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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Formrolle, insbesondere einer Diamantformrolle, wie sie u. a. für die Bearbeitung
von Oberflächen
bzw. zur Profilierung von Schleifscheiben verwendet wird, und die
Verwendung einer solchen Formrolle zur Bearbeitung von Oberflächen, insbesondere
der Profilierung von Schleifscheiben.
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Verfahren
zur Herstellung von Formrollen, insbesondere für die Bearbeitung von Oberflächen, sind
im Stand der Technik bekannt. So zeigt beispielsweise die deutsche
Offenlegungsschrift
DE
19 754 514 eine Abrichtrolle für Schleifscheiben, bei der Diamantschleifscheiben
zwischen zwei Stützscheiben
angeordnet werden, und welche jeweils einen Ring- und einen Kegelscheibenabschnitt
aufweisen und Montage- bzw. Aufnahmebuchsen umfassen. Die einzelnen
Bauteile der Abrichtrolle werden durch Schrauben gegeneinander verspannt,
welche durch Bohrungen, die unter anderem in den Stützscheiben vorgeformt
sind, hindurchgeführt
werden.
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Nachteilig
bei solchen Abrichtrollen ist es jedoch, dass durch die Bohrungen
und die hierin angeordneten Schrauben die Massenverteilung in Bezug auf
die Rotationsachsen der Rolle ungleichmäßig ist und andererseits Verspannungen
innerhalb der Abrichtrolle auftreten können, die neben einer reduzierten
Maßhaltigkeit,
d. h. Präzision,
der so zusammengesetzten Abrichtrollen auch zu einer verschlechterten
Lebensdauer dieser Abrichtrollen führt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die im Stand der Technik bekannten
Nachteile zur Herstellung einer Formrolle wenigstens teilweise zu verbessern
und insbesondere die Qualität
bezüglich der
Maßhaltigkeit
entsprechender Formrollen für
den Einsatz zur Bearbeitung von Oberflächen wenigstens teilweise zu
verbessern.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird mit einem Verfahren zur
Herstellung einer Formrolle gemäß Anspruch
1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß umfasst
das Verfahren zur Herstellung einer Formrolle, insbesondere einer
Diamantformrolle zur Bearbeitung von Oberflächen, folgende Schritte: Zu
Beginn des Herstellungsverfahrens wird wenigstens ein Grundkörper bereitgestellt, welcher
vorzugsweise eine im Wesentlichen zylindrische Grundform aufweist.
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Solch
ein Grundkörper
kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, dass von einem entsprechenden
Ausgangsrundmaterial bzw. -stab ein entsprechender Grundkörper abgeschnitten
wird. Der entsprechende Grundkörper
weist vorzugsweise ein vorgegebenes Maß mit entsprechender Toleranz
auf und wird gemäß einer
weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform nach Vorgabe zylindrisch
gedreht, d. h. bearbeitet.
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Der
entsprechend bereitgestellte Grundkörper wird gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wenigstens
auf einer Seite bzw. Oberfläche
mit einem vorgegebenen Muster profiliert, wobei im Anschluss an
die Profilierung die entsprechende Oberfläche des Grundkörpers beschichtet
wird.
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Auf
der profilierten Seite des Grundkörpers werden vorgegebene Schleif-
bzw. Bearbeitungskörper
angeordnet und befestigt, wobei der entsprechende Grundkörper um
seinen Umfang mit einem zusätzlichen
Außenring
versehen wird. Nach dem Anordnen und Befestigen der Schleif- bzw.
Bearbeitungskörper
wird in dem Raum, der durch die Innenseite des Außenringes
und die bestückte
und profilierte Oberfläche
des ersten Grundkörpers
definiert wird, eine vorgegebene Menge einer Legierungsmatrix eingefüllt.
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Als
vorgegebene Menge wird hierbei eine Menge verstanden, die insbesondere
sicherstellt, dass die auf der Oberfläche des ersten Grundkörpers angeordneten
und befestigten Schleif- bzw. Bearbeitungskörper ausreichend von einer
entsprechenden Menge einer Legierungsmatrix bedeckt bzw. von dieser
umgeben sind.
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Im
Anschluss wird die Legierungsmatrix gesintert, wobei dies vorzugsweise
in einem Sinterofen erfolgt und vorzugsweise unter Aufbringung von Druck
auf die Legierungsmatrix in einer zur Hauptebene des Werkzeugs senkrechten
Richtung. Nach Abschluss des Sinterprozesses wird, insbesondere nach
entsprechendem Abkühlen
der Form, der Außenring
von dem Grundkörper
und der Legierungsmatrix, in welcher nun die Schleif- bzw. Bearbeitungskörper fest
integriert sind, entfernt und es wird vorzugsweise der Grundkörper und
die Legierungsmatrix bearbeitet, wobei dies beispielsweise mit einem zerspanenden
Arbeitsgang wie Abdrehen oder Schleifen erfolgt.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird ein dem ersten Grundkörper in
Form und Oberflächengestaltung
vorzugsweise im Wesentlichen entsprechender zweiter Grundkörper bereit
gestellt und vor dem Sintervorgang so auf die frei liegende Schicht
der Legierungsmatrix, in welcher die Schleif- bzw. Bearbeitungskörper eingebettet
sind, aufgesetzt, dass dessen profilierte und beschichtete Oberfläche mit
der Legierungsmatrix in Kontakt tritt.
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Obgleich
eine dem ersten Grundkörper
im Wesentlichen entsprechende Form und Ausgestaltung des zweiten
Grundkörpers
vorteilhaft sein kann, ist es in anderen Anwendungsfällen ebenfalls
möglich,
dass der zweite Grundkörper
eine abweichende Form bzw. Ausgestaltung aufweist, insbesondere hinsichtlich
seiner geometrischen Abmessungen und/oder Ausgestaltung von Oberflächen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird der oder werden die Grundkörper aus
einem Material hergestellt, das beispielsweise Stahl, vorzugsweise Automatenstahl,
ist. Es liegt selbstverständlich
auch im Sinn der vorliegenden Erfindung, dass andere, insbesondere
metallische Materialien wie beispielsweise Edelstahl oder metallische
Legierungen, verwendet werden.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Profil an wenigstens einer Stirnseite
des oder der Grundkörper
eingestochen, wobei solch ein Profil beispielsweise die Form ähnlich eines
metrischen Gewindes aufweisen kann. Es liegt selbstverständlich auch
im Sinn der vorliegenden Erfindung, dass andere Profile verwendet
werden, welche insbesondere sicherstellen, dass die Massenverteilung
entlang einer späteren
Rotationsachse, d. h. der Mittelachse des Grundkörpers oder der Grundkörper, möglichst
gleichmäßig ist,
so dass im Betrieb mögliche Schwingungen
und Vibrationen, deren Ursache u. a. mögliche Masseschwankungen sein
können,
vermieden werden können.
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Die
Profilierung ist gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform über einen vorgegebenen Bereich
einer Oberfläche
des Grundkörpers
angeordnet, wobei sie sich gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform über die
gesamte Stirnseite des Grundkörpers
erstreckt. Gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform kann die Profilierung
insbesondere im äußeren Bereich
der Stirnseite des Grundkörpers
oder der Grundkörper
weggelassen werden, wobei dies insbesondere dann erfolgt, wenn in
diesem Bereich spezielle Schleif- bzw. Bearbeitungskörper angeordnet werden.
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In
einem Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird die profilierte Oberfläche
des oder der Grundkörper
beschichtet, wobei die Beschichtung gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
mit einem Material erfolgt, welches die Haftung zwischen dem Grundkörper und
der Legierungsmatrix begünstigt,
vorzugsweise einem Metall wie beispielsweise Kupfer, Nickel, Zinn,
Silber, Gold oder dergleichen und insbesondere mit einem verflüssigbaren
Metall, wie beispielsweise flüssigem Zinn.
Dabei erfolgt die Beschichtung der Oberfläche z. B. bei Verwendung von
flüssigem
Zinn bei einer Bearbeitungstemperatur von maximal 300° Celsius, bevorzugt
etwas tiefer.
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Nach
dem Erkalten der entsprechend beschichteten Oberfläche wird
gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die entsprechende Oberfläche gereinigt und insbesondere
die restliche Fläche
des Grundkörpers
poliert, wobei dies beispielsweise mit Schmirgel der Körnung 120
erfolgen kann. Diese Reinigung bzw. das Polieren des Grundkörpers erfolgt gemäß der vorliegenden
Erfindung dann, wenn sich die entsprechende Beschichtung, vorzugsweise durch
schnelles Abkühlen,
mit der Oberfläche
des Grundkörpers,
wie beispielsweise dem Automatenstahl, verbunden hat.
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Nachdem
der oder die Grundkörper
entsprechend vorbereitet sind, wird die Form zusammengestellt. Hierzu
wird über
dem ersten Grundkörper
ein Außenring
angeordnet, dessen Innendurchmesser im Wesentlichen dem Außendurchmesser
des Grundkörpers
entspricht, wobei der Außenring
vorzugsweise aus einem Material wie beispielsweise NIMONIC hergestellt
ist.
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Gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Außenring
wenigstens im Bereich seines Innendurchmessers mit einem die Haftung
vermindernden Material, wie beispielsweise Graphit eingestrichen
bzw. beschichtet, um u. a. eine Beweglichkeit und insbesondere ein
leichtes Entfernen des Außenrings
auch nach Abschluss des Herstellungsverfahrens bzw. des Sinterns
sicherzustellen. Nach dem Zusammensetzen des Außenringes mit dem Grundkörper werden
auf der entsprechend profilierten Seite des Grundkörpers, vorzugsweise
im äußeren Bereich,
die Schleif- bzw. Bearbeitungskörper
angeordnet. Solche Bearbeitungskörper
können beispielsweise
CVD-Diamantnadeln sein, die gemäß der vorliegenden
Erfindung so im Bereich des Außendurchmessers
des Grundkörpers
angeordnet werden, dass diese beispielsweise an der Innenseite des
Außenringes
anliegen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Schleif- bzw. Bearbeitungskörper stoffschlüssig mit dem
Grundkörper
verbunden, wobei hierzu insbesondere Kleber wie Konstruktionskleber
oder Industriekleber verwendet werden, wie sie unter anderem auch
im Stand der Technik bekannt sind.
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Nachdem
der entsprechende Grundkörper mit
den entsprechenden Schleif- bzw. Bearbeitungskörpern ausgestattet ist, wird
gemäß der vorliegenden
Erfindung eine Legierungsmatrix in den entsprechenden Raum, der
sich überhalb
des ersten Grundkörpers
und innerhalb des Außenrings
ergibt, eingefüllt,
wobei solch eine Legierungsmatrix aus einer Gruppe von Legierungen
ausgewählt
wird, welche beispielsweise CuSn, Sintermaterial, metallische Bronzeverbindungen,
Kombinationen hieraus und dergleichen aufweist.
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Dabei
ist gemäß der vorliegenden
Erfindung die Legierungsmatrix ein vorzugsweise pulverförmiges Material,
das vorzugsweise eben und plan in den Raum, welcher durch die profilierte
Fläche
des ersten Grundkörpers
und die Innenumfangsfläche
des Außenrings
definiert wird, eingefüllt
wird.
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Nach
dem Befüllen
des entsprechenden Raumes wird bei einer bevorzugten Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung ein zweiter Grundkörper
auf der Legierungsmatrix angeordnet, wobei die Profilierung des
zweiten Grundkörpers
in Richtung auf die Legierungsmatrix ausgerichtet ist, d. h. mit
ihr in Kontakt tritt.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
wird die Legierungsmatrix mit einem vordefinierten „Kaltdruck" belastet, der vorzugsweise auf
zumindest den ersten Grundkörper
einerseits und, mittels eines geeignet eingerichteten Pressschuhs
bzw. einer Pressplatte, unmittelbar auf die Legierungsmatrix andererseits
ausgeübt
wird, oder aber, ebenfalls bevorzugt, auf den ersten Grundkörper einerseits
und auf den gegenüberliegenden
zweiten Grundkörper
andererseits ausgeübt
wird. Insbesondere nachdem hierdurch das zwischen den beiden Grundkörpern angeordnete
Legierungsmaterial verdichtet worden ist, wird die komplette Form,
gegebenenfalls unter Beibehaltung des auf der Legierungsmatrix stehenden
Drucks, in einen Sinterofen eingebracht. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
findet das Sintern der Legierungsmatrix bei einer Sintertemperatur
statt, welche zwischen 500° Celsius
und 1200° Celsius,
vorzugsweise zwischen 600° Celsius
und 1000° Celsius,
und insbesondere bei ca. 740° Celsius
liegt.
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Gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird die entsprechend erwärmte Form aus dem Ofen genommen
und die Legierungsmatrix einem vorgegebenen „Warmdruck" ausgesetzt. Dabei wird insbesondere
auf zumindest den ersten Grundkörper
einerseits und, mittels eines geeignet eingerichteten Pressschuhs
bzw. einer Pressplatte, unmittelbar auf die Legierungsmatrix andererseits
oder aber auf den ersten Grundkörper
einerseits und auf den gegenüberliegenden
zweiten Grundkörper
andererseits ein Druck ausgeübt,
wodurch sich insbesondere – bei der
Verwendung von CuSn-Legierungen – eine innige Verbindung zwischen
den Grundkörpern
und der Legierungsmatrix ergibt bzw. diese sichergestellt wird.
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Vorzugsweise
nach dem Erkalten bzw. zu einem vorgegebenen Zeitpunkt der Abkühlung wird
der Außenring
von den Grundkörpern
abgezogen, wobei insbesondere die Fügeverbindung, die aus wenigstens
dem ersten Grundkörper
und der Legierungsmatrix besteht, nach Vorgabe spanend bearbeitet wird.
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Dabei
wird unter einer spanenden Bearbeitung ein Vorgang verstanden, wie
er beispielsweise beim Drehen und/oder Schleifen stattfindet. Nach entsprechender
Bearbeitung der Fügeverbindung und/oder
der kompletten Form wird gemäß einer
weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung die so entstandene Formrolle vermessen und ggf. nachbearbeitet.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Verwendung eines gemäß des vorbeschriebenen Verfahrens
hergestellten Formrolle zur Bearbeitung von Oberflächen bzw.
metallischen Oberflächen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines konkreten Ausführungsbeispieles
beschrieben, wobei ausdrücklich
darauf hingewiesen wird, dass dies nur beispielhaft erfolgt und,
wie für
den Fachmann ersichtlich, Abweichungen und Änderungen auch im Sinn der
vorliegenden Erfindung liegen.
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Dabei
zeigt:
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1 die
Draufsicht auf einen Grundkörper mit
einer teilweise profilierten Oberfläche;
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2 eine
geschnittene Seitenansicht des in 1 dargestellten
Grundkörpers;
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3 eine
fertige Formrolle, die entsprechend einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wurde;
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4 eine
fertige Formrolle, die entsprechend einer zweiten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
hergestellt wurde.
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So
zeigt 1 eine Draufsicht auf einen Grundkörper, wie
er im erfindungsgemäßen Verfahren
zur Herstellung einer Formrolle Verwendung finden kann. Solch ein
Grundkörper
weist gemäß der Darstellung
in 1 eine Profilierung 2 auf, die sich vom
Zentrum 3 bis zu einem vorgegebenen Abstand 4 zum
Außendurchmesser
hin erstreckt. Dabei kann, wie im hier dargestellten Beispiel, das
Profil nahezu frei gewählt
werden, wobei die um den Drehmittelpunkt 3 angeordnete
Massenverteilung der so erzeugten Grundkörper möglichst homogen sein soll, um
hierdurch verursachte Schwingungen bei den unter anderem aus den
Grundkörpern
hergestellten Formrollen möglichst
zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen,
dass die Profilierung in der Art gewählt wird, dass insbesondere
nach dem Versintern der Legierungsmatrix eine innige Verbindung
entsteht, die unter anderem auch durch das Aufbringen einer Beschichtung
wie beispielsweise einer Zinnschicht verbessert werden kann.
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Damit
ergibt sich für
die Profilierung die Forderung, dass diese eine möglichst
gleichmäßige und fein
strukturierte Oberfläche
bereitstellt, die in Wechselbeziehung über eine Beschichtung oder
auch direkt mit der Legierungsmatrix tritt. Gemäß der vorliegenden Erfindung
kann die Profilierung beispielsweise in Form einer Spirale auf die
Stirnseite des Grundkörpers
eingebracht werden, wobei gemäß dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
der äußere Bereich 4 keine
Profilierung aufweist. In diesem Bereich wird gemäß der in 1 dargestellten
Ausführungsform
bevorzugt die Bearbeitungskörper
wie beispielsweise CVD-,Diamantnadeln angeordnet, die bevorzugt
mit einem Industriekleber auf die Oberfläche des Grundkörpers positioniert
werden. Die Anordnung erfolgt insbesondere bei Einsatz von CVD-Diamantnadeln 16 mit
einem vorgegebenen Abstand, der einerseits durch den Außenumfang
des Grundkörpers 1 und
die Zahl der Bearbeitungskörper 16 bestimmt
wird und somit einen Winkelversatz der Bearbeitungskörper 16 über den äußeren Bereich der
Grundkörper
mit einem vorgegebenen Winkel ω ergibt.
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Durch
die Verwendung des Industrieklebers wird insbesondere sichergestellt,
dass ein Verrutschen der Bearbeitungskörper beim Einfüllen der
Legierungsmatrix vermieden wird und auch ein Umfallen von eventuell
länglich
ausgestalteten Bearbeitungskörpern
vermieden werden kann. Aus diesem Grund wird insbesondere im äußeren Bereich 4 auf die
Profilierung der Oberfläche
verzichtet, so dass die Verbindung zwischen den Bearbeitungskörpern und der
Oberfläche
des Grundkörpers
insbesondere bei Verwendung des Industrieklebers zu einer ausreichenden
Fixierung führt.
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2 zeigt
den Grundkörper
aus 1 in einer radialen Teilschnittdarstellung, in
welcher ausgehend von der Mittellinie 3 auf der oberen
Seite die Profilierung 2 und der unprofilierte Außenbereich 4 zu erkennen
sind. Dabei wird deutlich, dass die Profilierung im Wesentlichen
im oberflächlichen
Bereich des Grundkörpers 1 vorliegt,
wobei gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung die Profilierungstiefe zwischen 0,001
und 0,5 mm und insbesondere bei ca. 0,2 mm liegt.
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3 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel einer
fertigen Diamantformrolle, bei welcher ein erster Grundkörper 10 und
ein zweiter Grundkörper 11 die
Legierungsmatrix 15 einschließen und wobei an deren Umfangsbereich
die Bearbeitungskörper 16, wie
beispielsweise CVD-Diamantnadeln, angeordnet sind. Im Zentrum der
Formrolle ist eine Durchführung 17 angeordnet,
die insbesondere zur Aufnahme der Formrolle in einer entsprechenden
Bearbeitungsvorrichtung dient. Wie der 3 zu entnehmen ist,
ist die Formrolle im Wesentlichen symmetrisch aufgebaut, und weist
im äußeren Bereich
eine im Wesentlichen konisch zulaufende Dicke 14 auf, die
durch eine beispielsweise spanende Bearbeitung der Grundkörper bzw.
Teile der Legierungsmatrix angebracht wird. An diesem Punkt sei
darauf hingewiesen, dass erfindungsgemäße Formrollen selbstverständlich auch
jedwede andere geometrische Form aufweisen können, insbesondere hinsichtlich
ihres radialen Dickenverlaufs, wie sie in dem entsprechenden Bereich üblicherweise
benötigt
werden.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ergibt sich somit eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung einer
Formrolle 20, da eine innige Verbindung zwischen den beiden
Grundkörpern 10, 11 durch
die Legierungsmatrix 15 und ggf. die entsprechend auf den dieser
zugewandten Oberflächen
der Grundkörper angebrachten
Beschichtung bereitgestellt wird. Diese Verbindung ist insbesondere
so ausgestaltet, dass auch bei hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten,
mit welchen die erfindungsgemäßen Formrollen
verwendet werden, ein Trennen der Lagen vermieden wird. Ferner wird
durch die erfindungsgemäße Anordnung der
Legierungsmatrix in Bezug auf die Bearbeitungskörper wie beispielsweise die
CVD-Diamantnadeln eine innige Verbindung hierzwischen bereitgestellt, die
neben einer exakten Ausrichtung der Bearbeitungskörper auch
die äußerst widerstandsfähigen Fixierungen
dieser Bearbeitungskörper
bereitstellt.
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4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
fertigen Diamantformrolle, bei welcher die Legierungsmatrix 15 unmittelbar
auf dem ersten Grundkörper 10 angeordnet
ist und wobei an dessen Umfangsbereich die Bearbeitungskörper 16,
wie beispielsweise CVD-Diamantnadeln, angeordnet sind. Im dargestellten
Fall ist die Legierungsmatrix nicht von einem zweiten Grundkörper überdeckt,
was, ohne für
die Stabilität
der erfindungsgemäßen Formrolle
nachteilig zu sein, eine weitere Vereinfachung der Herstellung solcher
Formrollen ermöglicht.
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Im
Zentrum der Formrolle ist wiederum eine Durchführung 17 angeordnet,
die insbesondere zur Aufnahme der Formrolle in einer entsprechenden
Bearbeitungsvorrichtung dient. Wie der 4 zu entnehmen
ist, ist die Formrolle zwar unsymmetrisch aufgebaut, weist jedoch
im äußeren Bereich
ebenfalls eine im Wesentlichen konisch zulaufende Dicke 14 auf,
die durch eine beispielsweise spanende Bearbeitung des Grundkörpers bzw.
Teile der Legierungsmatrix angebracht wird. Hier sei ebenfalls darauf
hingewiesen, dass auch Formrollen gemäß dieser Ausführungsform
der Erfin dung selbstverständlich
auch jedwede andere geometrische Form aufweisen können, insbesondere
hinsichtlich ihres radialen Dickenverlaufs, wie sie in dem entsprechenden Bereich üblicherweise
benötigt
werden.
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Es
ergibt sich somit auch hier eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung
einer Formrolle 20, da eine innige Verbindung zwischen
dem Grundkörper 10 und
der Legierungsmatrix 15 ggf. die entsprechend auf den dieser
zugewandten Oberflächen
der Grundkörper
angebrachten Beschichtung bereitgestellt wird. Diese Verbindung
ist insbesondere so ausgestaltet, dass auch bei hohen Bearbeitungsgeschwindigkeiten,
mit welchen die erfindungsgemäßen Formrollen
verwendet werden, ein Trennen der Lagen vermieden wird. Ferner wird
durch die erfindungsgemäße Anordnung
der Legierungsmatrix in Bezug auf die Bearbeitungskörper wie
beispielsweise die CVD-Diamantnadeln
eine innige Verbindung hierzwischen bereitgestellt, die neben einer
exakten Ausrichtung der Bearbeitungskörper auch die äußerst widerstandsfähigen Fixierungen
dieser Bearbeitungskörper
bereitstellt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird nun anhand einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben, wobei ausdrücklich
darauf hingewiesen wird, dass Änderungen
und Abweichungen vom beschriebenen Verfahren auch im Sinn der vorliegenden
Erfindung liegen.
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Nach
dem Absägen
wenigstens eines, vorzugsweise zweier Grundkörper, die beispielsweise aus
Automatenstahl bestehen, wird der bzw. werden die Grundkörper entsprechend
einer Vorgabe zylindrisch gedreht. An wenigstens einer Stirnseite
des Grundkörpers
oder der Grundkörper
wird ein Profil, beispielsweise ähnlich
eines metrischen Gewindes, eingestochen. Dabei verläuft das
Profil vorzugsweise auf der Stirnseite nach außen und erstreckt sich fast über deren
kompletten Durchmesser. Im Anschluss an die Profilierung wird der
Grundkörper
auf der profilierten Fläche
mit beispielsweise einer flüssigen Zinnschicht überzogen,
welche sich durch das schnelle Abkühlen mit dem Material des Grundkörpers verbindet.
Gemäß der vorliegenden
Ausführungsform
erfolgt die Beschichtung bei einer Bearbeitungstemperatur von maximal
300° Celsius,
wobei insbesondere nach dem Abkühlen
des entsprechend beschichteten Grundkörpers bzw. der entsprechend beschichteten
Grundkörper
die beschichtete Fläche bzw.
die beschichteten Flächen
mit beispielsweise einer Drahtbürste
gereinigt und die übrigen
Flächen
mit einem Schmirgel bzw. Schmirgelpapier der Körnung 120 poliert werden. Der
bzw. die so vorbereiteten Grundkörper
werden in der Art zu einer Form zusammengestellt, dass ein Außenring,
der beispielsweise aus NIMONIC-Metall besteht und der insbesondere an
seiner Innenumfangsfläche
mit Graphit beschichtet ist, um einen Grundkörper gelegt und ggf. verspannt
wird, wobei die Profilierung des Grundkörpers nach oben weist.
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Hierdurch
wird durch den Außenring,
dessen Dicke größer ist
als die des Grundkörpers,
und die profiliert Oberfläche
des Grundkörpers
ein scheibenförmiger
Hohlraum beschrieben, in welchem beispielsweise CVD-Diamantnadeln
nach einem festgelegtem Schema gesetzt werden. Vorzugsweise liegen
die Nadeln auf der profilierten Oberfläche am Außendurchmesser des Grundkörpers und
berühren die
Innenseite des Außenringes.
Vorzugsweise werden die Diamantnadeln stoffschlüssig beispielsweise mit einem
Konstruktionskleber am Grundkörper
befestigt. Die so vorbereitete Form wird mit einer Legierungsmatrix,
beispielsweise aus CuSn befüllt,
wobei die Legierungsmatrix vorzugsweise in Pulverform eingestreut
und eben und plan innerhalb des Hohlraums zwischen dem Außenring
und dem Grundkörper
verteilt wird, beispielsweise durch Abziehen.
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Nach
Abschluss des Einfüllvorgangs
wird auf die Legierungsmatrix ein Pressschuh bzw. eine Pressplatte
aufgelegt und in einer geeigneten Presse ein Kaltdruck über einen
vordefinierten Zeitraum aufgebracht, so dass die Legierungsmatrix
verdichtet wird.
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Alternativ
wird nach Abschluss des Einfüllvorganges
wird ein zweiter Grundkörper
in den Außenring
eingefügt,
wobei dessen profilierte Oberfläche
in Richtung zur Legierungsmatrix zeigt. Die so zusammengesetzte
Form wird von Seiten des zweiten Grundkörpers aus einem definierten
Kaltdruck ausgesetzt, so dass insbesondere die Legierungsmatrix
verdichtet wird.
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Vorzugsweise
werden Drücke
von 50 bis 1000 Tonnen, dies umfasst auch aller zwischen diesen
Grenzen liegenden Werte, auf die Legierungsmatrix bzw. die Form
aufgebracht, wobei der Druck gegebenenfalls zeitlich moduliert wird.
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Die
komplette Form wird, gegebenenfalls unter Beibehaltung des auf der
Legierungsmatrix bzw. der Form stehenden Drucks, in einen Sinterofen
eingebracht, dessen Sintertemperatur bei ca. 740° Celsius liegt, wobei die Haltetemperatur
beispielsweise für
den Sintervorgang bei ca. 5 Minuten liegen kann.
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Nach
der Entnahme der Form aus dem Ofen wird auf die Legierungsmatrix
oder aber die außen liegenden
Grundkörper
und die dazwischen angeordneten Legierungsmatrix ein festgelegter
Warmdruck ausgeübt,
um sicherzustellen, dass sich die Grundkörper und die Legierungsmatrix
u. a. während
dem Abkühlen
möglichst
vollflächig
miteinander verbinden.
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Nach
der entsprechenden Abkühlphase
wird der Außenring
von dem Grundkörper
bzw. den Grundkörpern
entfernt und der die Fügeverbindung enthaltende
Werkzeugrohling, der aus den Grundkörpern und der Legierungsmatrix
besteht, spanend nach Vorgabe bearbeitet um das fertige Werkzeug zur
Verfügung
zu stellen.
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Dabei
umfasst eine Spanbearbeitung beispielsweise das Drehen und Schleifen
des Werkzeugrohlings. Nach Abschluss dieses Bearbeitungsvorganges
wird die Formrolle vermessen und geprüft und kann für die Bearbeitung
von Oberflächen
verwendet werden.