DE3726855A1 - Abrichtrolle - Google Patents
AbrichtrolleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Abrichtrolle gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 10.
Diamantabrichtrollen in galvanischer Ausführung bestehen
bekannterweise aus einem Diamantkorn in natürlicher oder
synthetischer Qualität, einem Nickel-Belag, in dem die
Diamantkörnung gebunden ist, sowie einem Metall mit
niedrigem Schmelzpunkt und einem Grundkörper aus Stahl.
Der Nickel-Belag wird galvanisch nach dem Galvanoformungs
verfahren hergestellt. Dabei handelt es sich um einen
ringförmigen Körper, der das Profil der Abrichtrolle
trägt. Dieser Ring wird durch Ausgießen eines Zwischenrau
mes zwischen ihm und dem Grundkörper mit einem niedrig
schmelzenden Metall, einer Wismut/Zinn-Legierung, zu einer
Einheit vergossen.
Bei dem heutigen Verfahren tritt das Problem auf, daß die
Wismut/Zinn-Legierungen bei Temperaturen um 100°C vergos
sen werden müssen. Dabei können an den hochgenauen
Abrichtrollen Maßveränderungen auftreten, deren Beseiti
gung erhebliche Nacharbeit erfordert. Ein weiterer Nach
teil derartiger Abrichtrollen besteht darin, daß bei nicht
völlig sachgemäßem Einsatz der Abrichtrollen leicht die
Schmelztemperaturen der Wismut/Zinn-Legierungen über
schritten werden, so daß es zu einem Ablösen des wirksamen
Diamantbelages vom Grundkörper kommt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Abrichtrol
len der im Oberbegriff des Anspruchs 1 erwähnten Bauart
sowie bei Verfahren zu deren Herstellung eine Verbindung
zwischen dem die Diamantkörnung aufweisenden Metallring
und dem Grundkörper einer Abrichtrolle bei niedrigerer
Temperatur unter Erzielung einer wesentlich höheren
Temperaturfestigkeit und Genauigkeit der Abrichtrolle zu
erreichen.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Abrichtrolle
mit den im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 enthaltenen
Merkmalen sowie den Verfahrensschritten im Kennzeichen des
Patentanspruchs 11.
Hierdurch werden die obenbezeichneten Nachteile dadurch
beseitigt, daß die Verbindung bei Aushärtetemperaturen im
Bereich der Raumtemperatur erfolgt und die verwendeten
Kunststoffe eine wesentlich höhere Temperaturfestigkeit
und Genauigkeit als die bisher verwendeten Metall-
Legierungen ermöglicht.
Die Feststoffpartikel können verschiedene Kornformen
aufweisen, z.B. können sie spratzig, dendritisch oder
kugelförmig sein. Es können Feststoffpartikel verschiede
ner Kornformen oder verschiedener Korngrößen miteinander
gemischt werden und zum Einsatz kommen. Als Metall für die
Feststoffpartikel kommen Bronze, Messing oder rostfreier
Stahl in Betracht.
Als Bindemittel kommen Kunstharze verschiedener Systeme in
Frage, vorzugsweise werden Zwei-Komponenten-Expoxidharze,
ggf. auch Zwei-Komponenten-Polyurethanharze, verwendet,
die einen mineralischen oder metallischen Füllstoff
enthalten. Je nach Art der verwendeten Feststoffpartikel
werden auch ungefüllte Harze eingesetzt. Durch die
richtige Abstimmung von Feststoffpartikeln und Bindemittel
lassen sich die für den Einsatz dieser Verbundmasse
erforderlichen Eigenschaften, wie Formstabilität, mechani
sche Festigkeit und Temperaturbeständigkeit, optimal
einstellen.
Die Feststoffpartikel werden in den Hohlraum zwischen
Metallring und Grundkörper gefüllt. Die Feststoffpartikel
stellen an den Korngrenzen eine Verbindung zwischen
Metallring und Grundkörper her. Die Hohlräume zwischen den
Feststoffpartikeln werden vorzugsweise durch Infiltration,
d. h. durch Einsaugen oder Einpressen, mit einem der
genannten Bindemittel aufgefüllt.
Nachstehend wird die Erfindung an dem Beispiel einer
bekannten Abrichtrolle und einer Abrichtrolle gemäß der
Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es
zeigen:
Fig. 1 einen mittleren Längsschnitt durch eine Dia
mant-Abrichtrolle bekannter Bauart,
Fig. 2 ein mittlerer Längsschnitt einer Diamant-Ab
richtrolle gemäß der Erfindung, und
Fig. 3 die in Fig. 2 eingekreiste Einzelheit in
größerem Maßstab.
In Fig. 1 ist eine bekannte Diamant-Abrichtrolle darge
stellt, die aus einem Grundkörper 1 und einem Metallring 2
besteht, der nach dem bekannten Galvanoformungsverfahren
hergestellt ist und in den eine Diamantkörnung 3 aus
natürlichen oder synthetischen Diamantkörnern gebunden
ist. Der Metallring 2 besteht in der Regel aus Nickel und
dient als mit den Diamantkörnern 3 versehener Belag der
ringförmigen Arbeitsfläche der Diamant-Abrichtrolle. Der
Metallring 2 und der Grundkörper 1 sind durch eine
Wismut/Zinn-Legierung 4 zu einer festen Einheit vergossen,
deren Schmelzpunkt bei etwa 100°C liegt.
Fig. 2 veranschaulicht eine Diamant-Abrichtrolle gemäß der
Erfindung, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind. Es ist ersichtlich, daß sich die Diamant-
Abrichtrolle in Fig. 2 von der bekannten Ausführung in
Fig. 1 dadurch unterscheidet, daß der Metallring 2 mit
eingebundener Diamantkörnung 3 mit dem Grundkörper 1 durch
einen Verbundwerkstoff 5 verbunden ist, der aus vorzugs
weise metallischen Feststoffpartikeln 6 und einem Zwei-
Komponenten-Kunstharz 7, vorzugsweise Epoxidharz oder auch
Polyurethanharz, besteht, das gegebenenfalls durch bevor
zugt mineralische oder auch metallische Füllstoffe ange
reichert ist. Dieser Verbundwerkstoff 5 ist in Fig. 3
deutlicher dargestellt. Es sind metallische Feststoffpar
tikel 6 unterschiedlicher Größe erkennbar, die durch das
ausgehärtete Zwei-Komponenten-Kunstharz 7 fest miteinander
verbunden sind. Das Kunstharz wird vor seiner Verwendung
vorzugsweise mit mineralischen Füllstoffen, wie Silikaten
oder metallischen Füllstoffen, wie Metallpulvern, ver
setzt, um u.a. die Wärmefestigkeit und die mechanische
Festigkeit des Verbundwerkstoffs wesentlich zu erhöhen. Es
ist auf diese Weise möglich, die Wärmefestigkeit bis auf
Temperaturen von etwa 250°C anzuheben, so daß über einen
wesentlich höheren Temperaturbereich Formstabilität und
mechanische Festigkeit neben der Temperaturbeständigkeit
in hohem Maße gewährleistet sind. Die Feststoffpartikel
können eine Mischung unterschiedlicher Kornformen und/oder
auch Korngrößen darstellen. So können die Metallpartikel
eine kugelige, knollige, spratzige oder dendritische Form
haben. Die Korngröße der Metallpartikel liegt vorzugsweise
zwischen 0,15 mm und 1,5 mm.
Die Vermischung der metallischen Feststoffkörper mit dem
Kunststoffbindemittel erfolgt derart, daß die zu verbin
denden Teile der Diamant-Abrichtrolle zueinander lagegenau
in einer Vorrichtung eingespannt werden und der ringförmi
ge Zwischenraum nach Auffüllen durch die metallischen
Festkörper durch Einbringen bzw. Einpressen oder Einsaugen
des Kunststoffbindemittels dicht gefüllt wird.
Es ist somit ersichtlich, daß durch die Diamant-Abricht
rolle gemäß der Erfindung und das zur Herstellung
derselben vorgesehene Verfahren eine wirtschaftlichere,
dabei aber eine höhere Temperaturbeständigkeit, Formstabi
lität, mechanische Festigkeit und Genauigkeit aufweisende
Verbindung zwischen dem die gebundene Diamantkörnung
aufweisenden Nickelbelag und dem Grundkörper der Diamant-
Abrichtrolle erzielt wird.
Bei einem Ausführungsbeispiel einer Diamant-Abrichtrolle
hat das Umfangsprofil des Grundkörpers aus Stahl einen
maximalen Durchmesser von 130 mm. Der die Diamantkörnung
aufweisende, aus Nickel bestehende Ring mit der gebundenen
Diamantkörnung weist eine Dicke von 2 bis 2,5 mm auf und
ist mittels einer 2 bis 4 mm starken Schicht des
Verbundwerkstoffes aus den Feststoffpartikeln und dem
Kunststoffbindemittel mit dem Rollenkern fest verbunden.
Diese Diamant-Abrichtrolle wies eine höhere Temperaturbe
ständigkeit, Formstabilität, mechanische Festigkeit und
Genauigkeit auf als vergleichbare Diamant-Abrichtrollen,
bei denen der Metallring auf dem Rollenkern mittels einer
Wismut/Zinn-Legierung zu einer Einheit vergossen wurde.
Claims (13)
1. Abrichtrolle, deren Umfangsfläche aus Diamantkörnern
besteht, die in einem Metallring galvanisch gebunden
sind, dessen innere Ringfläche mit der zylindrischen
Oberfläche eines Rollenkerns als Grundkörper fest
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die feste
Verbindung zwischen dem die Diamantkörnung aufweisen
den Metallring und dem Grundkörper aus einem Verbund
werkstoff besteht, der sich aus Feststoffpartikeln und
einem Kunststoffbindemittel zusammensetzt.
2. Abrichtrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Feststoffpartikel unterschiedlich geformt
sind.
3. Abrichtrolle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Größe der Feststoffpartikel unterschiedlich
ist.
4. Abrichtrolle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korngröße der Feststoffpartikel zwischen 0,15
mm und 1,5 mm liegt.
5. Abrichtrolle nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Feststoffpartikel aus Metall
bestehen.
6. Abrichtrolle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein
Zweikomponenten-Kunstharz als Bindemittel.
7. Abrichtrolle nach den Ansprüchen 1 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunststoffbindemittel im
wesentlichen aus einem Expoxidharz besteht.
8. Abrichtrolle nach den Ansprüchen 1 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß das Kunststoffbindemittel im
wesentlichen ein Polyurethanharz ist.
9. Abrichtrolle nach einem der Ansprüche 1 oder 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel minera
lische und/oder metallische Füllstoffe enthält.
10. Verfahren zur Herstellung der Abrichtrolle nach einem
der Ansprüche 1 bis 9, bei welchem ein Rollenkern als
Grundkörper und ein diesen unter Bildung eines
Ringraums im Abstand umgebender Metallring mit galva
nisch gebundenem Diamantkorn durch Ausfüllen des
Ringraums mit einem Bindemittel zu einer Einheit
verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Verbundwerkstoff aus Feststoffpartikeln und einem
Kunststoffbindemittel verwendet wird, mit dem der
Ringraum zwischen dem Diamantkörnung aufweisenden
Metallring und dem Grundkörper ausgefüllt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auffüllen des Ringraumes zwischen dem die
Diamantkörnung enthaltenden Metallring und dem Grund
körper mit dem Kunststoff-Bindemittel mittels In
filtration nach der lagegenauen Einspannung des
Grundkörpers und des Metallrings in einer Vorrichtung
und nach dem Auffüllen des Ringraums mit den Fest
stoffpartikeln aus Metall erfolgt.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß als Kunststoff-Bindemittel ein
Zweikomponenten-Kunstharz, wie Epoxidharz oder Poly
urethanharz, verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Kunstharz vor seiner Vernet
zung mineralische und/oder metallische Füllstoffe
zugesetzt werden.
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