DE3741232C2

DE3741232C2 -

Info

Publication number: DE3741232C2
Application number: DE19873741232
Authority: DE
Inventors: Des Erfinders Auf Nennung Verzicht
Original assignee: ERICH UTSCH KG 5900 SIEGEN DE
Current assignee: UTSCH, JOACHIM, 57080 SIEGEN, DE
Priority date: 1987-12-05
Filing date: 1987-12-05
Publication date: 1992-10-01
Also published as: DE3741232A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einfärben von geprägten Schildern, insbesondere Kraftfahrzeug- Kennzeichenschildern.

Bisher werden die erhabenen Schriftzüge (Buchstaben und Zahlen) sowie die Ränder von Kfz-Kennzeichenschildern in Farbabwalzvorrichtungen mit möglichst schnell trocknender Farbe beschichtet. Da Kennzeichenschilder häufig jedoch mit einer reflektierenden Kunststoffolie kaschiert sind, ist es schwierig, eine dauerhaft und gut haftende Farbe zum Einfärben der Schriftzüge zu finden.

Es gibt Heißpräge-Farbfolien zum Beschriften von verschiedenen Bild- oder Schriftträgern mit beheizten Stempeln oder Walzen, so daß die Farbe sich nur dort von der Trägerfolie löst, wo diese heiß aufgepreßt wird. Dabei können bei glatten Unterlagen die beheizten Stempel oder Walzen die Schrift oder das Bild bestimmen, oder bei Verwendung glatter Stempel kann die Schrift oder das Bild durch Prägungen bzw. Erhöhungen der Unterlagen vorgegeben sein, wie durch geprägte Schilder.

Aus der DE-AS 12 41 756 ist eine Vorrichtung zum Übertragen eines Drucktintenmusters von einem Trägerstreifen auf einen kegelstumpfförmigen Gegenstand bekannt. Die Wärmeübertragung des Musters auf den Gegenstand erfolgt bei der bekannten Vorrichtung dadurch, daß der Trägerstreifen mit einer linearen Geschwindigkeit am Gegenstand vorbeigeführt wird, die der Umfangsgeschwindigkeit des in Drehung versetzten Gegenstandes entspricht, d. h. Gegenstand und Trägerstreifen werden ohne Schlupf in Berührung miteinander bewegt. Dieses bekannte Verfahren wird vorwiegend zum Etikettieren von Flaschen auf dem kegelstumpfförmigen Teil derselben angewandt, ist jedoch zum Farbbeschichten der geprägten Zeichen von Schildern, insbesondere Kfz-Kennzeichenschildern, nicht ohne weiteres anwendbar.

Das Übertragen von Schriftzeichen unter Wärmeeinwirkung und Druck durch Farbübertrag von einem Trägermaterial auf einen flexiblen Gegenstand, wie das Etikettieren von Textilien o. dgl., ist auch beispielsweise aus der DE-OS 20 43 692 bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der geprägte Schilder, insbesondere aber Kfz-Kennzeichenschilder mit möglichst geringem Antriebsaufwand schnell und halbautomatisch, eingefärbt werden können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung können die Schriftzüge von geprägten Schildern, die auch ganzflächig kunststoffkaschiert sein können, mit einer dauerhaften und gut haftenden Farbe versehen werden, was sich insbesondere bei Kfz-Kennzeichenschildern sehr vorteilhaft auswirkt, da diese durch häufige Wagenwäsche besonders so strapaziert werden, daß die Schriftzüge bzw. Zeichen in relativ kurzer Zeit auf eine gewisse Entfernung unleserlich und daher beanstandungsfähig werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist klein und kompakt sowie leicht zu bedienen. Folienband, Schild und Andruckwalze werden lediglich durch das kontinuierlich laufende Förderband angetrieben, wobei auch der Schlupfantrieb der Aufwickelspule vom Förderbandantrieb abgeleitet werden kann.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung vereinfacht dargestellt. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht der Vorrichtung und

Fig. 2 eine Draufsicht, teilweise geschnitten.

In einem Maschinenrahmen 1 mit Standleisten 2 sind zwei Umlenkrollen 3, 4 für ein Förderband 5 gelagert, wobei eine der Umlenkrollen 3, 4, hier beispielsweise die Umlenkrolle 3, durch einen innerhalb der Schleife des Förderbandes 5 angeordneten Motor 6 (in Fig. 2 strichpunktiert angedeutet) über einen Ketten- oder Riementrieb 7 bei eingeschalteter Vorrichtung kontinuierlich angetrieben ist. Das Förderband 5 verläuft oben über einen Auflagetisch 8 (Fig. 1).

Der Maschinenrahmen 1 kann nach einer Seite hin, in Fig. 1 zur Sichtseite hin, offen sein, so daß nach Abnehmen einer nicht dargestellten Sicherheitsabdeckung das Förderband 5 leicht zugänglich und auswechselbar ist, wenn dies nach langer Zeit einmal erforderlich sein sollte. Auf die nicht angetriebene Umlenkrolle 4 wirkt eine Spannschraube 9.

Über dem Auflagetisch 8 ist etwa auf halber Länge desselben eine außen mit einer Gummischicht 10 versehene Andruckwalze 11 am freien Ende eines Schwenkarmes 12 freidrehbar gelagert und in Form eines einseitig offenen Hohlzylinders ausgebildet. Vom offenen Ende her ragt eine Induktions-Heizspule 13 in die Andruckwalze 11 hinein. Die Heizspule 13 ist über einen Haltearm 14 am Schwenkarm 12 befestigt.

Achsparallel zur Andruckwalze 11 sind eine Abwickelspule 15 und eine Aufwickelspule 16 in Laufrichtung (Pfeil 17) des Förderbandes 5 vor bzw. hinter der Andruckwalze 11 an Lagerkonsolen 18 bzw. 19 drehbar gelagert. Von der Abwickelspule 15 läuft, wie nachfolgend weiter erläutert, ein Kunststoff-Folienband 20 ab, das mit einer heiß aufdrückbaren Farbschicht versehen ist. Die Aufwickelspule 16 nimmt den verbrauchten Teil des Kunststoff-Folienbandes 20 auf und ist dazu mit einem nicht dargestellten Schlupfantrieb versehen.

An den Lagerkonsolen 18 und 19 sind an Auslegern 21 in ihrer Höhe einstellbare Führungsstäbe 22 für das Kunststoff- Folienband 20 angebracht, die dafür sorgen, daß dieses bei angehobener Andruckwalze 11 nicht von dieser berührt wird, da letztere auf einer Temperatur von etwa 180°C gehalten wird.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung zum Einfärben eines Kfz-Kennzeichenschildes (nicht dargestellt) ist folgende:

Die Vorrichtung wird an einem Hauptschalter eingeschaltet. Das Förderband 5 läuft in Richtung des Pfeiles 17, und die Induktionsspule 13 heizt die Andruckwalze 11 schnell auf, wobei die Temperatur der Andruckwalze 11 laufend durch einen nicht dargestellten Thermostaten überwacht und durch Ein- und Ausschalten der Induktionsspule 13 gesteuert wird. Das Erreichen der Betriebstemperatur kann optisch angezeigt werden. Nun wird ein Kennzeichenschild auf das Förderband 5 gelegt und von diesem in Pfeilrichtung 17 unter das noch stillstehende Folienband 20 befördert, bis es über einen Endschalter (nicht dargestellt) einen ebenfalls nicht dargestellten Magneten, der bei eingeschalteter Maschine die Andruckwalze 11 in der oberen Ausrückstellung hält, stromlos macht, woraufhin sich die Andruckwalze 11, von einer Gegenfeder 23 unterstützt, auf das Folienband 20 absenkt, so daß von diesem die Farbe heiß auf die Erhöhungen (Schriftzüge und Rand) des Kennzeichenschildes aufgebracht wird. Durch den Reibungskontakt zwischen Andruckrolle 11, Folienband 20, Kennzeichenschild und Förderband 5 dreht sich die Andruckwalze 11 frei mit und wird das Folienband 20 ebenfalls mitgenommen. Dabei wird der verbrauchte Teil des Folienbandes 20 durch den Schlupfantrieb auf die Aufwickelspule 16 aufgespult.

Die Kennzeichenschilder können dicht hintereinander aufgelegt werden, so daß der vorgeschilderte Vorgang kontinuierlich abläuft. Bei Unterbrechung des Schilderauflegens wird über den entsprechenden Endschalter die Andruckwalze 11 wieder magnetisch angehoben, wobei dann auch das Folienband 20 angehalten wird.

Der Schlupfantrieb für die Aufwickelspule 16 kann bei eingeschaltetem Hauptschalter der Maschine permanent laufen, wobei jedoch die Reibungskupplung so genau eingestellt werden muß, daß sie bei angehobener Andruckwalze 11 nicht in der Lage ist, das Folienband 20 von der Abwickelspule 15 (Vorratsspule) abzuziehen, sondern nur dann wirksam wird, wenn Reibungsschluß zwischen dem Folienband 20, der Andruckwalze 11, dem Kennzeichenschild und dem Förderband 5 besteht.

Vorteilhaft kann die Anordnung auch so getroffen werden, daß die Andruckwalze 11 durch eine Feder in oberer Ausrückstellung gehalten und durch den über den entsprechenden, vom Kennzeichenschild betätigten Endschalter erregten Magneten auf das Folienband 20 und das Kennzeichenschild abgesenkt wird. Die Schwenkbewegung des Schwenkarmes 12 und damit der Hub der Andruckwalze 11 werden durch einstellbare Anschläge (nicht dargestellt) begrenzt, wobei mit dem unteren Anschlag die Wirkstellung der Andruckwalze 11 so eingestellt werden kann, daß die für das Heißaufprägen der Farbe benötigte Andruckkraft im wesentlichen durch die Elastizität der Gummischicht 10 der Andruckwalze 11 bestimmt wird. Diese Alternativanordnung hat ferner den Vorteil, daß bei Strombeaufschlagung des Magneten gleichzeitig und nur dann auch der Schlupfantrieb für die Aufwickelrolle 16 eingeschaltet wird, der dann in seinem Reibungsschluß nicht so fein eingestellt werden muß.

Die Zeichnung vermittelt eine Vorstellung davon, wie kompakt die Vorrichtung sein kann, wenn man bedenkt, daß die Zylinderlänge der Andruckwalze 11, wie dargestellt, der Schmalseite eines länglichen Kfz-Kennzeichenschildes entspricht, d.h. nur geringfügig größer ist. Die Vorrichtung kann, ohne viel größer zu werden, auch so gestaltet werden, daß auch breitere Kennzeichenschilder, z.B. solche für Krafträder, damit eingefärbt werden können.

Claims

1. Vorrichtung zum Einfärben von geprägten Schildern, insbesondere Kraftfahrzeug-Kennzeichenschildern, mit einer beheizten Andruckwalze (11) in Form eines außen mit einer Gummischicht versehenen, einseitig offenen Hohlzylinders, die an einem Schwenkarm (12) frei drehbar gelagert ist, sowie mit einer vor der Andruckwalze (11) angeordneten Abwickelspule (15) und einer hinter der Andruckwalze (11) angeordneten Aufwickelspule (16) für ein mit heiß ablösbarer Farbe beschichtetes Kunststoff-Folienband (20), wobei die Andruckwalze (11) durch die auf ein über einen Auflagetisch (8) kontinuierlich laufendes Förderband (5) aufgelegten geprägten Schilder in Drehung versetzt wird, sobald die Andruckwalze (11) über vom Schild betätigte Kontakte abgesenkt worden ist, und wobei die Aufwickelspule (16) mit einem Schlupfantrieb versehen ist, der so eingestellt ist, daß er nur bei Reibungsschluß zwischen Förderband (59), Schild, Folienband (20) und Andruckwalze (11) ausreicht, um das verbrauchte Folienband (20) aufzuwickeln.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (12) um eine zur Achse der Andruckwalze (11) parallele Achse zwischen zwei einstellbaren Anschlägen durch einen Magneten und eine Gegenfeder (23) begrenzt schwenkbar gelagert ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß vom offenen Ende her eine Induktions- Heizspule (13) in die hohlzylindrische Andruckwalze (11) hineinragt.