DE19518939C2 - Heißprägefolienbedruckbare Platine mit Rückseitenlackierung - Google Patents
Heißprägefolienbedruckbare Platine mit RückseitenlackierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft heißprägefolienbedruckbare Platinen,
die rückseitig mit einem pigmenthaltigen, wärmeabsorbierenden
Überzug versehen sind. Ferner betrifft die Erfindung ein
Verfahren zur Herstellung heißprägefolienbedruckter Schilder,
insbesondere von Kfz-Kennzeichen, aus den erfindungsgemäßen
Platinen.
Die im Stand der Technik heute üblichste Verfahrensweise bei
der Herstellung von heißprägefolienbedruckten Schildern,
insbesondere zur Verwendung von Kfz-Kennzeichen, geht aus von
zugeschnittenen Blechplatinen (in der Regel
Aluminiumplatinen) die auf der Sichtseite ganz flächig weiß
lackiert bzw. mit weißer, reflektierender Folie belegt sind.
Diese Platinen werden entsprechend dem gewünschten Aufdruck
mit erhabenen Prägungen aus Buchstaben und Zahlen versehen,
die anschließend auf den erhabenen Flächen eingefärbt werden.
Dieses Einfärben erfolgt heute in der Regel unter Verwendung
von Heißprägefolien im Transferdruckverfahren, wie es
beispielsweise in DE-OS 37 41 232 beschrieben wird. Kritisch
bei dieser Einfärbung durch Heißprägung im Transferdruck ist
die Einhaltung der optimalen Arbeitstemperatur, worauf auch
in DE-OS 42 40 938 hingewiesen wird. Ist die Temperatur der
Platine während der Heißprägung zu niedrig, ist der Übergang
der Farbe von der Folie auf die Platine ungenügend, oder die
Farbe haftet schlecht. Insbesondere während der kalten
Jahreszeit haben die auf Vorrat gehaltenen Platinen in
kleineren Prägeanstalten nicht immer die nötige Temperatur,
um die von der Trägerfolie bei der Heißprägung abgelöste
Farbschicht optimal anzulösen und in eine haftfeste
Verbindung in den weißen Grundlack bzw. mit der weißen
reflektierenden Folie aufzunehmen.
Bislang haben sich die Bemühungen um die Einstellung der
erforderlichen Transfertemperatur auf eine Heizung der
Prägewalze oder der Andruckwalze beschränkt, siehe dazu die
Ausführungen in DE-OS 37 41 232 und in DE-OS 42 40 938. Da
die Einwirkung der beheizten Druckwalzen während des
Transferprägeprozesses aber nur von sehr kurzer Dauer ist,
reicht die Wärmeübertragung von den Walzen auf die Platine
oft nicht aus, insbesondere nicht, wenn die Platinen bei
niedriger Raumtemperatur gelagert werden.
Üblicherweise sind für Heißprägeverfahren vorgesehene
Platinen auf der Rückseite walzblank, allenfalls sind sie zur
Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit mit einem Klarlack
überzogen. In beiden Fällen wird die Wärmeabsorption
besonders durch die metallische Aluminiumoberfläche
beeinflußt: So ist metallisch blankes Aluminium bekannt für
sein hohes Reflexionsvermögen (siehe Al-Taschenbuch,
14. Auflage, S. 117, Tabelle 2.25), was einer schnellen
Erwärmung entgegensteht, und damit zu unbefriedigenden
Färbeergebnissen führen kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine
heißprägefolienbedruckbare Platine zur Verfügung zu stellen,
die mit möglichst geringem Aufwand in kurzer Zeit auf eine
für die Heißprägung im Transferdruck günstige Temperatur
erwärmt werden kann. Damit verbunden ist die Aufgabe, ein
Verfahren zur Herstellung von heißprägefolienbedruckten
Schildern aus den erfindungsgemäßen Platinen bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine
heißprägefolienbedruckbare Platine, die auf ihrer Rückseite
mit einem wärmeabsorbierenden Überzug versehen ist.
Erfindungsgemäß wird eine derartige Platine in einem
Heißprägefolien-Transferdruckverfahren verwendet, wobei das
Aufheizen der Platine durch Bestrahlung der
wärmeabsorbierenden Rückseite mit einer geeigneten
Strahlungsquelle unmittelbar vor oder während des Durchlaufs
durch eine übliche Prägemaschine auf eine Platinentemperatur
von 20°C bis 50°C erfolgt. Zweckmäßige Weiterbildungen und
vorteilhafte Ausführungsformen sind in den weiteren
Ansprüchen wiedergegeben.
Der wärmeabsorbierbare Überzug auf der Rückseite der
erfindungsgemäßen Platine, umfaßt bevorzugt einen
pigmenthaltigen Lack mit einem Pigmentanteil von mindestens
5 Gew.%, bezogen auf den trockenen Lack. Besonders bevorzugt
ist ein Pigmentanteil von 10-15 Gew.%, bezogen auf den
trockenen Lack. Die Dicke des wärmeabsorbierbaren Überzugs
ist nicht kritisch, solange eine ausreichende Wärmeabsorption
sichergestellt ist. Als vorteilhaft hat sich jedoch eine Dicke
des Pigmentlack-Überzugs von mindestens 3 µm im trockenen
oder ausgehärteten Zustand erwiesen.
Es ist bekannt, daß das Wärmeabsorptionsvermögen von der
Farbe der Oberfläche abhängt. Einen qualitativen Zusammenhang
gibt die Tabelle 1, in der für eine Reihe von gängigen
Farbtönen (spezifiziert durch die mit angegebenen RAL-Nummern)
die Helligkeitswerte in % nach der Hunter-Lab. -Methode sowie
Oberflächengleichgewichtstemperaturen unter identischen
Bedingungen bei direkter Sonneneinstrahlung unter
mitteleuropäischen Sommerbedingungen aufgelistet sind.
Es wurde überraschenderweise gefunden, daß bereits ein
Weißpigment eine Verbesserung des Wärmeabsorptionsvermögens
bewirkt. Bevorzugt ist jedoch ein Pigment mit einem
Helligkeitswert von 75% oder weniger (Farbgruppe II, Tabelle
1), besonders bevorzugt von 40% oder weniger (Farbgruppe
III). Geeignete Pigmente sind alle zur Verwendung in Lacken
einsetzbaren Pigmente; die Pigmente können auch, sofern sie
untereinander verträglich sind, als Mischungen eingesetzt
werden.
Solche Pigmente können mit einem üblichen Klarlack vermischt
und auf die Rückseite der Platine aufgebracht werden. Es
können auch handelsüblich erhältliche Farblacke verwendet
werden, wobei natürlich eine ausreichende Haftung auf der
Aluminiumgrundlage sichergestellt sein muß.
Zur Herstellung von heißprägefolienbedruckten Schildern
werden die erfindungsgemäßen Platinen unmittelbar vor dem
Transferdruck mit ihrer wärmeabsorbierend beschichteten Seite
einer Strahlungsquelle ausgesetzt. Eine solche
Strahlungsquelle ist bevorzugt eine Halogenlampe, die in
einer geringen Entfernung unter den durchlaufenden Platinen,
d. h. auf der mit der wärmeabsorbierenden Beschichtung
versehenen Rückseite der Platinen, angeordnet ist. Als
vorteilhaft hat sich für diesen Zweck eine Halogenlampe mit
einer Leistung von 500 Watt in einem Abstand von ca. 2 cm
erwiesen. Die Bestrahlungszeit ist je nach erwünschter
Temperatur und den Vorgaben der Prägemaschine einzustellen.
Mit derartigen rückseitenlackierten Platinen lassen sich
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung Kfz-
Kennzeichen mit ausgezeichneter Anhaftung des Farbaufdrucks
auf schnelle und kostengünstige Art herstellen. Jedoch sind
die erfindungsgemäße Platine und das Verfahren
selbstverständlich generell für die Herstellung
heißprägefolienbedruckte Schilder jeglicher Art einsetzbar.
Die Erfindung wird durch das anliegende Beispiel näher
erläutert.
Zur Demonstration der vorteilhaften Eigenschaften der
Erfindung wurden drei für Kfz-Kennzeichen geeignete
Aluminiumplatinen einer Strahlungsquelle ausgesetzt und ihre
Temperatur zeitaufgelöst gemessen.
Hierzu wurde eine Halogenlampe (500 W) als Wärmequelle so
aufgebaut, daß die Strahlung aus geringer Entfernung (ca.
2 cm) auf die Unterseite der Kfz-Kennzeichenschilder wirken
konnte. Die Temperaturmessung erfolgte auf der Oberseite der
Schilder (direkt über der Wärmequelle) mit einem digitalen
Kontaktthermometer.
Die drei untersuchten Platinen wurden mit verschiedenen
Rückseitenlackierungen versehen. Platine (1) wurde mit einem
ein schwarzes Pigment enthaltendem Lack beschichtet, während
auf die Rückseite der Platine (2) ein aluminiumfarbener
Metallic-Pigmentlack aufgebracht wurde. Platine (3) diente
als Vergleichsbeispiel und wies als Rückseitenbeschichtung
eine nahezu pigmentfreie Klarlackschicht auf. Die
Trockenschichtdicke, der Pigmentgehalt und die
Helligkeitswerte (in % nach Hunter-Lab.) sind in Tabelle 2
angegeben.
Nach 11 Sekunden ist die Temperatur der in üblicher Weise mit
Klarlack ("lasierend") beschichteten Platine von 20 auf 38°C
angestiegen, die mit Aluminiumpigmentlack ("metallic")
beschichtete Platine auf 48°C, die rückseitig schwarz
lackierte Platine auf 63°C. Nach 17 Sekunden
Bestrahlungsdauer ist die schwarz lackierte Platine auf ca.
90°C erwärmt worden, die mit Klarlack beschichtete nur auf
knapp 50°C, die mit Aluminiumpigmentlack beschichtete
immerhin noch auf ca. 75°C.
Demnach wird die schwarz lackierte Platine (1), aber auch die
aluminiumfarben lackierte Platine (2) wesentlich schneller
erwärmt als die Vergleichsplatine (3).
Claims (10)
1. Heißprägefolienbedruckbare Platine, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platine auf ihrer Rückseite mit
einem wärmeabsorbierenden Überzug versehen ist.
2. Platine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
wärmeabsorbierende Überzug aus einem Pigmentlack mit
einem Pigmentanteil von mindestens 5 Gew.%, bezogen auf
den trockenen Lack, besteht.
3. Platine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pigmentlack einen Pigmentgehalt von 10 bis 15 Gew.-%,
bezogen auf den trockenen Lack, besitzt.
4. Platine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pigmentlack in einer Trockenschichtdicke von mindestens
3 µm aufgetragen ist.
5. Platine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Pigmentlack mindestens ein Pigment mit
einem Helligkeitswert von 75% oder weniger enthält.
6. Platine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Pigmentlack mindestens ein Pigment mit einem
Helligkeitswert von 40% oder weniger enthält.
7. Verfahren zur Herstellung geprägter heißfolienbedruckter
Schilder, umfassend das Aufheizen einer Platine gemäß
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6 und Aufbringen
einer Farbschicht auf die erwärmte Platine mittels
konventioneller Heißprägefolien-Transferdruckverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß das Aufheizen der Platine
durch Bestrahlung der mit einem wärmeabsorbierenden
Überzug versehenen Platinenrückseite mit einer geeigneten
Strahlungsquelle erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Platine auf eine Temperatur im Bereich von 20 bis
50°C aufheizt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Strahlungsquelle eine Halogenlampe verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Platine nach einem der
Ansprüche 2 bis 6 verwendet.
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Publications (2)
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---|---|
DE19518939A1 DE19518939A1 (de) | 1996-11-28 |
DE19518939C2 true DE19518939C2 (de) | 1997-05-28 |
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---|---|---|---|---|
DE3741232A1 (de) * | 1987-12-05 | 1989-06-15 | Utsch Kg Erich | Vorrichtung zum einfaerben von gepraegten schildern, insbesondere kraftfahrzeug-kennzeichenschildern |
DE4240938C2 (de) * | 1992-12-04 | 1995-08-10 | Dziersk Wilfried | Vorrichtung zum Einfärben und Prägen von Schildern, insbesondere von Kraftfahrzeug-Kennzeichenschildern |
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