DE3740882C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Sperrventil gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Insbesondere befaßt sich die Erfindung mit
einem elektromagnetischen Sperrventil in Hydraulik- oder
Pneumatiksystemen.
Hydraulik- oder Pneumatiksysteme haben auch in Kraftfahr
zeugen Anwendung gefunden, beispielsweise als pneumatische
Federungen. Die Erfindung bezieht sich unter anderem auf
den Einsatz eines elektromagnetischen Sperrventils in
einer solchen pneumatischen Fahrzeugfederung.
Im folgenden soll daher kurz auf die wesentlichen Merkmale
und Eigenschaften pneumatischer Fahrzeugfederungen einge
gangen werden.
Pneumatische Federungs- oder Radaufhängungssysteme in
Fahrzeugen ermöglichen im Vergleich zu herkömmlichen
Radaufhängungssystemen eine wirkungsvollere Dämpfung
von selbsterzeugten Vibrationen oder Schwingungen des
Fahrzeugs bzw. der Radaufhängung und gestatten es,
auch heftige Erschütterungen abzufedern. Da pneumatische
Federungssysteme darüber hinaus eine inhärente dämpfende
Wirkung haben, können auch die durch die Fahrbahnober
fläche verursachten feinen Vibrationen gedämpft werden.
Hierdurch wird der Fahrkomfort erheblich verbessert.
Da mit Hilfe eines pneumatischen Federungssystems außerdem
die Höhe des Fahrzeugaufbaus unabhängig von der Zuladung
auf einem bestimmten Wert gehalten werden kann, läßt sich
das Erscheinungsbild des Fahrzeugs verbessern, indem bei
spielsweise eine Neigung vertikaler Fahrzeugteile infolge
einer Absenkung des Fahrzeughecks verhindert wird. Außerdem
können die Federwege verkürzt werden. Während der Fahrt
kann mit Hilfe des pneumatischen Federungssystems die
Federungscharakteristik zwischen hart und weich variiert
und an die jeweiligen Fahrbedingungen und das Ausmaß der
Fahrbahnunebenheit angepaßt werden.
Das pneumatische Federungssystem weist demgemäß die fol
genden Steuerfunktionen auf: (a) Niveauregulierung des
Fahrzeugs und (b) Variieren der Härte der Federungs
charakteristik.
In der japanischen Gebrauchsmusteranmeldung 60-85 206
(erste ungeprüfte Veröffentlichung) wird ein Beispiel
eines in einem solchen pneumatischen Federungssystem
eingesetzten elektromagnetischen Sperrventils beschrieben,
das die Durchführung der oben genannten Steuerfunktionen
gestattet.
Dieses herkömmliche Sperrventil dient zum Öffnen und
Schließen einer Leitung zwischen einer Hauptkammer
und einem im Radaufhängungssystem angeordneten Hilfs
tank oder Pufferbehälter.
Das herkömmliche Sperrventil weist jedoch eine Reihe von
Nachteilen auf. Da das Ventil nur eine einzige Ventil
einheit (ein einziges Ventilglied und einen einzigen
Ventilsitz) aufweist, durch die die Fluidleitung (Druck
luftleitung) geöffnet oder geschlossen wird, ergibt sich
in der Schließstellung des Ventils ein Druckgefälle zwi
schen der stromaufwärtigen Seite und der stromabwärtigen
Seite des Ventils. Die Federkraft und die durch die Erre
gerspule erzeugte elektromagnetische Kraft, durch die
das Ventilglied in der Öffnungsstellung bzw. in der
Schließstellung gehalten wird, muß deshalb relativ groß
sein, damit die infolge der Druckdifferenz auf das Ventil
glied wirkende Kraft überwunden wird. Aus diesem Erfordernis
ergeben sich große Abmessungen und ein hohes Gewicht der
Magnetspule und der Rückholfeder sowie ein verhältnismäßig
hoher Stromverbrauch. Darüber hinaus entstehen aufgrund
der großen Anzugkraft der Magnetspule relativ laute
Schaltgeräusche.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein klein
bauendes und leichtes Sperrventil zu schaffen, bei dem
im Verhältnis zu den zu beherrschenden pneumatischen
oder hydraulischen Kräften nur geringe Betätigungskräfte
erforderlich sind und das sich durch eine geringe Geräusch
entwicklung auszeichnet.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ergibt sich
aus dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1.
Erfindungsgemäß ist das Sperrventil mit zwei Ventilgliedern
versehen, die derart angeordnet sind, daß sich die in der
Schließstellung auf die beiden Ventilglieder wirkenden
hydraulischen oder pneumatischen Kräfte gegenseitig auf
heben. Hierdurch wird eine Verringerung der aufzuwendenden
Betätigungskräfte und entsprechend eine Verringerung der
beim Öffnen und Schließen des Ventils entstehenden Schalt
geräusche erreicht.
In den Unteransprüchen sind spezielle Ausgestaltungen der
Erfindung angegeben, durch die eine weitere Geräuschdämpfung
und ein kompakter und robuster Aufbau des Ventils erreicht
wird, so daß das Ventil auch unter den rauhen Einsatzbedin
gungen in einem Fahrzeugfederungssystem anwendbar ist.
Patentanspruch 11 betrifft die Verwendung des erfindungsgemäßen
Sperrventils in einer pneumatischen Fahrzeugfederung.
Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Schnittdar
stellung eines erfindungsge
mäßen Magnetventils für ein
pneumatisches Federungssystem
eines Fahrzeugs;
Fig. 2 ein Blockdiagramm, das die
Anordnung des Magnetventils
in dem pneumatischen Federungs
system veranschaulicht;
Fig. 3 einen Schnitt durch ein in
Fig. 1 und 2 gezeigtes Sperr
ventil;
Das Grundprinzip eines erfindungsgemäßen Magnetventils
zum Öffnen und Schließen einer Fluidleitung ist in Fig.
1 veranschaulicht.
Das Magnetventil umfaßt einen mit einer Armatur 42 ver
bundenen Plunger 41, ein an dem Plunger 41 befestigtes
erstes Ventilglied (Hilfskolben) 43, das zusammen mit
einem in einem Gehäuse 53 angeordneten Ventilsitz (Hilfs
Gummielement) 56 eine erste Kammer (Hauptkammer) 69 und
eine zweite Kammer (Hilfskammer) 58 innerhalb des Gehäuses
53 begrenzt, ein an dem Plunger 41 befestigtes zweites
Ventilgied (Hauptkolben) 45 zum Öffnen eines in die
erste Kammer 69 mündenden ersten Kanals 71 und eine
Feder 63, die den Plunger 41 in Richtung der Öffnungs
stellung der ersten und zweiten Ventilglieder 43, 45 vor
spannt. In die erste Kammer 69 mündet ein zweiter Kanal
74 zur Aufnahme und Weiterleitung des über den ersten
Kanal 71 zugeführten Fluids. Der in dem ersten Kanal
71 herrschende Fluiddruck gelangt außerdem über einen
Kanal 60 in die zweite Kammer 58. Die druckbeaufschlagte
Wirkfläche A 1 des zweiten Ventilglieds 45 stimmt im
wesentlichen mit der druckbeaufschlagten Wirkfläche A 2
des ersten Ventilglieds 43 überein.
Nachfolgend soll der detaillierte Aufbau des Magnetventils
und dessen Anordnung in dem pneumatischen Federungssystem
eines Fahrzeugs unter Bezugnahme auf die Fig. 2 bis 5
im einzelnen erläutert werden.
Der Gesamtaufbau des pneumatischen Federungssystems ist
in Fig. 2 dargestellt. Durchgezogene Linien repräsen
tieren Leitungen des pneumatischen Systems, während elek
trische Steuerleitungen als gestrichelte Linien einge
zeichnet sind.
Ein Kompressor 1 wird durch einen Motor 2 angetrieben
und saugt Luft über einen Luftfilter 3 an. Die durch
den Kompressor 1 geförderte Druckluft gelangt über eine
Leitung 5 an vier pneumatische Federungs- oder Radauf
hängungsmechanismen 6, von denen in der Zeichnung nur
einer dargestellt ist. Ein Zweiwege-Ablaßventil 11 mit
zwei Schaltstellungen ist parallel zu dem Kompressor
1 in der Leitung 5 angeordnet.
Das Ablaßventil 11 befindet sich im nicht erregten Zustand
in der Schaltstellung I, in der es die von der Leitung 5
abzweigende Leitung 12 blockiert. Wenn das Ablaßventil
elektrisch erregt wird, so geht es in die Schaltstellung
II über, in der die Leitung 12 geöffnet wird, so daß
Druckluft abgelassen werden kann. Die vier oben erwähnten
Federungsmechanismen 6 sind im vorderen und hinteren
Teil des Fahrzeugs in den vier Rädern entsprechenden
Positionen angeordnet.
Der in Fig. 2 gezeigte Federungsmechanismus 6, beispiels
weise an einem Vorderrad, umfaßt ein Zufuhrventil 21,
einen Pufferbehälter 22, ein Sperrventil 23 und eine
Luftfeder 24. Diese Bauteile sind durch entsprechende
Leitungen miteinander verbunden.
Das Zufuhrventil 21 ist von gleicher Bauart wie das
Ablaßventil 11 und dient zur Freigabe und zum Sperren
der zu der Luftfeder 24 führenden Leitung 5. Das Sperr
ventil 23 ist zwischen dem Pufferbehälter 22 und der Luft
feder 24 angeordnet. Das als Magnetventil ausgebildete
Sperrventil 23 befindet sich im nicht erregten Zustand
in der Schaltstellung I, in der eine Verbindung zwischen
dem Pufferbehälter 22 und der Luftfeder 24 besteht, so
daß die Härte oder Rückstellkraft der Luftfeder 24 ver
ringert ist. Wenn das Sperrventil 23 erregt ist, so ist
die Verbindung zwischen dem Pufferbehälter 22 und der
Luftfeder 24 unterbrochen (Schaltstellung II), so daß
die Luftfeder ein härteres Federungsverhalten zeigt.
Die Luftfeder 24 weist eine Hauptkammer 24 a auf, deren
Volumen sich in Abhängigkeit von dem in ihr herrschenden
Druck ändert. Die Niveauregulierung des Fahrzeugs erfolgt
mit Hilfe der in der Hauptkammer 24 a enthaltenen Luft.
Die elektrische Spannungsversorgung für jedes der Ventile
11, 21 und 23 und für den Motor 2 wird durch eine Steuer
einheit 31 gesteuert. Die Steuereinheit 31 nimmt Ausgangs
signale von einem Satz 32 von Sensoren auf, die jeweils
einen bestimmten Betriebszustand des Fahrzeugs abtasten.
Der Satz 32 von Sensoren umfaßt einen Fahrzeug-Höhensensor
33, einen Lenkwinkelsensor 34, einen Brems-Sensor 35, einen
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 36 und einen Beschleunigungs
sensor 37.
Der Höhensensor 33 tastet die Höhe des Fahrzeugs ab, während
der Lenkwinkelsensor 34 die Richtung und den Betrag des
Lenkradeinschlags abtastet. Mit Hilfe des Brems-Sensors
35 wird abgetastet, ob die Bremse (das Bremspedal) des
Fahrzeugs betätigt wird. Der Fahrzeuggeschwindigkeits
sensor 36 tastet die Fahrzeuggeschwindigkeit ab. Der
Beschleunigungssensor 37 dient zur Feststellung, ob das
Fahrzeug beschleunigt wird, d.h., ob das Gaspedal über
einen bestimmten Schwellenwert hinaus betätigt ist. Die
Steuereinheit 31 wird beispielsweise durch einen Mikro
computer gebildet, der anhand eines in einem Speicher
abgelegten Programms Prozeßvariable berechnet, die für
die Niveauregulierung des Fahrzeugs auf der Grundlage
der von den Sensoren gelieferten Informationen und für
die Einstellung der Härte der Federung benötigt werden.
Die Steuereinheit 31 steuert entsprechend den jeweiligen
Anforderungen die Spannungszufuhr zu den Ventilen 11, 21
und 23 und zu dem Motor 2.
Bei dem Sperrventil 23 des oben beschriebenen Federungs
systems handelt es sich um ein erfindungsgemäßes Magnet
ventil, dessen Aufbau im einzelnen in Fig. 3 gezeigt
ist. Der Plunger 41 ist in Axialrichtung des Sperrventils
23 beweglich. Die Stellarmatur 42, beispielsweise der
Anker eines elektromagnetischen Stellgliedes, der Hilfs
kolben (erstes Ventilglied) 43, ein ringförmiger Feder
teller 44 und der Hauptkolben (zweites Ventilglied) 45
sind in der angegebenen Reihenfolge an dem Plunger 41
befestigt. In Fig. 3 ist auf der linken Seite der
Mittelachse die geöffnete Stellung des Sperrventils
23 und auf der rechten Seite die Schließstellung des
Sperrventils dargestellt.
Der beiderseits des Plungers 41 angeordnete Anker 42,
der Federteller 44 und der Hauptkolben 45 sind mit
dem Plunger 41 verschraubt. Der Federteller 44 bildet
zugleich eine Mutter zum Feststellen des Hauptkolbens
45. Der Anker 42 ist an seinem oberen Ende in Fig. 3
mit einem schalldämpfenden Gummielement 42 a versehen.
Das elektromagnetische Stellglied weist eine Spule 47
auf, deren Spannungsversorgung über eine Leitung 48
durch die Steuereinheit 31 gesteuert wird. Die Durch
führung der Leitung 48 zu der Spule 47 ist mit Hilfe
einer Gummidichtung 49 abgedichtet.
Ein Führungszylinder 52 für den Plunger ist an dem
Gehäuse 53 des Sperrventils 23 befestigt und an seinem
Umfang durch Kappen 50, 51 verkleidet. Der Führungszylinder
52 begrenzt zusammen mit dem aus Gummi hergestellten
Ventilsitz 56 und einem zusätzlichen Ring 57 die Hilfs
kammer (zweite Kammer) 58. Die Druckluft aus dem Puffer
behälter 22 wird über eine Rohr- oder Schlauchleitung
59, einen Kanal 60 und eine Öffnung 61 in die Hilfs
kammer 58 eingeleitet.
Am oberen Ende des Ventilsitzes 56 ist ein lippenförmiger
schalldämpfender Vorsprung 56 a mit Y-förmigem Querschnitt
vorgesehen. Der Vorsprung 56 a wird beim Auftreffen des
Hilfskolbens 43 auf den Ventilsitz elastisch verformt
und legt sich nach und nach an den Hilfskolben an, so
daß das Aufprallgeräusch gedämpft wird.
Die druckbeaufschlagte Wirkfläche A 2 des Ventilbereiches
in der Hilfskammer 58 wird durch den Durchmesser des ring
förmigen Bereiches des Ventilsitzes 56 bestimmt, in
welchem der schalldämpfende Vorsprung 56 a ausgebildet
ist. Ein weiterer schalldämpfender Vorsprung 56 b, der
jedoch eine andere Querschnittsform als der Vorsprung
56 a aufweist, ist im unteren Teil des den Ventilsitz
bildenden Gummielements 56 angeordnet. Der Vorsprung
56 b kommt beim Öffnen des Sperrventils 23 an dem Ventil
teller 44 zur Anlage. Die Feder 63 ist mit einem Ende
an dem Ventilteller 44 und mit dem anderen Ende an
einem Ventilsitz-Element 64 abgestützt und spannt den
Plunger 41 in seine obere Stellung in Fig. 3 (Öffnungs
stellung des Sperrventils 23) vor. Ein weiteres schall
dämpfendes Gummielement 65 ist am unteren Teil des
Hauptkolbens (zweites Ventilglied) 45 angeordnet. Dieses
Gummielement 65 dämpft das Aufprallgeräusch, wenn der
Hauptkolben 45 an dem Ventilsitzelement 64 anschlägt.
Die druckbeaufschlagte Wirkfläche A 1 des Ventilsitz
bereiches 64 wird durch den Durchmesser des entsprechenden
Oberflächenbereiches des schalldämpfenden Gummielements
65 des Hauptkolbens 45 in der Hauptkammer 69 bestimmt.
Die Wirkflächen A 1 und A 2 sind so gewählt, daß ihre
Flächeninhalte zumindest annähernd übereinstimmen.
Im unteren Umfangsbereich des Ventilsitzelements 64
ist ein weiteres Gummielement 67 angeordnet. In das
untere Ende des Gehäuses 53 ist ein Stopfen 68 einge
schraubt, der das Gummielement 67 abstützt. Das Gummi
element 67 dient dazu, das Ventilsitzelement 64 stoß
gedämpft an dem Gehäuse 53 abzustützen, so daß die an
dem Ventilsitzelement 64 auftretenden Erschütterungen
unterdrückt werden und die Fuge zwischen dem Ventil
sitzelement 64 und dem Gehäuse 53 abgedichtet wird.
Das insgesamt mit 66 bezeichnete Hauptventil bildet die
Hauptkammer 69, die mit dem Pufferbehälter 22 über eine
rohrförmige oder schlauchförmige Leitung 70 und einen
durch den Stopfen 68 verlaufenden Kanal 71 in Verbindung
steht. Die Hauptkammer 69 ist auf der rechten Seite in
Fig. 3 durch einen Blindstopfen 72 verschlossen und
auf der linken Seite in Fig. 3 über ein mit einem
Kanal 74 und einer Rohr- oder Schlauchleitung 75 ver
sehenes Anschlußteil 73 mit der Luftfeder 24 verbunden.
Nachfolgend soll die Wirkungsweise des oben beschriebenen
Magnetventils im einzelnen erläutert werden.
Das Federungssystem bewirkt sowohl die Niveauregulierung
des Fahrzeugs als auch das Umschalten zwischen harter
und weicher Federungscharakteristik. Zu diesem Zweck
werden die Sperrventile 23 entsprechend einem bestimmten
Steuerschema oder Programm geöffnet und geschlossen.
Wenn beispielsweise die Höhe des Fahrzeugs reguliert
werden soll, so wird die Höhe des Fahrzeugaufbaus anhand
der Ausgangssignale der Sensoren 33 ständig überwacht,
und mit Hilfe der Steuereinheit 31 wird die Höhe des
Fahrzeugaufbaus auf eine bestimmte Bezugshöhe einge
regelt. Wenn die Höhe des Fahrzeugs größer als die
Bezugshöhe ist, werden sowohl das Ablaßventil 11 als
auch das Zufuhrventil 21 geöffnet, während das Sperr
ventil 23 im geöffneten Zustand verbleibt, so daß
die Druckluft aus der Luftfeder 24 und dem Pufferbehälter
22 entweicht und der Fahrzeugaufbau entsprechend absinkt.
Wenn die Höhe des Fahrzeugs dagegen kleiner ist als die
Bezugshöhe, so wird der Kompressor 1 eingeschaltet und
das Zufuhrventil 21 offengehalten. In diesem Fall wird
der Luftfeder 24 und dem Pufferbehälter 22 Druckluft
zugeführt, so daß der Fahrzeugaufbau angehoben wird.
Die Spule 47 des Sperrventils 23 ist dabei nicht erregt,
so daß der Plunger 41 durch die Feder 63 in der oberen
Stellung in Fig. 2 gehalten wird und das Hauptventil
66 sich in der geöffneten Stellung befindet. Wenn an
schließend der Spule 47 ein Strom zugeführt wird, so
wird der Anker 42 durch die durch die Spule erzeugte
magnetische Kraft F sol angezogen, und das Hauptventil
66 wird geschlossen.
Wenn bei dem im Einleitungsteil der Beschreibung erwähnten
herkömmlichen Sperrventil der Druck auf der stromauf
wärtigen Seite den Wert P 1 und der Druck auf der strom
abwärtigen Seite den Wert P 2 hat, so gilt beim Öffnen
des Ventils die nachfolgende Beziehung (1) und beim
Schließen des Ventils die Beziehung (2).
F sp < (P 2-P 1) × A1 (1)
wobei P 2 größer als P 1 ist und A 1 die druckbeaufschlagte
Wirkfläche bezeichnet.
F sol < F sp + (P 1-P 2) × A1 (2)
wobei P 1 größer ist als P 2.
Wie aus den obigen Ungleichungen (1) und (2) hervorgeht,
entspricht die in der Schließstellung des Ventils zu
erzeugende elektromagnetische Kraft F sol wenigstens
der Summe aus der Federkraft F sp und der pneumatischen
Kraft, die der Druckdifferenz zwischen der stromabwärtigen
und der stromäufwärtigen Seite des Ventils entspricht.
Zur Beherrschung der pneumatischen Kraft wird eine große
Federkraft und eine entsprechend große elektromagnetische
Kraft benötigt.
Wenn dagegen das erfindungsgemäße Sperrventil 23 verwendet
wird, so wird die Hilfskammer 58 des Hilfsventils 62 ständig
mit Druckluft aus dem Pufferbehälter 22 beaufschlagt. Die
durch diese Druckluft erzeugte pneumatische Kraft entspricht
dem Druck auf der stromaufwärtigen Seite des Hauptventils
66, d.h., dem Druck in dem Kanal 71 am unteren Ende des
Ventils in Fig. 3.
Die zum Öffnen des Sperrventils 23 benötigte Federkraft
F sp braucht daher lediglich den verhältnismäßig geringen
Widerstand aufgrund der Reibung des Ankers 42 und der
gleichen zu überwinden, da die druckbeaufschlagten Wirk
flächen des Hauptventils 66 und des Hilfsventils 62
im wesentlichen übereinstimmen (A 1=A 2). Die zum Schließen
des Ventils benötigte elektromagnetische Kraft F sol braucht
nur etwas größer zu sein als die Federkraft F sp . Dies be
deutet, daß die benötigten Kräfte im Vergleich zu den
Kräften, die sich aus den Gleichungen (1) und (2) ergeben,
erheblich kleiner sind. Folglich können die Feder 63 und
die Spule 47 kleine Abmessungen und ein geringes Gewicht
aufweisen, und die Spule kann auf einen geringen Stromver
brauch ausgelegt werden. Hierdurch ergibt sich auch eine
Verringerung des Arbeitsgeräusches. Eine weitere Minderung
des Arbeitsgeräusches wird durch die geräuschdämpfenden Vor
sprünge 56 a und 56 b, die Gummielemente 42 a, 65 und den ebenfalls
aus gummielastischem Material hergestellten Ventilsitz 56 erreicht.
Die Wirkung des geräuschdämpfenden Vorsprungs 56 a
soll nachfolgend näher erläutert werden.
Da der Vorsprung 56 a eine Y-förmige Gestalt aufweist,
tritt der Vorsprung 56 a derart mit dem Hilfskolben 43
in Berührung, daß sich zunächst sein oberer Endbereich
allmählich elastisch an den Hilfskolben 43 anlegt. Hier
durch wird das beim Anschlagen des Hilfskolbens an den
Ventilsitz erzeugte Geräusch erheblich vermindert.
Sobald der Vorsprung an dem Hilfskolben 43 anliegt, wird
der lippenförmige Teil des Vorsprungs durch den in der
Luftkammer 24 a der Luftfeder 24 herrschenden Druck ver
formt und gegen den Hilfskolben 43 angedrückt, so daß
die Dichtungseigenschaften verbessert werden, da die
Y-förmige Lippe des Vorsprungs 56 a die Luftkammer 24 a
selbst dann noch abdichtet, wenn der Innendruck in der
Luftkammer 24 a starken Änderungen unterworfen ist.
Da das erfindungsgemäße Magnetventil ein Hauptventil
und ein Hilfsventil aufweist, deren druckbeaufschlagte
Wirkflächen A 1 und A 2 übereinstimmen, so daß die an
den Ventilgliedern wirkenden pneumatischen Kräfte
sich gegenseitig aufheben, können die zum Betätigen
(zum Öffnen oder Schließen) des Ventils benötigten
Kräfte erheblich verringert werden. Infolgedessen
können die Abmessungen und das Gewicht der Feder und
der Magnetspule des Magnetventils sowie die elektrische
Leistung zur Erregung der Magnetspule reduziert werden.
Darüber hinaus wird eine Verringerung des Arbeitsge
räusches erreicht.
Claims (12)
1. Sperrventil mit
- - einer Haupt-Ventilkammer (69),
- - einem Haupt-Ventilglied (45), durch das ein in die Haupt-Ventilkammer (69) mündender Einlaßkanal (71) sperrbar ist,
- - einem Betätigungsorgan (42, 47) zum Antrieb des Ventil glieds (45) in seine Schließstellung und
- - Rückstellmitteln (63), die das Ventilglied (45) in Richtung auf seine Öffnungsstellung vorspannen,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß durch ein gemeinsam mit dem Haupt-Ventilglied (45) bewegliches Hilfs-Ventilglied (43) und einen zugeord neten Ventilsitz (56) eine Hilfskammer (58) von der Haupt-Ventilkammer (69) abgetrennt wird, wenn sich beide Ventilglieder in ihrer Schließstellung befinden,
- - daß die Hilfskammer (58) ständig mit dem in dem Einlaßkanal (71) herrschenden Druck beaufschlagt ist und
- - daß die druckbeaufschlagten Wirkflächen (A 1, A 2) der Haupt- und Hilfs-Ventilglieder (45, 43) im wesentlichen den gleichen Flächeninhalt aufweisen.
2. Sperrventil nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Betätigungsorgan (42, 47) ein
elektromagnetisches Betätigungsorgan ist, dessen Anker
(42) mit einem Plunger (41) verbunden ist, an dem die
beiden Ventilglieder (45, 43) befestigt sind.
3. Sperrventil nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Haupt-Ventilglied (45) spiral
förmig mit dem Plunger in Eingriff steht und einen
Federteller (44) aufweist, an dem sich ein Ende einer
das Rückstellmittel bildenden Feder (63) abstützt und
der zugleich eine Mutter zum Festlegen des Haupt-Ventil
glieds an dem Plunger bildet.
4. Sperrventil nach Anspruch 2 oder 3, gekenn
zeichnet durch ein den Anker (42) aufnehmendes
und von der Magnetspule (47) des Betätigungsorgans um
gebenes Gehäuse (52), ein an dem Gehäuse (52) befestigtes
Ventilgehäuse (53), das die Haupt-Ventilkammer (69) und
die Hilfskammer (58) bildet, und ein den Auslaß der Haupt-
Ventilkammer (69) bildendes Anschlußteil (73).
5. Sperrventil nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Gehäuse (52) des Betätigungsorgans
oder das Ventilgehäuse (53) einen mit der Hilfskammer (58)
verbundenen Kanal (60) aufweist und daß dieser Kanal
(60) und der Einlaßkanal (71) mit einem gemeinsamen
Druckbehälter (22) verbunden sind.
6. Sperrventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem
Hilfs-Ventilglied (43) zusammenwirkende Ventilsitz (56)
einen Vorsprung (56 a) aus elastischem Material zur
Dämpfung des Ventil-Schließgeräusches aufweist.
7. Sperrventil nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der schalldämpfende Vorsprung (56 a)
einen Y-förmigen Querschnitt aufweist.
8. Sperrventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil
gehäuse (53) ein Schalldämpfungselement (56 b) aus elasti
schem Material aufweist, das einen Anschlag für das Haupt-
Ventilglied (45) in dessen Öffnungsstellung bildet.
9. Sperrventil nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaßkanal
(71) in einem in dem Ventilgehäuse (53) befestigten Stopfen
(68) ausgebildet ist und daß das Haupt-Ventilglied (45)
an seinem dem Stopfen (68) zugewandten Ende mit einem
Gummielement (65) versehen ist.
10. Sperrventil nach einem der Ansprüche 4 bis 9, ge
kennzeichnet durch eine Abdeckung (50, 51) für
die Magnetspule (47) des Betätigungsorgans und durch ein
an einem Ende des Ankers (42) angebrachtes Gummielement
(42 a) zur Dämpfung des Geräusches beim Anschlag des Ankers
(42) an der Abdeckung (50, 51).
11. Verwendung eines Sperrventils gemäß einem der vorstehenden
Ansprüche in einer pneumatischen Fahrzeugfederung
derart, daß der Einlaßkanal (71) und die Hilfskammer
(58) des Sperrventils (30) mit einem Druckbehälter
(22) der Fahrzeugfederung verbunden sind, während der
Auslaß (74) der Haupt-Ventilkammer (69) des Sperrventils
mit einem pneumatischen Radstoßdämpfer (24) der Fahrzeugfederung
verbunden ist.
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