DE3729218A1

DE3729218A1 - Kulturbehaelter fuer pflanzen und pilze

Info

Publication number: DE3729218A1
Application number: DE19873729218
Authority: DE
Inventors: Herbert Hartenbach; Geb Pettkuhn Hartenbach
Original assignee: HARTENBACH MONIKA
Current assignee: HARTENBACH MONIKA
Priority date: 1987-09-02
Filing date: 1987-09-02
Publication date: 1989-03-16
Anticipated expiration: 2007-09-03
Also published as: DE3729218C2

Description

Die Erfindung betrifft einen Kulturbehälter für Pflanzen und Pilze der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.

Es gibt Pflanzen und vor allem Pilze, wie z.B. Austern seitlinge, die mehr oder weniger senkrecht ausgerichtete Substratoberflächen bevorzugen. Zur Kultivierung von Pilzen werden aus diesem Grund oft Strohballen verwendet, die zu Türmen aufeinandergeschichtet werden und bei denen alle freien Flächen, vor allem aber die senkrechten Ober flächen von den Pilzkörpern durchdrungen werden. Kulturen dieser Art haben jedoch den Nachteil, daß sie sowohl den Witterungseinflüssen auch dem Tier- und Ungezieferfraß weitgehend schutzlos ausgesetzt sind. Man kann sich hier gegen zwar durch Abdecken mit Kunststoffolien etwas be helfen. Einen sicheren Schutz gegen Schnecken- und Mäuse fraß und gegen ein unerwünschtes Durchfeuchten oder Aus trocknen des Strohballens bieten diese jedoch nicht.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Kulturbehälter zu schaffen, der eine im wesentlichen senkrecht ausgerichtete Substratoberfläche aufweist und der einen besonders guten Schutz gegen unerwünschte Um gebungseinflüsse bietet.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Anspruch 1 angege bene Merkmalskombination vorgeschlagen. Weitere vorteil hafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Der gemäß der Erfindung nach drei Seiten hin geschlossene und radial nach innen offene Ringraum schützt das Sub strat sowohl gegen äußere Witterungseinflüsse als auch gegen Wärme- und Feuchtigkeitsverlust und bietet den Pflanzen eine an einen geschlossenen Luft- und Wachstums raum angrenzende Oberfläche, die auch gegen Tierfraß weitgehend sicher ist. Es ergeben sich hierdurch nahezu ideale Wachstumsbedingungen vor allem für Pilzkulturen, die senkrecht ausgerichtete Kulturflächen bevorzugen.

Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Ringraum nach unten durch eine zur Wasserspeiche rung bestimmte Rinne begrenzt, die eine ständig gleich bleibende Durchfeuchtung des Substrats gewährleistet. Für Pilzkulturen wird der Ringraum bevorzugt mit Stroh als Nähr- und Haltesubstrat ausgefüllt, das mit den Pilz sporen geimpft werden kann. Zur Befeuchtung und Klimati sierung des Substrats können am Mantel vorzugsweise verschließbare Durchbrüche vorgesehen werden, die mit Wasser und/oder Warmluft beaufschlagbar sind.

Da jeder einzelne Ringraum nur mit einer relativ kleinen Oberfläche mit dem Luft- und Wachstumsraum kommunizieren sollte, ist es vorteilhaft, mehrere Mäntel mit nach innen offenen Ringräumen axial übereinander anzuordnen. Die Mäntel können dabei unter Bildung eines durchgehenden Luft- und Wachstumsraums unmittelbar aufeinandergetürmt werden. Bei Bedarf können zwischen zwei der aufeinander gestapelten Mäntel oder zwischen dem untersten Mantel und seiner Auflagefläche Abstandshalter für den Luft durchtritt angeordnet werden.

Als Material für den wärmeisolierenden Behältermantel hat sich vor allem vulkanisierter Kautschuk als vorteil haft erwiesen, der schwarz eingefärbt sein kann und daher lichtabsorbierend ist. Besonders gut geeignet als Be hältermaterial sind die sonst für Kraftfahrzeuge bestimm ten Luftreifenmäntel, deren ringförmiger Innenraum den Substratraum und deren Felgenöffnung den Luft- und Wachs tumsraum begrenzen. Insbesondere lassen sich zu diesem Zweck Altreifen verwenden, die mangels anderer Verwer tungsmöglichkeiten nahezu kostenfrei bei Reifenhändlern und Altreifenverwertern erhältlich sind.

Um eine angenehme Arbeitshöhe und eine optimale Raum nutzung zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn mehrere Luftreifenmäntel mit im wesentlichen axial fluchtenden Felgenöffnungen übereinandergestapelt werden.

Im folgenden wird die Erfindung anhand des in der Zeich nung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 einen aus zwei übereinandergestapelten Reifen mänteln bestehenden Kulturbehälter für Pilze in schaubildlicher Darstellung;

Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch einen Kulturbe hälter aus drei Reifenmänteln.

Die in der Zeichnung gezeigten Kulturbehälter weisen einen aus zwei bzw. drei übereinander gestapelten Reifen mänteln 10 zusammengesetzten Behältermantel auf, dessen zentraler Innenraum 12 nach oben offen ist und einen Luft- und Wachstumsraum für die Pilze 14 bildet. Die an drei Seiten geschlossenen Mäntel 10 enthalten einen zum Luft- und Wachstumsraum 12 hin über eine radiale Ring öffnung 16 offenen Ringraum 18, der mit einem vorzugsweise aus Stroh bestehenden Pflanzsubstrat 20 gefüllt ist. An der Unterseite der Mäntel 10 ist eine Rinne 22 gebildet, in der überschüssiges Gießwasser aufgefangen und allmählich an das Substrat 20 abgegeben wird.

Das Substrat 20 wird vor oder nach dem Einfüllen in den Ringraum 18 mit Pilzsporen geimpft. Bei Austernseitlingen kann schon nach etwa 10 bis 12 Tagen die erste Ernte er folgen. Nach etwa 10 Wochen ist die Pilzkultur erschöpft. Das alte Substrat 20 wird sodann aus den Ringräumen 18 entfernt. Nach Reinigung und Desinfektion der Mäntel 10 kann sofort neues Substrat eingefüllt und eine neue Pilz kultur angelegt werden.

Claims

1. Kulturbehälter für Pflanzen und Pilze mit einem durch einen wärmeisolierenden Mantel begrenzten Raum zur Aufnahme eines Substrats für die Pflanzen- und Pilz wurzeln, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (10) einen radial nach innen offenen und nach den anderen Seiten geschlossenen, einen zentralen Luft- und Wachs tumsraum (12) umschließenden Ringraum (18) zur Auf nahme des Substrats (20) begrenzt.

2. Kulturbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich net, daß der Ringraum (18) nach unten hin durch eine zur Wasserspeicherung bestimmte Rinne (22) begrenzt ist.

3. Kulturbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge kennzeichnet, daß der Ringraum (18) mit Stroh als Substrat (20) ausgefüllt ist.

4. Kulturbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (10) mindestens einen von außen in den Ringraum führenden, mit Wasser und/oder Luft beaufschlagbaren, vorzugsweise ver schließbaren Durchbruch aufweist.

5. Kulturbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Mäntel (10) mit nach innen offenen Ringräumen (18) axial übereinander angeordnet sind.

6. Kulturbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich net, daß die Mäntel (10) unter Bildung eines durch gehenden Luft- und Wachstumsraums (12) unmittelbar aufeinander gestapelt sind.

7. Kulturbehälter nach Anspruch 5 oder 6, dadurch ge kennzeichnet, daß zumindest zwischen zwei der auf einandergestapelten Mäntel (10) oder zwischen dem untersten Mantel (10) und seiner Auflagefläche axiale Abstandshalter für den radialen Luftdurchtritt ange ordnet sind.

8. Kulturbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (10) im wesent lichen aus schwarzem oder schwarz eingefärbtem Gummi besteht.

9. Kulturbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel (10) aus einem sonst für Kraftfahrzeuge bestimmten Luftreifenmantel besteht, dessen ringförmiger Innenraum den Substrat raum (18) und dessen Felgenöffnung den Luft- und Wachstumsraum (12) bildet.

10. Kulturbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Luftreifenmäntel (10) mit im wesentlichen axial fluchtenden Felgen öffnungen (12) übereinander gestapelt sind.