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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellur.U eines Mittels zur Verbesserung
der Dodengare Unter dem Begriff Bodengare wird allgemein der für ein Pflanzzenwachstum
günstigste Dodenzustand verstandeng der in der Hauptsache von physilzalischen, chemischen
und biologischen Gegebei-üle:Ltei-i abhängt.
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An vielen Orten hat eine jahrtausendelang betriebene Bodenbearbeitung
zu einer gewissen Dodenmüdigkeit der Kulturböden geführt. Seit Jahrhunderten ißt
man bemüht, den Bodenertrag nicht absinken zu lassen lind durch verschiedene iCinzelmaßnahmen
zu steigern. Zu diesen iCinzelmaßnahmen gehören verschiedene Methoden der Bodenbearbe±tung,
der Boden-verbesserung durch Beimischung von Auflocherungsmitteln, beispielg. weise
Torf, verschiedene Düngungsarten durch Zufuhr von Wirtscha-fts- und Illandelsdüngern,
Bewässerung, unterschiedliche Fruchtfolge u.s.w.
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Der Allgemeine Nachteil der verschiedenen Demühungen, Vorfiahren und
Mittel besteht darin, daß sie nur zu sehr engbegrojizIton führon und nicht c;coi6liet
sind, den Allgemeinzustand eines l#ulturbo(Lexiß wesentlich zu vert)esserng d.h.
die ideale Bodoneare zu erzielen, (la letztere von sehr vielen j#;irizol.fal-,boreii
abhilligt. Andererseits ist es nicht möglich. oder wi-*ire jedenfalls sehr umständlich
und aufwendig, alle Methoden urd Mittel gemeinsam anzaweaden, um ([ei, Bodenearo
zu erzielen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrundep ein Mittel
zu schaffen, das einei-.-i ermüdeten Kulturboden in größeren Zeitabstc-Unden wie
ein Düngemittel tuid nach Art eInes Düngeverfahrens beigegeben wird und welches
die Dodengare entscheidend verbessert. Dieses Mittel soll die bisher getrennt durch
Dodenbearbeitung, !)Ungung, Fruchtwechsel usw. erzielbaren Einzelergebnisse In sieh
vereinigen und gesammelt nutzbar machen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren, das zu einem neuartigen Produkt führt,
läßt sich in folgende JA-bschnItte unterteilen: a) t-Jusamirienbringen von Abfällen
aus WIrtschaftsbetrIeben der Landwirtschaft (Stroh, Kartoffelkraut, Rübenkraut u.ä.)
Forstwirtschaft (Laub u.ä.) und des WeInbaus (Rebholz, Trester), sowie aus Betrieben
der öffentlichen Versorgung (Klärschlamm) und des Gewerbes (Sägemehl" Knocherwohll
Fischmehl u.ä.), b) Zerkleinern der Ausgangsstoffe durch Quetschen, Zerreißeng
Zerschlagen, Mahlen U.ä..
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c) Mischen des Zerkleinerungsgutes mit oder ohne Zumischen von Handelsdünger
und/oder Torfmull und d) mehrwöchiges Lagern mit ein- oder mehrmaliger Umlagertuig
des homogenen aufgeschütteten Illschgutes unter Peuchthaltung durch Besprühen mit
Jauche.
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Dieses Verfahren hat neben der Tatsache, daß ein humusartiges Düngemittel
mit hervorragenden Eigeitselia£teit geschaffen wird, den wesentlichen Vorteilg daß
es Abfallstoffe verwendet, dereit Beseitigung bislang in der Regel einen nicht unbetr.ächtlIcheit
Aufwand erfordert und oftmals sogar mit besonderen 3ch-t%Tierigkeiton verbunden
ist. Licht selten weLrden mehrere (II-or genannten ibfallstoffe durch nutzloses
Verbrennen bee3e:Ltii-,t. Das Aucfinden einer neuen für die genannten Abfal.Istoffe
iat wegen ihres massi--iiltzi-t"t;eit Anl'alls VOIL besonders
großer
vol.hswirtschaftlIcher Bedeutung. Die hier aufgezeigte Verwendungsmöglichkeit zur
Verbesserung der Bodengare von Kulturböden steigert die Bedeutung der ErfindunG
i-uii ein vielfaches.
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D'as erflildungsgemäße Verfahren kann nach einem weiteren Vorschlag
der LCrfIndung dadurch verbessert werden, daß das Lagergut zur VerbessevunE bzw.
Beschleunigung des Reifungsvorgangs eine zusätzliche I-jäxuezufuhr" beispielsweise
durch einen Illelzkessel mit angeschlossenen Heizregistern, eirhält. I')urch die
starke -,r-tiärmung (feuchtwarm) wird eine rasche t#.uelltuie- der miteingebrachten
Unkrautsamen erzielt, Cile Clann Im Endprodulpt tuischädlIch sind. Ferner ist die
Jauche zur Förderung der Gärung mit GC::rstoe--feii, wiLe Nelnhefe o. dgl. zu versetzen.
Die für die Durchfübxung des evf±ndungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung
ist gekennzeichnet durch ein oder mehrere Verrottungsbechen von einem Rauminhalt
von je einigen Hundert Kubikmetern, die durch eine verfahrbare Förderbandanlage
besch:Lekt und unter 1-Ittverwendung eines entsprechenden Ladegeräts geleert werden
können. Die Verrottungsbecken sind zweckmäßig im einer Ebene nebeneinander
angeordnet, sind rechteckig und flachgestveckt ausgebildet und weisen Wandabmessungen
von etwa 30 x 5 x 3 m auf-Die Beckenwände dienen dabei unmittelbar oder mittelbar
durch angebaute Teile (z.B. auf Konsolen verlegte Schienen) als FMirungs- und AbstützmIttel
für die Förderbandanlage und/oder das Ladegerät. Außerdem können die Beckenlängswilnde
nahe ihren Oberkanten mIt einem Berleselungsrohr für die Jauchebesprühung versehen
sein. Das Berieselungsrohr ist In mehrere Abschnitte unterteilt, die unabhängig
voneinander zur Jauchespriihung ein- und abschaltbar sind. Die Förderbandanlage
enthält im Wesentlichen ein Sammelband zum Aufnehmen. und Mischen der Ausgangsatoffe,
ein Schrägband zum Ilochfördern derselben über Beckenwandhöhel ein verfahrbaves
reversi-bles Iäuesfüirdorband tuid ein verfa#rbares Querförderband.Das Schrägband
kann ini Bedarfsfall
an seinem oberen Ende durch ein reversibles
Verlängerungsband verlängert werden.
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Wesentlich ist der Gedanke, das verfahrbare Längs- und das verfahrbare
Querförderband sowohl in deren Längsrichtungen als auch rechtwinklig hierzu verfahrbar
auszubilden, damit durch nur ein Länge- und nur ein Querförderband iiiehrereiVerrottungsbecken
beschickt und entleert werden können. Je nach gegebenen Verhältnissen kann das Bandsystem
ganz oder teilweise durch pneumatische Förderung ersetzt werden. Das Sammelband
wird durch einen Häcksler, einen rtebi-iolfg eine Torfmühle u"ä. sowie durch eine
oder mehrere DosiereinrIchtungen für Handelsdüngerzumißchungen beschickt. Die einzelnen
Komponenien werden dadurch in den Verrottungsbecken nicht schielitweisee sondern
untereinander gut durchmischt aufgeschüttet. Die schnelle Verrottung wird hierdurch
sehr begünstigt und die Zusammensetzung des fertigen Humusdüngers Ist immer gleichmäßig.
Ferner werden die Verrottungsbecken durch ein Berieselungsröhrensystem mit einer
Zentralpumpe und einem Zentraljauchebehälter mit Jauche besprüht. Da einzelne Komponenten
Stroh, Spreu, Rebholz und Weinlaub, Kartoffel- und Rübenkraut salsonmäßig in großen
Mengen anfallen, muß eine Bevorratungsmöglichkeit gegeben sein. Die zerkleinerten
Komponenten werden dann vom Sammelband abgenommen und mit Förderband auf große Vorratshaufen
geschichtet. Zweckmäßig werden In Höhe der Haufen Sprühdüsen bracht# damit das Schüttgut
nicht ausgetrocknet und verweht wird. Die Feuchthaltung durch Jauche, Wasser u.
dgl. fördert auch die Vorverrottung. Damit den einzelnen Komponenten anhaftende
Sporenpilze (peronospora etc.) und Sch,--idlingslarven, 11("u- und Stnierwurm,
Kartoffelkäfer
u.a.m. nicht ins Fertigprodukt übertragen werden, müssen die Aufschüttstoffe vor
der Einlagerung in die Paulbette desinfiziert werden. In den Abwurfkasten des Aufschüttbandes
werden ein Wirbeler und zwei oder mehr Spritzdüsen eingebaut. Das Aufschüttgut fällt
dann durch einen Desinfektionsnebel aus geeigneten Bekämpfungsmitteln, die alle
Schädlinge sofort oder in der Lagerung abtöten. Nachfolgend werden unter Bezugnahme
auf die Zeichnung das erfindungsgemäße Verfahren und die wesentlichen hierfür erforderlichen
Vorrlchtungen näher erläutert. Die in der Zeichnung in Draufsicht dargestellte Anlage
umfaßt sechs Verrottungsbeckeii 1. Die Anzahl und Größe der Vorrottungsbecken
einer zweckmäßig genossenschaftlich betrIebenen Änlage richtet sich nach der in
einer Gemeinde anfallenden Abfallmenge und nach dem lIumusdüngerbedarf. Die Anlage
läßt sich auch mühelos durch Anbau weiterer Verrottungsbecken 1 nachträglich
erweitern. Aus diesem Grund sind die einzelnen Verrottungsbecken 1 in sich
einheitlich aufgebaut, so daß sie nach dem Daukastenprinzip zu größeren Einheiten
zusainnient,esetzt werden können. Jedes Verrottungsbecken wird in Querrichtung desselben
durch eine verfahrbare Laufschielle 3 überspannt, an welcher ein verfahrbares
Ladegerät 2 zugeführt ist. Dieses Ladegerät, das wie ein Grei£erbaäger ausgebildet
sein mag, dient zum Umsetzen des im Verrottungsbecken aufgeschütteten Lagerungsgutes
und zum Entle#erei, der Verrottungsbecken nach Pertigstellung des humusaxtigen Um
die fertigen 11-tirnusbette vor 'Sonnenstrahlung und Austrocknung zu schützen, werden
sie mit Kunststoffolien abgedeckt. Um die Polien vor ZU Schützent werdelt
sie auf Abrc,)11.t1,oilirnelli aufgezo(-#OI1.
Zwischen den Längsseiten
der einzelnen Verrottun#;sbücken sind Längsf örderbrinden 4 in Längs- und Querrlichtun--
vorschiebbar angeordnet, die sowohl der Zuförderung von Rohstoffen als auch der
Abförderung des Pertlgerzeugnisses dieijen. Das Gestell des Längsförderbandes 4
eiag durch tUt Laufrollen versehene Sprelzbelne 0 auf FÜhrungssch:Lenen
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abgestützt sein, die durch honsolen mit den verbunden sind. Diese Mirungsschlenen
7 verlängern sieh an ihrein eigenen Linde bis in den Zwischenraum des benachbarteil
stirilseitig anschließenden 33ecklenpaares, so daß das Längsförderband 4 in Längsrichtung
verschoben und in Verbindung mit dem benachbarten Beckenpaar verwendet werden kann.
Es iiiöC,-eii auch in der Zeielniung nicht dara-esteIlte Olltsprechende Mittel vorgesehen
sein, die eine Verschiebung des Längsförderbandes 4 rechtwinklig zu seiner Längsachse
ermöglichen, so daß ein und dasselbe Längsförderband 4 aucii in Verbindung mit weiteren
längsseitig benachbarten Verrottungsbecken Verwendung finden kann. Das Längsförderband
4 wirft das Fördergut in ein. Jizürzeres Querförderband 5 ab, das ebenfalls
in diessen Längs- und C.)uerrichtung verfahrbar ist. Durch diese Kombination aus
Längs-und Querförderband läßt sich somit jeder Punkt des großen Verrottungsbeckens
erreichen, so daß das Decken überall bis zur gleichen Schütthöhe gefüllt werden
kann. Die Pfeile 9
und 10 deuten die Richtungen an, in
die die beiden i#'örderbänder bewegt werden können. Die verschiedenen Ausgangsrohrstoffe
wierden ziuiiielist eineiii Sammelband 11 a ufL-,egebeiig daß die Rohstoffe
mIscht und an ein Schrägband 12 weitergibt, das dieselben auf die erforderliche
Höhe bringt, die durch die Höhe der Beckenwände, 8 bedingt ist. An den Bandübergabestellen
sind zweckmc-iß:Lt; die,- beLannton Pülltrichter 13 vorgesehen-Das Schrägband
12 fUrdert je nach Bedarf auf e-in band 4 oder ein reversibles Verlängerungsband
149 da:i i)ls
Zwischenfördermittel dient. Die als Ausgangsroh-storfe
dienenden Abfallstoffe werden dem Svmmelband 11 durch einen Häcksler
15, einen Rebwolf 16, eine Torfmühle 17 U-ä- zugeführt. Weiterhin
sind die DosiereInrIchtungen 18 und 19 vorgesehen, mit Hilf
e derer Ilandelsdünger und sonstige 11-1:Lneralsalze zugemischt werden können. Die
sind nahe ihren Oberkanten mit einem Berleselungsrohr 20 für die Jauchesprühung
versehen, die zwechmäßIg in drei Abschnitte 21 untertellbar sindl, so daß
ein Verrottungsbecken 1 abschnIttweIse mit Jauche besprüht werden kann. Die
Jauche wird den einzelnen Berieselmigsroliren 20 durch die HauptleItung 22 zugeführt#
in welche durch eine Purdpe 23 Jauche aus dem Jauchebehälter# 24 zugepumpt
wird. Die oben beschriebene Anlage kann noch durch eine in der Zelchnune nicht dargestellte
'Überdachung vervollständigt werden. Ebenso können weitere nicht dargestellte ZusatzeinvIchtungen
vorgesehen sein, die die Abförderung des erzeugten Produktes erleichtern. So können
beispielsweise verschiedene Auffahrrampen und Wägeeinrichtungen für die Lastwagen
vorgesehen sein, mit Hilfe deren der humusärtige Dünger abtransportiert wird. Die
Anlage zur fabrikmäßigen Herstellung des neuen liumusartigen Düngers kann in verschiedenen
Richtungen verbessert und vervollständigt werden, ohne daß damit der weitzusteckende
Rahmen des ErfIndungsgedanken überschritten wird.