DE3734264A1 - Verfahren und vorrichtung zum automatischen wechseln von vorgarnspulen an einer ringspinnmaschine - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum automatischen wechseln von vorgarnspulen an einer ringspinnmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
automatischen Wechseln von Vorgarnspulen an einer Ringspinnma
schine mittels eines verfahrbaren Wartungswagens, bei welchem
eine neue, volle Vorgarnspule von einer Transporteinrichtung
entnommen und an ein Gatter übergeben wird und bei welchem eine
alte, nahezu leergelaufene Vorgarnspule dem Gatter entnommen
und an die Transporteinrichtung übergeben wird, und zum automa
tischen Verbinden des Anfangs der neuen Vorgarnspule mit dem
von der alten Vorgarnspule ablaufenden Vorgarn.
Bei einer bekannten Vorrichtung (EP-A 02 13 962) der eingangs
genannten Art wird vorgesehen, daß zunächst die neue Vorgarn
spule von der Transporteinrichtung abgenommen und in den Wech
selwagen eingeführt wird. In dem Wechselwagen wird der Vorgarn
anfang gesucht, der dann ergriffen und mit dem in das Streck
werk einlaufenden Vorgarn der alten Spule verbunden wird, die
sich noch in dem Gatter befindet. Danach wird das alte Vorgarn
zertrennt. Die neue Vorgarnspule, von der jetzt das Vorgarn zu
dem Streckwerk abläuft, wird dann wieder an die Transportein
richtung übergeben. Danach wird die leere Spule mittels einer
zweiten Greifeinrichtung aus dem Gatter geholt und vorüberge
hend in dem Wechselwagen gehalten, wo der Vorgarnrest aufge
wickelt wird. Danach wird die neue Vorgarnspule der Transport
einrichtung entnommen und an das Gatter übergeben. Anschließend
wird die leere Vorgarnspule auf die Transporteinrichtung aufge
steckt. Insgesamt handelt es sich dabei um ein relativ umständ
liches Verfahren, für das relativ aufwendig gestaltete Mittel
vorgesehen werden müssen. Es sind zwei Garnituren von Greifele
menten notwendig, die der Transporteinrichtung und dem Gatter
zustellbar sind und die entweder die neuen Vorgarnspulen oder
die alten Vorgarnspulen aufnehmen. Hinzu kommt ein weiterer
Aufwand, da die bekannte Bauart nur in der Lage ist, einen Spu
lenwechsel an der äußeren Reihe des Gatters einer Ringspinnma
schine durchzuführen. Damit erfordert das Gatter eine besondere
Gestaltung mit einem weiteren Antrieb, durch welchen die Vor
garnspulen der beiden Reihen gegeneinander vertauschbar sind,
so daß dann die hintere Reihe von Vorgarnspulen zur vorderen
Reihe wird und dann ebenfalls gewechselt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art derart zu vereinfachen, daß die Bewe
gungsabläufe einfacher werden und daß dann einfachere Mittel
zum Durchführen des Verfahrens benutzt werden können.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zunächst die neue Vor
garnspule der Transporteinrichtung entnommen und in dem War
tungswagen zwischengespeichert wird, dann die alte Vorgarnspule
ohne das Einlaufen des Vorgarns zu unterbrechen, dem Gatter
entnommen und an die Transporteinrichtung übergeben wird, wo
nach die neue Vorgarnspule aus dem Wartungswagen entnommen und
in das Gatter eingebracht wird, wobei der Anfang des Vorgarns
der neuen Vorgarnspule mit dem Vorgarn der alten Vorgarnspule
verbunden wird, wonach das Vorgarn der alten Vorgarnspule zer
trennt wird.
Aufgrund der Zwischenspeicherung der neuen Vorgarnspulen in dem
Wartungswagen ist es möglich, nur mit einem oder einem Satz
Greifelementen auszukommen, die alle Bewegungen ausführen, mit
denen die vollen und leeren Vorgarnspulen transportiert werden.
Dieses eine Greifelement oder der eine Satz Greifelemente kann
darüber hinaus relativ frei bewegt werden, da er nicht von an
deren Greifelementen behindert wird. Es ist deshalb ohne weite
res möglich, die gleichen Greifelemente sowohl der vorderen
Reihe als auch der hinteren Reihe von Vorgarnspulen des Spulen
gatters zuzustellen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
der Anfang des Vorgarns der neuen Vorgarnspule gesucht und be
reitgelegt wird, während sich diese Vorgarnspule in dem War
tungswagen in der Zwischenspeicherposition befindet. Dieses Su
chen kann dann durchgeführt werden, während die Greifelemente
andere Arbeiten ausführen, nämlich das Entnehmen der alten Vor
garnspule und das Übergeben dieser Vorgarnspulen an die Trans
porteinrichtung.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
das Verbinden des Anfangs des Vorgarns der neuen Vorgarnspulen
mit dem Vorgarn der alten Vorgarnspule erfolgt, während die
neue Vorgarnspule von dem Wartungswagen zu dem Gatter überführt
wird. Dadurch läßt sich insgesamt die Zeit relativ kurz halten,
die für den Wechselvorgang benötigt wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
die alte oder die neue Vorgarnspule zu Drehungen angetrieben
werden, wenn sie von einer Position zu einer anderen bewegt
werden, während von ihnen Vorgarn abläuft. Durch diese Maßnahme
wird sichergestellt, daß einerseits bei diesen Bewegungen, bei
denen sich der Abstand zu einer Führung oder zum Streckwerk
vergrößert, das Vorgarn nicht zerrissen wird. Andererseits wird
dafür Sorge getragen, daß bei einer Bewegung, bei welcher sich
der Abstand der Vorgarnspule zu einer Führung oder zu dem
Streckwerk verringert, keine Schlaufen entstehen, die an einem
anderen Maschinenteil hängenbleiben könnten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgesehen, daß
nach dem Zertrennen des Vorgarns der alten Vorgarnspule diese
bereits an die Transporteinrichtung abgegebene Vorgarnspule zu
Drehbewegungen angetrieben wird, um das restliche Vorgarn auf
zuwickeln. Dadurch wird sichergestellt, daß dieses Vorgarn
nicht herunterfällt und zu Betriebsstörungen führt.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung und insbesondere
einer Vorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei
bung der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform und
den Unteransprüchen.
Fig. 1 bis 15
zeigen die verschiedenen Stufen eines Wechselns der
Vorgarnspulen in schematischer Darstellung,
Fig. 16 bis 18
zeigen in vergrößertem Maßstab einen Vorgarngreifer,
dessen Fadenklemme sich in verschiedenen Positionen
befindet,
Fig. 19 eine Ansicht auf Streckwerke, denen mehrere Vorgarn
greifer von der rechten Seite hin zugestellt sind
und
Fig. 20 eine Ansicht auf ein Streckwerk, dem die gleichen
Vorgarngreifer nach einem Drehen um 180° von der
linken Seite bezüglich der Belastungsarme zugestellt
sind.
In den nachfolgend beschriebenen Fig. 1 bis 15 sind nur jeweils
die wesentlichen Elemente dargestellt, die für die Erläuterung
der Erfindung von Bedeutung sind. Dabei sind in einzelnen Figu
ren zusätzlich Elemente dargestellt, die aus Darstellungsgrün
den in den übrigen Figuren weggelassen sind. Diese Elemente
werden nur in diesen Figuren gezeigt, in welchen sie in Funk
tion treten.
Von einer Ringspinnmaschine ist nur ein Streckwerk (10) und ein
Gatter (14) angedeutet. Das Gatter (14) ist mit Hängevorrich
tungen für Vorgarnspulen (15, 15′) versehen, die in einer vor
deren und einer hinteren Reihe angeordnet sind. Wie später an
hand von Fig. 19 und 20 noch erläutert werden wird, besitzen
die Streckwerke in Belastungsarmen getragene Druckwalzenzwil
linge, so daß den von diesen Druckwalzenzwillingen gebildeten
Streckwerken (10) jeweils eine Vorgarnspule (15) der hinteren
Reihe und eine Vorgarnspule (15′) der vorderen Reihe zugeordnet
sind.
An dem Gatter (14) ist eine Schiene (30) angebracht, auf der
eine Hängebahn (13) verfahrbar ist. Die Hängebahn (13) enthält
Hängehalter (31), die den Hängehaltern (31) des Gatters (14)
entsprechen und auf die neue, volle Vorgarnspulen (12) aufge
steckt sind, die auf dieser Hängebahn (13) der Ringspinnmaschi
ne zugeführt worden sind. Die vollen Vorgarnspulen (12) werden
in einem vorgegebenen Abstand hintereinander, der dem Abstand
der Vorgarnspulen (15, 15′) einer Reihe entspricht, für einen
Vorgarnspulenwechsel bereitgehalten.
Der Vorgarnspulenwechsel wird mittels eines Wartungswagens (11)
durchgeführt, der in Längsrichtung der Ringspinnmaschine ver
fahrbar ist. Der Wartungswagen (11) ist so ausgebildet, daß er
den gleichzeitigen Wechsel mehrerer Vorgarnspulen (12, 15, 15′)
gleichzeitig ausführen kann, d.h. für eine Gruppe von vier oder
sechs Vorgarnspulen (15, 15′) einer Reihe. In den Zeichnungen,
die lediglich Stirnansichten darstellen, sind jeweils nur die
Elemente für eine Vorgarnspule (12, 15, 15′) dargestellt.
Der Wartungswagen (11) wird gerufen, wenn die Vorgarnspulen (15
oder 15′) einer Vorgarnspulenreihe so weit leergelaufen sind,
daß ein Spulenwechsel erforderlich ist. Bei dem Ausführungsbei
spiel ist dies für die hintere Reihe der Vorgarnspulen (15) der
Fall. Die Wartungsvorrichtung (11) hält dann in der in Fig. 1
dargestellten Stellung an. Die Wartungsvorrichtung (11) enthält
mehrere zapfenartige Greifelemente (18), die auf einer balken
artigen Halteeinrichtung (19) angeordnet sind. Die Halteein
richtung (19) enthält einen Drehantrieb, mit welchem die zap
fenartigen Greifelemente (18) um ihre vertikale Achse in beiden
Drehrichtungen verdrehbar sind. Beispielsweise ist hierfür ein
Bandantrieb oder ein Zahnriemenantrieb oder ein Kettenantrieb
o.dgl. vorgesehen, der in der balkenartigen Halteeinrichtung
(19) untergebracht ist. Die Halteeinrichtung (19) sitzt auf ei
nem Rahmen (32), der um eine horizontale in Längsrichtung der
Ringspinnmaschine verlaufende Achse (33) verschwenkbar ist. Der
Rahmen (32) ist in der Wartungseinrichtung (11) in vertikaler
Richtung verfahrbar und dabei gleichzeitig um seine horizontale
Achse (33) verschwenkbar, so daß die Halteeinrichtung (19) mit
den Greifelementen (18) eine überlagerte Hub- und Schwenkbewe
gung ausführt, die der Kontur der Ringspinnmaschine und auch
den gegebenen Platzverhältnissen angepaßt ist. Mit dieser kom
binierten Hub- und Schwenkbewegung sind die zapfenartigen
Greifelemente den Vorgarnspulen (12) der Transporteinrichtung
(13) sowie den Vorgarnspulen (15 und 15′) der beiden Reihen des
Gatters (14) zustellbar. Des weiteren kann vorgesehen werden,
daß der Rahmen (32) mit den Greifelementen (18) so weit nach au
ßen verschwenkbar ist, daß diese sich unter einer Zwischenspei
chervorrichtung (17) befinden und darin aufgehängten Vorgarn
spulen (12) zugestellt werden können. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel wird jedoch vorgesehen, daß die Schwenkbe
wegung des Rahmens (32), die dieser nach außen ausführen kann,
bis zu dem Bereich vertikal unter den Vorgarnspulen (12) der
Hängebahn (13) beschränkt ist. In diesem Fall wird die Zwi
schenspeichereinrichtung horizontal verfahrbar ausgebildet, so
daß sie über die in dieser Stellung befindlichen Greifelemente
(18) verfahrbar ist, wie dies noch später erläutert werden
wird.
An der Halteeinrichtung (19) der zapfenartigen Greifelemente
(18) sind ferner Vorgarngreifer (16) angebracht, die später
noch näher erläutert werden.
Wenn der Wartungswagen (11) an den wartungsbedürftigen Spinn
stellen angekommen ist, wird er arretiert. Die zapfenartigen
Greifelemente (18) werden dann nach oben verfahren (Fig. 2), so
daß sie die vollen Vorgarnspulen (12) von der Hängebahn (13)
abhängen und mit in den Wartungswagen (11) hineinnehmen. Die
Vorgarnspulen (12) werden soweit nach unten gefahren, daß die
Zwischenspeichervorrichtung (17) durch eine horizontale Ver
stellbewegung über sie gebracht werden kann (Fig. 3). Die Zwi
schenspeichervorrichtung (17) ist mit Hängehaltern versehen,
auf die die neuen Vorgarnspulen (12) zum Zwischenspeichern auf
gesteckt werden.
Nachdem die vollen Vorgarnspulen auf die Zwischenspeichervor
richtung (17) aufgesteckt sind, werden die zapfenartigen Greif
elemente (18) wieder abgesenkt und dann anschließend in das
Gatter (14) eingefahren und den auszuwechselnden nahezu leerge
laufenen Vorgarnspulen (15) zugestellt (Fig. 4). Die zapfenar
tigen Greifelemente (18) ergreifen die nahezu leergelaufenen
Vorgarnspulen (15) (Fig. 5) und nehmen sie von dem Gatter ab
(Fig. 6) und transportieren sie zu der Hängebahn (13), auf
deren Hängehalter dann die nahezu leergelaufenen Vorgarnspulen
(15) aufgesteckt werden. Bei diesem Abziehen von dem Gatter
(14) und dem anschließenden Übergeben an die Hängebahn (13)
werden die zapfenartigen Greifelemente (18) angetrieben (Pfeil
in Fig. 6), um einen Längenausgleich zu bewirken, so daß weder
das Vorgarn zerrissen wird noch in ungeordneten Schlingen her
unterhängen kann. Die nahezu leergelaufenen Vorgarnspulen (15)
werden somit in die Hängebahn (13) derart eingehängt, daß das
Vorgarn weiter in die Streckwerke (10) einläuft. Danach werden
die zapfenartigen Greifelemente (18) wieder bis in ihre unter
ste Lage abgesenkt. In dem verfahrbaren Wartungswagen (11) wer
den die in der Zwischenspeichervorrichtung (17) gehaltenen Vor
garnspulen so weit vorbereitet, daß der Anfang des Vorgarns
aufgesucht und bereitgehalten wird. Hierzu werden die Hängehal
ter der Zwischenspeichervorrichtung (17) in Abwickelrichtung
der Vorgarnspulen (12) angetrieben (Fig. 6), während gleichzei
tig der Vorgarnspule (12) an der Stelle, an der der Vorgarnan
fang in etwa liegt, eine Saugdüse zugestellt wird. Wie in Fig. 8
dargestellt ist, wird somit der Vorgarnanfang derart bereitge
halten, daß er von den Vorgarngreifern (16) aufgenommen werden
kann, wenn die zapfenartigen Greifelemente der Vorgarnspule
(12) wieder zugestellt werden (Fig. 9 und 10).
Die zapfenartigen Greifelemente (18) nehmen dann die neue Vor
garnspule von der Zwischenspeichervorrichtung (17) wieder ab,
die sich daraufhin in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt. An
schließend werden die zapfenartigen Greifelemente (18) mit den
Vorgarnspulen in Richtung zu dem Gatter hin bewegt. Dabei wer
den die Vorgarngreifer (16) um eine horizontale Achse (13) der
art geschwenkt, daß sie mit ihrem den Vorgarnanfang haltenden
Klemmelement dem Streckwerk (10) zugestellt werden (Fig. 11).
Wie später noch erläutert werden wird, öffnen die Klemmelemente
der Vorgarngreifer (16), so daß der von ihnen gehaltene Vor
garnanfang in die Streckwerke (10) einlaufen kann. Wie später
noch erläutert wird, wird mit diesem Öffnen der Klemmen der
Vorgarngreifer (16) auch ein Trennen des alten Vorgarns be
wirkt, das noch von der alten Vorgarnspule (15) abläuft. Dieser
Vorgarnspule (15), die sich in der Hängebahn (13) befindet,
wird eine Antriebseinrichtung (20), die auch einen Fadenführer
(26) enthält, zugestellt, durch die die Vorgarnspulen (15) in
Aufwickelrichtung angetrieben werden (Fig. 11). Das Vorgarn,
das im Bereich der Streckwerke (10) abgetrennt wurde, wird so
mit noch auf die Vorgarnspulen (15) aufgewickelt, bevor diese
von der Hängebahn abtransportiert werden.
Nach dem Abtrennen des alten Vorgarns begeben sich die Klemmen
der Vorgarngreifer (16) in eine weitere Position, in welcher
sie eine Führungsöse für das von den Vorgarnspulen (12) ablau
fende Vorgarn bilden. Die Vorgarnspulen (12) werden dann von
den zapfenartigen Greifelementen (18) zu den Hängehaltern (31)
des Gatters (14) zugestellt. Dabei führen die Vorgarngreifer
(16) gesteuerte Schwenkbewegungen um ihre Achse (23) aus, so
daß das Vorgarn in Vorgarnführungen (27, 28) des Gatters (14)
eingefädelt wird (Fig. 12).
Nachdem die neuen Vorgarnspulen (12) in das Gatter (14) einge
setzt worden sind ( Fig. 13), öffnen die Vorgarngreifer (16)
vollständig und die zapfenartigen Greifelemente (18) mit den
Vorgarngreifern (16) bewegen sich in den Wartungswagen (11) zu
rück (Fig. 14), bis sie ihre Ausgangsposition (Fig. 15) wieder
einnehmen, die der Position entspricht, in welcher der War
tungswagen (11) verfährt (siehe auch Fig. 1). Damit ist der
Vorgarnspulenwechsel abgeschlossen. Es ist leicht einzusehen,
daß prinzipiell die gleichen Abläufe auch ausgeführt werden
können, wenn die Vorgarnspulen (15′) der vorderen Reihe ausge
wechsel werden sollen.
In Fig. 16 bis 18 ist ein Vorgarngreifer (16) in seinem prinzi
piellen Aufbau dargestellt. Der Vorgarngreifer (16) ist auf ei
ner horizontalen Achse (23) angeordnet, die in Lagerarmen (40)
der Halteeinrichtung (19) gelagert ist und die über einen nicht
dargestellten Elektromotor verschwenkbar ist. Der Vorgarngrei
fer (16) ist über ein Drehlager (41) in zwei Teile (42 und 43)
unterteilt. Über einen Antriebsmotor (44) ist der Teil (42) ge
genüber dem Teil (43) um die Längsachse (24) des Vorgarngrei
fers (16) verdrehbar. Der Zweck dieses Verdrehens wird später
noch anhand von Fig. 19 und 20 erläutert. An dem Teil (42), der
seitlich gegenüber der Drehachse (24) versetzt ist, ist statio
när ein Bügel (45) angebracht, dessen quer abragender Arm mit
einem elastischen Belag versehen ist. An dem Teil (42) ist um
eine Achse (46) verschwenkbar ein Klemmhebel (47) angebracht,
der über eine Hubstange (48) angetrieben ist, die ihrerseits
von einem Motor und nicht dargestellten Antriebselementen in
Längsrichtung der Achse (24) bewegbar ist.
Fig. 16 zeigt den Vorgarngreifer (16) in der geöffneten Stel
lung der Fadenklemme (22), d.h. in der Stellung, in welcher er
dem in dem Wartungswagen (11) bereitgehaltenen Vorgarnanfang
zugestellt wird (Fig. 9). Danach wird die Fadenklemme (22) ge
schlossen (Fig. 10). Die geschlossene Stellung der Klemme ist
in Fig. 17 dargestellt. Der Klemmhebel (47) ist um die Achse
(46) verschwenkt worden, so daß er an dem elastischen Belag des
stationären Arms (45) anliegt. In dieser Klemmstellung wird
dann der Vorgarngreifer (16) weiter bewegt und dem Streckwerk
(10) zugestellt (Fig. 11). In dieser Stellung öffnet dann die
Fadenklemme (22) durch Zurückschwenken des Klemmhebels (47) in
die in Fig. 16 dargestellte Stellung. Dabei legt sich die Rück
seite des Klemmhebels (47) an einen elastischen Belag eines in
Längsrichtung abragenden Ansatzes (50) an, wobei das Vorgarn
der nahezu leergelaufenen und bereits in die Transporteinrich
tung (13) eingehängten Vorgarnspule (15) abgetrennt wird. Ge
gebenenfalls kann die Rückseite des Klemmhebels (47) als eine
Schneide ausgebildet werden. Nach dem Durchtrennen des Vorgarns
der alten Vorgarnspule (15) wird der Klemmhebel (47) in eine
Zwischenposition zurückbewegt (Fig. 18). In dieser Zwischen
stellung bildet er mit einem von dem Arm (45) aufragenden An
satz (51), der zweckmäßigerweise beidseits von dem Klemmhebel
(47) vorgesehen ist, eine Öse (52), in welcher das von der neu
en Vorgarnspule (12) ablaufende Vorgarn geführt wird (Fig. 12,
13). Nachdem die neue Vorgarnspule (12) in das Gatter einge
steckt ist (13), wird die Fadenklemme (22) wieder voll geöff
net, d.h. in ihre Position entsprechend Fig. 16 gebracht, so
daß sich die Greifelemente (18) und die Vorgarngreifer (16)
wieder in die Ausgangsposition zurückbewegen können (Fig. 14
und 15).
Wie aus Fig. 16 und insbesondere Fig. 17 zu ersehen ist, ragt
die (geschlossene) Fadenklemme schnabelartig seitlich von dem
Vorgarngreifer (16) ab, wobei die Fadenklemme (22) in der Ach
se (24) liegt, während der Körper (42) des Vorgarngreifers (16)
selbst etwas demgegenüber zurückgesetzt ist. Aufgrund dieser
Ausbildung und aufgrund der Verdrehbarkeit um die Längsachse
(24) ist es möglich, die gleichen Vorgarngreifer (16) von der
rechten und von der linken Seite den Streckwerken zuzustellen.
Die Streckwerke (10) werden von in Maschinenlängsrichtung
durchlaufenden Unterzylindern und Oberwalzen gebildet, von de
nen jeweils zwei zu Druckwalzenzwillingen (57, 58, 59) zusam
mengefaßt sind (Fig. 19 und 20), die jeweils von einem Trag-
und Belastungsarm (55) gehalten werden. Wie in Fig. 19 mit
strichpunktierten Kreisen (15, 15′) angedeutet ist, ist jeweils
eine Seite der Druckwalzenzwillinge einer Vorgarnspule (15′)
der vorderen Reihe und einer Vorgarnspule (15) der hinteren
Reihe zugeordnet. In Fig. 19 ist angenommen, daß die Vorgarn
greifer (16), von denen vier zu sehen sind, den in der Zeich
nung bezüglich des Belastungsarms (55) rechten Druckwalzen zu
gestellt sind., Die seitlich schnabelartig abragenden Faden
klemmen (22) der Vorgarngreifer (16) reichen dabei bis in den
Bereich eines jedem Streckwerk (10) vorgeschalteten Einlauf
trichters (56). Wie ferner aus Fig. 19 und 20 zu ersehen ist,
sind die Fadenführer (27, 27′) des Gatters sowie auch die Fa
denführer (28, 29) hakenförmig ausgebildet, so daß die Faden
klemme (22) das Vorgarn in sie von einer Seite her einlegen
kann. Wie aus Fig. 19 und 20 zu ersehen ist, sind die Faden
führer jeweils in dem an die U-förmige Führungsöse anschließen
den Bereich von der offenen Seite hinweg abgekröpft, so daß die
Vorgarnklemme (22) ohne Behinderung in diesem Bereich vorbeige
führt werden kann.
Werden die Vorgarngreifer um 180° gedreht (Fig. 20), so können
sie von der linken Seite her den Streckwerken (10) zugestellt
werden, d.h. sie sind dann für einen Vorgarnwechsel der vorde
ren Spulenreihe geeignet. In diesem Fall werden die Vorgarn
greifer in spiegelbildlich zu den Fadenführern (27) angeordnete
Fadenführer (27′) eingelegt. Für die Fadenführer (28 und 29)
gilt entsprechendes.
Claims (19)
1. Verfahren zum automatischen Wechseln von Vorgarnspulen
an einer Ringspinnmaschine mittels eines verfahrbaren Wartungs
wagens, bei welchem eine neue, volle Vorgarnspule von einer
Transporteinrichtung entnommen und an ein Gatter übergeben wird
und bei welchem eine alte, nahezu leergelaufene Vorgarnspule
dem Gatter entnommen und an die Transporteinrichtung übergeben
wird, und zum automatischen Verbinden des Anfangs der neuen
Vorgarnspule mit dem von der alten Vorgarnspule ablaufenden
Vorgarn, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die neue Vorgarn
spule der Transporteinrichtung entnommen und in dem Wartungswa
gen zwischengespeichert wird, dann die alte Vorgarnspule ohne
das Einlaufen des Vorgarns zu unterbrechen, dem Gatter entnom
men und an die Transporteinrichtung übergeben wird, wonach die
neue Vorgarnspule aus dem Wartungswagen entnommen und in das
Gatter eingebracht wird, wobei der Anfang des Vorgarns der neu
en Vorgarnspule mit dem Vorgarn der alten Vorgarnspule verbun
den wird, wonach das Vorgarn der alten Vorgarnspule zertrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anfang des Vorgarns der neuen Vorgarnspule gesucht und be
reitgelegt wird, während sich diese Vorgarnspule in dem War
tungswagen in der Zwischenspeicherposition befindet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Verbinden des Anfangs des Vorgarns der neuen Vor
garnspule mit dem Vorgarn der alten Vorgarnspule erfolgt, wäh
rend die neue Vorgarnspule von dem Wartungswagen zu dem Gatter
überführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Verbinden des Anfangs des Vorgarns der neuen Vorgarn
spule mit dem Vorgarn der alten Vorgarnspule und während des
Zustellens der neuen Vorgarnspule zu dem Gatter das Vorgarn der
neuen Vorgarnspule in Gatterführungen eingefädelt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Anfang der neuen Vorgarnspule mit dem
Vorgarn der alten Vorgarnspule unmittelbar im Einlaufbereich
eines Streckwerkes verbunden wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die alte oder die neue Vorgarnspule zu Dre
hungen angetrieben werden, wenn sie von einer Position zu einer
anderen bewegt werden, während von ihnen Vorgarn abläuft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß nach dem Zertrennen des Vorgarns der alten
Vorgarnspule diese bereits an die Transporteinrichtung abgege
bene Vorgarnspule zu Drehbewegungen angetrieben wird, um das
restliche Vorgarn aufzuwickeln.
8. Vorrichtung zum automatischen Wechseln von Vorgarnspu
len an einer Ringspinnmaschine,die einen verfahrbaren Wartungs
wagen enthält, der mit Mitteln zum Entnehmen einer neuen, vol
len Vorgarnspule von einer Transporteinrichtung und zum Überge
ben an ein Gatter sowie zum Entnehmen einer alten, nahezu leer
gelaufenen Vorgarnspule aus dem Gatter und zum Übergeben an die
Transporteinrichtung ausgerüstet ist, und der Mittel zum auto
matischen Verbinden des Anfangs der neuen Vorgarnspule mit dem
von der alten Vorgarnspule ablaufenden Vorgarn enthält, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wartungswagen (11) einen Zwischenspei
cher (17) für Vorgarnspulen enthält,welchem die gleichen Greif
elemente (18) zustellbar sind, die der Transporteinrichtung
(13) und dem Gatter (14) zustellbar sind, und daß die Greifele
mente (18) mit Vorgarngreifern versehen sind, die beim Einfüh
ren der Greifelemente (18) in das Gatter (14) dem Bereich der
Streckwerke (10) zustellbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Greifelemente (18) des Wartungswagens (11) der hinteren
und der vorderen Reihe der Vorgarnspulen (15, 15′) des Gatters
(14) zustellbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wartungswagen (11) mit mehreren zapfenartigen Greifele
menten (18) versehen ist, denen Vorgarngreifer (16) zugeordnet
sind, die seitlich von den zapfenartigen Greifelementen (18)
auf der gleichen Halteeinrichtung (19) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die zapfenartigen Greifelemente (18) mit einem Drehantrieb
versehen sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wartungswagen (11) mit Mitteln (21) zum
Suchen und Bereithalten des Anfangs des Vorgarns der in dem
Zwischenspeicher (17) befindlichen Vorgarnspulen (12) ausge
rüstet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenspeicher (17) mit einem Drehantrieb für die in
ihm aufgenommenen Vorgarnspulen (12) versehen ist, und daß eine
den in dem Zwischenspeicher (17) aufgenommenen Vorgarnspulen
(12) zustellbare und wieder wegbewegbare Saugdüse (21) vorgese
hen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Vorgarngreifer (16) mit Mit
teln zum Zertrennen eines in ein Streckwerk (10) einlaufenden
Vorgarns versehen sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorgarngreifer (16) mit einer von ihnen
schnabelartig zur Seite hin abragenden Fadenklemme (22) verse
hen sind.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenklemme (22) in drei Stellungen schaltbar ist, näm
lich in eine geöffnete, eine geschlossene und eine Zwischen
stellung, in welcher die Fadenklemme (22) eine ösenartige Füh
rung bildet.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorgarngreifer (16) um eine horizonta
le, parallel zur Längsrichtung der Ringspinnmaschine verlaufen
de Achse (23) mittels eines Antriebes verschwenkbar sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vorgarngreifer (16) mittels eines An
triebs um ihre Längsachse (24) um 180° verdrehbar sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wartungswagen (11) mit Mitteln (20) zum
Drehen von in der Transporteinrichtung (13) befindlichen Vor
garnspulen (15) versehen ist.
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