DE29516160U1 - Behälter zur Kompostgewinnung - Google Patents
Behälter zur KompostgewinnungInfo
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Description
PATENTANWÄLTE '; ; · . :.,·"·.
ng. HEINER^LfS)HTI ·:·'··' ··*·"'
DiPL-PHYS. dr. RER. NAT. JOST LEMPERT D-76207 KARLSRUHE {DURLACH)
POSTFACH 410760 DIPL-ING. HARTMUT LASCH TELEFON: (O72D94328I5 TELEFAX: (0721)9432840
Burchard Wedewer 13464.5/95 Jo/es
Schönblickstraße 4 11. Oktober 19 95
D-75180 Pforzheim-Büchenbronn
Behälter zur Kompostgewinnung
Die Erfindung betrifft einen Behälter zur Kompostgewinnung
mit zumindest einer Kammer zur Aufnahme der zu kompostierenden Materialien, wie Küchen- oder Gartenabfällen
oder dgl., wobei die durch Vorder-, Rück- und Seitenwände gebildete Kammer einen mit freien Zwischenräumen
versehenen Boden aufweist, der durch ein Vlies nach innen abgedeckt ist.
Derartige Behälter dienen insbesondere zum Kompostieren von Küchenabfällen, Gartenabfällen, Balkonpflanzen,
Schnittblumen, Strukturmaterialien wie Papier, Kartonagen, Hobel- und Sägespäne von unbehandelteiti Holz und von
tierischen Abfällen wie Haustiermist und Federn. Durch die Abschöpfung derartiger organischer Abfälle soll das
Gesamtabfallaufkommen erheblich reduziert werden. Dies
gilt insbesondere für den Hausmüll, der auf diese Weise bis ca. 40 % verringert werden kann. Des weiteren ist
durch die Rückführung der organischen Bestandteile in den 0 natürlichen Kreislauf eine Verbesserung des Bodenhaushaltes
gegeben, ohne daß künstliche Düngemittel eingesetzt werden müssen.
Ein bekannter Behälter bzw. Kompostsilo weist zwei Rottekammern sowie eine Erdkammer mit einer geteilten Klappe
als Dach auf, wobei die sogenannten Rottekammern mit organischen Abfällen befüllt werden und die Erdkamitier zur
Vorratshaltung von krümeliger Erde/Mutterboden dient. Die einzelnen Kammern werden durch auf dem Boden oder einer
plattierten Fläche als Stellfläche aufliegende Wände gebildet, wobei die Vorderseite der Rottekammern offen
gestaltet ist und von unten nach oben mittels einer Holzpalette, einem Vlies und herausnehmbaren Einzelbrettern
verschlossen wird. Die Holzpaletten liegen dabei auf der Stellfläche auf und können an der Vorderseite herausgezogen
werden. Auf den Halzpalefcten liegen Vliese auf,
welche die Zwischenräume der Holzpaletten verschließen.
Für die Kompostierung ist eine gute Durchlüftung der Kammern unerläßlich. Hierbei ist dafür zu sorgen, daß
weder Ratten noch Mäuse etc. in die Rottekammern eindrin-0 gen. Hierzu müssen entweder die Zwischenräume in den
Holzpaletten äußerst klein gewählt werden, wodurch sich die Durchlüftung verschlechtert, oder aber es wird die
Vorderseite des Behälters derart verschlossen, daß ein Eindringen verhindert wird. Hierzu werden beispielsweise
Lochziegel verwendet, um auch noch die Durchlüftung sicherzustellen. Diese Lochziegel müssen jeweils nach
Aufstellen des Behälters abschließend selber in Position gebracht werden.
0 Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs genannten Art dahin weiterzubilden,
daß bei einfachem Aufbau sowohl für eine gute Durchlüftung des Behälters als auch für einen Schutz gegen das
Eindringen von Mäusen, Ratten etc. gesorgt wird.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch einen
Behälter der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß der Boden durch zwischen den Wänden jeder einzelnen
Kammer des Behälters angeordnete, zwischen sich Zwischenräume ausbildende Bretter gebildet ist und daß zwischen
der durch die Bretter gebildeten Lattung und dem Vlies ein kleinmaschiges Drahtgeflecht angeordnet ist. Auf
diese Weise wird der Boden des Behälters durch einzelne Brettchen ausgebildet, die zwischen sich bevorzugt
gleichgroße Zwischenräume aufweisen. Darauf liegt dann das kleinmaschige Drahtgeflecht befestigt auf, auf dem
wiederum das bevorzugt atmungsaktive Trenn-Vlies befestigt
aufliegt. Der Boden des Behälters befindet sich nun innerhalb der jeweiligen Kammer und muß nicht mehr von
unten eingeschoben werden. Des weiteren ist so für einen definierten Boden definierter Zwischenräume und damit
definierter Durchlüftungsräume innerhalb des Behälters geschaffen, wobei durch das Drahtgeflecht zuverlässig das
0 Eindringen von Ratten, Mäusen etc. verhindert wird und
das Trenn-Vlies für einen optimalen, Durchlüftung ermöglichenden Abschluß ins Innere des Behälters sorgt.
Gleichzeitig wird durch das Vlies der Durchfluß der Feuchtigkeit gewährleistet.
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Um den Boden optimal innerhalb des Behälters festlegen zu können, ist die Zwischenräume einer Breite von bevorzugt
3 cm aufweisende Lattung auf einem Rahmen befestigt.
0 Durch Verwendung eines verzinkten Drahtgeflechts ist für
ein extrem widerstandsfähiges Geflecht gesorgt, das eine hohe Lebensdauer aufweist.
Während beim Stand der Technik die den Boden bildenden Holzpaletten auf der Stellfläche aufliegen, ist der Boden
des erfindungsgemäßen Behälters beabstandet zu dessen Stellfläche angeordnet. Der Abstand beträgt dabei bevorzugt
etwa 8 bis 10 cm. Durch einen solchen Abstand werden die Durchlüftungseigenschaften sowie der Durchfluß der
Feuchtigkeit verbessert.
Um den Behälter optimal befüllen zu können, sind in Weiterbildung an der Vorderseite des Behälters angeordnete
Pfosten zur Aufnahme der die Vorderwand bildenden Bretter vorgesehen. Die Pfosten weisen dabei jeweils
Nuten auf, in die die Bretter herausnehmbar einsetzbar sind. Auf diese Weise wird das Befüllen sowie das Umsetzen
des Materials aus dem Behälter bedienerfreundlich vereinfacht, indem die vorderen Bretter jeweils bis zum
Füllstand aus den Nuten herausgenommen werden. Durch die Nuten finden die Einzelbretter einen optimalen Halt
seitlich in den Pfosten.
In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß der Behälter aus Holz, insbesondere imprägniertem Holz,
besteht. Durch umweltfreundliche Imprägnierung aller Holzteile mittels Kesseidruckimprägnierung nach DIN 68800
ist für einen umweltfreundlichen, langlebigen Behälter zur Kompostgewinnung gesorgt.
Um große Mengen an Abfall verarbeiten zu können und gleichzeitig auch vor Ort für Materialien zum Vermischen
0 mit dem Kompostmaterial sowie zum Starten der Kompostierung zu sorgen, sind bevorzugt eine Vorratskammer und
zumindest eine seitlich dieser angeordnete, zum Verrotten des Materials dienende Hauptkammer vorgesehen. Die Vorratskammer
kann dabei zur Vorratshaltung von krümeliger
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Erde/Mutterboden dienen. In die Hauptkammer wird das zu kompostierende Material eingefüllt. Bei zwei seitlich der
Vorratskammer angeordneten Hauptkammern ist eine wechselseitige Befüllung mit organischen Küchen-/Gartenabfällen
möglich. Hierdurch wird eine verbesserte Verrottung erzielt.
Bevorzugt weisen die Hauptkammern einen größeren Rauminhalt als die Vorratskammern auf, wobei derjenige der
Hauptkammern etwa 1 cbm und derjenige der Vorratskammer
etwa 0,6 cbm beträgt.
Während die Kammern jeweils eigene Vorderwände aufweisen, sind sie bevorzugt mit einer gemeinsamen Rückwand versehen.
Um einen Nässeschutz zu schaffen, ist der Behälter durch einen durchgehend ausgebildeten Deckel verschließbar.
Auf diese Weise erfolgt die Verrottung der Materialien lediglich unter der Eigenfeuchte der Materialien.
Bevorzugt ist der Deckel einteilig als Holzrahmen ausge-0 bildet, auf den beispielsweise lichtdurchlässige, gewellte
Materialien, wie Skobalit, aufgebracht sind.
Um den Deckel beispielsweise bei der Eingabe von Bioabfall, Erde etc. bzw. bei der Durchmischung offen zu
5 halten, ist der Deckel bevorzugt mit Luftfedern versehen.
Es kann aber auch ein Feststellholz in der Mitte oder an der Seite zum Offenhalten der Kammern vorgesehen sein.
Weiterbildungen sehen ein Winkeleisen an der Vorderseite 0 des Behälters am oberen Ende der Pfosten vor, durch das
die Stabilität des Behälters, insbesondere bei aus den Nuten entfernten Brettern, gewährleistet ist. Eine solche
Stabilisierung ist damit besonders während der Bearbeitung der Materialien in den Kammern oder beim Umsetzen
des Kammerinhaltes gegeben. Aber auch während des Transports
des Behälters ist dies durch das bevorzugt verzinkte oder Edelstahl bestehende Winkeleisen im gesamten
vorderen Bereich des Behälters jederzeit gewährleistet. 5
Insgesamt ist so ein Behälter zum Kompostieren geschaffen, mittels dem optimal organische Abfälle zu Rohkompost
nach zwei bis drei Monaten bzw. Komposterde nach sechs bis neun Monaten kompostierbar sind.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im einzelnen erläutert wird. Dabei zeigt:
15
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Behälters;
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Behälter aus Fig. 1 ohne Deckel;
Fig. 3 eine teilweise Vorderansicht im Bodenbereich des Behälters ohne
Vorderwand; und 25
Fig. 4 eine teilweise Draufsicht auf den
Behälter im Bereich der Vorderwände.
Der in den Fig. dargestellte erfindungsgemäße Behälter
0 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel drei Kammern 2, 3, 4 auf, von denen die mittlere Kammer 3 als Vorratskammer
und die seitlichen Kammern 2, 4 als sogenannte Rottekammern dienen. Wie den Fig. 1 und 2 zu entnehmen
ist, weist der Behälter 1 zur Ausbildung der Kammern 2,
3,4 jeweils Vorderwände 5, 6, 7, zwei Seitenwände 8, 9
sowie zwei Innenwände 10, 11 und eine den Kammern 2, 3,4 gemeinsame Rückwand 12 auf. Während die Seitenwände 8, 9
sowie Innenwände 10, 11 und die Rückwand 12 als fertige, durch Bretter gebildete Wandteile ausgebildet sind, weist
der Behälter 1 zur Ausbildung der Vorderwände 5, 6, 7 jeweils Pfosten 13, 14, 15, 16 auf, die zur Aufnahme von
die Vorderwände bildenden Einzelbrettern 17, 18 dienen. Die beiden Außenpfosten 13, 16 (s. insbesondere Fig. 4)
weisen hierzu jeweils eine in den Pfosten ausgebildete Nut 19, beispielsweise durch Fräsen, auf. In die Innenpfosten
14, 15 sind jeweils fluchtend zueinander Nuten 20, 20' zur Aufnahme der Einzelbretter 17, 18 ausgebildet,
beispielsweise eingefräst.
Die Bretter 17 der Vorderwände 5, 7 sind, wie insbesondere Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, länger ausgebildet als
die Einzelbretter 18 der Vorderwand 6, weisen aber die gleiche Breite sowie die gleiche Stärke auf. Hierdurch
werden die zwei Rottekammern 2, 4 gleichen Rauminhalts und die kleinere Vorratskammer 3 ausgebildet.
Nach oben ist der Behälter 1 durch einen durchgehenden Deckel 21 verschlossen. Dieser Deckel 21 ist (nicht
dargestellt) mit beweglichen Scharnieren an der Rückwand 12 befestigt. Nach vorne, nach hinten sowie seitlich
steht der Deckel 21 um ca. 2 bis 3 cm vor. Um den Behälter 1 offen zu halten, ist in der Mitte, also in der
Kammer 3, ein Feststell-Holz 22 eingesetzt. Das Offenhal-
0 ten kann aber auch mittels Luftfedern am Deckel 21 erfolgen.
Zur Stabilitätssicherung ist ein verzinktes oder aus Edelstahl bestehendes Winkeleisen 30 an der Vorderseite
des Behälters 1 am oberen Ende der Pfosten 13, 14, 15, angeordnet bzw. angebracht.
Die Rückwand 12, die Seitenwände 8, 9 sowie die ebenfalls
in Nuten 23 der Pfosten 14, 15 einsitzenden Innenwände 10, 11 liegen direkt auf der Stellfläche, beispielsweise
gewachsener Boden, plattierte Fläche, abschließend auf. Die Vorderwände 5, 6, 7 sind beabstandet zur Stellfläche
angeordnet. Hierdurch ist von vorne eine Luftzirkulation
und damit Durchlüftung möglich.
Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, wird der Boden 24 der einzelnen Kammern, hier der Vorratskammer 3, beabstandet zur
Stellfläche zwischen den Wänden der Kammern durch Bretter 25 gebildet, die zwischen sich jeweils gleichbreite
Zwischenräume 26 ausbilden. Der zwischen dem Boden 24 und der Stellfläche verbleibende Bodenfreiraum 27 beträgt
etwa 8 bis 10 cm, der Zwischenraum 26 zwischen den Brettern 2 5 beträgt etwa 3 cm. Die durch die Bretter 2 5
0 gebildete Holzlattung ist auf einem nicht dargestellten Holzrahmen befestigt. Auf dem Boden 24 bzw. den Brettern
25 liegt ein verzinktes, kleinmaschiges Drahtgeflecht befestigt auf. Auf diesem wiederum liegt ein atmungsaktiver,
aus unverrottbarem Vliesstoff bestehender Vlies 29 5 befestigt auf. Das Vlies 29 sorgt für die Durchlüftung
der Kammern 2, 3,4 sowie den Durchfluß der Feuchtigkeit.
Durch das Drahtgeflecht 2 8 wird ein Eindringen von Mäusen, Ratten etc. ins Innere der Kammern 2, 3, 4 verhindert.
Alle für den Behälter 1 verwendeten Holzteile sind umweltfreundlich
mit Kesselimprägnierung nach DIN 68800 imprägniert.
Während die Rottekammern 2, 4 zur wechselseitigen Befüllung
mit organischen Küchen-/Gartenabfallen sowie tierischen Abfällen etc. dienen, erfüllt die mittlere Erdkammer
3 die Aufgabe der Vorratshaltung von krümeliger Erde/Mutterboden.
In die Rottekammern werden die zerkleinerten, organischen Küchen- und Gartenabfälle sowie tierische Abfälle wechselweise
eingebracht, durchmischt und ggf. mit Startmaterialien für das Kompostieren versehen. Aus den in den
Behälter 1 eingebrachten Materialien entsteht nach zwei bis drei Monaten der sogenannten Rohkompost, ein halbreifer
Kompost, dessen Organismen besonders aktiv sind. Sie fördern das Bodenleben und tragen daher zur Bodenlockerung
und zur besseren Durchlüftung des Bodens bei. Rohkompost wird als wenige cm dicke Auflage unter Sträucher
und Hecken oder auf die Baumscheiben von Obst- und Zierbäumen aufgebracht. Nach sechs bis neun Monaten entsteht
die sogenannte Komposterde, das vollausgereifte Endpro-0 dukt des Kompostiervorganges. Komposterde ist ein Bodenverbesserer,
erhöht die Abwehrkräfte der Pflanzen gegen Schädlinge und Krankheiten und hat gleichzeitig eine
düngende Wirkung. Weil der Kompost die Nährstoffe nur langsam abgibt, kann es nicht zu einer schädlichen Überdüngung
der Pflanzen kommen. Die Komposterde ist insbesondere im Gemüse- und Blumengarten, bei der Pflanzung
von Bäumen und Sträuchern und feingesiebt als Rasendünger verwendbar. Auch als Erdmischung für Saatgut und Anzucht
von Jungpflanzen und ebenso für Balkon- und Zimmerpflan-0 zen ist die Komposterde verwendbar.
Claims (1)
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