DE3739801A1 - Lichtempfindliche lithographische platte - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine lithographische
Platte, die kein Befeuchtungswasser während des Druckens
bzw. des Pressens benötigt (nachstehend als "wasserlose Platte"
bezeichnet), insbesondere eine lichtempfindliche lithographische
Platte, die kein Befeuchtungswasser benötigt
(nachstehend als "wasserlose Druckplatte" bezeichnet),
welche zur Verwendung bei der Hertstellung einer wasserlosen
lithographischen Platte geeignet ist und in ihrer
Empfindlichkeit, Entwickelbarkeit, Lauflänge (d. h. Druckhaltbarkeit)
und Farbaufnahmeeigenschaften als auch in ihren
Plattenprüfungseigenschaften überlegen ist.
Es sind wasserlose Druckplatten bekannt, worin eine
lichtempfindliche Schicht und eine Silikonkautschukschicht
in Folge auf einem Substrat gebildet werden. Solche wasserlosen
Druckplatten sind beispielsweise in den US-PSen
35 11 178, 36 77 178 und 38 94 873 und der GB-PS 14 19 643
als auch in der US-PS 43 42 820 beschrieben.
Im allgemeinen gibt es zwei Arten von Verfahren zur
Herstellung einer lithographischen Platte aus einer
wasserlosen Druckplatte. Bei einem Verfahren wird der Teil
der lichtempfindlichen Schicht, der einem Farb- bzw.
Tintenaufnahmen entspricht, (nachstehend als
"Bildbereich" bezeichnet), durch eine Entwicklungslösung
gelöst, um dadurch den Teil der Silikonkautschukschicht auf
dem gelösten Teil der lichtempfindlichen Schicht zu
entfernen, um dadurch den Bildbereich zu bilden, wie in der
US-PS 35 11 178 offenbart. In dem anderen Verfahren wird das
Lichtbindevermögen und die Lichtfreisetzbarkeit der
lichtempfindlichen Schicht auf solch eine Weise verwendet,
daß die Teile der Silikonkautschukschicht, die dem
Bildbereich entsprechen, selektiv entfernt werden, wie in
den US-PSen 38 94 873 und 43 42 820 offenbart.
Das erste Verfahren besitzt den Vorteil, daß die
Entwickelbarkeit im wesentlichen nicht beeinträchtigt wird,
auch wenn die Bindungsfestigkeit zwischen der
Silikonkautschukschicht und der lichtempfindlichen Schicht
stark genug ist, weil der Bildbereich durch Entfernen der
lichtempfindlichen Schicht gebildet wird. Dies bedeutet, daß
es bei dieser Verfahrensart möglich ist, eine Platte mit
verbesserten Antikratz- und Antiverschleißeigenschaften ohne
wesentliche Verschlechterung der Entwickelbarkeit zu
erhalten. Andererseits erfordert diese Verfahrensart, daß
die lichtempfindliche Schicht so dünn wie möglich gemacht
wird. Da der Bildbereich durch eine Vertiefung, die sowohl
die lichtempfindliche Schicht und die Silikonschicht
durchdringt, gebildet wird, wird die Tiefe der Vertiefung,
d. h. die Tiefe des Bildbereichs, groß, wenn die
lichtempfindliche Schicht eine große Dicke besitzt. Solch
eine große Tiefe des Bildbereichs erfordert eine große Menge
an Farbe bzw. Tinte, die auf die Plattenoberfläche gegeben
wird, um solche einen Bildbereich mit großer Tiefe zu füllen.
Unter diesen Umständen wurde eine wasserlose Druckplatte mit
einer Primer- bzw. Grundierungsschicht, einer
lichtempfindlichen Schicht und einer Silikonkautschukschicht
entwickelt, die in der angegebenen Reihenfolge auf dem
Substrat gebildet werden. Bei dieser verbesserten
wasserlosen Druckplatte besitzt die lichtempfindliche
Schicht eine verringerte Dicke, so daß eine geringere Menge
an Farbe als bei der bekannten wasserlosen Druckplatte
verwendet werden kann. Zusätzlich zeigt diese verbesserte
wasserlose Druckplatte überlegene Antikratz- und Antiverschleißeigenschaften.
Für diese verbesserte wasserlose
Druchplatte wurde eine japanische Patentanmeldung mit
der Nummer
60-229 031 eingereicht. Bei dieser wasserlosen Druckplatte
werden eine Primerschicht, eine lichtempfindliche Schicht
und eine Silikonkautschukschicht in der angegebenen
Reihenfolge auf einem Substrat gebildet, und die
Primerschicht besteht aus einem lichtgehärteten
photovernetzbaren Harz.
Bei der Herstellung dieser wasserlosen Druckplatte werden
die lichtempfindliche Schicht und die
Silikonkautschukschicht aufeinanderfolgend auf der
Primerschicht mittels eines geeigneten organischen
Lösungsmittels gebildet. Andererseits wird bei dem
Plattenherstellungsverfahren der Bildbereich durch
selektive Entfernung von Bildteilen der lichtempfindlichen
Schicht und der Silikonkautschukschicht durch eine
Entwicklungslösung, die ein organisches Lösungsmittel
enthält, gebildet. Es ist wesentlich, daß die Primerschicht
weder gelöst wird noch abblättert aufgrund von Quellung.
Die Primerschicht muß deshalb eine starke Beständigkeit
gegenüber Lösungsmitteln aufweisen.
Die Teile der Primerschicht, die dem Bildbereich
entsprechen, werden bei der Entwicklung ausgesetzt. Die
ausgesetzten Teile der Primerschicht werden während oder
nach der Entwicklung gefärbt, um die Prüfung der Platte zur
Feststellung, ob die Bildfläche nach der Entwicklung präzise
reproduziert worden ist, zu erleichtern. Es ist deshalb
ebenfalls notwendig, daß die Primerschicht leicht gefärbt
werden kann. Die Primerschicht muß deshalb eine
ausgezeichnete Färbbarkeit besitzen.
Die Pimerschicht muß deshalb sowohl hohe
Antilösungsmitteleigenschaften als auch hohe Färbbarkeit
aufweisen. Es ist jedoch äußerst schwierig, diesen beiden
Bedürfnissen gleichzeitig zu entsprechen. Wenn ein übliches
dreidimensional vernetztes Bindemittel, wie ein gehärtetes
Epoxyharz, verwendet wird, muß die Primerschicht beispielsweise
einen hohen Vernetzungsgrad besitzen, um eine hohe
Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln aufzuweisen. Da ein
solch hoher Vernetzungsgrad im wesentlichen eine Quellung
der Primerschicht verhindert, wird die Färbbarkeit
nachteilig beeinträchtigt. Wenn der Vernetzungsgrad
erniedrigt wird, damit die Primerschicht ausreichend
quellen kann, d. h. um eine hohe Färbbarkeit zu erreichen,
kann die Primerschicht nur eine niedrige Beständigkeit
gegenüber Lösungsmitteln besitzen. Es ist möglich, eine
Primerschicht mit einer funktionellen Gruppe herzustellen,
die leicht färbbar ist. Diese Maßnahme ist jedoch immer noch
nicht zufriedenstellend. Die Primerschicht kann nämlich nur
in ihrem Oberflächenbereich gefärbt werden, und das gefärbte
Bild kann nur eine geringe Dichte besitzen, die für die
Plattenprüfung nicht ausreichend ist.
Aufgabe der vorliegenden Verbindung ist es deshalb, eine
wasserlose Druckplatte mit einer Primerschicht, einer
lichtempfindlichen Schicht und einer
Silikonkautschukschicht, die in dieser Reihenfolge auf einem
Substrat gebildet werden, zur Verfügung zu stellen, worin
die Primerschicht eine ausreichend hohe Beständigkeit
gegenüber Lösungsmitteln aufweist und worin der
Bildbereichteil der Primerschicht, die nach der Entwicklung
ausgesetzt wird, leicht färbbar ist, um eine leichte Prüfung
der Platte nach der Entwicklung zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß wird eine wasserlose Druckplatte zur
Verfügung gestellt, die ein Substrat, eine auf dem Substrat
gebildete Primerschicht, die gehärtete Gelatine enthält,
eine lichtempfindliche Schicht auf der Primerschicht und
eine Silikonkautschukschicht auf der lichtempfindlichen
Schicht umfaßt.
Bei der erfindungsgemäßen wasserlosen Druckplatte zeigt die
gehärtete Gelatine in der Primerschicht überlegene
Beständigkeit gegenüber Lösungsmitteln, die während der
Bildung der lichtempfindlichen Schicht und der Silikonkautschukschicht
verwendet werden. Zusätzlich können
Probleme, die durch Quellen der Primerschcith aufgrund des
Kontakts mit der Entwicklungslösung, wie eine schlechtere
Bildreproduzierbarkeit und schlechtere Bildfixierung,
vermieden werden. Weiterhin kann die ausgesetzte gelatinehaltige
Primerschicht, die den Bildbereich bildet, selektiv
in einer klaren Farbe gefärbt werden.
Fig. 1 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht einer
lichtempfindlichen lithographischen Platte.
Fig. 2 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht einer
wasserlosen lithographischen Platte, die durch
Aussetzen und Entwickeln der lichtempfindlichen
Platte nach Fig. 1 erhalten worden ist.
Fig. 1 zeigt, daß eine Primerschicht 2, eine
lichtempfindliche Schicht 3 und eine Silikonkautschukschicht
4 in der angegebenen Reihenfolge auf einem Substrat 1
gebildet werden, und Fig. 2 zeigt, daß der Bildbereich 4 A
durch eine Vertiefung, die sowohl die
Silikonkautschukschicht 4 und die lichtempfindliche Schicht
3 durchdringt, gebildet wird, und durch die die Oberfläche
der Primerschicht 2 freigesetzt wird.
Nachstehend wird die erfindungsgemäße wasserlose Druckplate
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung näher beschrieben.
Im allgemeinen ist es erforderlich, daß das Substrat eine
Flexibilität besitzt, die groß genug ist, damit die Platte
auf eine übliche lithographische Presse gegeben werden kann,
und eine Festigkeit besitzt, die ausreichend ist, um der
Belastung während des Druckens zu widerstehend. Typische
Beispiele für das Substratmaterial sind metallische Platten,
wie aus Aluminium, Kupfer und Stahl, Filme oder Platten von
Kunststoffen, wie Polyethylenteretphthalat, beschichtetes
Papier und Kautschuk. Es ist ebenfalls möglich, ein
Verbundsubstrat, ein elastisches Kautschuksubstrat und ein
Substrat, das vorher in Form eines Zylinders geformt wurde,
zu verwenden.
Die erfindungsgemäß verwendete Primerschicht wird unter
Verwendung einer gehärteten oder vernetzten Gelatine als
Bindemittel gebildet.
Es kann Gelatine, die im allgemeinen als photographische
Gelatine bekannt ist, welche auf geeignete Weise durch eine
Säurebehandlung oder alkalische Behandlung von Knochen oder
Häuten von Vieh erhalten worden ist, als Gelatine für die
Primerschicht verwendet werden. Die Art der Gelatine ist
nicht begrenzt, und es können verschiedene natürliche
Gelatinen in Form von natürlichen Polymerverbindungen in
Form von Kondensaten verschiedener Aminosäuren, die die
folgende allgemeine Formel enthalten, verwendet werden.
Es gibt viele Arten von Aminosäuren, die Gelatine bilden,
und verschiedene Gelatinezusammensetzungen sind gemäß den
Herstellungsbedingungen als auch gemäß dem verwendeten
Material erhätlich. Die folgenden Härtungsmittel sind zum
Härten (d. h. Vernetzen) der Gelatine geeignet.
- (A) Anorganische Härtungsmittel: Chromalaum und Aluminiumiumalaum
- (B) Organische Härtungsmittel:
- (B-1) Aldehyd-Härtungsmittel:
Formaldehyd, Glyoxal, Succinaldehyd, Glutaldehyd usw. - (B-2) N-Methylol- und Acetal-Härtungsmittel: usw.
- (B-3) Epoxy-Härtungsmittel: usw.
- (B-4) Aziridin-Härtungsmittel: usw.
- (B-5) Mucohalogensäure-Härtungsmittel: usw.
- (B-6) Härtungsmittel vom aktiven Halogentyp: usw.
- (B-7) Dichlor-S-triazin-Härtungsmittel: usw.
- (B-8) Aktive Olefin-Härtungsmittel: usw.
- (B-9) Carbodiimid-Härtungsmittel: usw.
- (B-10) Isoxazolumsalz-Härtungsmittel: usw.
- (B-11) Methansulfonsäureester-Härtungsmittel: CH₃SO₂O-(CH₂)₃-OSO₂CH₃usw.
- (B-12) Aktive Ester-Härtungsmittel: usw.
- (B-1) Aldehyd-Härtungsmittel:
Es ist offensichtlich, daß verschiedene Arten von
Härtungsmitteln in Abhängigkeit von der Art der Aminosäure
in der zu härtenden Gelatine verwendet werden. Es ist
ebenfalls selbstverständlich, daß die Zusammensetzung der
Aminosäure in Abhängigkeit von der Gelatine variiert.
Die optimale Menge der verwendeten Härtungsmittel variiert
deshalb in Abhängigkeit von den Arten der Gelatine und der
Art des Härtungsmittels. Im allgemeinen liegt die optimale
Menge des Härtungsmittels jedoch zwischen 1 bis 200 mMol,
vorzugsweise zwischen 5 bis 50 mMol, pro 100 Gewichtsteile
Gelatine.
Eine zu kleine Menge an Härtungsmittel führt dazu, daß das
Quellen groß wird mit dem Ergebnis, daß die Farbe nach dem
Färben verlorengehen kann, beispielsweisee durch ein
nachfolgendes Spülen mit Wasser.
Der Wert der Mole der Aminosäure, der zum Vernetzen in einer
gegebenen Menge Gelatine erhältlich ist, ist festgelegt. Die
Zugabe des Härtungsmittels in einer Molzahl, die größer ist
als die festgelegte Molzahl, ist deshalb bedeutungslos. Es
gibt eine praktische Grenze für die Zugabemenge des
Härtungsmittels.
Die Gelatine enthaltende Primerschicht wird vorzugsweise in
einer Dicke von 0,1 bis 50 µm, insbesondere von 0,5 bis 10
µm, nach dem Trocknen vorgesehen. Das Aushärten der Gelatine
wird vorzugsweise auf bekannte Weise, wie Erwärmen, nach dem
Aufbringen einer wäßrigen Lösung, die eine Gelatine und ein
Härtungsmittel enthält, auf das Substrat durchgeführt.
Die Primerschicht kann, wenn gewünscht, ein Füllmittel, wie
Titanoxid und ein Latexpolymer, ein Anti-Lichthofbildungsmittel,
einen Farbstoff zur Druckarbeit, ein säureerzeugendes
Mittel, usw., enthalten.
Die lichtempfindliche Schicht in der erfindungsgemäßen
wasserlosen Druckplatte kann von irgendeiner Art sein,
vorausgesetzt, daß sie einen Wechsel in der Löslichkeit in
dem Entwickungsmittel aufweist, wenn sie freigesetzt wird.
Die folgenden Verbindungen und Zusammensetzungen sind
deshalb als Material für die lichtempfindliche Schicht
geeignet.
(1) Eine photopolymerisierbare Zusammensetzung, die ein
ungesättigtes Monomer mit einem Siedepunkt oberhalb 100°C,
das bei Raumtemperatur nicht flüchtig ist, oder ein Oligomer
davon, einen Photosensibilisator, einen Wärmepolymeristionsinhibitor
und, wenn notwendig, ein Füllmittel zum
Aufrechterhalten der Form bei Raumtemperatur, und einige
Zusätze enthält.
Beispiele für die ungesättigten Monomere schließen
Acrylatester und Metharylatester, wie Ethylenglykoldi(meth)acrylat,
Polyethylenglykoldi(meth)acrylat,
Hydroxyethyl(meth)acrylat, Hydropropyl(meth)acrylat,
Glycidyl(meth)acrylat, 1-Chloro-2-hydroxyethyl(meth)acrylat,
Acrylamidderivate, wie Ethylenbisacrylamid,
N-Methylolacrylamid und Methoxymethylacrylamid; Ester von
Allylalkohol, wie Triallylcyanurat, Triallylphosphat,
Diallylphthalat, Diallylmaleat; andere Styrolderivate;
und Cinnamatderivate, ein.
Beispiele für den Photosensibilisator schließen
Benzophenonderivate; Benzoinderivate, Anthrachinonderivate;
Aldehyde, Ketone, Schwefelverbindungen;
Halogenide; und Farbstoffe, wie Methylenblauriboflavin,
ein.
Beispiele für den Wärmepolymerisationsinhibitor schließen
Hydrochinonderivate; Phenolderivate; nitro-substituiertes
Benzol; tertiäre Amine und Phenothiazinderivate ein.
Beispiele für Materialien, die als Füllmittel oder
Additive geeignet sind, schließen feine Pulver von
anorganischen Stoffen, wie kolloidales Siliciumdioxid,
Calciumcarbonat, Magnesiumcarbonat, Eisenoxide; Polyvinylacetat,
Poly(meth)acrylatester; Polyethylene mit
Molekulargewichten von mehreren tausend; Polypropylen;
Polyvinylchlorid; Vinylpolymere, wie Polyvinylidenchlorid;
und Harzsysteme vor dem Aushärten, wie Resolphenolharze,
Harnsäure, Melaminharze, Epoxyharze und ungesättigtes
Polyesterharz, ein.
(2) Zusammensetzungen, die ein Polymer mit den folgenden
Gruppen in der Hauptgruppe oder Seitengruppen des Polymers
enthalten:
Zusammensetzungen, die hauptsächlich durch lichtempfindliche
Polymere, wie Polyester, Polyamide und Polycarbonate, zu-
sammengesetzt sind und in der Haupt- oder Seitenkette die
folgende Substanz besitzen:
(Beispiele dieser Zusammensetzung sind in den US-PS
30 30 208, 37 07 373 und 34 54 237 beschrieben.)
Zusammensetzungen, die hauptsächlich aus lichtempfindlichen
Polyestern, abgeleitet aus einer 2-Propylidenmalonsäureverbindung,
wie Cynnamylidenmalonsäure, und einem
difunktionellen Glykol, zusammengesetzt sind: Beispiele für
solche Zusammensetzungen sind in den US-PS 29 56 878 und
31 73 787 beschrieben.
Zimtsäureester von Polymeren, die Hydroxylgruppen enthalten,
wie Polyvinylalkohol, Stärke, Cellulose und Analoge dieser
Polymere:
Beispiele sind in der US-PS 26 90 966, 27 52 372 und
27 32 301 gezeigt.
Weiterhin können Polymere, wie sie in den japanischen
Patentanmeldungen 58-25 302 und 59-17 550 beschrieben sind,
ebenfalls erfindungsgemäß verwendet werden.
(3) Eine Zusammensetzung, die ein lichtempfindliches
Diazoharz oder ein lichtempfindliches Azidoharz enthält,
und, wenn gewünscht, einen Photosensibilisator und eine
geringe Menge eines Füllzusatzes:
Beispiele für die lichtempfindlichen Diazoharze sind
Zinkchloriddoppelsalze von Kondensaten von Formaldehyd und
Diazoaminen, wie p-Diazoidphenylamin,
p-Diazomonoethylanilin, p-Diazolbenzylethylanilin usw.
Beispiele für die lichtempfindlichen Azidoharze sind
Azidophthalsäureester von Polyvinylalkohol,
Azidobenzoesäureester von Polyvinylalkohol und Ester von
Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymer und aromatische Azidoalkohole,
wie β-(4-azidophenol)ethanol.
Photosensibilisatoren, Füllmittel und Additive, wie sie
in (1) genannt sind, können ebenfalls verwendet werden.
(4) Zusammensetzung, enthaltend eine O-Chinondiazidverbindung:
O-Chinonazidoverbindungen, die auf geeignete Weise verwendet
werden, sind O-Naphthochinondiazidverbindungen, die in
vielen Schriften offenbart sind, wie in den US-PS
27 66 118, 27 67 092, 27 72 972, 28 59 112, 29 07 665,
30 46 110, 30 46 111, 30 46 115, 30 46 118, 30 46 119,
30 46 120, 30 46 121, 30 46 122, 30 46 123, 30 61 430,
31 02 809, 31 06 465, 36 35 709 und 36 47 443.
Unter diesen O-Chinondiazidverbindungen werden vorzugsweise
die folgenden verwendet: O-Naphtochinondiazidsulfonatester
oder O-Naphtochinondiazidcarbonsäureester einer aromatischen
Hydroxyverbindung; und O-Naphtochinondiazidsulfonatamid
oder O-Naphtochinondiazidcarbonsäureamid einer aromatischen
Amidverbindung. Beispiele für diese Materialien
sind: Ester von Benzochinon-1,2-diazidsulfonat oder
Naphtochinon-1,2-diazidsulfonat und Polyhydroxyphenyl
(einschließlich Teilester: das gleiche gilt für die
nachstehenden Verbindungen); Ester von Naphtochinon-1,2-
diazid-4-sulfonat oder Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat
und Pyrogallolacetonharz; Ester von Benzochinon-1,2-diazidsulfonat
oder Naphthochinon-1,2-diazidsulfonat und Novolak-
Phenolformaldehydharz oder Novolak-Cresolformaldehydharz;
Amid von Poly(p-aminostyrol) und Naphthochinon-1,2-diazid-4-
sulfonat oder Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat;
Ester von Polyethylenglykol und Naphthochinon-1,2-diazid-4-
sulfonat oder Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat; Amid von
Polymeramin und Naphthochinon-1,2-diazid-4-sulfonat oder
Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat; Ester von
Polymethacrylat p-Hydroxyanilid und Naphthochinon-1,2-
diazid-4-sulfonat oder Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat;
Amid von amin-denaturiertem natürlichem Kollophoniumharz und
Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat; Ester eines Epoxyharzes
aus Bisphenol A und Propylenoxid und
Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat; Ester eines Polymers
eines Monoesters von (Meth)acrylat und Dihydroxyphenyl und
Naphthochinon-1,2-diazid-4-sulfonat und Naphthochinon-1,2-
diazid-5-sulfonat; Polymer enes Kondensats von Aminoisophthalatdiallylester
und Naphthochinondiazidsulfonat;
Ester von Polycarbonat und Chinondiazidsulfonat;
Chinondiazide, vernetzt mit Isocyanat oder dergleichen;
Ester von Bisphenol A und Naphthochinon-1,2-diazid-4-
sulfonat oder Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat; Ester von
Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat und Phenolen, wie
Phenol, p-Cresol oder dergleichen, oder Alkoholen, wie
Ethylalkohol, Propylalkohol, Butylalkohol und Amylalkohol;
und Säureamide von Naphthochinon-1,2-diazid-5-sulfonat und
Aminen, wie Anilin, p-Hydroxyanilin usw.
Unter diesen Materialien ist die in (1) beschriebene photopolymerisierbare
Zusammensetzung und das in (2) beschriebene
photodimerisierbare Material auf sehr geeignete Weise als
Material der lichtempfindlichen Schicht verwendbar.
Wie vorstehend erläutert, wird die Dicke der lichtempfindlichen
Schicht so stark wir möglich verringert, insofern,
als die lichtempfindliche Schicht und die Silikonkautschukschicht
in dem Bildbereich entfernbar sind in dem
Entwicklungsverfahren nach ihrer Freisetzung. Als Standard
ist es jedoch ratsam, daß die Dicke der lichtempfindlichen
Schicht im allgemeinen unterhalb 1 µm, insbesondere zwischen
0,1 und 0,5 µm liegt.
Um die Festigkeit der Bindung zwischen der Primerschicht und
der lichtempfindlichen Schicht zu verstärken, ist es
möglich, ein lichtempfindliches Schichtmaterial, das eine
organische Zinnverbindung und ein Silankupplungsmittel
enthält, zu verwenden.
Die organische Zinnverbindung kann beispielsweise die
folgenden Formeln besitzen:
worin R¹ eine Alkylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl
zwischen 1 und 6 bedeutet, während R² eine Alkylgruppe mit
einer Kohlenstoffzahl zwischen 1 und 20 bedeutet.
Typische Beispiele für die organische Zinnverbindung sind
Dibutylzinndioctanoat, Dibutylzinndilaurat, Dibutylzinndiacetat,
Zinn(II)octanoat usw.
Aminosaline werden vorzugsweise als Silankupplungsmittel
verwendet. Die Aminosilane schließen im allgemeinen
Substanzen ein, die durch die folgenden allgemeine Formel
Rm R′n Si(OR′′)-m-n
dargestellt werden, worin R eine Alkylgruppe mit einer
unsubstituierten oder substituierten Aminogruppe bedeutet
und R′ und R′′ jeweils eine Alkylgruppe oder eine
Arylgruppe bedeuten. m bedeutet 1 oder 2 und n bedeutet 0
oder 1, worin m + n = 1 oder 2 gegeben ist.
Typische Beispiele für die Aminosilane sind 3-Aminopropyltriethoxysilan,
N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropyltrimethoxysilan,
3-Aminopropyltrimethoxysilan, bis[3-(Trimethoxysilyl)propyl]amin,
bis[3-(Trimethoxysilyl)propyl]ethylendiamin,
N-(3-Trimethoxysilylpropyl)morpholin,
Trimethoxysilylpropyldiethylentriamin, bis(2-Hydroxyethyl)aminopropylmethyldiethoxysilan,
(N,N-Diethyl-3-amino)propyltrimethoxysilan,
N-Methylaminopropyltrimethoxysilan,
N-Phenylaminopropyltrimethoxysilan,
1-Trimethoxysilyl-2-(p-aminomethyl)-phenylethan,
1-Trimethoxysilyl-2-(m-aminomethyl)phenylethan, und
Trimethoxysilylpropylallylamin.
Aromatische Aminosilanverbindungen mit den folgenden
Strukturformeln sind ebenfalls verwendbar:
worin
n=1 bis 3
R¹eine Alkylgruppe oder eine Phenylgruppe mit einer
Kohlenstoffzahl von 1 bis 3 ist und
Xeine Gruppe ist, die durch Dehydrolyse zersetzt werden
kann, wie beispielsweise:
R² und R³ bedeuten Alkyl oder ein substituiertes Alkyl mit
einer Kohlenstoffzahl von 1 bis 3.
Es ist ebenfalls möglich, eine reaktive Silanverbindung mit
einer Allylisocyanuratgruppe zu verwenden.
Die Zusammensetzung der reaktiven Silanverbindung mit einer
Alylisocyanuratgruppe, die erfindungsgemäß geeignet ist,
ist nachstehend beispielhaft angegeben:
(R¹eine zweiwertige Kupplungsgruppe, die wenigstens ein
Atom aus Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff usw.,
enthält, wie -C₃H₆-, -C₃H₆-NH-C₃H₆.
R²Alkyl- oder Phenylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl von
1 bis 3.
Xeine Gruppe, die durch Dehydrolyse zersetzt werden
kann, wie beispielsweise
R³, R⁴eine unsubstituierte Alkylgruppe oder eine substituierte
Alkylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl von
1 bis 3,
a1 oder 2, n: 1, 2 oder 3).
Es ist ebenfalls möglich, eine reaktive Verbindung mit einer
Ketoximgruppe zu verwenden.
Zusammensetzungen der folgenden Formel werden vorzugsweise
als reaktive Silanverbindung mit einer Ketoximgruppe
verwendet:
worin R¹ eine Alkylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl von 1
bis 3 (beispielsweise eine Methylgruppe, eine Ethylgruppe
und eine Propylgruppe), eine Alkenylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl
von 2 bis 5 (beispielsweise eine Vinylgruppe und
eine Arylgruppe), eine Aminoalkylgruppe (beispielsweise eine
N-( β-Aminoethyl)-γ-aminopropylgruppe, eine γ-Aminopropylgruppe),
eine Aminoalkylphenylalkylengruppe mit einem
aromatischen Kern in der Alkylenkette (beispielsweise eine
N-( β-Aminoethyl)-aminomethylphenethylgruppe), eine
γ-Methacryloxypropylgruppe, eine γ-Glicydoxypropylgruppe
oder eine γ-Mercaptopropylgruppe) ist; R² eine Alkylgruppe
oder eine Phenylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl von 1 bis 3
bedeutet und R³, R⁴ eine Alkylgruppe mit einer Kohlenstoffzahl
von 1 bis 3 oder ein Cycloalkan mit 5 bis 6 Ringen
bedeutet, wobei R³ und R⁴ teilweise miteinander verbunden
sind.
Die Summe der Gehalte der organischen Zinnverbindung und
des Silankupplungsmittels liegt im Bereich zwischen 1 und 20 Gew.-%
des lichtempfindlichen Harzes.
Wenn die Summe der Gehalte unterhalb 1% liegt, wird keine
bemerkenswerte Verbesserung der Bindungsfestigkeit erreicht.
Wenn andererseits die Summe der Gehalte oberhalb 20% liegt,
wird die Lichtempfindlichkeit und die Entwickelbarkeit des
lichtempfindlichen Harzes nachteilig verschlechtert.
Das Verhältnis der Menge zwischen der organischen Zinnverbindung
und dem Silankupplungsmittel (organische Zinnverbindung/
Silankupplungsmittel) liegt zwischen 0,2 und 5.
Wenn das Verhältnis einen Wert außerhalb des vorstehend
angegebenen Bereichs einnimmt, wird keine bemerkenswerte
Verbesserung der Bindungsfestigkeit erreicht, wie dies der
Fall ist, wenn die organische Zinnverbindung oder das
Silankupplungsmittel allein zugegeben werden.
Die erfindungsgemäß verwendete Silikonkautschukschicht
ist hauptsächlich aus einem linearen organischen Polysiloxan
mit einer Kohlenstoffzahl in der Größenordnung von
mehreren tausenden oder mehreren zehntausenden und mit der
nachstehenden wiederkehrenden Einheit
zusammengesetzt, worin R eine Alkylgruppe mit einer
Kohlenstoffzahl von 1 bis 10 oder eine Phenylgruppe ist.
Vorzugsweise sind nicht weniger als 60% von R
Methylgruppen. Solch ein lineares organisches Polysiloxan
wird üblicherweise in Form eines vernetzten
Silikonkautschuks mit der Zugabe eines reaktiven Vernetzungsmittels
verwendet. Beispiele für die Vernetzungsmittel
zur Verwendung mit einem sogenannten Silikonkautschuk
vom Raum(niedrig)temperaturaushärtungstyp sind: Silane mit
oder ohne einwertige organische Gruppe, gebunden an das
Siliciumatom, wie Acetoxysilan, Ketooximsilan, Aminoxysilan,
Amidsilan, Alkoxysilan und Hydroxysilan; und
Niedrigpolymerisationskondensate dieser Silane, wie Siloxane
und Organowasserstoffpolysiloxane.
Um die Bindungsgestigkeit zwischen der lichtempfindlichen
Schicht und der Silikonkautschukschicht zu verbessern und
die Zwischenschichtbindungsfestigkeit über einen langen
Zeitraum aufrechtzuerhalten, wird in einigen Fällen eine
reaktive Silanverbindung mit einer Arylisocyanuratgruppe
oder eine reaktive Silanverbindung mit einer Aminoalkylgruppe
zu der Silikonkautschukverbindung gegeben.
Die Gesamtmenge des reaktiven Vernetzungsmittels und/oder
der reaktiven Silanverbindung liegt zwischen 0,05 und
10%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5%. Diese Bindungskomponenten
können zusammen in Form einer Mischung verwendet
werden.
Die Silikonkautschukschicht kann ebenfalls einen
Katalysator, wie eine geringe Menge einer organischen
Zinnverbindung, enthalten.
Die Silikonkautschukschicht besitzt vorzugsweise eine
geringe Dicke, um eine hohe Tonreproduzierbarkeit zu
erreichen; eine bestimmte minimale Dicke ist jedoch
erforderlich hinsichtlich der Haltbarkeit beim Drucken und
zur Verhinderung eines Tonens. Die Silikonkautschukschicht
besitzt üblicherweise eine Dicke von 0,5 bis 10 µm,
vorzugsweise zwischen 1,0 und 3,0 µm.
Die erfindungsgemäße wasserlose Druckplatte besitzt im
allgemeinen den vorstehend genannten Aufbau. Die Erfindung
schließt jedoch nicht die Bildung einer Bindungsschicht
zwischen der lichtempfindlichen Schicht und der Silikonkautschukschicht
aus. Solch eine Bindungsschicht kann aus
verschiedenen reaktiven Vernetzungsmitteln und
Silankupplungsmitteln gebildet werden. Unter diesen
Materialien der Bindungsschicht werden am wirksamsten
Silankupplungsmittel mit einer Oximgruppe, reaktive
Silikonverbindungen mit einer Aminoarylgruppe, reaktive
Silikonverbindungen mit einer Arylisocyanuratgruppe
und eine organische Titanatverbindung (Primer einer
Titangruppe) verwendet.
Die Dicke der Bindungsschicht kann theoretisch nicht
geringer als die des monomolekularen Films sein. Aufgrund
von Gründen, die im praktischen Gebrauch liegen, weist die
Bindungsschicht im allgemeinen eine Dicke zwischen 10 µm und
0,5 µm auf. Eine zu große Dicke ist nicht bevorzugt aus
wirtschaftlichen Gründen und verschlechtert die Bildreproduzierbarkeit,
weil eine solch große Dicke nachteilig
das Eindringen der Entwicklungslösung in die
lichtempfindliche Schicht beeinträchtigt.
Die wasserlose Druckplatte kann einen Schutzfilm aufweisen,
der auf der Silikonkautschukschicht, wenn gewünscht,
gebildet wird.
Die erfindungsgemäße wasserlose Druckplatte wird zuerst
durch eine bildtragende Transparenz ausgesetzt bzw.
belichtet, und die erhaltene Platte wird durch eine
Entwicklungslösung, die die lichtempfindliche Schicht in dem
Bildbereich auflösen kann, entwickelt, wodurch die Teile der
lichtempfindlichen Schicht und der Silikonkautschukschicht
darauf, die dem Bildbereich entsprechen, entfernt werden,
wodurch eine wasserlose lithographische Platte gebildet
wird.
Es können verschiedene Lichtquellen zum Belichten verwendet
werden, wie eine Superhochspannungsquecksilberlampe,
Kohlenbogenlampe, Metallhalogenidlampe, Xenonlampe,
chemische Lampe, Fluoreszenzlampe und Sonnenlicht.
Die bei der Entwicklung eines Bildes auf der
erfindungsgemäßen Druckplatte verwendete Entwicklungslösung
kann irgendeine üblicherweise zum Zwecke der Entwicklung von
Druckplatten verwendete Entwicklungslösung sein. Beispiele
für solche Entwicklungslösungen sind Fettkohlenwasserstoffe
(wie Hexan, Heptan, "ISOPER E, H. G" (Handelsname
eines Fettkohlenwasserstoffs, hergestellt von Esso Kagaku),
Benzin, Kerosin, aromatischer Kohlenwasserstoff (Toluol,
Xylol usw.) oder ein Halogenkohlenwasserstoff (Trichlen).
In jedem Fall wird eines der folgenden polaren Lösungsmittel
verwendet:
Alkohole (Methanol, Ethanol, Wasser usw.),
Ether (Methylcellosolve, Ethylcellosolve, Butylcellosolve, Methylcarbitol, Ethylcarbitol, Butylcarbitol, Dioxan usw.),
Ketone (Aceton, Methylethylketon usw.),
Ester (Ethylacetat, Methylcellosolveacetat, Cellosolveacetat, Carbitolacetat usw.).
Alkohole (Methanol, Ethanol, Wasser usw.),
Ether (Methylcellosolve, Ethylcellosolve, Butylcellosolve, Methylcarbitol, Ethylcarbitol, Butylcarbitol, Dioxan usw.),
Ketone (Aceton, Methylethylketon usw.),
Ester (Ethylacetat, Methylcellosolveacetat, Cellosolveacetat, Carbitolacetat usw.).
Die Entwicklung wird durch ein übliches Verfahren, wie
Reiben der Platte mit einem Entwicklungskissen bzw. -pad,
enthaltend die vorstehende Entwicklungslösung, oder
durch Reiben der Platte mit einer Entwicklungsbürste,
nach dem Gießen der Entwicklungslösung auf die Platte,
durchgeführt. Als Ergebnis werden die Silikonkautschukschicht
und die lichtempfindliche Schicht in dem Bereich,
der dem Bildbereich entspricht, entfernt, und die Oberfläche
der Primerschicht wird freigesetzt, um als Farbaufnahmeteil
zur Verfügung zu stehen.
Die durch Entwickeln der wasserlosen Druckplatte erhaltene
wasserlose Platte kann durch eine Färbelösung nach der
Entwicklung gefärbt werden. Die Färbungsflüssigkeit muß von
solch einer Art sein, daß sie selektiv die Primerschicht,
die gehärtete Gelatine enthält, die den Bildbereich bildet,
färben kann, ohne im wesentlichen die
Silikonkautschukschicht, die in dem Nichtbildbereich
vorliegt, zu färben.
Insbesondere wird die Färbelösung, die auf geeignete Weise
mit der erfindungsgemäßen Platte verwendet wird, durch
Auflösen oder Dispergieren in einem Lösungsmittel mit einer
starken Polarität, wie Wasser oder Alkohol, eines
Farbstoffes, wie eines basischen Farbstoffes, sauren
Farbstoffes und Dispersionsfarbstoffes, gebildet. Um die
Färbbarkeit zu verbessern, ist es möglich und wirksam, eine
geeignete Färbungshilfe, wie eine Carbonsäure, ein Amin oder
ein oberflächenaktives Mittel, zuzugeben.
Es ist bevorzugt, daß die Entwicklung und das Färben in
verschiedenen Stufen, wie vorstehend erläutert, durchgeführt
werden, da solch ein Verfahren das Design der Entwicklungslösung
und der Färbelösung erleichtert, obwohl die
Entwicklung und das Färben gleichzeitig unter Verwendung
einer Lösung, die durch Zugabe eines Farbstoffs in eine
Entwicklungsflüssigkeit auf der Basis eines quellbaren
organischen Lösungsmittels hergestellt worden ist,
durchgeführt werden können.
Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß erfindungsgemäß
eine wasserlose Druckplatte mit überlegenen
Anti-Lösungsmitteleigenschaften und Plattenprüfungseigenschaften
zur Verfügung gestellt wird. Die folgenden
Beispiele erläutern die Erfindung. Wenn nicht anders
angegeben, beziehen sich alle Teile und Prozentangaben auf
das Gewicht.
Ein Primerschichtmaterial mit der folgenden Zusammensetzung
wurde auf eine glatte Aluminiumplatte, die vorher durch ein
übliches Verfahren entfettet worden war, in einer Menge von
1,0 g/m², bezogen auf das Trockengewicht, aufgebracht. Die
Platte wurde dann bei 100°C über 2 sek gehalten und dann
durch Trocknen ausgehärtet.
Photographische Gelatine 680 100 Teile
(hergestellt von Nitta Gelatin Kabushiki Kaisha)
Glyoxallösung 4,35 Teile (40 Gew.-% wäßrige Lösung, hergestellt von Wako Junyaku K.K.)
reines Wasser4000 Teile
Glyoxallösung 4,35 Teile (40 Gew.-% wäßrige Lösung, hergestellt von Wako Junyaku K.K.)
reines Wasser4000 Teile
Die Primerschicht wurde nach dem Aushärten in eine
Entwicklungslösung und ein gemischtes Lösungsmittel zum
Aufbringen der lichtempfindlichen Schicht (Mischung aus
Methylcellosolveacetat/Toluol=2/1 Volumenverhältnis)
getaucht, die Primerschicht wurde jedoch nicht aufgelöst.
Die folgende lichtempfindliche Zusammensetzung wurde auf die
Primerschicht auf der Aluminiumplatte in einer Menge von
0,25 g/m² aufgebracht und dann getrocknet:
Lichtempfindlicher ungesättigter Polyester,
gebildet durch 1 : 1-Mol-Kondensation von
p-Phenyldiacrylat und 1,4-Dihydroxyethyloxycyclohexan 10 Teile N-Methyl-2-benzoylmethylen- -naphthothiazolin 0,6 Teile N-( β-Aminoethyl)aminomethylphenetyltrimethoxysilan 0,4 Teile Dibutylzinndioctanoat 0,8 Teile Sumitone Cyaninblau VH 514 2 Teile (Phthalocyaninblau, hergestellt von Sumitomo Kagaku Kabushiki Kaisha)
Methylcellosolveacetat600 Teile Toluol300 Teile
gebildet durch 1 : 1-Mol-Kondensation von
p-Phenyldiacrylat und 1,4-Dihydroxyethyloxycyclohexan 10 Teile N-Methyl-2-benzoylmethylen- -naphthothiazolin 0,6 Teile N-( β-Aminoethyl)aminomethylphenetyltrimethoxysilan 0,4 Teile Dibutylzinndioctanoat 0,8 Teile Sumitone Cyaninblau VH 514 2 Teile (Phthalocyaninblau, hergestellt von Sumitomo Kagaku Kabushiki Kaisha)
Methylcellosolveacetat600 Teile Toluol300 Teile
Dann wurde die folgende Silikonkautschukzusammensetzung auf
die lichtempfindliche Schicht in einer Menge von 2,0 g/m²,
bezogen auf das Trockengewicht, aufgebracht und dann
getrocknet, so daß eine ausgehärtete Silikonkautschukschicht
gebildet wurde:
Dimethylpolysiloxan mit Hydroxylgruppen an beiden
Enden (Molekulargewicht etwa 600 000) 100 Teile Methylwasserstoffpolysiloxan mit Trimethyl-
silylgruppen an beiden Enden (Molekulargewicht etwa 2500) 3,5 Teile 1-Methoxysilylpropyl-3,5-diarylisocyanurat 3,5 Teile Dibutylzinndioctanoat 3,3 Teile Isoper G (hergestellt von Esso Kagaku Kabushiki Kaisha)2000 Teile
Enden (Molekulargewicht etwa 600 000) 100 Teile Methylwasserstoffpolysiloxan mit Trimethyl-
silylgruppen an beiden Enden (Molekulargewicht etwa 2500) 3,5 Teile 1-Methoxysilylpropyl-3,5-diarylisocyanurat 3,5 Teile Dibutylzinndioctanoat 3,3 Teile Isoper G (hergestellt von Esso Kagaku Kabushiki Kaisha)2000 Teile
Ein Polypropylenfilm, der auf einer Seite eine matte
Oberfläche besaß und eine Dicke von 12 µm hatte, wurde auf
die Oberfläche der Silikonkautschukschicht, die durch das
vorstehend genannte Verfahren gebildet worden war,
aufgebracht, wodurch eine wasserlose Druckplatte mit
laminierter Struktur gebildet wurde.
Eine positive Transparenz wurde auf die so erhaltene
Druckplatte gegeben und in engem Kontakt damit durch ein
Vakuum gehalten. Die Platte wurde durch diesen Film über 30
Zählungen mittels eines ET26V UDNS ULTRA-PLUS FLIP-TOP PLATE
MAKER bwz. Plattenherstellers, hergestellt von Nuark Co.,
Ltd., belichtet. Der Laminatfilm wurde dann abgeschält, und
die Platte wurde 1 min in eine Entwicklungslösung getaucht,
die aus 90 Teilen Isoper H (hergestellt von Esso Kagaku),
7 Teilen Diethylenglykolmonobutylether, 3 Teilen Diethylenglykolmonoethylether
und 5 Teilen Diethylsuccinat bestand.
Die Platte wurde dann leicht mit einem Entwicklungskissen
bzw. -pad gerieben, so daß der nicht ausgesetzte Teil der
lichtempfindlichen Schicht und der entsprechenden Silikonkautschukschicht
darauf entfernt wurden. Es wurde eine
wasserlose Platte erhalten, worin das Bild des positiven
Films mit hoher Qualität über den gesamten Bereich der
Platte wiedergegeben wurde.
Die so erhaltene wasserlose Platte wurde leicht mit der
folgenden Farbstofflösung abgewischt, so daß nur das Bild,
wo die Primerschicht ausgesetzt war, in einer klaren blauen
Farbe gefärbt wurde:
Methylenblau 1 Teil
reines Wasser100 Teile
Die folgende Primerschichtzusammensetzung wurde auf eine
glatte Aluminiumplatte, ähnlich der, wie sie in Beispiel 1
verwendet wurde, in einer Menge von 1,0 g/m², bezogen auf
das Trockengewicht, aufgebracht, und die Zusammensetzung
wurde 2 Minuten bei 100°C erwärmt, um ausgehärtet zu werden:
Photographische Gelatine 100 Teile
(hergestellt von Nitta Gelatin)
5,63 Teile
reines Wasser4000 Teile
Eine lichtempfindliche Schicht und eine Silikonkautschukschicht,
die im wesentlichen die gleiche waren wie in
Beispiel 1, wurden auf der ausgehärteten Primerschicht
gebildet, und ein Polypropylenfilm, der ebenfalls ähnlich
dem in Beispiel 1 verwendeten war, wurde auf die Silikonkautschukschicht
gegeben, wodurch eine wasserlose Druckplatte
erhalten wurde.
Die so erhaltene Originalplatte wurde belichtet und
entwickelt auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1, so daß
eine wasserlose Platte gebildet wurde, die das Bild des
positiven Films mit großer Wiedergabequalität trug.
Diese wasserlose Platte wurde mit der gleichen Farbstoffflüssigkeit
wie in Beispiel 1 abgewischt, und der
Bildbereich wurde in einer klaren blauen Farbe gefärbt.
Zum Vergleich wurde die folgende
Primerschichtzusammensetzung auf eine glatte
Aluminiumplatte, ähnlich der im Beispiel 1 verwendeten,
aufgebracht und bei 120°C über 5 min gehalten, um
ausgehärtet zu werden:
Epikote 1001100 Teile
(ein Epoxyharz des Bisphenol A-Systems,
hergestellt von Shell Kagaku, mit
Epoxyäquivalenten von 450 bis 500)
Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid 36 Teile 2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol 10 Teile Methylcellosolveacetat600 Teile Toluol600 Teile Methylethylketon600 Teile
hergestellt von Shell Kagaku, mit
Epoxyäquivalenten von 450 bis 500)
Methyltetrahydrophthalsäureanhydrid 36 Teile 2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol 10 Teile Methylcellosolveacetat600 Teile Toluol600 Teile Methylethylketon600 Teile
Dann wurde eine wasserlose Druckplatte durch ein Verfahren,
das dem in den Beispielen 1 und 2 entsprach mit Ausnahme
der Zusammensetzung der Primerschicht, gebildet. Die so
erhaltene wasserlose Druckplatte wurde zu einem Bild
belichtet, und das gebildete latente Bild wurde entwickelt,
wodurch eine wasserlose Platte, die das Bild des positiven
Films mit hoher Wiedergabequalität reproduzierte, erhalten
wurde. Diese wasserlose Platte wurde mit einer Färbelösung,
die im wesentlichen die gleich war wie in den Beispielen 1
und 2, abgewischt; die Platte war im wesentlichen jedoch
nicht gefärbt.
Es wurde eine Primerschichtzusammensetzung wie in Beispiel 1
hergestellt mit der Ausnahme, daß 7,2 Teile
anstatt 4,35 Teilen Glyoxallösung verwendet wurden, und dann
wurden ihre Eigenschaften bestimmt. Als Ergebnis wurden die
gleichen Wirkungen wie in Beispiel 1 erhalten.
Claims (15)
1. Lichtempfindliche lithographische Platte, die kein
Befeuchtungswasser benötigt, dadurch gekennzeichnet, daß sie
ein Substrat, eine Primerschicht, die eine gehärtete
Gelatine enthält, eine lichtempfindliche Schicht und eine
Silikonkautschukschicht in dieser Reihenfolge umfaßt.
2. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die gehärtete Gelatine durch
Zugabe eines Härtungsmittels zu einer photographischen
Gelatine und Aushärten durch Erwärmen gebildet wird.
3. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß das Härtungsmittel ein
anorganisches Härtungsmittel oder ein anorganisches
Härtungsmittel ist.
4. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
3, dadurch gekennzeichnet, daß das organische Härtungsmittel
ein Aldehyd oder ein Dichlor-s-triazin ist.
5. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß das Härtungsmittel zu der
Gelatine in einer Menge von 1 bis 200 mMol, bezogen auf
100 Gewichtsteile Gelatine, gegeben wird.
6. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primerschicht auf das
Substrat in einer Trockendicke von 0,1 bis 50 µm aufgebracht
wird.
7. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primerschicht weiterhin
ein Füllmittel, ein Antilichthof-Bildungsmittel, einen
Farbstoff oder ein säureerzeugendes Mittel enthält.
8. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtempfindliche Schicht eine photopolymerisierbare
Zusammensetzung enthält.
9. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
8, dadurch gekennzeichnet, daß die photopolymerisierbare
Zusammensetzung ein ungesättigtes Monomer mit
einem Siedepunkt oberhalb 100°C, das bei Raumtemperatur
nicht flüchtig ist, oder ein Oligomer davon, einen
Photosensibilisator und einen Wärmepolymerisationsinhibitor
umfaßt.
10. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die
lichtempfindliche Schicht ein Polymer mit den folgenden
Gruppen in der Hauptkette oder Seitenkette des Polymers
umfaßt:
11. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
eine O-Chinondiazidverbindung umfaßt.
12. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
weiterhin eine organische Zinnverbindung
und ein Silankupplungsmittel enthält.
13. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, daß das Silankupplungsmittel
ein Aminosilan ist.
14. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtempfindliche Schicht
auf die Primerschicht in einer Dicke von
nicht mehr als 1 µm aufgebracht wird.
15. Lichtempfindliche lithographische Platte nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silikon-
kautschukschicht auf die lichtempfindliche Schicht in einer
Dicke von 0,5 µm bis 10 µm aufgebracht wird.
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