DE3729851C1 - Plastic article, in particular for vehicle seats, with embedded insert - Google Patents
Plastic article, in particular for vehicle seats, with embedded insertInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kunststoffkörper, insbesondere
für Fahrzeugsitze, mit wenigstens einer zumindest teilweise
in den Kunststoff eingebetteten Einlage aus einem Material
mit anderen physikalischen Eigenschaften als denjenigen des
Kunststoffs, insbesondere aus Metall.
Bei den bekannten Kunststoffkörpern dieser Art, die beispiels
weise als Polsterträger für Schalensitze verwendet werden
und bei denen die Einlage vorzugsweise eingegossen oder mit
dem Kunststoff umspritzt ist, kann es im Kontaktbereich, also
dort, wo sich der Kunststoff und die Einlage berühren, zur
Bildung von Rissen im mechanisch schwächeren Material kommen,
das in der Regel der Kunststoff ist, was zum Versagen des
Verbundes führen kann. In der Regel sind mechanische und ther
mische Einflüsse die Ursache hierfür.
Zu einem Versagen des Verbundes kann es auch bei einer bekannten
Kopfstütze (US-PS 40 77 664) kommen, die ein in Querrichtung
der Rückenlehne und oberhalb derselben verlaufendes Rohr aus
Metall aufweist, das einen kreisförmigen Querschnitt hat und
mit einer Ummantelung aus einem elastischen Kunststoff versehen
ist. Diese Ummantelung wird in einem Gießverfahren, insbesondere
durch Spritzgießen, unmittelbar auf das Rohr aufgebracht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kunststoffkörper
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß der
Verbund mit der Einlage auch bei starken Verformungen erhalten
bleibt. Diese Aufgabe löst ein Kunststoffkörper mit den Merkmalen
des Anspruches 1.
Die Zwischenschicht, die einerseits mit dem Kunststoff und ande
rerseits mit der Einlage einen festen Verbund bildet, erlaubt
Relativbewegungen zwischen dem Kunststoff und der Einlage, wie
sie bei Verformungen auftreten, ohne den Kunststoff oder das Ma
terial der Einlage mechanisch zu überlasten. Hierdurch wird eine
Kontaktrißbildung im Kunststoff oder in der Einlage vermieden
und damit der indirekte Verbund zwischen beiden Bauteilen voll
aufrechterhalten. Natürlich macht die Kraft- oder Lastübertra
gung zwischen dem Kunststoffkörper und der Einlage es erforder
lich, Bauteilformen und Bauteilkonturen zu wählen, welche den
auftretenden Anforderungen gerecht werden. Probleme treten hier
bei aber nicht auf, da diese Anforderungen konstruktiv leicht zu
erfüllen sind.
Vorzugsweise wird die Zwischenschicht durch eine Umhüllung der
Einlage zumindest in dem eingebetteten Bereich gebildet.
Damit die Zwischenschicht ihre Funktion erfüllen kann, besteht
sie aus einem Material, das eine bessere Verformbarkeit als der
Kunststoff und die Einlage hat. Hierdurch läßt sich in einfacher
Weise sicherstellen, daß die Zwischenschicht die Relativbewegun
gen zwischen Kunststoff und Einlage zuläßt, die notwendig sind,
um Rißbildungen in diesen Teilen zu verhindern. Von untergeordne
ter Bedeutung ist dabei, ob das Material der Zwischenschicht die
Relativbewegung zwischen Kunststoffkörper und Einlage durch eine
elastische, eine plastische oder sowohl eine elastische als auch
eine plastische Deformation ermöglicht.
Vorteilhafte Materialien für die Zwischenschicht sind Gegenstand
des Anspruches 5.
Der Kunststoffkörper kann beispielsweise ein Teil eines Fahrzeug
sitzes sein, mit dem mittels der Einlage ein anderer Teil des
Sitzes, beispielsweise das Sitzgestell oder eine Kopfstütze, ver
bindbar ist. Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Lö
sung dann, wenn der Kunststoffkörper eine als Rückenlehnen-
Polsterträger dienende Schale eines Fahrzeugsitzes ist. Bei sol
chen Schalen kann es im Crash-Fall zu einer starken Deformation
der Schale kommen. Das anschließende Zurückfedern kann dabei zu
einer gefährlichen Situation für den Sitzbenutzer führen. Ein in
die Schale eingebettetes Dämpfungselement, beispielsweise ein
metallischer Profilstab, kann die Bewegungen der Schale, insbe
sondere beim Zurückfedern, stark dämpfen. Dabei braucht ein Ver
sagen des Verbundes zwischen der Schale und dem Dämpfungselement
nicht befürchtet zu werden, sofern zwischen beiden Teilen die er
findungsgemäße Zwischenschicht vorhanden ist.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Rückenlehne eines Fahr
zeugsitzes mit einer als Polsterträger dienenden
Schale,
Fig. 2 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen schematisch dargestellten Ausschnitt aus Fig.
2 bei unbelasteter Einlage,
Fig. 4 einen Ausschnitt gemäß Fig. 3 bei belasteter Ein
lage,
Fig. 5 eine Ansicht von vorne einer als Rückenlehnen-
Polsterträger dienenden Schale eines Fahrzeugsit
zes,
Fig. 6 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der
Linie VI-VI der Fig. 5.
Die Rückenlehne eines Kraftfahrzeugsitzes hat als Polsterträger
eine Schale 1, die aus glasfaserverstärktem, kohlefaserverstärk
tem oder ähnlichem Kunststoff besteht. Die Schale 1 ist im Be
reich ihrer beiden nach vorne vorgezogenen seitlichen Randzonen
1′ mit je einem aus Metall bestehenden Seitenholm 100 fest ver
bindbar. Das untere Ende dieser beiden Seitenholme 100 ist in be
kannter Weise über je einen Gelenkbeschlag mit dem Sitzteil des
Fahrzeugsitzes verbunden.
Für die Verbindung der Schale 1 mit den Seitenholmen 100 sind in
die beiden seitlichen Randzonen 1′ zwei aus Stahl bestehende, je
als Flachstab ausgebildete Einlagen 2 und 3 eingebettet, deren
Endabschnitt je eine nach innen weisende Schweißmutter 4 tragen.
Diese Schweißmuttern ragen aus dem die Schale 1 bildenden Mate
rial heraus und nehmen die Verbindungsschrauben auf, mittels
deren die Seitenholme mit der Schale 1 verbunden werden.
Die Einlagen 2 und 3 befinden sich in je einer eine elastisch-
plastische Zwischenschicht bildenden Umhüllung 5, die im Ausfüh
rungsbeispiel aus Silikon bestehen, das auf die Einlagen 2 und 3
aufgetragen worden ist, ehe diese in die seitlichen Randzonen 1′
eingebettet wurden. Die Umhüllung 5 bildet einen festen Verbund
sowohl mit der Einlage als auch der seitlichen Randzone 1′.
Erfährt beispielsweise die Einlage 2 eine Deformation, zum Bei
spiel eine Streckung in ihrer Längsrichtung durch eine mechani
sche Belastung, dann reduziert sich ihr Querschnitt, wie dies in
Fig. 4 übertrieben stark dargestellt ist. Wäre die Umhüllung 5
nicht vorhanden, dann würden im Kontaktbereich zwischen der Ein
lage und der seitlichen Randzone in letzterer Risse entstehen,
wodurch der Verbund beeinträchtigt oder vollständig versagen wür
de. Die Umhüllung 5 läßt hingegen diese Relativbewegung zwischen
der Einlage 2 und der seitlichen Randzone 1′ zu, ohne daß es zu
einer Rißbildung im Material der seitlichen Randzone 1 kommt.
Außerdem wird der Verbund zwischen der Umhüllung 5 und der seit
lichen Randzone einerseits sowie der Umhüllung 5 und der Einlage
2 andererseits in vollem Umfange aufrechterhalten. Dies ist da
durch möglich, daß die Umhüllung im erforderlichen Maße sich
elastisch und/oder plastisch verformt.
Die in Fig. 5 dargestellte Schale 10, die ebenfalls als Polster
träger der Rückenlehne eines nicht dargestellten Kraftfahrzeug
sitzes dient, besteht wie die Schale 1 aus einem glasfaserver
stärkten, kohlefaserverstärkten oder ähnlichem Kunststoff.
Die nach vorne gezogenen seitlichen Randzonen 10′ der Schale 10
sind mit je einem metallischen Seitenholm 11 fest verbunden.
Bei einer Belastung des Mittelbereiches der Schale 10 von vorne,
wie sie durch einen Sitzbenutzer beispielsweise bei einem Unfall
auftreten kann, erfährt die Schale 10 eine elastische Verformung
derart, daß der mittlere Bereich nach hinten verlagert und dem
entsprechend die Krümmung der Schale in Querrichtung vergrößert
wird, wobei sich auch der Abstand der Seitenholme 11 voneinander
verringert. Bei den bekannten Fahrzeugsitzen mit Kunststoffscha
len als Rückenlehnen-Polsterträger kann die durch diese Verfor
mung der Schale in ihr gespeicherte Energie so groß werden, daß
der Sitzbenutzer bei der anschließenden, in äußerst kurzer Zeit
erfolgenden Rückkehr der Schale in ihre Ausgangslage eine unzu
lässig hohe Beschleunigung erfährt.
Bei der Schale 10 wird dies durch ein Dämpfungselement 12 verhin
dert, das, im Ausführungsbeispiel im Schulterbereich, in die
Schale 10 eingebettet ist. Das Dämpfungselement 12 erstreckt sich
in Querrichtung der Rückenlehne. Seine Form, Größe und Anordnung
braucht jedoch nicht so gewählt zu sein, wie dies aus Fig. 5 er
sichtlich ist, da es nur darauf ankommt, daß das Dämpfungselement
oder, falls mehrere Dämpfungselemente vorgesehen sind, die
Dämpfungselemente bei der Verformung der Schale 10 deformiert
werden und dabei Energie irreversibel in Verformungsarbeit um
setzen.
Im Ausführungsbeispiel wird das Dämpfungselement F12 durch einen
aus Stahl bestehenden Flachstab gebildet, der sich in Querrich
tung der Rückenlehne von der einen zur anderen Seitenzone er
streckt. Das Dämpfungselement 12 erfährt deshalb eine plastische
Deformation in Form einer Biegung, und zwar sowohl dann, wenn die
Schale 10 unter der Belastung durch den Sitzbenutzer deformiert
wird, als auch dann, wenn die Schale 10 wieder in ihre Ausgangs
lage zurückkehren möchte. Das Dämpfungselement 12 wird deshalb
die Durchbiegung der Schale 10 verringern und vor allem ein Zu
rückfedern in Richtung auf die Ausgangslage verhindern oder zu
mindest stark verlangsamen.
Selbstverständlich kommt als Dämpfungselement 12 nicht nur ein
Flachstab in Frage. Auch Profilstäbe und flächige Elemente, bei
spielsweise solche, die in der Art einer Streckmetallmatte ausge
bildet sind, sind geeignet.
Damit es nicht bei einer Relativbewegung zwischen der Schale 10
und dem Dämpfungselement 12 zu einer Rißbildung in der Schale 10
kommt, ist das Dämpfungselement 12 mit einer eine Zwischenschicht
bildenden Umhüllung 15 versehen, die im Ausführungsbeispiel aus
einem elastisch-plastischen Kunststoff oder Kautschuk besteht,
der sowohl mit dem Dämpfungselement 12 als auch der Schale 10 ei
nen festen Verbund eingeht und eine für die auftretenden Relativ
bewegungen ausreichende Verformbarkeit hat.
Claims (7)
1. Kunststoffkörper, insbesondere für Fahrzeugsitze,
mit wenigstens einer zumindest teilweise in den Kunststoff
eingebetteten Einlage aus einem Material mit anderen physikalischen
Eigenschaften als denjenigen des Kunststoffs, insbesondere
aus Metall, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zwischenschicht
(5; 15) aus einem Relativbewegungen zwischen dem Kunststoff
und der Einlage (2, 3; 12) zulassenden Material zwischen Kunst
stoff und Einlage (2, 3; 12) vorgesehen ist.
2. Kunststoffkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zwischenschicht (5; 15) durch eine Umhüllung
der Einlage (2, 3; 12) zumindest in deren eingebettetem Bereich
gebildet ist.
3. Kunststoffkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zwischenschicht (5; 15) aus einem Material
besteht, das eine bessere Verformbarkeit als der Kunststoff und
die Einlage (2, 3; 12) hat.
4. Kunststoffkörper nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material der Zwischenschicht (5; 15) eine
größere Elastizität und/oder größere plastische Verformbarkeit
hat als der Kunststoff und die Einlage (2, 3; 12).
5. Kunststoffkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht (5; 15) aus einem
elastisch-plastischen Kunststoff, einem Silikonmaterial, einem
temperaturbeständigen Wachs, Kautschuk oder einem kautschukar
tigen Material besteht.
6. Kunststoffkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß er eine als Rückenlehnen-Polster
träger dienende Schale eines Fahrzeugsitzes ist und die Einlage
als ein sich plastisch verformendes Dämpfungselement (12) ausge
bildet ist.
7. Kunststoffkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Einlage (2, 3) ein Verbindungs
teil oder ein Teil einer Verbindungsvorrichtung ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873729851 DE3729851C1 (en) | 1987-09-05 | 1987-09-05 | Plastic article, in particular for vehicle seats, with embedded insert |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873729851 DE3729851C1 (en) | 1987-09-05 | 1987-09-05 | Plastic article, in particular for vehicle seats, with embedded insert |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3729851C1 true DE3729851C1 (en) | 1989-05-11 |
Family
ID=6335367
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873729851 Expired DE3729851C1 (en) | 1987-09-05 | 1987-09-05 | Plastic article, in particular for vehicle seats, with embedded insert |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3729851C1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE10029843A1 (de) * | 2000-06-16 | 2002-01-03 | Keiper Recaro Gmbh Co | Fahrzeugsitz, insbesondere Kart-Sitz |
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-
1987
- 1987-09-05 DE DE19873729851 patent/DE3729851C1/de not_active Expired
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Legal Events
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