit
entfalteter Bremseinrichtung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße
Bremseinrichtung,
Fig. 3 eine vergrößerte ausschnittsweise Darstellung
des Gegenstandes gemäß Fig. 2.
In schematischer Weise ist in Fig. 1 ein Flugkörper 10
mit einer durch Pfeil 11 verdeutlichten Flugrichtung
dargestellt. An dem in Flugrichtung vorderen Ende des
Flugkörpers 10 ist eine zunächst in einem Stauraum
eingefaltene Bremseinrichtung 12 in entfaltetem Zustand
dargestellt, an deren äußeren Rand zwei Fliehgewichte 13
für eine entsprechende Formgebung des ebenen Gewebezu
schnitts sorgen. Radiale Verstärkungsbänder 14 verlaufen
geradlinig zwischen einer Befestigungsbasis 15 und den
Fliehgewichten 13, während die zwischen den Verstärkungs
bändern 14 gelegenen Textilbereiche 16 dem herrschenden
Staudruck nachgebend eingebaucht dargestellt sind.
Im einzelnen ist den Fig. 2 und 3 zu entnehmen, daß
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel die Bremsein
richtung 12 einen fünfeckigen Gewebezuschnitt mit Eck
punkten 17 aufweist, wobei die Verstärkungsbänder 14
in den Eckpunkten 17 umgelenkt und dort ebenfalls die
Fliehgewichte 13 angeordnet sind. Eine Randverstärkung
18 umsäumt den äußeren Rand des Gewebezuschnittes 12;
ein gestrichelt dargestellter Kreisbogen kennzeichnet
einen inneren Verstärkungsbereich 19, als dessen Teil
dann die beschriebene Befestigungsbasis 15 anzusprechen
ist.
Die Verstärkungsbänder 14 sind V-förmig von der Befestigungs
basis 15 zu den Eckpunkten 17 der Bremseinrichtung 12
hin- und rückgeführt, wobei die Spitze des "V" durch
Umschlingen der Randverstärkung 18 gebildet ist; in
diese durch die Spitzen gebildeten schlaufenartigen
Taschen sind die Fliehgewichte 13 eingesetzt, wobei
diese durch Einstecken unter die Randverstärkung 18
oder durch zusätzliche Seitennähte 20 gegen Heraus
fliegen aufgrund der hohen Rotationsgeschwindigkeit
des Flugkörpers 10 gesichert sind.
Die Schenkel 21 der hin- und rückgeführten Verstärkungs
bänder 14 öffnen sich im Bereich der Befestigungsbasis
15 und sind dort einzeln mit Befestigungsmitteln 22,
welche auch das Gewebe der Bremseinrichtung 12 im Bereich
der Befestigungsbasis 15 durchgreifen, unmittelbar an
dem Flugkörper 10 befestigt. Aufgrund der Geometrie
der jeweiligen Zuordnung der Schenkelenden 21 der Ver
stärkungsbänder 14 werden immer vier Schenkel 21 von
einem Befestigungsmittel 22 erfaßt, so daß sich eine
entsprechend gut verteilte Lasteinwirkung und -übertragung
ergibt. Dabei laufen die Schenkel 21 die Befestigungsmittel
22 tangential an, so daß sich eine Zwei-Punkt-Befestigung
für jedes Verstärkungsband 14 ergibt, welche für eine
lagestabile Festlegung des zugehörigen Fliehgewichtes
13 sorgt.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentansprüchen,
der Zusammenfassung und der Zeichnung offenbarten Merkmale
des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als
auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die
Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen
Ausführungsformen wesentlich sein.
Claims (10)
1. Bremseinrichtung für rotierende Flugkörper, bestehend
aus einem ebenen Gewebezuschnitt, der in einem in
seinem Zentrum angeordneten Bereich an dem Flugkörper
befestigbar und in diesen für die Bereithaltung
einstaubar ist und bei der Entfaltung im Auslösefall
eine den Flugkörper umgebende Bremsfläche ausbildet,
dadurch gekennzeichnet, daß von der zentralen Be
festigungsbasis (15) zu den Rändern (17) der Brems
einrichtung (12) über deren Umfang verteilt radiale
Verstärkungsbänder (14) verlaufen, die in zweilagiger
Hin- und Rückführung an den Rändern (17) der Brems
einrichtung (12) schlaufenartige Taschen ausbilden,
in welche Fliehgewichte (13) eingelegt sind.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Enden (21) der hin- und rückge
führten Verstärkungsbänder (14) an der Befestigungs
basis (15) der Bremseinrichtung (12) gemeinsam
mit dem Grundgewebe an dem Flugkörper (10) befestig
bar sind.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkungsbänder (14)
bei Hin- und Rückführung einen V-förmigen Verlauf
nehmen, wobei die Spitze des "V" am Rand (17) der
Bremseinrichtung (12) angeordnet ist und die offenen
Schenkel (21) des "V" in die Befestigungsbasis (15)
der Bremseinrichtung (12) münden.
4. Bremseinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeweils mehrere zu unterschiedlichen
Verstärkungsbändern (14) gehörige Schenkel (21)
in mehrlagiger Anordnung von einem Befestigungsmittel
(22) erfaßt sind.
5. Bremseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die V-Schenkel (21) der Verstärkungs
bänder (14) bezogen auf ihre mittlere radiale Verlaufs
achse von den Befestigungsmitteln (22) tangential
abgehen.
6. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsbänder
(14) am Rand (17) der Bremseinrichtung (12) um eine
längs des äußeren Randes verlaufende Randverstärkung
(18) geschlungen sind.
7. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fliehgewichte (13)
in den schlaufenförmigen Taschen der Verstärkungs
bänder (14) durch Unterklemmen unter die von den
Verstärkungsbändern (14) umfaßte Randverstärkung
(18) gehalten sind.
8. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß die schlaufenartigen
Taschen zur Aufnahme der Fliehgewichte (13) seit
liche Verschlußnähte (20) aufweisen.
9. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bremseinrichtung
(12) einen regelmäßigen mehreckigen Zuschnitt aufweist,
wobei die Verstärkungsbänder (14) in den Eckpunkten
(17) der Mehrecke umgelenkt sind.
10. Bremseinrichtung nach einem der Ansprüche 1-9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gewebezuschnitt
der Bremseinrichtung (12) aus einem textilen Material
und die Verstärkungsbänder (14) sowie die Randver
stärkung (18) aus einem hochfesten Textilmaterial
bestehen.
Priority Applications (4)
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