DE3729742C2 - Flüssige Organopolysiloxan-Spritzgußmasse - Google Patents
Flüssige Organopolysiloxan-SpritzgußmasseInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf durch
scheinende, hochfeste, flüssige Organopolysiloxan-Spritzguß
massen. Sie bezieht sich im besonderen auf solche Massen,
die durch SiH-Anlagerungsreaktionen mit einer kontrolliert
Olefin enthaltenden Organopolysiloxan-Mischung gehärtet wer
den.
Flüssige Organopolysiloxan-Spritzgußmassen (LIM)
sind bekannt und im Gebrauch. Ein Problem bei allen derarti
gen Massen besteht darin, daß Härte, Zugfestigkeit, Dehnung
und Reißfestigkeit so sehr voneinander und von der Viskosi
tät der ungehärteten Flüssigkeit abhängen, daß die Verbesse
rung einer Eigenschaft ohne Beeinträchtigung einer anderen,
schwierig ist. Es ist besonders wünschenswert, die Härte und
Reißfestigkeit zu verbessern, ohne andere Eigenschaften zu
schmälern.
In den US-PS 38 84 866 und 39 57 713 sind hochfe
ste, durch Anlagerungsreaktion gehärtete Massen beschrieben,
die sich für Niederdruck-Spritzgußverfahren mit Flüssigkei
ten eignen. Diese Massen umfassen eine erste Komponente, die
ein hochviskoses Organopolysiloxan mit Vinylendgruppen, ein
niederviskoses Vinyl enthaltendes Organopolysiloxan, Füll
stoff, und einen Platinkatalysator enthält, die durch Mi
schen mit einer zweiten, eine Wasserstoff-Silikon-Zusammen
setzung enthaltenden Komponente, gehärtet wird. Diese Masse
hat einen niedrigen Härtegrad (20 bis 35 Shore A), und es
ist überdies schwierig, den Härtegrad oder die Härte zu er
höhen, ohne wiederum andere Eigenschaften zu schmälern.
In der US-PS 41 62 243 sind den US-PS 38 84 866
und 39 57 713 ähnliche Massen beschrieben, die als wichtig
stes Unterscheidungsmerkmal mit Hexamethyldisilazan und Te
tramethyldivinyldisilazan behandeltes pyrogenes Siliziumdi
oxid enthält. Die in der US-PS 41 62 243 genannten Massen
härten zu Elastomeren mit großer Härte, sehr beständigen an
deren Eigenschaften wie Festigkeit, Dehnung und Reißfestig
keit und sie haben zusätzlich eine geringere Viskosität in
ungehärtetem Zustand.
Die US-PS 44 27 801 geht über die US-PS 41 62 243
hinaus, indem ein MMViQ-Harz zusätzlich zu dem Vinyl ent
haltenden behandelten pyrogenen Siliziumdioxid zugegeben
wird. Dies ergibt Elastomere mit noch größerer Härte und
Reißfestigkeit, hat aber den Nachteil größerer bleibender
Verformung und geringerer Bashore-Elastizität.
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die
Schaffung einer flüssigen Organopolysiloxan-Spritzgußmasse
mit großer Härte und hoher Reißfestigkeit ohne Schmälerung
der anderen physikalischen Eigenschaften.
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist
die Schaffung flüssiger Organopolysiloxan-Spritzgußmassen
mit zusätzlich guter Lagerbeständigkeit und guter Entform
barkeit.
Durch die vorliegende Erfindung wird eine flüssige
Organopolysiloxan-Spritzgußmasse geschaffen, die niedrige
Viskosität, große Festigkeit und gute Dehnungseigenschaften
mit außergewöhnlich guter Härte und Reißfestigkeit verbin
det; sie umfaßt die in Anspruch 1 angegebenen Bestandteile.
Diese Masse kann bei Raumtemperatur 16 Stunden oder
bei erhöhter Temperatur, beispielsweise 200°C, 10 Sekunden
zu einem Elastomer gehärtet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform besteht die Masse aus zwei Komponenten, wo
bei die erste Komponente wenigstens alle in (C) genannten
Bestandteile enthält, und die zweite Komponente wenigstens
alle in (D) genannten.
Das lineare, hochviskose Organopolysiloxan A (1) mit
Vinylendgruppen hat nicht mehr
als 25 Mol-% Phenylreste und eine Viskosität im Bereich von
2000 bis 1 000 000 mPa.s bei 25°C, bevorzugt von
10 000 bis 500 000 mPa.s bei 25°C. Diese hochvis
kosen Organopolysiloxane können durch die allgemeine Formel
dargestellt werden, in der Vi Vinyl bedeutet, R aus
C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl
ausgewählt ist, und x von
100 bis 10 000, bevorzugt von 500 bis 2000, variie
ren kann. Geeignete hochviskose Organopolysiloxane sind in
der US-PS 38 84 866 offenbart, auf die hier Bezug genommen
wird.
Das lineare, niederviskose Organopolysiloxan A (2)
hat mindestens eine endständige
Vinylgruppe pro Molekül, einen von 0,01 bis 60 Mol-%
variierenden Vinylgehalt, bevorzugt 0,05 bis 10 Mol-% Vinyl,
eine Viskosität von 50 bis 1000 mPa.s bei 25°C,
und nicht mehr als 25 Mol-% Phenylresten. Diese nieder
viskosen Organopolysiloxane können durch die folgende allge
meine Formel
dargestellt werden, in der R die oben genannte Bedeutung
hat, R1 dasselbe wie R bedeutet, mit der Ausnahme daß ein
R1 Vinyl sein muß und y von 1 bis 750 variieren
kann. Geeignete niederiskose Organopolysiloxane sind in der
US-PS 38 84 866 offenbart, auf die hier Bezug genommen wird.
Bei dem Organopolysiloxan mit Vinyl an der Kette A
(3) der vorliegenden Erfindung ist es kritisch, die ge
wünschten Eigenschaften zu erhalten. Geeignete Organopolysi
loxane mit Vinyl an der Kette haben 0,1 bis 25
Mol-% Vinyl, bevorzugt 0,2 bis 5 Mol-% Vinyl, eine
Viskosität im Bereich von 50 bis 100 000 mPa.s bei
25°C, bevorzugt 100 bis 10 000 mPa.s bei 25°C,
und nicht mehr als 25 Mol-% Phenylreste. Diese Organo
polysiloxane können charakterisiert werden als Copolymere von
(I) Siloxaneinheiten der folgenden Formel
RaRb 2SiO(4-a-b)/2 (3)
worin R die oben angegebene Bedeutung hat, R2 ein olefini
scher, durch eine C-Si-Bindung an das Silizium gebundener,
gerade- oder verzweigtkettiger Kohlenwasserstoffrest ist
und im allgemeinen 1 bis 20 aliphatische Kohlenstoffatome
enthält, und bevorzugt 1 bis 12 durch Mehrfachbindung ver
bundene Kohlenstoffatome hat, a hat einen Wert von 0 bis 2,
und die Summe von a und b entspricht 0,8 bis einschließlich
3,0; und
(II) Organosiloxaneinheiten der Formel
(II) Organosiloxaneinheiten der Formel
RcSiO(4-c)/2 (4)
worin R die oben angegebene Bedeutung hat und c einen Wert
von 0,8 bis einschließlich 2,5.
R2 kann beispielsweise Allyl, Methallyl, Butenyl, Pente
nyl, Äthenyl u.ä. sein, ist aber bevorzugt Vinyl. Das Copo
lymer enthält im allgemeinen 0,5 bis 99,5 Mol-% der Einhei
ten der Formel (3) und 0,5 bis 99,5 Mol-% der Einheiten der
Formel (4). Die Herstellung dieser Copolymere ist Stand der
Technik. Sie sind in den US-PSsen 33 44 111 und 34 36 366
offenbart, auf die hier Bezug genommen wird.
Bevorzugte Organopolysiloxane mit Vinyl an der Kette
sind linear und haben die allgemeine Formel
worin R und R2 die oben angegebene Bedeutung haben und d
und e positive ganze Zahlen sind, so daß das Polymer bis zu
ungefähr 20 Mol-% R2 enthält. R2 ist bevorzugt Vinyl,
das Polymer enthält 0,05 bis 10 Mol-% R2 und die Vis
kosität liegt im Bereich von 300 bis 1000
mPa.s bei 25°C.
Wie oben angegeben, wird R aus C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl ausgewählt.
R besteht zahlenmäßig besonders aus min
destens etwa 70% Methyl.
Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung, und be
sonders die Art und Weise, in der sich die vorliegende Er
findung von bereits bekannten Silikonkautschukmassen auf der
Grundlage der SiH-Olefinaddition unterscheidet, ist das Vor
handensein von drei Vinyl enthaltenden Organopolysiloxanen
in der Masse. Wie oben bereits beschrieben, sind diese Vinyl
enthaltenden Organopolysiloxane das hochviskose Organopoly
siloxan A (1), das niederviskose Organopolysiloxan A (2) und
das Organopolysiloxan A (3) mit Vinyl an der Kette. Für je
weils 100 Gewichtsteile Vinyl enthaltende Organopolysiloxane
sind 70 bis 98 Gewichtsteile A (1), 1 bis 15
Gewichtsteile A (2) und 1 bis 15 Gewichtsteile A (3)
vorhanden. Besonders bevorzugt sind 80 bis 95 Ge
wichtsteile A (1), 3 bis 10 Gewichtsteile A (2) und
3 bis 10 Gewichtsteile A (3). Eine derartige Mischung Vi
nyl enthaltender Organopolysiloxane ergibt ein gehärtetes
Produkt mit außergewöhnlich guter Härte und Reißfestigkeit
und ebenso großer Festigkeit und Dehnbarkeit. Das gehärtete
Produkt hat eine Zugfestigkeit von ungefähr 7 N/mm2 (1000
psi) oder mehr, eine Dehnbarkeit von 600% oder mehr, eine
Reißfestigkeit von 356 N/cm (200 lbs/in) oder mehr und eine
Shore A Härte von 35 bis 40 oder mehr.
Die SiH-Verbindung (D) der vorliegenden Erfindung
dient als Vernetzungsmittel und kann aus der aus Wasserstoff
enthaltenden Silanen und Wasserstoff enthaltenden Organopo
lysiloxanen bestehenden Klasse ausgewählt werden. Sie ist
bevorzugt ein Wasserstoff enthaltendes Organopolysiloxan.
Somit können Wasserstoff enthaltende Organopolysiloxane der
vorliegenden Erfindung als Copolymere charakterisiert wer
den, die pro Molekül mindestens eine Einheit der nachfolgen
den Formel
RfHgSiO(4-f-g)/2 (6)
enthalten, worin die übrigen Siloxaneinheiten im Organopoly
siloxan innerhalb des Bereiches der obigen Formel (4) lie
gen, mit der bemerkenswerten Ausnahme, daß sowohl das R der
Formel (4) als auch das R der Formel (6) gesättigt sein
sollten, f hat einen Wert von 0 bis einschließlich 2 und die
Summe von f und g entspricht 0,8 bis 3,0. Die Viskosität der
Wasserstoff enthaltenden Organopolysiloxane sollte im Be
reich von 5 bis 1000, bevorzugt 5 bis
100 mPa.s bei 25°C liegen.
Das oben beschriebene, Wasserstoff enthaltende Orga
nopolysiloxan schließt ebenfalls MQ-Harze mit Einheiten von
beispielsweise H(R)2, SiO1/2 und SiO2 ein. MDQ-, MTQ-,
MDT- usw., Harze mit Wasserstoffsubstitution sind ebenfalls
eingeschlossen. Dieses Copolymer enthält im allgemeinen 0,5
bis 99,5 Mol-% der Einheiten der Formel (6) und 0,5 bis 99,5
Mol-% der Einheiten der Formel (4).
Das bevorzugte, Wasserstoff enthaltende Organopoly
siloxan ist ein lineares Organopolysiloxan-Polymer der Formel
worin R die oben angegebene Bedeutung hat, ausschließlich
ungesättigter Verbindungen, R3 ist dasselbe wie R, aus
schließlich ungesättigter Verbindungen und mit dem Zusatz
von Wasserstoff, h liegt im Bereich von 1 bis 1000 und i im
Bereich von 5 bis 200. h liegt bevorzugt im Bereich von 10
bis 500 und i im Bereich von 50 bis 100.
Das Wasserstoff enthaltende Organopolysiloxan (D)
wird mit einer im Bereich von 0,5 bis 25 Gewichtsteilen
pro 100 Gewichtsteile (A) liegenden Konzentration und bevor
zugt mit einer Konzentration von etwa 0,5 bis 10 Gewichts
teilen pro 100 Gewichtsteile (A) verwendet. Es ist er
wünscht, daß das SiH-Material wenigstens ein Wasserstoffatom
für jede Vinylgruppe in (A) und bevorzugt 1,5 bis
2,5 Wasserstoffatome für jede Vinylgruppe enthält.
Für diese SiH-Olefin-Anlagerungsreaktion gibt es
sehr viele Platinkatalysatoren und derartige Platinkatalysa
toren können auch für die Reaktion im vorliegenden Fall ver
wendet werden. Bevorzugte Platinkatalysatoren, besonders
wenn optische Klarheit verlangt wird, sind Platinkatalysato
ren aus Verbindungen, die in der vorliegenden Reaktionsmi
schung löslich sind. Die Platinverbindung kann aus den Ver
bindungen der Formel (PtCl2Olefin)2 und H(PtCl3Ole
fin), wie in der US-PS 31 59 601 beschrieben, ausgewählt
werden. Das in den vorhergehenden beiden Formeln angegebene
Olefin kann nahezu jede Art von Olefin sein, bevorzugt wird
aber ein Alkenylen mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, ein Cyclo
alkenylen mit 5 bis 7 Kohlenstoffatomen oder ein Styrol. Be
stimmte Olefine, die in den oben angegebenen Formeln verwen
det werden können, sind Äthylen, Propylen, die verschiedenen
Isomere von Butylen, Octylen, Cyclopenten, Cyclohexen, Cy
clohepten, usw.
Ein weiteres, Platin enthaltendes Material, das in
der Masse der vorliegenden Erfindung verwendet werden kann,
ist der in der US-PS 31 59 662 beschriebene Platinchlorid
cyclopropan-Komplex (PtCl2C3H6)2.
Ein weiteres Material kann ein aus Chlorplatinsäure
gebildeter Komplex sein, mit bis zu 2 Mol pro Gramm Platin
eines aus der aus Alkoholen, Äthern, Aldehyden und Mischun
gen davon bestehenden Klasse ausgewählten Bestandteil, wie
in der US-PS 32 20 972 beschrieben.
Eine bevorzugte Platinverbindung, die nicht nur als
Platinkatalysator, sondern auch als feuerhemmender Zusatz
verwendet werden kann, ist in der FR-PS 15 48 775 beschrie
ben. Im allgemeinen wird diese Art von Platinkomplex durch
Reaktion von 4 Mol Hydratwasser enthaltender Chlorplatinsäu
re mit Tetravinylcyclotetrasiloxan in Gegenwart von Natrium
bicarbonat in einer Äthanollösung gebildet.
Der Fachmann kann ohne weiteres eine wirksame Menge
von Platinkatalysator bestimmen. Die
wirksame Menge liegt im Bereich von 0,1 bis 50 ppm der gesam
ten Organopolysiloxan-Masse.
Um mit den Massen der vorliegenden Erfindung, insbe
sondere, wenn diese Massen dünne Beschichtungen oder Folien
bilden, eine hohe Zugfestigkeit zu erreichen, ist
der Masse einen Füllstoff (B) zuzugeben.
Die Füllstoffe, die in der Zusammenset
zung des vorliegenden Falles verwendet werden, sind
pyrogenes Siliziumdioxid und gefälltes Sili
ziumdioxid, deren Oberfläche behandelt worden ist.
In der Oberflächenbehandlung der Füll
stoffe werden Methylsilansilazan-Oberflächenbehandlungsmit
tel verwendet. Mit Methylsilan oder -silazan oberflächenbe
handelte pyrogene Siliziumdioxid- oder gefällte Siliziumdi
oxid-Füllstoffe fließen leicht und vermeiden eine uner
wünschte Erhöhung der geringeren Viskosität der ungehärteten
Masse. Gleichzeitig jedoch verbessern die mit Silazan behan
delten Siliziumdioxid-Füllstoffe die physikalischen Eigen
schaften der gehärteten Elastomere, besonders die Reißfe
stigkeit der gehärteten Elastomere. Die besten Eigenschaften
werden erhalten, wenn der Füllstoff an Ort und Stelle mit
Silazan behandelt wird, d. h. wenn der Füllstoff mit dem Be
standteil (A) kombiniert ist. Mit Silazan behandeltes pyro
genes Siliziumdioxid oder gefälltes Siliziumdioxid sind in
den US-PSsen 36 35 743 und 38 47 848 beschrieben, auf die
hier Bezug genommen wird.
Der Füllstoff (B) wird in einer Kon
zentration von 5 bis 70 Teilen, bevorzugt 15 bis 50 Teilen
Füllstoff, für jeweils 100 Gewichtsteile von (A) verwendet.
Die Siliziumdioxid-Mischungen haben ein Gewichtsverhältnis
von pyrogenem Siliziumdioxid zu gefälltem Siliziumdioxid
von 10 : 1 bis 5 : 1.
Die Hydroxyl enthaltende Organopolysiloxan-Flüssig
keit (E) kann zur Verlängerung der Lagerfähigkeit der LIM-
Organopolysiloxanmassen zugegeben werden. Wenn mit Silazan
behandelter gefällter Siliziumdioxid-Füllstoff in der Masse
vorhanden ist, kann die Hydroxyl enthaltende Organopolysi
loxan-Flüssigkeit zusammen mit dem gefällten Siliziumdi
oxid-Füllstoff zugegeben werden zur Erhöhung der Lagerbe
ständigkeit und guter Entformbarkeit. Eine geeignete, Hydro
xyl enthaltende Organopolysiloxan-Flüssigkeit hat eine Vis
kosität von etwa 5 bis etwa 100 mPa.s bei 25°C und bevor
zugt etwa 20 bis etwa 50 mPa.s. Derartige Flüssigkeiten kön
nen durch die folgende Formel
Rj(OH)kSiO(4-j-k)/2 (8)
dargestellt werden, in der R die oben angegebene Bedeutung
hat, j von 0 bis 3, vorzugsweise von 0,5 bis 2,0 variieren
kann, k einen Wert von 0,005 bis 2 hat, und die Summe
von j und k 0,8 bis 3 entspricht. Die Hydroxyl enthaltende
Organopolysiloxan-Flüssigkeit ist bevorzugt linear mit end
ständiger Hydroxyl-Substitution.
Um mit Hilfe einer Kombination aus mit Silazan be
handeltem Siliziumdioxid und Verbindung (E) Entformbarkeit
zu erhalten oder durch Zugabe von (E) allein die Lagerbe
ständigkeit zu verbessern, müssen in den Bestandteil (B) we
nigstens 2 Gewichtsteile von mit Silazan behandeltem
gefälltem Siliziumdioxid für jeweils 100 Gewichtsteile von
(A) vorhanden sein, und es sind 1 bis 5 Gewichtstei
le von (E) für jeweils 100 Gewichtsteile von (A) vorhanden.
Die in dem Bestandteil (C), Komponente 1, vorhande
nen Ingredienzien bleiben bis zur Härtung getrennt von den
in Bestandteil (D), Komponente 2, vorhandenen Ingredienzien.
Die Bestandteile (A), (B), (E) und die Zusätze können zwi
schen den jeweiligen Komponenten aufgeteilt oder ganz zu ei
ner Komponente zugegeben werden. Damit werden vorzeitige Re
aktionen während der Lagerung und dem Transport verhindert.
Wenn die Herstellung eines gehärteten Silikongummis ge
wünscht ist, werden beide Komponenten miteinander vermischt
und die Masse härtet entweder während 16 Stunden bei Raum
temperatur oder bei zunehmend höheren Temperaturen während
einer zunehmend kürzeren Härtungszeit.
Eine Mischung der Komponenten 1 und 2 kann direkt
spritzgegossen oder in Lösungsmitteln gelöst werden, um als
Folie oder Beschichtung verwendet zu werden. Beim Spritz
gießen müssen die Mischtrommel und die Spritzkammer kühl
sein, um ein vorzeitiges Härten zu verhindern. Die Tempera
tur der Form schwankt im allgemeinen zwischen etwa 66°C
(150°F) und etwa 260°C (500°F). Die Lösungsmittel zum
Überziehen mit Filmen oder für Überzuge umfassen die übli
chen organischen Lösungsmittel für die bekannten SiH-Ole
fin-Additionsreaktanten. Solche Lösungsmittel sind z. B. He
xan, Heptan, Pentan, Octan, Cyclohexan, Toluol, Xylol, Ace
ton, u. a. Andere Bestandteile können selbstverständlich zu
gegeben werden, um verschiedene Zwecke zu erreichen. Pigmen
te, thixotrope Mittel, Wärmestabilisatoren u. a. können gemäß
den technischen Lehren zugegeben werden. Es ist besonders
erwünschenswert, Inhibitoren zuzugeben, wie beispielsweise
Maleate, um eine angemessene Lebensdauer der katalysierten
Materialien zu erhalten. Geeignete Inhibitoren sind in der
US-PS 42 56 870 angegeben, auf die hier Bezug genommen wird.
HVO1 - Polydimethylsiloxan-Polymer mit endständigem Dime
thylvinyl und einer Viskosität von 80 000 mPa.s bei 25°C.
HVO2 - Polydimethylsiloxan-Polymer mit endständigem Dime
thylvinyl und einer Viskosität von 4000 mPa.s bei 25°C.
LVO - Polydimethylsiloxan-Polymer mit endständigem Trime
thylsylil/Dimethylvinyl (1/1) und einer Viskosität von 500
mPa.s bei 25°C.
VCO1 - Poly(dimethyl-methylvinyl)siloxan-Polymer mit end
ständigem Dimethylvinyl und einer Viskosität von 500 mPa.s
bei 25°C und ungefähr 1,65 Gewichts-% Vinyl.
VCO2 - Poly(dimethyl-methylvinyl)siloxan-Polymer mit end
ständigem Trimethylsilyl und einer Viskosität von 2 000 000
mPa.s bei 25°C und 13,5 Mol-% Methylvinylsiloxy.
Pyrogenes Siliziumdioxid - mit cyclischem Methyltetramer
oberflächenbehandelt
gefälltes Siliziumdioxid - mit Hexamethyldisilazan behandelt
Karstedt-Platinkatalysator in Methylvinyl-Tetramer gelöst.
Lamoreaux-Platinkatalysator in einer Konzentration von 10
Gewichts-% dispergiert in Träger aus LVO1.
RHC - Harzhydrid-Vernetzungsmittel der Formel M2 HQ, mit ei
ner Viskosität von 20 mPa.s bei 25°C und ungefähr 0,9 Ge
wichts-% Wasserstoff.
LHC - lineares Hydrid-Vernetzungsmittel der Formel
MHDhDi HMH, mit einer Viskosität von 55 mPa.s bei 25
°C und ungefähr 0,8 Gewichts-% Wasserstoff.
HF - flüssiges Polydimethylsiloxan mit endständigem Silanol,
HO-D6-9-OH, 30 mm2/s bei 25°C.
Die folgenden Beispiele dienen zur Veranschaulichung der
vorliegenden Erfindung und sollen den Umfang der vorliegen
den Beschreibung in keiner Weise einschränken.
Flüssige Spritzgußmassen wurden hergestellt, indem
zuerst die Vinylorganopolysiloxane und der pyrogene Sili
ziumdioxid-Füllstoff gemischt wurden. Der pyrogene Silizium
dioxid-Füllstoff ist, wie oben angegeben, nur mit dem zykli
schen Tetramer behandelt worden. Der pyrogene Siliziumdi
oxid-Füllstoff wurde an Ort und Stelle behandelt, indem 6,0
Gewichtsteile Hexamethyldisilazan und 2,0 Gewichtsteile Was
ser zugegeben wurden. Diese Mischung wurde unter Vakuum auf
135°C erwärmt. Das Wasser und die Ammoniak-Nebenprodukte
wurden während der Behandlung entfernt. Die verbleibenden
Bestandteile wurden nach und nach zugegeben und die entstan
dene Masse wurde spritzgegossen, wie in Tabelle 1 gezeigt.
TABELLE 1
Diese Beispiele zeigen klar, daß die Erhöhung des Gehaltes
an Polymer mit Vinyl auf der Kette bei gleichzeitig konstan
tem SiH/SiVi Verhältnis eine größere Härte und ein reißfe
steres Material ergibt ohne größeren Verlust bei Zugfestig
keit und Dehnbarkeit. Die Lagerbeständigkeit und die Ent
formbarkeit dieser Massen waren schlecht. Außerdem war auf
grund des fehlenden LVO die Reißfestigkeit nicht genügend
hoch.
Das Verfahren der Beispiel 1 bis 7 wurde wiederholt
mit der Masse von Tabelle 2. Die Lagerbeständigkeit und die
Entformbarkeit dieser Masse waren ausgezeichnet.
Das Verfahren der Beispiele 1 bis 7 wurde wiederholt
mit der Masse von Tabelle 3. Die Lagerbeständigkeit und die
Entformbarkeit dieser Zusammensetzung waren schlecht.
Beispiel 8 | |
HVO1/HVO2* | 70 |
VCO1 | 3,9 |
LVO | 3,9 |
Hydroxy Flüssigkeit | 1,2 |
pyrogenes Siliziumdioxid | 25,0 |
gefälltes Siliziumdioxid | 4,0 |
Lamoreaux-Katalysator, ppm Pt | 10 |
Diallylmaleat, ppm | 500 |
RHC** | 0,88 |
LHC** | 0,30 |
gehärtete Folien | |
12 min bei 204°C (400 F) | |
Shore A | 40 |
Zugfestigkeit, N/mm2(psi) | 8,08 (1150) |
% Dehnbarkeit | 700 |
Reißfestigkeit, N/mm (pi) | 41,4 (230) |
Bashore Elastizität | 52 |
*Mischung mit 40 000 mPa.s bei 25°C
**SiH/SiVi Zahlenverhältnis ungefähr 1,7
**SiH/SiVi Zahlenverhältnis ungefähr 1,7
Beispiel 9 | |
HVO1 | 20,2 |
HVO2 | 43,0 |
VCO2 | 1,0 |
LVO | 4,7 |
pyrogenes Siliziumdioxid | 31,1 |
Lamoreaux Katalysator, ppm Pt | 1,0 |
Methyltetramer | 0,015 |
RHC | 1,0 |
gehärtete Folien | |
12 min bei 204°C (400 oF) | |
Shore A | 50 |
Zugfestigkeit, N/mm2 (psi) | 7,55 (1074) |
% Dehnung | 480 |
Reißfestigkeit, N/mm (pi) | 41,4 (230) |
Bashore-Elastizität | 52 |
Claims (8)
1. Organopolysiloxanmasse, die die folgenden Be
standteile umfaßt:
- (A) 100 Gewichtsteile eines Vinyl enthaltenden Poly
organosiloxan-Bestandteiles, der
- (i) 70 bis 98 Gewichtsteile eines linearen, hochviskosen Organopolysiloxans mit Vinylend gruppen, mit nicht mehr als 25 Mol-% Phenylre sten und einer Viskosität im Bereich von 2000 bis 1 000 000 mPa.s bei 25°C, worin die Organogruppen ausgewählt sind aus C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl,
- (ii) 1 bis 15 Gewichtsteile eines linearen, nie derviskosen Organopolysiloxans mit mindestens einer endständigen Vinylgruppe pro Molekül, ei nem Vinylgehalt, der von 0,01 Mol-% bis 60 Mol-% Vinyl variieren kann, einer von 50 bis 1000 mPa.s bei 25°C variierenden Viskosität und nicht mehr als 25 Mol-% Phenylresten, worin die Organogruppen ausgewählt sind aus C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl, und
- (iii) 1 bis 15 Gewichtsteile eines Organopolysi
loxans mit Vinyl an der Kette mit 0,1 bis
25 Mol-% Vinyl, einer von 50 bis
100 000 mPa.s bei 25°C variierenden Viskosität
und nicht mehr als 25 Mol-% Phenylreste,
umfaßt,
- (B) 5 bis 70 Gewichtsteile
einer Kombination von Füllstoffen, um
fassend die folgenden Bestandteile:
- (i) mit Methylsilan oder Methylsilazan behandel tes pyrogenes Siliziumdioxid, und
- (ii) mindestens 1 Gewichtsteil mit Methylsilan oder Methylsilazan behandeltes gefälltes Sili ziumdioxid, wobei das Gewichtsverhältnis von py rogenem Siliziumdioxid zu gefälltem Silizium im Bereich von 5 : 1 bis 10 : 1 liegt;
- (C) 0,1 bis 50 ppm der gesamten Organopolysiloxanmasse eines Platinkatalysators;
- (D) 0,5 bis 25 Gewichtsteile einer aus der aus Wasserstoff enthaltenden Silanen und Wasserstoff enthaltenden Organopolysiloxanen bestehenden Klasse ausgewählten SiH-Verbindung und
- (E) 1 bis 5 Gewichtsteile eines flüssigen, Hydroxyl enthaltenden Organopolysiloxans mit ei ner im Bereich von 5 bis 100 mPa.s bei 25°C liegenden Viskosität.
2. Masse nach Anspruch 1, bei der der Füllstoff an
Ort und Stelle behandelt ist.
3. Masse nach Anspruch 1, in der das hochviskose Or
ganopolysiloxan mit Vinylendgruppen die folgende allgemeine
Formel hat:
worin Vi Vinyl bedeutet, R aus C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl ausgewählt ist, und x zwischen 100 und 10 000 variieren kann.
worin Vi Vinyl bedeutet, R aus C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl ausgewählt ist, und x zwischen 100 und 10 000 variieren kann.
4. Masse nach Anspruch 1, in der das niederviskose
Organopolysiloxan die folgende allgemeine Formel hat:
worin R aus C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl ausgewählt ist, R1 gleich R ist, mit der Ausnahme, daß wenigstens ein R1 Vinyl sein muß und y von 1 bis 750 variieren kann.
worin R aus C1-8-Alkylresten, Phenyl und Trifluorpropyl ausgewählt ist, R1 gleich R ist, mit der Ausnahme, daß wenigstens ein R1 Vinyl sein muß und y von 1 bis 750 variieren kann.
5. Masse nach Anspruch 4, bei der nur ein R¹ Vinyl
ist.
6. Masse nach Anspruch 1, bei der das Organopolysi
loxan mit Vinyl an der Kette in Zahlen ausgedrückt 0,5
bis 99,5% Einheiten der Formel
RaRb 2SiO(4-a-b)/2
und 99,5 bis 0,5% Einheiten der Formel
RcSiO(4-c)/2
aufweist, worin R aus der aus einwertigen Kohlenwasserstoff resten und halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen bestehenden Gruppe aus gewählt ist, R2 ist ein olefinischer Kohlenwasserstoff rest, a hat einen Wert von 0 bis 2, die Summe von a und b ist 0,8 bis 3,0, und c hat einen Wert von 0,8 bis 2,5.
RaRb 2SiO(4-a-b)/2
und 99,5 bis 0,5% Einheiten der Formel
RcSiO(4-c)/2
aufweist, worin R aus der aus einwertigen Kohlenwasserstoff resten und halogenierten einwertigen Kohlenwasserstoffresten mit bis zu 20 Kohlenstoffatomen bestehenden Gruppe aus gewählt ist, R2 ist ein olefinischer Kohlenwasserstoff rest, a hat einen Wert von 0 bis 2, die Summe von a und b ist 0,8 bis 3,0, und c hat einen Wert von 0,8 bis 2,5.
7. Masse nach Anspruch-l, worin die SiH-Verbindung
aus der aus Organopolysiloxanen mit 0,5 bis 99,5%
Zahleneinheiten der allgemeinen Formel
RfHgSiO(4-f-g)/2
und 99,5 bis 0,5% Zahleneinheiten der Formel
RcSiO(4-c)/2
bestehenden Gruppe ausgewählt ist, in der R ein gesättigter einwertiger Kohlenwasserstoffrest und ein gesättigter halo genierter Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 20 Kohlen stoffatomen ist, c hat einen Wert von 0,8 bis 2,5, f hat ei nen Wert von 0 bis 2 und die Summe von f und g ist 0,8 bis 3,0.
RfHgSiO(4-f-g)/2
und 99,5 bis 0,5% Zahleneinheiten der Formel
RcSiO(4-c)/2
bestehenden Gruppe ausgewählt ist, in der R ein gesättigter einwertiger Kohlenwasserstoffrest und ein gesättigter halo genierter Kohlenwasserstoffrest mit bis zu 20 Kohlen stoffatomen ist, c hat einen Wert von 0,8 bis 2,5, f hat ei nen Wert von 0 bis 2 und die Summe von f und g ist 0,8 bis 3,0.
8. Organopolysiloxanmasse nach jedem der Ansprüche 1 bis 7
zur Verwendung als 2-Komponenten-System, wobei die Bestandteile (C) und (D) getrennt voneinander
vorliegen und die weiteren Bestandteile zwischen den beiden Komponenten aufgeteilt oder
ganz einer der beiden Komponenten zugegeben sind.
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- 1987-09-22 JP JP62236422A patent/JPS63108065A/ja active Granted
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: SIEB, R., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 6947 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |